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#1414985 - 08.02.20 17:21
5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
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Hallo! Dieses Jahr fängt leider wirklich schlimm an. Gefühlt fast täglich kommen Nachrichten über getötete Radfahrer und Fußgänger in Berlin in den Nachrichten. Heute ist der 5. Radfahrer im Straßenverkehr umgekommen und wir haben gerade mal Anfang Februar. Hier die Pressemitteilung der Polizei. Der ADFC-Berlin organisiert morgen, am 9.2.2020, um 16Uhr eine Mahnwache und wird ein Geisterrad aufstellen. Alle weiteren Infos findet ihr hier: Klick
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#1414995 - 08.02.20 18:02
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: BaB]
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Muss noch eine Verabredung drehen. Denke aber, dass ich dabei sein werde.
Musste heute durch die Innenstadt zum Zoo fahren. Ich bin nicht ängstlich und fahre in dieser Stadt seit mehr als einem halben Jahrhundert auf dem Rad . Aber langsam reicht es. Man muss aufpassen, als führe man durch ein Bürgerkriegsgebiet. Und Aufpassen hätte dem Verstorbenen offensichtlich auch nichts genutzt.
An der "Radverkehrsanlage" bzw an der ganzen Straße zwischen Alex und Strausberger Platz, das sind 900 Meter, bauen sie jetzt mehr als zwei Jahre und es sieht nicht aus, als wenn die Arbeiten kurz vor dem Abschluss stehen. Die üblichen Berliner Methoden - Reden und Beten - haben sich offensichtlich nicht bewährt.
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#1415012 - 08.02.20 20:44
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Jan-V]
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Wirklich krass. Seit der Initiative für den Fahrrad - Volksentscheid, auf den verzichtet wurde, weil der Senat sich die Forderungen zu eigen machte, das war 2016, müssten in Berlin fast ein halbes Hundert Radfahrer getötet worden sein. Seit dem Mobilitätsgesetz von 2018 rund 20. Sieht aus, als wenn bei uns was falsch läuft und, der von dir verlinkte Text zeigt es, dass das nicht überall so ist.
Habe gelesen, dass BMW jetzt das geilste Elektroauto bauen will. Klasse, werde ich demnächst CO2-neutral und lautlos abgeräumt.
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#1415046 - 09.02.20 10:09
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Wirklich krass. Seit der Initiative für den Fahrrad - Volksentscheid, auf den verzichtet wurde, weil der Senat sich die Forderungen zu eigen machte, das war 2016, müssten in Berlin fast ein halbes Hundert Radfahrer getötet worden sein. Seit dem Mobilitätsgesetz von 2018 rund 20. Sieht aus, als wenn bei uns was falsch läuft und, der von dir verlinkte Text zeigt es, dass das nicht überall so ist. Hallo! In Tagesspiegel stehen heute ein paar mehr Infos zu dem Unfall und der Bezirk kommt nicht gut dabei weg: Klick PS: Und in Friedrichshain gleich der nächste Unfall mit einem Fußgänger: Klack
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#1415055 - 09.02.20 10:57
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: BaB]
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Oh das hoert sich schlecht an alles, da hat die autolobby wohl der ueberhand in der politik.
Bin mal gespannt, ob der bmw fahrer verfolgt wird und was fuer eine strafe da rauskommt. Wahrscheinlich nicht viel wenn ueberhaupt...
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#1415058 - 09.02.20 11:22
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: BaB]
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AndreMQ
Nicht registriert
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Scheint gut in die zu beobachtende, heimliche "Gegenbewegung" zu passen, durch absichtliches Gefährden von Radlern, diese zu verekeln und zu vertreiben, um den knappen Platz wieder für die KFZ zurückzuholen. In der Poserszene dürfte der BMW-Fahrer gefeiert werden - vielleicht gehört er sogar dazu. Bei Berichterstattung und Mahnwachen muss man sehr aufpassen, nicht unbeabsichtigt genau dieses Spiel zu spielen: Radler bleibt weg von den Straßen, es ist zu gefährlich.
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#1415087 - 09.02.20 14:52
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Jan-V]
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Eigentlich nicht. Die Kantstraße ist im Normalfall angenehm zu befahren - von den Ost-West-Verbindugen in der Berliner City-West mit Abstand die beste Verbindung für Fahrradfahrer und auch nicht als Unfallschwerpunkt bekannt.
Da dort im Schnitt alle 300 Meter eine Ampel kommt, fährt dort normalerweise zumindest tagsüber kaum jemand schneller als 30-35 km/h. Dieser "Unfall" ist relativ ungewöhnlich.
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#1415167 - 10.02.20 00:31
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: BaB]
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Ja,... es gibt da noch viel zu tun, und zuerst in den Koepfen aller Verkehrsteilnehmer. Rücksicht nehmen, statt Hoppla jetzt komm erst Ich, muss die Normalität sein. Was lernt man darüber in der Fahrschule und ist das auch Prüfungsstoff ??? In anderen Ländern gibt es das selbstverständlich, und betritt man dort die Straße/Fahrbahn halten Autos an oder vermindern sofort-angepasst die Geschwindigkeit. Solange wir auf den Straßen uns in einem "kriegsähnlichen Zustand" befinden, müssen leider Menschen weiter so sterben. An die eigene Nase fassen könnte dabei wirklich schon kurzfristig helfen, weil wir sind ja auch täglich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer ! Wir können die Arbeit der Verkehrslenker dadurch unterstützen, und selbst einen wesentlichen Beitrag dazu leisten das wir gesund bleiben. Im Sarg liegend haben wir dann alle Zeit die wir uns zuoft und zuwenig nehmen. "Runter vom Gas, weil wir heute noch Zuhause gerne erwartet werden, von unseren Lieben !"
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Geändert von Seniorradler (10.02.20 00:35) |
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#1415229 - 10.02.20 13:06
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Seniorradler]
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Nein, das trifft den Kern des Problemes überhaupt nicht, es ist falsch.
Deutschland ist ein Land mit einer außerordentlich hohen Verkehrssicherheit. Die Zahl der getöteten Menschen im Verhältnis zur Zahl der zugelassenen KfZ ist weltweit Spitze. Und da haben wir das Problem auch schon. Die Verkehrsdichte ist so hoch, und sie steigt unaufhaltsam, dass es nicht mehr damit getan ist, dass sich jeder zusammenreißt, aufmerksam fährt und an die Regeln hält. Auch wenn vieles dafür spricht, das dieser Unfall durch einen undisziplinierten und rücksichtslosen Fahrer verursacht wurde. Die Zustände selbst sind so, dass es immer zu Tötungen und Verletzungen kommen wird, auch wenn sich alle wie Japaner benehmen würde. Und ich spreche nicht mal von der Verschwendung natürlicher Ressourcen, vom CO2-Ausstoß, von der Verschandelung unseren Wohnumfeldes durch Milliarden Tonnen gefrorenes Blechs, von Krankheiten durch Lärm und Schadstoffe.
Der Freund vom ADFC, der gestern auf der Abschlusskundgebung vor dem Roten Rathaus sprach, wirkte auch ein wenig ratlos. Er forderte technische Hilfsmittel in allen KFZ, die solche Kollisionen verhindern. Ich vermag über die Machbarkeit, insbesondere die Nachrüstung bereits fahrender Autos, nichts sagen. Das ist bestimmt eine gute Sache, würde aber, wenn es sich durchsetzen ließe, vielleicht ein Jahrzehnt dauern. Wie viele Menschen werden in dieser Zeit durch einen Unfall sterben?
Gestern war ein Tag der Trauer. Die Veranstaltung verlief auch sehr würdig, sehr still und diszipliniert. Es gab keine aggressiven Aktionen gegen andere Verkehrsteilnehmer und auch Dank an die Polizei, was in Berlin nicht selbstverständlich ist. Aber eben auch so was wie Ratlosigkeit. Die aber müsste in Wut umschlagen. Nicht in eine, die sich im Anpöbeln von Polizisten oder SUV-Fahrern entlädt, nicht eine Wut, die beim Wahlkreuz endet.
Wir waren gestern -auch wenn ich das sehr schwer schätzen kann - vielleicht zweihundert Radler. Wir müssten aber 20,000 sein, um gehört zu werden. Immer und immer wieder. Nur wenn wir uns so Gehör verschaffen würden wird sich was ändern. Egal ob in Eigeltingen, Köln oder Berlin. Es muss klar werden, dass es kein Menschenrecht gibt, jeden Ort in einer Stadt jederzeit mit dem Auto erreichen zu können und ebenso wenig, dieses dann irgend wo einfach hinstellen zu dürfen. Die zulässigen Geschwindigkeiten in der Stadt müssen reduziert werden. Es müssen sehr viel mehr Verkehrsflächen für den MIV unerreichbar werden.
Und ja, es geht. Der Artikel, den Jan verlinkte, zeigt es in Helsinki. Kopenhagen, Wien, Amsterdam zeigen es. In Oslo wird gehandelt. Heute morgen las ich, dass die Bürger von Basel mehrheitlichen am Wochenende beschlossen haben, den MIV in ihrer Stadt einzuschränken.
Man sieht, Vernunft ist mehrheitsfähig.
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Geändert von Uwe Radholz (10.02.20 13:12) |
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#1415237 - 10.02.20 13:59
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Der Wut und Aggression das Wort zu reden, halte ich für eine eher dem Ziele nicht förderliche Art u. Weise. Statt Grabenkämpfe gegen die Anderen zu befördern halte ich es für geboten die Gemeinsamkeiten per Runden Tisch zu besprechen und Lösungen zu befördern.
WIr ändern zuwenig daran solange wir im Anderen den Konkurrenten/Feind erblicken, und wie soll der Stress da ausbleiben wenn man die "im Zusammenleben von Menschen zu-aller-erst nötige Rücksichtnahme" als falsch bezeichnet. Was in anderen Ländern eine Selbstverständlichkeit bereits ist und bravorös funktioniert, klappt in Deutschland bisher zuwenig. Woran das wohl liegt könnte man damit begründen, das der "Deutsche Michl" in Sachen Mobilität und Verkehr der Sinn-Entwicklung weit hinterher hinkt. "WIR-Gedanken statt ICH-Sucht" schafft jedenfalls keine weiteren Verkehrsprobleme/ Zusammenleben-Probleme, und warum ist es üblich in England an Bushaltestellen sich disziplieniert in die Reihe zu stellen ... ? Die Ausländer/Länder mussen ja nicht soooviel falsch machen wenn die da entspannter und rücksichtsvoller miteinander Umgehen. Gerade bei einer höheren Verkehrsdichte ist es lösungsfördernd wenn mehr Rücksicht untereinander walten lässt. Touristen die Deutschland besuchen werden darüber informiert, dass keine Auto, Motorrad, Fahrrad anhält und der fließende Verkehr wichtiger ist, Ihr Bedürfnis in Deutschland da meist nachrangig behandelt wird.
"Weg da,...jetzt komm Ich zuerst mal...!"
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#1415241 - 10.02.20 14:37
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Seniorradler]
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Es ist schwer, eine Auseinandersetzung in einem Faden zu führen, dessen Anlass der gewaltsame Tod eines Radfahrers war. Ich werde das daher an dieser Stelle auch nicht weiterführen und möchte von meiner Seite nur noch einmal wiederholen, dass deine Auffassung, es wäre besser um den Straßenverkehr bestellt, wenn sich nur alle ein wenig besser "benehmen" falsch ist. So schlecht ist es in Deutschland im übrigen auch nicht, auch wenn die meisten von uns natürlich hier auch die meisten schlechten Erfahrungen machen. Deutschland steht fast genaus so gut/schlecht da wie Japan, wo das Verhalten der Verkehrsteilnehmer signifikant besser ist. Davon konnte ich mich überzeugen. Aber darum geht es nicht. Mit Aufrufen wie dem deinen wird weder das Problem beschrieben noch sind Änderungen möglich. Das können ähnlich dann die Verkehrspolitiker unserer Städte und unseres Landes ablassen, weil es keinerlei Konsequenzen hat: "Wir können nichts machen, als immer wieder zu mahnen, an die gegenseitige Rücksicht zu appellieren usw usw." Zum Schluss können sie dann klagen, das man auf sie nicht hörte und dabei haben sie doch ein paar Tausender in die Hand genommen, um eine Plakataktion, Fersehspots und ähnliches Zeug zu bezahlen. "Sonst können wir doch nichts machen." Doch, können wir. Das Problem ist nicht ein irgend wie gearteter oder phantasierter deutscher Nationalcharakter, sondern dass der Grad der Motorisierung ein Ausmaß angenommen hat, dass die von mir angerissenen Folgen unvermeidlich zur Folge hat. Dort muss angesetzt werden und nicht bei moralischen Appellen. Zumal, wenn diese mit dem eigentlichen Problem nur sehr wenig zu tun haben. Ich werde jedenfalls wieder auf der Straße sein, wenn es zu protestieren gilt und ich hoffe sehr, dass wir mehr werden. Um es ganz klar zu sagen: unsere Geduld kostet Menschenleben.
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Geändert von Uwe Radholz (10.02.20 14:39) |
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#1415248 - 10.02.20 15:02
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Vielleicht ist es die Ungeduld und Drängelei im Straßenverkehr ! Denke...Es ist die (über Generationen gepflegte) Rücksichtlosigkeit die tagtäglich zu Unfällen führt, und ganz viele könnten vermieden werden wenn die eigene Geschwindigkeit den Örtlichen- und Wetter- Verhältnissen sofort angepasst werden. § 1 fordert solches Tun,... und jeder Verletzte ist schon einer Zuviel und jeder Tote ist ein Grund über eine Verbesserung mit allen legalen Mitteln vermehrt zu ringen.
Den Angehörigen können wir unser Beileid bekunden, und es wieder zum Anlass nehmen zu verändern was auch notwendig ist.
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Geändert von Seniorradler (10.02.20 15:09) |
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#1415255 - 10.02.20 15:41
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Wir waren gestern -auch wenn ich das sehr schwer schätzen kann - vielleicht zweihundert Radler. Wir müssten aber 20,000 sein, um gehört zu werden. Immer und immer wieder. Frankfurt kann es auch, immer wieder, weil nötig. LG Andrew
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elektrisch radeln ist wie elektrisch grillen |
Geändert von Radetzky (10.02.20 15:41) |
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#1415267 - 10.02.20 16:45
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Nein, das trifft den Kern des Problemes überhaupt nicht, es ist falsch.
Deutschland ist ein Land mit einer außerordentlich hohen Verkehrssicherheit. Die Zahl der getöteten Menschen im Verhältnis zur Zahl der zugelassenen KfZ ist weltweit Spitze........... Das sollte heißen, dass dieses Verhältnis weltweit zu den besten gehört, was nicht bedeutet, dass es gut ist. Habe ich missverständlich formuliert.
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#1415298 - 10.02.20 20:15
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Und wenn wir das verbessern wollen, dann müssen wir bereit sein, uns selbst mal weh zu tun. Sind wir aber nicht, wir machen weiter. Ich müsste mir mit meinem Fahrrad schon die allergrößte Mühe geben, jemanden ins Jenseits zu befördern und würde daher anregen, an dem Verhältnis der zugelassenen Kfz etwas zu verbessern. Dazu wird jede Menge schlaues Zeug geschwätzt, aber alleine wird das der Bürger nicht bewerktstelligen. Es mag zwar eine Frage sein, was das kostet, aber diese Fragestellung wird grandios nach hinten losgehen.
Es stimmt mit der Zahl der zugelassenen Kfz etwas nicht. Falls man daran etwas ändern möchte, was ich ausdrücklich bezweifle, dann wird man nicht umhin kommen, den Leuten einen Broterwerb in der Heimat zu ermöglchen. Wir wollen Globalisierung, Zentralisierung und vor allem billig. Das bekommen wir, glorreicherweise auch im eigenen Land und heulen trotzdem. Mich überfordert das.
Gruß Peter
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#1415299 - 10.02.20 20:17
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Deutschland ist ein Land mit einer außerordentlich hohen Verkehrssicherheit. Die Zahl der getöteten Menschen im Verhältnis zur Zahl der zugelassenen KfZ ist weltweit Spitze. In welche Richtung "Spitze"? Laut der in Wikipedia dargestellten Zahlen der WHO gibt es u.a. in Norwegen, der Schweiz, Schweden, Großbritannien, Finnland und Spanien weniger Verkehrstote pro zugelassenen Kfz. Wobei das alleine noch wenig über die Sicherheit für Radler aussagt: So hat z.B. Großbritannien europaweit mit die wenigsten Verkehrstoten insgesamt, liegt aber bei der Sicherheit für Radler auf den hinteren Plätzen. Viele Grüße, Stefan
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#1415301 - 10.02.20 20:36
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: StefanS]
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Deutschland ist ein Land mit einer außerordentlich hohen Verkehrssicherheit. Die Zahl der getöteten Menschen im Verhältnis zur Zahl der zugelassenen KfZ ist weltweit Spitze. In welche Richtung "Spitze"? Laut der in Wikipedia dargestellten Zahlen der WHO gibt es u.a. in Norwegen, der Schweiz, Schweden, Großbritannien, Finnland und Spanien weniger Verkehrstote pro zugelassenen Kfz. Wobei das alleine noch wenig über die Sicherheit für Radler aussagt: So hat z.B. Großbritannien europaweit mit die wenigsten Verkehrstoten insgesamt, liegt aber bei der Sicherheit für Radler auf den hinteren Plätzen. Viele Grüße, Stefan Das war schlecht formuliert. Hier hatte ich versucht es besser zu machen. Deutschland ist bei den Industrieländern mit hohem Urbnanisierungsgrad, dass wird eben auch bei Wikipedia deutlich, nicht so schlecht aufgestellt. Nur, dass dieses "nicht so schlecht" eben nicht gut ist. Aber das habe ich ja schon geschrieben. Interessanter finde ich einen Vergleich mit Japan, wo rücksichtsvolles Fahren allgegenwärtig zu erleben ist, wo Tempo 40 in den Städten üblich ist, wo man prinzipiell nicht auf öffentlichen Straßen parken darf und wo fast genau so viele Menschen im Straßenverkehr sterben wie bei uns. Die Annahme, man könne durch einen Mentalitätswechsel wesentliches erreichen, blamiert sich da eher. Besseres Verhalten von Kraftfahrern habe ich in mehr als 40 Ländern, in denen ich mit dem Rad fuhr, nirgends erlebt. Für mich ergibt sich die Vermutung, dass der dichte Straßenverkehr immer wieder zur Überforderung und zu Unfällen führt. Und die Unfälle sind nur ein Punkt, weshalb sich bei mir die Überzeugung festigt, dass der MIV eingeschränkt werden muss
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#1415304 - 10.02.20 20:40
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Peter Lpz]
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Und wenn wir das verbessern wollen, dann müssen wir bereit sein, uns selbst mal weh zu tun. Sind wir aber nicht, wir machen weiter. Ich müsste mir mit meinem Fahrrad schon die allergrößte Mühe geben, jemanden ins Jenseits zu befördern und würde daher anregen, an dem Verhältnis der zugelassenen Kfz etwas zu verbessern. Dazu wird jede Menge schlaues Zeug geschwätzt, aber alleine wird das der Bürger nicht bewerktstelligen. Es mag zwar eine Frage sein, was das kostet, aber diese Fragestellung wird grandios nach hinten losgehen.
Es stimmt mit der Zahl der zugelassenen Kfz etwas nicht. Falls man daran etwas ändern möchte, was ich ausdrücklich bezweifle, dann wird man nicht umhin kommen, den Leuten einen Broterwerb in der Heimat zu ermöglchen. Wir wollen Globalisierung, Zentralisierung und vor allem billig. Das bekommen wir, glorreicherweise auch im eigenen Land und heulen trotzdem. Mich überfordert das.
Gruß Peter Ich habe oben in einem meiner Beiträge mal exemplarisch Städte aufgeführt, denen es gelingt "etwas zu machen". Und warum muss das Wehtun? Wenn Städte wieder lebenswerter werden, werden viele was davon haben.
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#1415306 - 10.02.20 20:47
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Das bezweifle ich auch garnicht. Aber damit die Städte lebenswerter werden, müssen wir die Zahl ihrer Einwohner und die derjenigen verringern, die sie mit dem Auto malträtieren. Und wir müssten versuchen, die dazugehörigen Zwänge zu verstehen, sie abzustellen und den nötigen Preis zu zahlen. Die Bereitschaft sehe ich gerade nicht.
Gruß Peter
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#1415321 - 10.02.20 22:49
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Peter Lpz]
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Gibt viel zu tun,...und selbstverständlich werden immer dann die Betroffenen sich bevormundet fühlen, ... und nötigen Maßnahmen kosten ja auch was... Völlig kostenfrei und sehr einfach ist es das Raudi-tum durch die Rücksichtnahme im Verkehrsraum zu verändern, und eigentlich gehört es zur Selbstverständlichkeit und zum Sozialverhalten von Gruppen/Menschen/Verkehrsteilnehmern. Gemessen an den Gesamt-Teilnehmer-Zahlen bewegen sich die Meisten ja positiv, und weil es noch weniger tödlich gehen kann "muss man Manchen Wege und Maßnahmen aufzeigen" um Sie Straßen-gemeinschaft-tauglich zu formen.
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#1415323 - 11.02.20 00:03
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Seniorradler]
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Laut Polizei-Unfallstatistik hat es 2016 in Köln 37.109 Unfälle mit KFZ-Beteiligung gegeben, und 647 Unfälle (pro Tag 1-2 Unfälle) davon mit Fahrradfahrern. An 36.191 Unfällen waren nur KFZ untereinander beteiligt. Da drängt sich schon die Frage auf, warum das so ist das bis über 100 Unfälle pro Tag passieren/müssen. Wären dann pro Woche ca. 700 KFZ-Unfälle und ca.12 davon mit Fahrrad-Beteiligung in Köln. Schlechte Hersteller-Technik oder liegt es doch, am Menschen hinter dem Steuer sitzend "mutiert der dann"... ?
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Geändert von Seniorradler (11.02.20 00:09) |
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#1415329 - 11.02.20 04:34
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Ganz subjektiv sehe ich das ähnlich. Die Aggression im Straßenverkehr hierzulande ist durchaus ein Problem, mit einem Mentalitätswechsel erreichst du nicht jeden, aber ne kleine Verbesserung ist sicher noch möglich.
Nur: Das Gros der Unfälle ist auf andere Dinge zurückzuführen: Gedankenlosigkeit, Reizüberflutung, zu geringe Fehlertoleranz im System. Die Unfälle passieren nicht, weil PkW-Fahrer einen (vorsätzlich) "umnieten" wollen oder Radfahrer sich mit der Brechstange ihr Recht erzwingen, sondern wegen "dumm gelaufen", "übersehen" "wo konnte der denn da auf einmal herkommen?". Da muss man systemisch ran, Verkehrsflüsse neu und umorganisieren. Mit Moralappellen ist es da nicht getan.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. | |
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#1415333 - 11.02.20 07:06
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: derSammy]
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Prinzipiell sehe ich das ähnlich wie Sammy. Um die Zahl der Unfälle mit Radfahrern und vor allem die Zahl der schwer verletzten und toten Radfahrer drastisch zu verringern, müssen mehrere Aktionspfade parallel beschritten werden, z.B.:
- vor allem innerorts "bauliche" Verbesserungen, korrespondierend mit passender Beschilderung/Markierung, um die Kollision von Radfahrern mit ab-/einbiegenden Kfz sowie mit Fußgängern zu vermeiden; aus meiner Sicht besonders gefährlich sind gemeinsame Rad-/Fußwege und schmale Radwege auf Fußwegniveau womöglich mit "2-Richtungs-Benutzungspflicht" innerorts
- Kontrolle und Sanktionierung von Verstößen von Kfz-Fahrern insbes. gegen "Mindestabstand" (wenn etwa 1 m innerorts und 1,5 m bzw. LKW 2 m außerorts eingehalten würden, wäre ich schon froh) und Parken auf Radwegen
- Kontrolle und Sanktionierung von Verstößen von Radfahern, insbes. "Geisterfahrer", Rotlichtverstöße (über grünen Rechtsbbiegerpfeil darf diskutiert werden) und nächtliches Fahren ohne Beleuchtung. Wir Radfahrer müssen selbst Regeln weitgehend beachten, wenn wir das von Kfz-Fahrern fordern!
- Mehr Zonen mit Beschränkung auf Tempo 20, 30 oder 40 km/h
- Stärkere Berücksichtigung des Radverkehrs beim Fahrunterricht; ggf. diesbezügliche Nachschulungen insbes. von BusfahrerInnen
- Keine Werbung, die Autofahrern suggeriert, Straßenverkehr hätte etwas mit (Motor)Sport zu tun (in D sicher ähnlich schwer zu erreichen wie Verbot der Tabakwerbung)
Eine Mentalitätsänderung wäre aus meiner Sicht wünschenswert. In D scheint es mir z.B. für viele Kfz-Führer "ehrenrührig" zu sein, 50 m hinter einem Radfahrer herzufahren bzw. wegen eines entgegenkommenden Radfahrers auf einen Überholvorgang zu verzichten. Bei einer fünfwöchigen Tour durch Norwegen habe ich viel mehr Rücksichtnahme von Kfz-Fahrern auf Radfahrer erlebt.
Karl
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#1415338 - 11.02.20 07:30
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Karl der Bergische]
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Hallo!
Im letzten Urlaub haben wir v.a. in Frankreich und Spanien weit rücksichtsvollere und entspanntere Verkehrsteilnehmer erlebt als in Österreich und Deutschland. Die Zahl der kritischen Momente im Verkehr waren weit, weit geringer als zu Hause. Soll also niemand sagen, dass Rücksicht kein wichtiger Sicherheitsaspekt ist.
Karls Vorschläge kann ich nur unterstützen.
Bei uns in Graz läuft es in mancher Hinsicht entgegengesetzt wie in Helsinki. In Helsinki (etwa 2-4x so viele Einwohner wie in Graz) werden verwundbarere Verkehrsteilnehmer aktiv geschützt, in Graz wurde unlängst z.B. eine Radfahrerüberfahrt entfernt, "weil sich die Autofahrer dort nicht an die Vorrangregeln halten. Diese Überfahrt ist zu gefährlich." Das ist leider kein Witz. Man teilt auf diese Weise mit, dass sich Aggressivität auszahlt. Fahre genug Radfahrer platt, und wir sperren die Stadt für alle diese popeligen Radfahrer, die eh nur alle stören. So ungefähr. Und dann wundert sich die Politik laut, dass nicht mehr Leute auf das Rad umsteigen.
Verrückt dabei ist, dass inzwischen auch den Herren von der bürgerlichen Partei klar ist, dass der Anteil an MIV in unserer Stadt bei ihren starken Wachstum nicht mehr zu halten ist. Bei gleichem relativen Anteil steuern wir aktiv auf den Verkehrsinfarkt zu. Also gibt es Geld für hochrangige Radverbindungen, die fehlen, aber auf der anderen Seite wird alles getan, um Radfahrer von der Straße zu vertreiben. Wäre ich ein Verschwörungstheoretiker, würde ich System dahinter vermuten. Ich bin mir aber sicher, dass es nur Unfähigkeit sowie ein Agieren von Aktiven und Ewiggestrigen ist, neben- oder gegeneinander.
Also mischen wir uns ein, um die Aktiven zu unterstützen!
lg! georg
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#1415340 - 11.02.20 07:54
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Uwe Radholz]
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Ich habe oben in einem meiner Beiträge mal exemplarisch Städte aufgeführt, denen es gelingt "etwas zu machen". Und warum muss das Wehtun? Wenn Städte wieder lebenswerter werden, werden viele was davon haben. dazu passt doch ganz gut die vor wenigen Tagen erfolgte Abstimmung in Basel. Dort ist der Versuch, eine gegenüber dem KFZ-Verkehr schon relativ restriktive Verkehrspolitik wieder zu kippen, grandios gescheitert. Die Stimmbürger haben sich für eine weitere Verschärfung der Regelungen ausgesprochen. Vieles ist selbstverständlich in der zur Abstimmung vorgelegten Fassung recht allgemein formuliert. Details sind jetzt noch durch die mit solchen Dingen befassten Gremien festzulegen. Der Bürgerentscheid (oder wie immer das nun genau bezeichnet wird) dürfte eine gute Grundlage sein, hier durchaus nachahmenswerte und praxistaugliche Regelungen zu schaffen. Wir sollten mit wohlwollendem Interesse nach Basel schauen!
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#1415341 - 11.02.20 08:06
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Karl der Bergische]
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Deine allesamt diskussionswürdigen Vorschläge zeigen aber, dass du vermutlich in der Tendenz eine andere Auffassung als Sammy, auf jedenfalls aber eine andere als ich vertrittst.
Ich bin eben sehr der Meinung, dass es innerhalb des bestehenden Systems keine entschiedene Verbesserung geben wird. Einfach, weil der Verkehr vom Umfang und von der Dichte her zu viel ist, als dass mit herkömmlichen Methoden mehr als kosmetische Verbesserungen zu erreichen sind. Daher mein beständiger Verweis auf erfolgreiche europäische Städte, die allesamt die Övis ausbauten, dem Verkehr für Radfahrer und Fußgänger mehr Platz einräumten, den sie notwendigerweise Weise dem MIV entzogen.
Gestatte mir, es zu wiederholen: Es ist kein Menschenrecht, jede Stelle in einer Stadt mit dem Auto zu erreichen und jederzeit sein Auto auf öffentlichen Straßen abstellen zu dürfen.
Und ich möchte auch wiederholen, dass mit Mentalität und mehr Rücksicht kaum etwas erreicht werden kann. Ich habe es beschrieben: nirgends auf der Welt, wo ich bisher mit dem Rad gefahren bin, fuhr man so rücksichtsvoll wie in Japan. Und doch sterben dort genau so viele Menschen im Verkehr wie bei uns.
Und selbst wenn geschähe, was ich vollkommen ausschließe, dass mit "mentalen" Änderungen im Verhalten der Verkehrsteilnehmer etwas zu erreichen wäre, bliebe noch immer die ungeheure Verschwendung an natürlichen Ressourcen durch den MIV. Die Verstopfung aller denkbaren freien Flächen in den Städten, der Lärm, die Abgase, der permanente Zwang sich aufs höchste zu konzentrieren, die Verschwendung menschlicher Arbeit um millionen meist stehender KFZ herzustellen. Es bliebe der Zwang, unsere Kinder so zu erziehen, als schickten wir sie in einen Bürgerkrieg: pass auf, bleib stehen, spiele dort nicht, gehe da nicht hin. Eine Nachbarin mit einem (breiten) Zwillingskinderwagen hat regelrecht Pläne erarbeitet, auf welchen Wegen sie welche Orte in der Gegend erreichen kann, weil sie Straßen nur an Kreuzungen, oft nur diagonal, überqueren kann.
Nee, es geht so nicht mehr weiter. Auch nicht mit E-Autos.
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Geändert von Uwe Radholz (11.02.20 08:10) |
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#1415429 - 11.02.20 19:19
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: BaB]
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Also uwe hat recht, man kann es nur verbessern in dem man radler und fussgaenger mehr platz gibt, die dann zwangslaeufig den motorisiertenverkehr nicht mehr zu verfuegung steht.
Ich war auch noch nie ein freund von dessen was der hamburger adfc von sich gibt, "ab auf der strasse". Verschiedene transportarten sollten getrennt werden und nicht gemischt.
Von solche loesungen wie der hier, wo radler ein fahrstreifen mitbenutzen duerfen halte ich gar nichts. Das sollte eine reine fahrradweg werden, der baulich abgetrennt ist. Und da es immer wieder rechtsabbiegeunfaelle gibt, sollte es wo moeglich separate ampelfasen fuer radler und fussgaenger geben. Das wuerde schon viel helfen.
In diesen fall scheint auch wohl raserei im spiel gewesen zu sein, da ist es zu hoffen, dass eine ordentliche strafe verhaengt wird und kein kinderkram wie 50€ bussgeld und ne woche fuehrerscheinentzug, die dann gilt wenn er in urlaub ist.
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#1415447 - 11.02.20 22:11
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Jan-V]
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Verschiedene transportarten sollten getrennt werden und nicht gemischt.
Nö, das würde ich pauschal so keineswegs unterschreiben. Separation braucht Platz - wenn wie so oft "geschützt" gefordert, sehr viel Platz. Der steht längst nicht überall zur Verfügung. Und das Kernproblem bleibt: Da die Kreuzungen faktisch nie höhenfrei ausgelegt sind, werden sie zu absoluten Gefahrenpunkten. Das Problem ist nicht der Längsverkehr, sondern die Verkehrsflussorganisation im Kreuzungsbereich - dort passieren die Unfälle. Ampeln sind eine Lösung, das Thema technisch zu erschlagen. Allerdings eine, die m.E. auf allen Seiten auf wenig Gegenliebe stößt - weil so der Durchsatz an den Ampeln drastisch reduziert wird. Ampeln sind selbst in der üblichen, meist völlig unzureichenden, aktuellen Umsetzung die Verkehrsflussengpässe. Ich suche mir als Radfahrer so ampelarme Wege wie möglich - der MIV macht das auch, wenn er merkt, dass "Kreuzungen verstopfen". Der Schlüssel hier ist m.E. den Verkehr langsamer zu machen, dafür stetig. Sprich Tempo30, wenns voll wird effektiv auch nur Tempo 20, das aber auch an Kreuzungen. Das ist effektiver als Tempo50-Sprints von (dann notwendiger) roter Ampel zu roter Ampel. Die allerschlechteste aller möglichen "Lösungen" ist jedoch untermaßige Radfahrstreifen (in der Regel nur Schutzstreifen) neben untermaßige Fahrbahnen zu quetschen und womöglich das ganze noch von Parkstreifen zu flankieren. Ob da dann ein Bordstein noch mit im Spiel ist oder nicht, ist egal - zu eng ist zu eng! Wenn man die Abstände ausreichend dimensioniert, dann passen auch hohe Fahrradverkehrsströme auf Fahrbahnniveau neben/zwischen stark befahrene KfZ-Spuren. In Dresden kann ich dir dazu mehrere gut funktionierende Beispiele nennen.
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#1415451 - 12.02.20 00:18
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: derSammy]
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Gegen verstopfte Kreuzungen hilft gewöhnlich eine Kreisverkehr-Regelung, und wenn die Ampel da ja fehlt vermindert das auch das Stoppen und Anfahren weil der Verkehr flüssiger stattfinden kann. Spart auch "Energie" und Bremsbeläge.
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