Abschied von Australien.
In Darwin (Northern Territory) besorgten wir uns das Visum für Indonesien, das wir auch innerhalb von 24 Stunden erhielten.
Die letzten Monate in Patagonien, Neuseeland und im Süden Australiens waren überwiegend kalt und nass.
Ich freue mich daher sehr auf die Tropen. Isabel sieht das allerdings ganz anders. Sie bevorzugt kühleres Klima. Und auch Regen stört sie nicht. Schwüle Hitze dagegen sehr. Besonders beim Radeln.
Wir wollen von Australien weiter nach Indonesien. Eine gute Gelegenheit auf dem Wege dorthin einen der jüngsten Staaten der Welt zu besuchen.
Osttimor- oder, wie die Bewohner es eher mögen
Timor - Leste Dort unten liegt Osttimor. Ein kleines tropisches und sehr bergiges Land. Teerstraßen entdecken wir vom Flugzeug aus keine. Dafür aber reichlich Pisten. Es könnte eine anstrengende Tour werden.
Karte Osttimor Fremdes Bild - nicht zum ersten Mal- in Link gewandeltOsttimor (offiziell: Timor-Leste) ist der jüngste Staat Südostasiens. Er erlangte erst 2002 seine Unabhängigkeit. Wie der Name schon sagt, nimmt er den östlichen Teil der Insel Timor ein, die zu den Kleinen Sundainseln gehört. Der größere westliche Teil gehört zu Indonesien. Außerdem gehören zu Osttimor die Exklave Oe-Cusse Ambeno sowie die kleinen Inseln Atauro und Jaco. Diese sind berühmt für die sehr guten Tauchreviere.
Südlich von Timor liegt Australien.
Osttimor ist übrigens das einzige asiatische Land, das sich ausschließlich südlich des Äquators befindet.
Die Landfläche beträgt ca. 15.000 qkm (in etwa die Größe von Schleswig Holstein).
Die Bevölkerungszahl etwa 1,4 Millionen.
Die Hauptstadt Dili liegt am Meer. Es wirkt eher wie eine gemütliche Kleinstadt, weist aber doch etwa 300 000 Einwohnern auf. Wir suchen uns ein Hotel , das am Strand liegt. Die Preise für Unterkünfte sind für asiatische Verhältnisse sehr teuer. Es gibt nur sehr wenige Hotels, aber viele Entwicklungshelfer und UN Mitarbeiter. Das treibt die Preise in die Höhe. Es kam aber lö,.- <-auch vor, dass wir im Zelt schlafen mussten, weil die einzige Unterkunft der Gegend ausgebucht war.
Die Hauptsehenswürdigkeit von Dili. CRISTO REI. Die 27 Meter hohe Christus Statue auf dem Gipfel des Kaps Fatucama. Sie wurde 1996 von der indonesischen Regierung gebaut um Sympathien in der christlichen Bevölkerung zu erlangen. Aber das war mittlerweile zu spät.
Aber heute ein wunderschöner Ort für atemberaubende Sonnenauf- und -untergänge mit Blick auf die nahegelegenen Strände-
Nach nur zwei Tagen fahren wir weiter. Zuerst einmal durch das sympathische Städtchen Dili.
Der Platz der Proklamation der Unabhängigkeit.
Vieles erinnert an den brutalen Befreiungskampf der Timoresen gegen die indonesischen Besatzer. Etwa ein Drittel der Bevölkerung starb an Hunger, Unterernährung, im Kampf gegen die Besatzer, oder in den Gefängnissen und Kerkern.
1975, nach der Nelkenrevolution, sollte Osttimor von den Portugiesen, die diesen Teil Timors annähernd 400 Jahre als Kolonie regierten, in die Unabhängigkeit entlassen werden.
Ende 1975 marschierte die indonesische Armee ein und errichtete eine Schreckensherrschaft.
Auf internationalen Druck wurde 1999 ein Referendum über eine Unabhängigkeit abgehalten.
Eine überwältigende Mehrheit votierte dafür. Es gab aber noch weiterhin eine Willkürherrschaft bis endlich 2002 eine UN Armee, unter Leitung Australiens, eine demokratisch gewählte Regierung einsetzte. Der erste neue Staat im 21. Jahrhundert.
TIMOR LESTE.
Überall im Land wird an den Befreiungskrieg, die Opfer und an die Befreiung erinnert.
Schon nach wenigen Kilometern raus aus der Hauptstadt Dili wird es ruhig und ländlich.
Dies ist die wohl wichtigste Straße des ganzen Landes, aber auch hier werden wir kaum von Autos belästigt.
Solche Verwerfungen sieht man häufig. Gewarnt werden die Verkehrsteilnehmer nicht.
Bald endet auch die Teerstraße.
Ein kleines Stück eklig steile Steigung in praller Mittagshitze sind wir auch mal getrampt.
Das erste Fahrzeug hielt an.
Und ein jeder half beim Verladen von Rädern und Gepäck.
Sehr freundliche und neugierige Menschen, die sich freuen, dass Radler vom anderen Ende der Welt ihr Land besuchen.
Wir fühlten uns immer und überall sicher und willkommen.
Ich hoffe man sieht es in den Gesichtern auf den Fotos. Eine extrem nette Bevölkerung.
Markttag auf dem Lande
Der Tabakhändler.
Der Messerschleifer
Der Genuss von Betelnuss ist in der ärmeren Bevölkerung weit verbreitet.
Ein zweiter Teil folgt in Kürze.