Hallo Radfreunde,
Wir beabsichtigen im Mai/Juni unter anderem, die Strecke entlang der Küste von Zadar nach Split zu befahren. Wie gross ist das Verkehrsaufkommen zu diesem Zeitpunkt ? Gibt es Alternativen zu dieser Strecke.
Vielen Dank für Eure Ratschläge.
Smouk

Grundsätzlich ist das Verkehrsaufkommen entlang der Küste immer recht hoch. Im Mai ist aber noch nicht so viel los, und zwischen Zadar und Split läuft die Autobahn etwas im Hinterland. Der Durchgangsverkehr ist also weg von der Küstenstraße.

Alternativen gibt es unendlich viele, wenn es nicht exakt entlang der Küste sein soll. Schau mal auf die Landkarte, es gibt viele Straßen parallel zur dazu. Wenn ihr einen Schlenker durchs Hinterland fahrt, könnt ihr noch die Krka-Schlucht und die Čikola-Schlucht besuchen bzw. queren.

Gruß
Thoralf

PS: Weder Zadar noch Split liegen in Istrien...

Ich bin die Strecke 2015 im Juni gefahren (Thessaloniki-Rosenheim - eine 11-Länder-Reise (Reiseberichte)), wobei ich hier etwas weg von der Küste geblieben bin, um dem Verkehr zu entgehen, was sehr gut geklappt hat. Landschaftlich war die Strecke sehr schön. Es ging entlang des Krka-Nationalparks. In diesem Bereich waren die Auswirkungen des Kriegs (verlassene Dörfer) zu spüren, was ich als interessante Erfahrung empfand. Split hatte ich nicht besucht (ich bin daran vorbeigefahren, was mir kurze Stücke weit schon recht unangenehme Verkehrsdichte bescherte), da mich der Verkehr in Richtung Altstadt und heraus etwas abgeschreckt hatte. Ein Besuch ist hier sicherlich Geschmackssache (die Altstadt selber ist ja ganz nett). Da ich bereits zuvor längere Stücke an der Küste entlanggefahren bin, war für mich der Abstecher weg von der Küste o.k. und ich konnte dem Verkehr entgehen. Im Juni war er noch einigermaßen erträglich, aber alleine war man an der Küste nicht. Dubrovnik war zum Beispiel gerade noch "besuchbar". Später im Jahr quält man sich nur noch durch Touristenmengen. Zadar hingegen war nicht ganz so überlaufen.

P.S. Wenn Ihr gerne an der Küste bleiben wollt, gibt es lediglich die D8, die schon etwas Touristenverkehr aufweisen wird, aber in erträglichem Maße. Vor Split bin ich lange Stücke die Küste entlang gefahren, habe aber wenn möglich kleinere Sträßchen genutzt. Die D8 konnte ich aber nicht vollständig vermeiden. Landschaftlich ist aber die Strecke attraktiv, so dass man den Verkehr einigermaßen ausblenden kann. Mai/Juni ist vielleicht noch etwas günstiger als Anfang Juni ...

Hallo Smouk,
Zagreb-Split ist ein Teil meiner geplanten Strecke, bin dort ebenso im Mai unterwegs. Hier einmal eine erste Planung: Zagreb-Igoumenitsa
Die Route verläuft absichtlich möglichst entlang der Küste, da ein Kollege im selben Zeitraum einen Segelturn plant und wir beide einem Treffen nicht abgeneigt sind. Unter Umständen fahr ich eine Teilstrecke mit dem Boot mit, vielleicht wird es auch nur ein gemeinsames Abendessen/Kaffee/... Sind wir in komplett unterschiedlichen Regionen und ein Treffen macht zeitlich bzw. logistisch keinen Sinn, ist es nicht unwahrscheinlich, dass ich den einen oder anderen Schlenker ins Hinterland unternehme.
Auf manchen Abschnitten ist es anscheinend relativ einfach ohne große Umwege der Hauptstraße auszuweichen, teilweise kommt man ihr aber nicht aus.

Grüße,
Patrick

Ist Dein Zeitplan knapp? Als Anfang würden sich, wenn etwas Luft ist, schonmal die beiden Inseln Ugljan und Pašman anbieten. Von Biograd bis Šibenik habe ich die »Jadranska magistrala« nicht hochbelastet erlebt. Die Straßen um den Krka-Nationalpark habe ich nicht als besonders prickelnd erlebt. Wirklich gut sind immer nur die Abschnitte, auf denen man das Krka-Tal kreuzt. Ein gewisser Geheimtipp ist aber das Kr&ccaron:ićtal. Die Krka entspringt in einem Quellteich bei Topolje in der Nähe von Knin. Die Krčić ist ein periodischer Quellfluss der Krka, die, wenn sie Wasser führt, mit dem Wasserfall Slap Krčić in den Krka-Quellteich mündet. Durch das Krčićtal verläuft die nichtasphaltierte Straße 65013. Vor Kijevo trifft sie wieder auf die D1 (über die Du über Sinj nach Split kommst). Über deren Belastung kann ich mich allerdings nicht äußern. Im September 2012 war die Krčić trockengefallen, doch im Mai und Juni ist die Chance recht hoch, den Fluss wasserführend anzutreffen.

Die Adriamagistrale habe ich im Frühsommer nie überlaufen erlebt. Solltest Du sie befahren, dann sieh zwischen Trogir und Split zu, durch die Kaštelas nicht auf dieser recht öden Rennpiste »cesta Dr Franja Tuđmana« zu bleiben, sondern küstennah zu fahren. Dann kriegst Du auch die namensgebenden Kastelle mit. Am Ende im Bereich der römischen Stadt Salona landest Du für ein paar hundert Meter auf der Autobahn nach Split, doch das ist halb so wild. Die Alternative ist, Salona bergseitig zu umfahren. Kann man machen, muss man aber nicht. Die Außenbezirke von Split sind kraftfahrzeuggeprägt und gewöhnungsbedfürftig, aber reinfahren lohnt auf jeden Fall.

Die Einschätzung von Falk zur Krka kann ich unterschreiben. Interessant sind eben die Wasserfälle, die Insel und ggf. noch ein paar Querungen. Die Straße geht abseits vom FLuss und ist eher öde. Die spannende Quellroute zwichen Kjevo und Knin bin ich gefahren und findest du mit Etappe 13.7. in diesem Kapitel meiner Via Dinarica. Bilder entsprechend in der anschließende Bildergalerie des Kapitels. Du kannst die Route über den Quelltopf der Cetina fortsetzen und dann dem Cetina-Tal folgen. Ich kann allerdings nur Cetiona-Quelle - Vrlika und den unteren Teil ab dem Knick nach Westen nach Omis bewerten. Der ist jedefalls wunderbar, Rafting-Gebiet. Von Omis kommst du dann aus Südost nach Split.

Grundsätzlich ist aber die Küstenroute auch zu empfehlen. Der erste Teil ist weniger spannend, ab Sibenik ist aber sehr schöne Küste mit Primosten (legandär für Sonnenuntergang), Trogir als Stadt sehenswert (aber voll). Nach Split solltest du vor allem zu typischen Pendlerzeiten meiden einzufahren. Mit etwas Geschick findest du die "Geheimeinfahrt" bei küstennaher Annäherung über den Marjan-Park - teils exklusiv Geh- und Radweg, führt letztlich zum Hafen/histor. Zentrum.

Dazu wäre es hilfreich, wenn man sich zu Hause den entsprechenden Teil des Stadtplanes ausdruckt (falls man kein Navi hat).

Auch wenn es nicht "mein" Thread ist, vielen Dank für all eure Tipps. Die beiden Inseln Ugljan und Pasman sind eine interessante Alternative zu meiner Route am Festland. Leider verweigert mir Komoot die Planung aufgrund der notwendigen Fähren. Dass ihr die Magistrale als nicht zu überlaufen erlebt habt, beruhigt schon mal ungemein. "Normaler" Verkehr macht mir eigentlich wenig aus, hab nur eine Abneigung gegen Wohnwagen-Gespanne mit ungeübten, vom Verkehr und anderen Gründen, entnervten Fahrern. Diese sind aber erst im Juli/August unterwegs.
Routenplanungen,vor allem eigene, betrachte ich im Großen und Ganzen eher als Empfehlung und sind nicht in Stein gemeißelt. Meist plane ich am Vorabend die Etappe des nächsten Tages nach Wind/Wetter/Tagesverfassung/Nächtigungsmöglichkeiten/Vehrkehrsaufkommen/Lust&Laune... Hauptsache die Himmelsrichtung stimmt so einigermaßen.

Grüße,
Patrick

Besten Dank für die guten Informationen. Wir fahren vorgängig die Strecke Triest-Zadar.
Um die Küstenstrasse zu meiden möchten wir über die Inseln Cres-Krk-Rab u. Pag (Inselhüpfen!) fahren.Oder ist allenfalls die Küstenstrasse vorzuziehen ?
Gruss Smouk

Es gibt darauf keine eindéutige Antwort. Insbesondere hängt es davon ab, was du aus den Inseln machst. Wenn du nur die kürzesten Verbindungen von Hafen zu Hafen in Cres, Krk (gar keine Strecke) und Rab fährst, lohnen sich die Inseln natürlich nicht. Cres kenne ich zwar noch nicht live, aber die schönsten Gegenden liegen eher Richtung Süden, auch Inselort Cres sollte besucht sein. Krk ist im Westen weniger prominent, dafür Krk und südöstlich bei Punat schön. Höhepunkt ist die Querung nach Baska - das ist aber Stichstraße. Die Bucht von Baska auch einen Ruhetag wert. Den Norden kenne ich wiederum nicht, ist aber wohl auch teils interessant. Rab ist eigentlich wegen der eher schwerer zugänglichen Strände (teils Stichpisten) südwestlich reizvoll, dazu die Inselhaupstadt Rab selbst. Radlerisch nicht so die ganz große Nummer. Pag ist durch die aparte Gesteinslandschaft in jedem Fall eine komplette Querung wert, die Stadt Pag auch sehenswert, zudem einige schöne Strandbuchten.

Die Küstenstraße bei Opatja ist mit das schönste an Küstenabschnitten in Kroatien, aber auch mal voll. Leider muss man danach Rijeka queren - das ist halt doch recht verkehrsreich und weiter noch bis ca. Krk-Brücke. Weiter südlich finden sich die schöneren Abschnitte überall dort, wo die Straße nahe ans Meer rückt und Blicke auf kahlen Felsen der Inseln frei werden. Eine durchgehend überzeugende Route ergibt sich aber erst dann, wenn du Hinterlandrouten mit Küstabschnitten verbinden würdest (Velebit-Massiv mit 2 Nationalparks). Sonst bist du vielleicht doch besser mit deiner Inselroute besser beraten.

Hallo!

Rijeka ist relativ unangenehm zu durchqueren, das kann ich bestätigen. So geht es recht gut und trotzdem recht flott:
Rijeka
Mit einem bisschen an List und Spucke lässt sich auch der Hafen gut umfahren.

lg!
georg

Weiter ungefähr so:
nach Krk

lg!
georg

Das lohnt sich seit dem Autobahnbau nicht mehr. So etwa Deine Umfahrung der Bucht von Bakar habe ich etwa 2005 mal gemacht. Der Anstieg kostete verdammt viel Bums. Nochmal mache ich das bestimmt nicht. Eher nehme ich mal Bakar selber mit, das sieht von der Jadranska magistrala ganz ansehnlich aus. Die Kohlendreckzeit ist sichtbar vorbei.

So unterscheidet sich die Wahrnehmung. Mir ist der Anstieg (der zwar lästig, aber am Ortsende von Rijeka vorbei ist) lieber. Die Weiterfahrt verläuft auf den alten Dorfstraßen, hügelauf, hügelab, aber weiteren ohne größeren Anstiegen.

Etwas sollte man noch dazu schreiben: Die Magistrale (die Überlandstraße entlang der Küste) führt durch einen Tunnel, der für Radfahrer gesperrt ist. Umfahren lässt er sich, so weit ich weiß, im Küstenbereich nicht. Durch diesen Tunnel würde ich nicht radeln wollen.

lg!
georg

Wo soll der denn sein? Zwischen der Abzw Krk und Rijeka habe ich keinen gesehen. Die gesamte Jadranska magistrala ist doch ausgesprochen tunnelarm.
Die Umfahrung der Bucht von Bakar habe ich seinerzeit andersrum gemacht und da war der Anstieg ausgesprochen steil. Weil das nicht reicht, konnte ich danach auch keine ordentliche Talfahrt auskosten. Es kann aber sein, dass das an den Autobahnbaustellen lag.

Wirklich übel ist meiner Meinung nach die Brücke nach Krk und die anschließende Rennpiste Richtung Krk-Stadt. Auf der Brücke lässt es die Straßenverwaltung einen deutlich spüren, dass man Fahrräder nicht für Fahrzeuge und ihre Benutzer nicht für ernstzunehmende Reisende hält. Zagreber Neureiche toben sich auf Krk als der als ersten erreichbaren Insel besonders gerne aus.

Hallo falk!

Dieses Ding meine ich.
Tunnel Rijeka

Wir sind letzten Herbst davor gestanden. Im Regen und unter Zeitdruck haben wir nicht länger gesucht, sondern wieder die alte Umfahrung im Inneren genommen.
Am google-Plan sehe ich, dass sich der Tunnel aber über die Setaliste XIII divizije umfahren lässt. Du hast also recht gehabt!

lg!
georg

Ja, genau das ist die D8 und damit Jadrananska magistrala. Von Rijeka aus ist das, wenn an der Abzweigung kein großer Wegweiser steht, schon eine Falle. Die ganze Straßenführung ist ziemlich neu, ursprünglich war die Fiumara und Josipa Juraja Strossmayera der Anfang der Adriamagistrale Richtung Süden. Von Bakar aus Richtung Rijeka kann man sich nicht verfahren.

Wenn man nur irgendwo schnell durch will, bleibt man lieber auch auf verkehrsreichen Straßen küsten- oder hafennah und beißt sich durch. Wenn man wirklich die Stadt umfahren will, muss man einen weiteren Bogen nehmen, z.B. Matulji - Viskovo - Ronjgi (Restaurant-Empfehlung) - Sarsoni - Trnovica - Drazice - Cernik - Skrljevo - Hreljin - Krizisce. Das ist natürlich teils auch hügelig.

Dann eürde ich allerdings nach Roijeka den Weg über die Ucka oder Mune empfehlen.... Wenn schon, dann ordentlich!

Lg! georg

Vor ein paar Jahren stand ich auch vor diesem Tunnel und habe überlegt, ob ich die Durchfahrt riskieren soll.
Da hat ein Wagen mit der Aufschrift "Policija" angehalten und die Herren in Uniform haben unmissverständlich auf die Treppe rechts neben dem Tunnel gedeutet.

Ich bin dann da mit der bepackten Fuhre ganz gut raufgekommen. Den Kfz-Verkehr durch Rijeka und weiter nach Krk empfand ich als nicht besonders schlimm (und das war im August).