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#1331843 - 14.04.18 14:34 Ostflandern-Niederlande
Seghal
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Dauer:15 Tage
Zeitraum:21.7.2017 bis 4.8.2017
Entfernung:1195 Kilometer
Bereiste Länder:beBelgien
deDeutschland
nlNiederlande
Externe URL:http://sascha-brueggemann.de/?p=679

Planung und Anreise

Nach der langen Tour durch Japan im Frühjahr sollte es für den Sommer eine kürzere Tour von nur zwei Wochen werden. Daher wollte ich auch die Anreise nicht allzu lang werden lassen. Die Wahl fiel dann schnell auf Belgien und die Niederlande.
Nach dem Studium der üblichen Reiseliteratur bastelte ich mir dann mithilfe eines Fietsroutenplaners eine Strecke entlang der dort üblichen Knotenpunkte. Zum Navigieren wollte ich die allerdings nicht verwenden. Da nehme ich doch lieber mein bewährtes Navi.

Die Planung sah dann schließlich so aus:
klick mich

Die Anreise nach Aachen erfolgte, wie bei solchen kurzen Strecken üblich, mit der Bahn. Dieses Mal mit Umstieg in Bremen und Köln.

RE Oldenburg – Bremen
IC Bremen – Köln
RE Köln – Aachen
In Aurich ist's schaurig, in Leer noch mehr. (norddeutsches Sprichwort)
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#1331847 - 14.04.18 14:51 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
Seghal
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mehr Bilder gibt es hier: klick mich

Limburg und Brüssel

Tag 1 – 21.07.2017
Aachen – Eijsden (und die Fahrt zum Bahnhof in Oldenburg)
62,9 km – 416 hm
Wetter: 22-30°C, heiter

Karte Tag 1

In Aachen wollte ich mir zum Start der Tour in erster Linie den Dom angucken. Also fuhr ich erstmal das kurze Stück dahin.









Danach guckte ich mich noch kurz in der Altstadt um, ehe ich mich auf den Weg durch die schöne Hügellandschaft im Dreiländereck machte.





Schließlich landete ich im wunderschönen Valkenburg.







Bevor ich die Stadt verließ, fuhr ich auch noch ein Stück auf den berühmten Cauberg hinauf. Dieser ist traditioneller Bestandteil des Eintagesklassikers „Amstel Gold Race“. Am Berg konnte ich sogar trotz des ganzen Gepäcks mit den Rennradfahrern, die dort ebenfalls unterwegs waren, mithalten.

Danach wurde es dann flacher, denn es ging hinunter zur Maas und schließlich nach Maastricht. Dort war ein Teil der Altstadt leider wegen des alljährlichen Open Airs eines bekannten, aus Maastricht stammenden Violinisten gesperrt.







Das letzte Stück bis zum Campingplatz wurde es dann so richtig flach im Tal der Maas. Der Campingplatz liegt übrigens in der südlichsten Gemeinde der Niederlande.


Tag 2 – 22.07.2017
Eijsden – Diest
100,6 km – 563 hm
Wetter: 20-29°C, heiter bis wolkig

Krate Tag 2

Es gibt in Eijsden auch eine Fußgänger- und Radfahrerfähre über die Maas. Die fährt aber so früh noch nicht. Daher bin ich nach einer kurzer Besichtigung des Ortes ein kleines Stück weiter im Süden über die Grenze und dort dann mit Hilfe einer Brücke über den Fluss.





Dort ging es dann erstmal für ein paar Kilometer durch die französischsprachige Wallonie, ehe mich das niederländischsprachige Flandern begrüßte.



Dort ging es dann erstmal nach Tongeren und dort in den schönsten Beginnenhof des Landes.





Danach ging es ins recht interessante Gallo-Römische Museum.





Die Altstadt fand ich dann auch noch ganz ansehnlich.





Den nächsten größeren Ort, Hasselt, fand ich nicht so interessant, so dass es dann schnell weiter ging nach Diest.




Tag 3 – 23.07.2017
Diest – Brüssel
88,6 km – 866 hm
Wetter: 17-20°C, heiter bis stark bewölkt

Karte Tag 3

Nach ein paar Kilometern war ich schon beim ersten Tagesziel, der Basilika von Scherpenheuvel. Der Name ist übrigens kein Zufall, sie liegt tatsächlich auf einem Hügel. Ansehnlich ist sie übrigens auch.



Danach ging es dann weiter nach Leuven mit seinen schmücken Marktplätzen.







Dort gibt es auch einen recht hübschen Beginnenhof.



Auf der Weiterfahrt nach Brüssel ging es vorbei am Afrikamuseum. Diese war aber leider geschlossen wegen Renovierungsarbeiten. Dies wusste ich aber schon vorher.



Kurz vor Brüssel wurde es dann im Zonienwald (einem Buchenurwald) nochmal sehr hügelig. Aber schließlich landete ich doch in der Hauptstadt Belgiens. Dort guckte ich mir erstmal ein paar Jugendstilbauten des berühmten Architekten Victor Horta von außen an und ging schließlich noch in das ihm gewidmete Museum in seinem früheren Atelier. Drinnen ist leider Fotografierverbot.


(Das Foto ist etwas krumm wegen der sehr beengten Platzverhältnisse in der Straße und der dadurch nötigen Fotografiertechnik.)

Es ging dann vorbei am Königspalast …



und natürlich auch zum bekanntesten Kind der Stadt.



In Brüssel bin ich mangels günstig liegender Campingplätze mal ins Hostel. Das liegt dafür aber auch direkt am Grand Place. Die Anmeldung musste aber beim anderen Hostel der Kette in der Stadt erfolgen, das ist aber nicht zu weit entfernt. Daher ging ich zu Fuß dort hin.

Dabei ging ich auch schonmal über den Grand Place.







Abends habe ich dann auch noch etwas gebummelt in der Altstadt.







In Aurich ist's schaurig, in Leer noch mehr. (norddeutsches Sprichwort)
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#1331944 - 15.04.18 12:19 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
Seghal
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Tag 4 – 24.07.2017
Brüssel – Antwerpen
76,4 km – 345 hm
Wetter: 15-21°C, überwiegend stark bewölkt, zeitweise Regen

Karte Tag 4

Zunächst ging es noch ein klein wenig durch Brüssel. Dabei kam ich auch am Théâtre Royal de la Monnaie (dem Brüsseler Opernhaus) und am Belgisch Stripcentrum (dem nationale Comicmuseum) vorbei. Letzteres öffnete leider erst ein paar Stunden später, sonst wäre ich da rein gegangen. Ich kam dann irgendwann am Atomium an und gönnte mir den Besuch dort.







Als ich rauskam, wurde ich darauf angesprochen, dass es doch total schlimm wäre mein Fahrrad dort einfach so abzustellen (es war abgeschlossen) wegen Terrorgefahr und Diebstahl und so. Ich fuhr dann halt im beginnenden Regen weiter und dachte mir meinen Teil dazu. Kurz hinter Brüssel besichtigte ich in Grimbergen kurz die dortige Abteikirche.





Der Regen hörte bald auf und Mechelen konnte ich sogar mit ein paar Lücken in den Wolken mir angucken. Auch eine recht schöne Stadt.









Ab Mechelen war ich dann auch auf für den Rest meiner Zeit in Belgien fast durchgehend auf guter Radinfrastruktur unterwegs. Vorher war es oft auch sehr mäßig (und trotzdem immer benutzungspflichtig). Besonders nervig waren allerdings die zahlreichen, oft auch sehr langen (teils etliche Kilometer) Kopfsteinpflasterpassagen. Diese gab es inner- wie außerorts und übrigens auch in Brüssel. Auf den kam man nur sehr mühsam und langsam voran. Aber die gab es nun nicht mehr.
Parallel zur Bahnlinie und zu einem Fluss ging es also sehr angenehm ins recht hübsche Lier. Leider hatte es auch wieder angefangen zu regnen.







Es ging dann wieder zurück zur Bahnlinie und weiter komfortabel in Richtung Antwerpen. Im Stadtgebiet gab es dann einen ersten Vorgeschmack auf die Radwege in den Niederlanden. Nach einem kleinen Schlenker am vom berühmten Architekten Le Corbussier entworfenen Maison Guiette ging es dann zum Hostel. Dort durfte ich mein Rad in den Garten stellen und auch sonst war es dort sehr nett.




Tag 5 – 25.07.2017
Antwerpen – Woensdrecht
40,1 km – 236 hm
Wetter: 16-21°C, wolkig bis stark bewölkt

Karte Tag 5

Antwerpen hat ja viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, daher war von vornherein geplant, diesen Tag etwas weniger zu radeln und dafür etwas mehr zu besichtigen. Zu Anfang ging es ins Rubenshuis (Rubens stammt aus Antwerpen).









Danach ging es dann ins Museum Plantin-Moretus, ein Museum für Buchdruck und das einzige Museum auf der Welterbeliste der UNESCO.











Anschließend ging es noch in die Liebfrauenkathedrale. Dort gibt es auch einige Gemälde alter Meister.







Draußen ist die Innenstadt von Antwerpen aber auch ganz nett.







Auf dem Weg in Richtung der Nahen Niederlande bin ich dann noch am neuen Museum aan de Strom vorbeigekommen (welches ich aber nicht besichtigt habe) und anschließend ging es noch ein kleines Stück durch das Hafengebiet.



Direkt hinter der Grenze ging es dann noch durch ein schönes Waldgebiet und am Ende des Tages landete ich dann auf einem sehr netten kleinen Bauerncamping. Am Abend war es ziemlich windig, aber die Betreiber waren sehr bemüht, für mich ein windgeschütztes Plätzchen zu finden. Das hat dann auch einigermaßen geklappt und so empfindlich ist mein Zelt nun auch nicht.


Tag 6 – 26.07.2017
Woensdrecht – Barendrecht
96,8 km – 254 hm
Wetter: 18-24°C, heiter

Karte Tag 6

Erstes Ziel des Tages war nach wenigen Kilometern Bergen op Zoom. Dort ist der Markiezenhof die Hauptsehenswürdigkeit.



Auch wenn seit Brüssel die Landschaft völlig flach war, gab es doch immer mal wieder nette Ecken.



In Oudenbosch habe ich mir dann die erst Ende des 19. Jahrhunderts gebaute katholische Kirche angeguckt.





Weiter ging es in die sehr sehenswerte, im Spätmittelalter entstandene Festungs- und Hafenstadt Willemstad.









Unterwegs ging es immer wieder an Schleusen vorbei …



und über Brücken. Ab und zu wird in den Niederlanden auch mal ein extra Tunnel für die Radfahrer gebaut. Der Zugang erfolgt bei diesem hier aber leider über Fahrstühle.





In Belgien und der niederländischen Provinz Nord-Brabant hingen immer nur die Knotenpunktwegweiser. Mit Erreichen der Provinz Südholland änderte sich das.



Der Campingplatz des Tages lag direkt an der Alten Maas. Vom Zelt aus konnte ich daher auch etwas Schiffsverkehr sehen.

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#1332013 - 15.04.18 19:44 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
StefanS
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Vielen Dank für den schönen Bericht, bin gespannt auf den zweiten Teil.

In Antwort auf: Seghal
Ab und zu wird in den Niederlanden auch mal ein extra Tunnel für die Radfahrer gebaut. Der Zugang erfolgt bei diesem hier aber leider über Fahrstühle.

Das ist der Heinenoordtunnel. Wie es der Zufall will, bin ich da gerade heute durchgefahren. Man kann sich die Fahrstühle sparen und direkt über die Rampe des Treckertunnels bis zum Fuß der Fahrradröhre fahren. Auf der anderen Seite entsprechend wieder raus. Auf Deinem untenstehenden Foto ist links das Gatter geöffnet.

In Antwort auf: Seghal


Viele Grüße,
Stefan
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#1332016 - 15.04.18 20:01 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: StefanS]
Seghal
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Hatte ich wohl irgendwie nicht kapiert, als ich da war. träller
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#1334770 - 01.05.18 17:27 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
Seghal
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Holland

Tag 7 – 27.07.2017
Barendrecht – Delft
93,3 km – 392 hm
Wetter: 18-23°C, heiter bis wolkig

Karte Tag 7

Morgens ging es auf recht direktem Wege erstmal zu den berühmten Windmühlen von Kinderdijk. Diese dienen der Entwässerung des unter dem Meerespiegels gelegenen Gebietes. Einzelne Mühlen kann man auch von Innen besichtigen, was ich dann auch bei einer getan habe.







Danach ging es dann mit dem Waterbus über das kleine Gewässer Noord und dann weiter nach Rotterdam, wo ich dann über eine Autobahnbrücke die Nieuwe Maas querte. Für die Erasmusbrücke hatte ich leider keinen guten Standort zum Fotografieren. Da wäre es vielleicht besser gewesen, erst noch auf der anderen Flussseite zu bleiben und erst über die Erasmusbrück den Fluss zu queren.



Rotterdam ist überwiegend modern (und übrigens auch stark auf den Autoverkehr ausgerichtet). Dennoch gibt es auch eine schöne historische Ecke in der Stadt.





Auf dem Weg raus aus der Stadt habe ich noch einen kleinen Umweg gemacht und mir die Van Nellefabriek von außen angeguckt. Von innen kann man dieses wichtige Zeugnis der Industriearchitektur nur einmal im Jahr besichtigen.



Ein kleines Stück westlich kam ich dann in das schöne Schiedam, heute ein Stadtteil von Rotterdam.





Weiter Richtung Westen ging es überwiegend direkt am Fluss entlang. Dabei durfte ich gegen den kräftigen Gegenwind ankämpfen.





Ich fuhr aber nicht ganz bis ans Meer und in das Haupthafengebiet, sondern bog nach ein paar Kilometern landeinwärts ab. Dort fuhr ich dann zum ersten Mal durch große Gewächshausgebiete. Schließlich landete ich in der schönsten Stadt der Niederlande, in Delft.



Dort schaute ich mich etwas um und quartierte mich dann beim am Stadtrand gelegenen Campingplatz ein. Dort gab es dann noch vom netten Nachbarn etwas von deren Abendessen ab, da etwas zu viel gekocht wurde.


Tag 8 – 28.07.2017
Delft – Zandvoort
86,0 km – 547 hm
Wetter: 19-23°C, wolkig, sehr windig, etwas Regen

Karte Tag 8

Morgens ging es nochmal ins Stadtzentrum von Delft. Die Stadt ist wirklich sehr schön.



Danach ging es ins nur wenige Kilometer entfernte Den Hag. Dort machte ich eine Außenbesichtigung vom Binnenhof. Rein kommt man nur mit einer Führung und da passte es leider gar nicht mit meinem Zeitplan zusammen.



Danch ging es ins Mauritshuis, wo einige sehr bekannt Gemälde hängen.









Den Hag hat auch sonst noch ein paar nette Ecken zu bieten.



Weiter ging es dann nach Scheveningen und damit direkt ans Meer. Der Ort ist schon sehr touristisch geraten. Den Pier und die Promenade direkt am Strand kann man sich aber mal angucken.





Danach stand dann das landschaftliche Highlight Hollands an: die dortige Dünenlandschaft. Direkt hindurch führt auf ganzer Länge ein Radweg. Dort sind etliche Touristen auf Rädern unterwegs, aber nicht alle in der richtigen Richtung. Der Wind blies nämlich sehr kräftig aus Südwest, so dass ich dort sehr flott unterwegs während es die mir entgegenkommenden sehr anstrengend hatten.





Die interessanten Städte liegen allesamt im Hinterland. Daher bog ich einmal vom Dünenradweg ins Inland ab und besuchte Leiden. Hauptanziehungspunkt für mich war das dortige archäologische Museum.







Danach ging es dann bei weiterhin sehr starkem Rückenwind wieder durch die Dünen.



Da die die Windstärke sich in Richtung stürmisch entwickelte, entrollte ich dann auf dem direkt hinter einer Düne am Meer gelegenen Campingplatz von Zandvoort zum ersten Mal die zusätzlichen Abspannleinen an meinem Zelt und fixierte das Zelt so etwas besser am Boden.


Tag 9 – 29.07.2017
Zandvoort – Amsterdam
43,8 km – 253 hm
Wetter: 18-23°C, wolkig, etwas Regen

Karte Tag 9

Den nächtlichen Sturm haben ich und das Zelt gut überstanden. Geregnet hatte es dabei natürlich auch und auch morgens war es noch stark windig. Daher war das Zeltabbauen etwas erschwert. Aber ich habe ja genug Übung, um das ganz gut hinzubekommen.



Ich fuhr dann ins Inland nochmal in ein schönes Dünengebiet. Der Regen lies zum Glück bald nach und der Rückenwind wurde im Inland auch etwas schwächer.



Bald landete ich dann in Haarlem …



und ging dort in Teylers Museum, ein Wissenschaftsmuseum, das in seinem historischen Zustand belassen wurde.









Bei der Ausfahrt aus Haarlem gab es mal wieder eine Windmühle zu sehen …



und ein paar Kilometer weiter ein Fort, das zur Verteidigungsanlage von Amsterdam gehört, die zur Zeit des Ersten Weltkrieges errichtet wurde. Benutzt wurde die gesamte Verteidigungsanlage nie und im Übrigen waren die Niederlande im Ersten Weltkrieg auch neutral.



Etwas später bin ich dann in Amsterdam angekommen.



Dort bin ich in das ehemalige Rathaus der Stadt, den heutigen Königspalast. Bewohnt wird der aber in der Regel nicht mehr. Er wird nur noch für Staatsempfänge und ähnliches genutzt.













Danach bin ich dann noch ins Anne-Frank-Haus (dort ist Fotografierverbot). Da ich nichts reserviert hatte musste ich eine Weile anstehen. Aber zu etwas späterer Stunde hielt sich das noch einigermaßen im Rahmen. Anschließend fuhr ich zum Campingplatz am Vliegenbos. Dort standen noch große Teile der Zeltwiese von den Regenfällen der letzten Tage unter Wasser. Aber ich habe es doch noch hinbekommen, ein einigermaßen geeignetes Plätzchen zu finden auf dem gut gefüllten Platz. Die Sanitäranlagen sind leider wegen des vielfach besoffenen und bekifften Publikums leider auch ziemlich versifft trotz regelmäßiger Reinigung durch das Personal des Platzes.


Tag 10 – 30.07.2017
Amsterdam
13,2 km – 92 hm
Wetter: 18-24°C, heiter bis wolkig

Karte Tag 10

Der Tag ist eigentlich relativ schnell beschrieben. Erst ging es über den Fluss …



und auf direktem Weg zu den Museen. Dabei habe ich noch zwei dänische Camper dorthin geführt. Zuerst ging es ins van Gogh Museum. Dort war das Fotografieren nicht gestattet. Das war schonmal ziemlich interessant.



Anschließend ging es dann ins Rijksmuseum. Das fand ich noch deutlich interessanter durch seine gelungene Verbindung von Geschichts- und Kunstmuseum. Außerdem ist dort die Breite der Kunstwerke natürlich deutlich größer.























Viele weitere Bilder aus dem Rijksmuseum gibt es hier: klick

Mitten durch das Museumsgebäude führt übrigens ein Radweg.



Auch Amsterdam wird nicht von Kreuzfahrtschiffen mitten in der Stadt verschont.




Tag 11 – 31.07.2017
Amsterdam
13,9 km – 74 hm
Wetter: 18-25°C, heiter

Karte Tag 11

Der zweite volle Tag in Amsterdam war etwas abwechslungsreicher. Es ging zunächst an einigen schönen Ecken vorbei …





zum Tropenmuseum. Das fand ich sehr interessant. Ich bin aber auch schon in ein paar Gegenden des ehemaligen niederländischen Kolonialreiches gewesen.













Weitere Bilder aus dem Tropenmuseum gibt es hier: Klick

Amsterdam ist tatsächlich sehr fahrradfreundlich:



Nach dem Tropenmuseum habe ich dann das Jüdische Viertel besichtigt und da zunächst die Portugisische Synagoge …







und anschließend das Jüdisch-Historische Museum.







Weitere Bilder aus dem Jüdischen Viertel Amsterdams gibt es hier: klick

Danach ging es dann noch in das Stadtzentrum und durch das Rotlichtviertel.





Am Abend gab es dann auf dem inzwischen vollständig abgetrockneten Campingplatz eine nette internationale Runde (USA, Norwegen, Frankreich, Niederlande und ich). Den anwesenden amerikanischen Reiseradlern mussten wir dabei leider erklären, dass dies der schlechteste Sommer in Mitteleuropa seit über 10 Jahren war.
In Aurich ist's schaurig, in Leer noch mehr. (norddeutsches Sprichwort)
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#1335139 - 03.05.18 11:53 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
Seghal
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Urecht und Flevoland

Tag 12 – 01.08.2017
Amsterdam – Almere
104,3 km – 221 hm
Wetter: 19-23°C, heiter bis wolkig

Karte Tag 12

Raus aus Amsterdam ging es erstmal die Amstel entlang auf einer sehr schönen Strecke.





Nach dem Stadtgebiet ging es weiter schön an Flüssen entlang und anschließend durch einen Polder. Schließlich landete ich am Flüsschen Vecht und damit auf einer der schönsten Flachland-Radrouten Europas.







An deren Verlauf besuchte ich das Schloss Zuylen mit seiner Gartenanlage.









In Utrecht drehte ich dann eine Runde durch die schöne Altstadt.







Anschließend fuhr ich am Rietfeld-Schröder-Haus vorbei, einem wegweisenden Bau der Nachkriegsarchitektur. Die Innenbesichtigung ist sehr stark reglementiert und da ich mich nicht rechtzeitig um Karten dafür bemüht hatte, guckte ich es mir nur von außen an.



Danach ging es dann Richtung Nordosten und unter anderem durch ein schönes Naturschutzgebiet nahe Hilversum.



Kurz vor meinem Tagesziel ging es dann auch noch ein wenig am Wasser entlang.




Tag 13 – 02.08.2017
Almere – Sint Nicolaasga
103,9 km – 155 hm
Wetter: 18-23°C, heiter bis wolkig

Karte Tag 13

Nach ein paar Kilometern durch die Polder Flevolands bin ich dann kurz vor Lelystad am Ijsselmeer gelandet, an dem ich dann die meiste Zeit des Tages direkt entlang fahren würde.



In Lelystad habe ich mir dann die interessante Bataviawerft angeguckt. Dort wurde ein Schiff aus der Zeit der Vereinigten Ostindien Kompanie originalgetreu nachgebaut und aktuell ist auch wieder eins im Bau. Dabei wurden möglichst nur Originalmethoden aus der Zeit angewandt.







Das fertige Schiff habe ich mir natürlich auch angeguckt.







Mehr Bilder von Werft und Schiff gibt es hier: klick

Weiter ging es dann direkt am Ijsselmeer entlang …



und auch über eine der für die Niederlande typischen Autobahnklappbrücken.



Im überwiegend erst im 20. Jahrhundert trocken gelegten und besiedelten Flevoland gibt es auch wenige alte Orte. Einer davon, Urk, lag auf meiner Strecke.







Am östlichsten Ende des Ijsselmeeres guckte ich mir dann in Lemmer noch ein Industriedenkmal an, das einzige noch in Betrieb befindliche dampfbetriebene Schöpfwerk. Rein kommt man in die interessante mit einer regelmäßig stattfindenden Führung.













Mehr Fotos vom Woudagemaal gibt es hier: klick

Lemmer ist einer der Hauptorte des Tourismus in der Gegend. Daher gibt es dort mehrere große Campingplätze. Es war aber noch nicht so spät. Daher fuhr ich noch ein paar Kilometer weiter ins Inland zu einem anderen hin.
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#1335148 - 03.05.18 12:23 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
Keine Ahnung
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Danke für den Bericht. Ich bin ja kein so großer Freund des "flachen Landes", wodurch z. B. die Niederlande nicht so weit oben auf der Prioritätsliste meiner noch geplanten Touren stehen. Dein Ansatz ist aber natürlich etwas anders als meiner. Bei den vielen Besichtigungen, die Du durchführst, wird die Tour zu einem echten Erlebnis, wie die Bilder beweisen. Bislang habe ich mich immer mehr auf das "Fahren" konzentriert, wenn ich eine Radreise gemacht habe. Vielleicht sollte ich auch einmal vermehrt auf den kulturellen Aspekt einer solchen Tour mein Augenmerk richten zwinker .
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1335262 - 04.05.18 06:07 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
cyclerps
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Beiträge: 4.210
Deine Bilder sind einfach klasse. Architektur, Kultur und Land & Leute, herrlich. bravo
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1335383 - 04.05.18 18:18 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: cyclerps]
Seghal
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Ich danke dir. schmunzel
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#1335384 - 04.05.18 18:21 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Keine Ahnung]
Seghal
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Beiträge: 1.085
Ja, die Niederlande sind jetzt nicht gerade was für die Landschaftsradfahrer. Aber es gibt doch ein paar nette Ecken. Die verteilen sich allerdings quer übers Land (Limburg oder die Dünen an der Küste z. B.). Ohne meinen üblichen Anteil an Kultur wäre die Tour wohl nicht so doll gewesen. So war sie halt sehr schön.
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#1335386 - 04.05.18 18:32 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
Seghal
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Friesland, Drenthe und Groningen

Tag 14 – 03.08.2017
Sint Nicolaasga – Groningen
105,2 km – 303 hm
Wetter: 17-22°C, heiter bis wolkig, etwas Regen

Karte Tag 14

In Friesland wurde die Wegequalität jetzt deutlich schlechter als im Rest der Niederlande. Das sollte sich in den beiden noch folgen Provinzen Drenthe und Groningen auch leider so fortsetzen. Dazu kamen dann und wann auch mal unerwartete Hindernisse auf ausgewiesenen Radrouten.



In Heerenveen bin ich an der Eisschnelllaufhalle vorbei gefahren.



Aus Heerenveen raus gab es dann noch eine schöne Ecke.





Danach wurde es dann aber recht langweilig.



Erst kurz vor Groningen wurde es ein wenig besser.



Am Weg lag das Architekturexperiment Wall House #2. Dafür werden aber seit Jahren Mieter gesucht und kann damit wohl als gescheitert betrachtet werden.



Groningen ist zwar nicht so schön wie die Städte der Randstad, aber doch ganz nett.







Besonders sehenswert ist das Geertruidsgasthuis.







Zum Abschluss bin ich dann noch in das städtische Museum gegangen. Dank der der landesweit gültigen Museumskarte musste ich ja nichts weiter bezahlen (außer der bereits am Anfang meiner Reise entrichteten Kartengebühr). Daher war das auch für einen kurzen Aufenthalt noch OK.



Auf dem Weg zum Campingplatz fuhr ich dann noch durch das berühmte Fahrradparkhaus am Bahnhof.




Tag 15 – 04.08.2017
Groningen – Oldenburg
166,4 km – 423 hm
Wetter: 17-22°C, heiter bis wolkig

Karte Tag 15

In Groningen hatte ich ja schon am Vortag alles Interessante gesehen (außerdem war ich schon öfter in der Stadt). Also bin ich auf recht direktem Wege aus der Stadt raus gefahren. Kurz hinter der Stadgrenze beginnt gleich der nächste Ort, Haren. Dort habe ich mir den Botanischen Garten angeguckt. Den fand ich aber eher enttäuschend. Schlimm fand ich darin den Japanischen Garten, der leider so gar nichts mit den Gärten zu tun hat, die ich in Japan besucht habe.









Danach wurde es dann landschaftlich wieder sehr langweilig. Einmal musste ich ein gesperrtes Teilstück umfahren. Ausgeschildert war aber keine Umleitung, so dass ich das frei planen musste.



Schließlich landete ich in der Grenzstadt Bourtange. Diese befindet sich innerhalb einer Festungsanlage und ist recht sehenswert.









Danach ging es dann folgerichtig über die Grenze ins Emsland und dort wo der Küstenkanal in die Ems mündet musste ich mich dann entscheiden, ob ich hier auf den Campingplatz gehen wollte oder ob ich die letzten 70 km an dem Tag noch direkt nach Hause fahren wollte. Auf dem weiteren Streckenabschnitt gibt es nämlich keinen einzigen Campingplatz. Ich entschied mich weiter zu fahren, obwohl ich noch nie eine so lange Gesamtstrecke an einem Tag gefahren war. Aber ich fühlte mich gut und zu sehen gab es eh nichts mehr und den letzten Teil der Strecke kenne ich eh in- und auswendig.
Es ging dann also weiter am Küstenkanal entlang. Der anfangs ausgeschilderte Radweg ist übrigens Verarschung. Er ist schlecht befahrbar und nur einige Kilometer lang.





Am Küstenkanal führt direkt eine stark befahrene Bundesstraße entlang und auf der anderen Kanalseite gibt es meist eine Nebenstraße. Zuerst bin ich die Nebenstraßen gefahren, da es dort ruhiger ist. Die Wegequalität war aber meist schlecht und am Samstagnachmittag war der Verkehr auch nicht allzu stark. Daher bin ich dann bald auf den hervorragenden Radweg entlang der Bundesstraße gewechselt. Da ging es dann (auch dank Rückenwind) flott voran.



Auf den letzten 20 km sind die Parallelwege am Kanal übrigens ziemlich gut (da bin ich öfter unterwegs). Ich wollte eigentlich an der Bundesstraße bleiben, musste dann aber wegen einer Vollsperrung nach einem Unfall doch auf die Nebenstraßen wechseln. Als ich dann abends zu Hause ankam, war ich ziemlich kaputt. Aber es ist ja auch schön, dann in das heimische Bett fallen zu können.
In Aurich ist's schaurig, in Leer noch mehr. (norddeutsches Sprichwort)
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#1335388 - 04.05.18 18:44 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
Keine Ahnung
Moderator
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Beiträge: 13.167
Du hast hier wirklich viel gesehen. Ich lerne daraus, "Niederlande mit vielen Besichtigungen" ergibt eine interessante Radtour zwinker

Danke für den Bericht!
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1335389 - 04.05.18 18:46 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
Odenthaler
Mitglied
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Beiträge: 1.398
Wenn ich das so sehe, muss ich doch auch mal wieder etwas in den niederen Landen herumradeln.

Schöne Bilder!
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#1339252 - 27.05.18 10:24 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: Seghal]
tonycyclesghost
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abwesend abwesend
Beiträge: 50
Toller Bericht! Tolle Bilder! Besonders hab ich mich über die Rijksmuseum-Bilder gefreut. War vor kurzem ebenfalls in A., hatte aber "nur" Zeit für das VanGogh Museum. Und dort war fotografieren verboten.
Gruß, Tony
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Always look on the bright side of life
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#1339277 - 27.05.18 19:20 Re: Ostflandern-Niederlande [Re: tonycyclesghost]
Seghal
Mitglied
Themenersteller
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Danke! schmunzel
Für das Rijksmuseum braucht man sehr viel Zeit. Es ist aber deutlich interessanter als das Van-Gogh-Museum und ein paar Bilder von ihm hängen da ja auch.
In Aurich ist's schaurig, in Leer noch mehr. (norddeutsches Sprichwort)
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