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#1278139 - 20.04.17 06:15
Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
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Hallo, erst einmal vorab, ich konnte mich nicht entscheiden, ob das Thema in Länder oder Gesundheit gehört, falls ich falsch gewählt habe, bitte ich zu entschuldigen und zu verschieben. Als ich vor einigen Jahren in Südostasien unterwegs war, wurde mir angeraten Breitbandantibiotika mitzunehmen (Ciprofloxacin und Amoxicillin), nicht weil ich vor hatte die ohne vorherige ärztliche Untersuchung zu nehmen, sondern weil zum Teil gefälschte abgelaufene und oder umgelabelte Medikamente im Umlauf sind, was ja gerade bei Antibiotika doof ist. Für unsere nächste geplante Reise geht es nicht so weit weg und innerhalb der EU denke ich nicht das mit solchen Problemen zu rechnen ist. Das Auswärtige Amt schreibt jedoch für Armenien: Bestimmte Medikamente aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Russland, der Türkei und Osteuropa sind in Armenien erhältlich. Es sind jedoch auch gefälschte, minderwertige bzw. wirkungslose Medikamente im Umlauf. Es empfiehlt sich daher, ärztlich verordnete Medikamente im Rahmen des persönlichen Bedarfs mitzubringen.und Iran Die Mitnahme einer Reiseapotheke, die nicht nur regelmäßig benötigte Arzneimittel, sondern auch Medikamente für gängige Reiseerkrankungen beinhaltet, wird dringend empfohlen, da westliche Medikamente regelmäßig nicht zur Verfügung stehen.Allerdings sind die erfahrungsgemäß immer ein bisschen übervorsichtig. Deswegen hätte ich gern noch ein paar weitere Meinungen, vielleicht ja auch von Landeskennern. vorab ein Dankeschön und viele Grüße: Jonas
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Geändert von fantis-freund (20.04.17 06:16) |
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#1278168 - 20.04.17 08:02
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Aus meiner Sicht sinnvoll. Ich hatte im Osten (Ukraine, Rumänien, Albanien...) auch immer ein Packung Ciprofloxacin dabei. Aus genau den von dir geschilderten Gründen.
Benutzt und gebraucht habe ich sie allerdings nie.
Jetzt sind sie abgelaufen, für die Sommertour nach Weißrussland muss ich mir wieder was besorgen.
Gruß Thoralf
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Off-topic
#1278244 - 20.04.17 13:14
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: Toxxi]
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Tine
Nicht registriert
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Jetzt sind sie abgelaufen, für die Sommertour nach Weißrussland muss ich mir wieder was besorgen.
Dann besser kein Ciprofloxacin. Das sollte man wenn dann nur noch für die absoluten Notfälle nehmen, und wenn dann nur auf dringende, sehr dringende ärztliche Empfehlung. Am besten mal nach neueren Warnhinweisen dazu googeln. Ich hatte mir aus den gleichen Gründen wie von Dir und dem Threaderöffner gerade wieder welche verschreiben lassen, vor Jahren hatte mir ein befreundeter Apotheker dies mal so empfohlen. Die gehen nun zurück, und ich hoffe, dass ich niemals in eine derartige gesundheitliche Notlage komme, dieses Antibiotikum nehmen zu müssen... Grüße, Tine edit: ... dies schreibend in dem Bewusstsein, dass Du da fachlich ganz anderer Meinung sein könntest. Dennoch wollte ich es nicht unerwähnt lassen...
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Geändert von Tine (20.04.17 13:15) |
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Off-topic
#1278252 - 20.04.17 13:55
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: ]
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Ich würde mich da ohnehin vorher vom Arzt vorher beraten lassen. Zumindest bei meiner schlimmen Nierenentzündung vor ein paar Jahren hat es sehr gut geholfen.
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#1278254 - 20.04.17 14:02
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Beiträge: 8.311
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien
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Hi Fanti
Allerdings sind die erfahrungsgemäß immer ein bisschen übervorsichtig. Deswegen hätte ich gern noch ein paar weitere Meinungen, vielleicht ja auch von Landeskennern. vorab ein Dankeschön und viele Grüße: Jonas
Im Gegensatz zum auswärtigen Amt und den Meisten hier halte ich ein ATB für die Länder nicht für unabdingbar. Das man per RAD (!) in Landrstrichen unterwegs ist, in denen man nicht innerhalb nützlicher Zeit per Laster, Esel etc. zum Arzt kommt, sehe ich nicht so. Transafrika vielleicht ... aber: Ein kleines Päckchen tut ja nich weh. Ergo: Mit Deinem Hausarzt besprechen Ich würde Amoxicillin und Clavulansäure mitnehmen (zB Augmentan 1g 2x/T 7T), NW-arm. Ciprofloxacin hat im NW-Spektrum halt Achillessehnenrisse, auf Radreisen wäre das blöd - aber geht sicher auch.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1278316 - 20.04.17 17:27
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Moin Moin,
ich habe außerhalb Europas eigentlich immer Ciprofloxacin und Ampicillin/ Sulbactam als Antibiotikum dabei. In vielen Ländern vielleicht nicht unbedingt notwendig, aber bevor ich mit einem fetten Infekt mich zu einem Arzt/ Krankenhaus durchkämpfen muss, dann vielleicht dort vor einer Kommunikationshürde stehe (NEIN, Ärzte sprechen nicht überall etwas Englisch)und anschliessend in einer "Apotheke" eine nicht genauer gekennzeichnete Tablette aus einer großen Schale erhalte ... Wenn man/ Frau nicht vom Fach ist, vorher einmal mit dem Hausarzt reden, was wann sinnvoll ist.
Gruß
HLAdr4
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#1278353 - 20.04.17 19:57
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Themenersteller
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Beiträge: 119
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Vielen Dank für die ausführlichen Antworten und Einschätzungen. NW-Spektrum halt Achillessehnenrisse, auf Radreisen wäre das blöd - aber geht sicher auch.Meinst du Radreisen mit Achillessehnenriss? Aber Spaß beiseite - Danke für den interessanten Hinweis, da werde ich doch gleich mal die Pharmazeutin meines Vertrauens drauf ansprechen. Der Grundtenor spricht ja dafür - und ich denke es ist genau wie Pantha-Rei schreibt. Eine kleine Packung tut nicht weh, im schlimmsten Fall haben wir 50g umsonst rumgeschleppt... Viele Grüße: Jonas
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#1278382 - 21.04.17 02:31
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Beiträge: 1.583
Unterwegs in Ghana
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Auch ich habe immer ein Breitbandantibiotika dabei. Natuerlich nimmt man das nur wenn es nicht anders geht, aber es gibt nichts bloederes als irgendwo rumzuhaengen und wegen einem ganz normalen Antibiotika evtl. in Schwierigkeiten zu kommen.
Die Chance liegt bei nahezu 100% dass Du es wieder so mit heim bringst wie Du es eingepackt hast, aber was solls, dann nimmst Du es bei der naechsten Reise einfach wieder mit.
LG Heike
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Off-topic
#1278441 - 21.04.17 08:00
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: ]
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Tine
Nicht registriert
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Mich erschrecken bei den Nebenwirkungen nicht die möglichen Achillessehnenrisse. Ich würde eine entsprechende Symptomatik ungern entwickeln, schon gar nicht in einem Land, wo man mich vielleicht nicht versteht und ich möglicherweise abseits der Zivilisation irgendwo alleine rumkrauche. Die Tatsache, dass für die psychotische Wirkung wohl schon eine einzige Tablette ausreichen kann, reicht mir aus, das Medikament in die Tonne zu werfen.
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Geändert von Tine (21.04.17 08:08) |
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#1278469 - 21.04.17 10:36
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: panta-rhei]
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Beiträge: 7.491
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Hi,
ich glaube man erhält in den entsprechenden Krankenhäusern keine Plagiate (Basismedikamente sind in Nichtkriegsgebieten verfügbar). Hinzu kommt, das Notaufnahmen leicht zu finden sind und oft eine kostenlose Erstversorgung haben. I.d.R. Haben in solchen Ländern Krankenhäuser auch eine Krankenhausapotheke was die Gefahr des Plagiatskauf nochmals minimiert.
Grüße Thomas
PS: Wir füllen uns Hausapotheke eher mit Medikamenten auf, die wir im Ausland kaufen. Meine Frau ist allerdings vom Fach...
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Geändert von JohnyW (21.04.17 10:37) |
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#1278484 - 21.04.17 12:19
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: ]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 8.311
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien
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Hi Tine Klar, Ciprofloxacin KANN zu Suizidialität führen. Aber auch das bleibt sehr selten. https://compendium.ch/mpro/mnr/15829/html/de - nicht häufiger als ein anphylaktischer Schock, den man AUCH schon nach der Ersteinnahme haben kann und der ebenfalls tödlich enden kann! Und das Risiko hat man leider auch bei den Penicillinderivaten! Und ja, Suizidialität kann auch durch Lariam begünstigt werden, trotzdem kann es bei bestimmten Resistenzsituationen in der Malariaprophylaxe sinnvoll sein - habe es auch schon "überlebt" ! Da eigentlich Problem bei der ATB-Mitschlepperei sehe ich eher darin, dass Autotherapie begünstigt wird, was - Transport zu Ärzten/ Abklärung durch dieselben verzögern kann - unnütze Einnahme durch (falsche) Eigendiagnose zu Folge hat. Daher: Wirklich nur dann nehmen, wenn es KEIN Alternative gibt. Und dass scheint mir nach Radreisen auf vielen Kontinenten SEHR selten der Fall.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1278489 - 21.04.17 13:24
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: panta-rhei]
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Tine
Nicht registriert
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Wenn mir ein Arzt dieses Medikament verordnet, weil es nach seiner Meinung bei einem sehr schweren Krankheitsverlauf keine Alternative gibt und ich über diese Nebenwirkungen aufgeklärt werde und mir auch ein engmaschiges Unterstützungssystem/Krisenmanagement für den Fall der Fälle genannt wird, dann würde ich das vermutlich auch nehmen. Ahnt man dies aber nicht (und wer liest schon immer soooo aufmerksam die Beipackzettel), kann das Ganze sehr unerfreulich enden. Daher halte ich es für angezeigt, bei diesem Medikament darauf hinzuweisen, dass eine Selbstmedikation in diesem Fall vielleicht doch etwas riskanter als in anderen Fällen sein könnte. Ich habe keinen Einblick in die dokumentierten Fälle, aber ich weiß, wenn auch wenig, über Menschen, die aufgrund akustischer Halluzinationen suizidal werden. Und bei den dokumentierten Fällen gab es ja wohl keine psychotische Vorgeschichte. Da finde ich eine gute Psychiatrie um die Ecke, in der man auch noch verstanden wird, doch irgendwie das angemessenere Umfeld... Und: es gibt ja, wie dieser Faden zeigt, auch Alternativen. Nicht nebenwirkungsfrei, aber vielleicht doch etwas geeigneter für eine Selbstmedikation im freien Feld. Eigentlich sind wir uns, so glaube ich rauszulesen, doch eigentlich einig.
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#1278517 - 21.04.17 16:55
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: JohnyW]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 14.163
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Hi,
ich glaube man erhält in den entsprechenden Krankenhäusern keine Plagiate (Basismedikamente sind in Nichtkriegsgebieten verfügbar). Hinzu kommt, das Notaufnahmen leicht zu finden sind und oft eine kostenlose Erstversorgung haben. I.d.R. Haben in solchen Ländern Krankenhäuser auch eine Krankenhausapotheke was die Gefahr des Plagiatskauf nochmals minimiert. So sehe ich das auch. Zudem wissen die Ärzte in den entsprechenden Ländern auch meist besser, was bei den örtlich üblichen Krankheiten am besten wirkt. Fatal, wenn man sich einen Infekt wie zu Hause einbildet und es ist etwas anderes, ortsspezifisches mit ähnlichen Symptomen. Ich selbst war mal in China (Tibet) in einer Krankenstation. Dort konnte auch keiner englisch und ich habe dann schauspielerisch dargestellt was mich plagt. Dann gab es ein paar bunte Pillen (kostenlos) und das hat gewirkt, selbst wenn es ein Placebo war.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#1278528 - 21.04.17 19:28
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: JohnyW]
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ich glaube man erhält in den entsprechenden Krankenhäusern keine Plagiate (Basismedikamente sind in Nichtkriegsgebieten verfügbar). Hinzu kommt, das Notaufnahmen leicht zu finden sind und oft eine kostenlose Erstversorgung haben. I.d.R. Haben in solchen Ländern Krankenhäuser auch eine Krankenhausapotheke was die Gefahr des Plagiatskauf nochmals minimiert. Ich glaube das nicht nur nicht, sondern ich weiß, dass es so pauschal nicht stimmt. Es geht nicht nur um Plagiate, sondern überhaupt um Vorhandensein. Egal ob Krankenhausapotheke oder nicht. Denn: Eine Mitforistin hatte vor ein paar Jahren in Laos einen Unfall. Der Arzt, der sie versorgt hat, war gut und hatte Ahnung. Aber er hatte eben keine Medikamente. Kein Diclophenac (resp. Voltaren), und schon gar kein Antibiotikum. Er konnte ihr aber aus Mitteln der Reiseapotheke das richtige heraussuchen, und ihr erklären, wie es einzunehmen ist. Sie hat sich dann nach der Erstversorgung in Thailand behandeln lassen - dort war die Versorgung fast besser als in Deutschland. Es kommt also immer drauf an, Pauschalaussagen und Glauben bringen hier wenig. Und das Notaufnahmen "leicht zu finden" sind, ibs. in einem Land, in dem man die Sprache meistens nicht beherrscht, und vielleicht nicht mal das (armenische) Alphabet lesen kann, halte ich für eine starke Übertreibung. --- Fazit: Antibiotikum mitnehmen. Mit 99.9% Wahrscheinlichkeit bringt man es unangebrochen mit nach Hause. So what, die 100 g bringen einen nicht um und sind einfach ein wichtiges Backup. Man sollte dann auch ausreichend viel davon mitnehmen, dass man im Ernstfalle eine komplette Behandlung (i.d.R. 20 Tabletten) durchziehen kann. Der Fragen schrieb ja, dass er sich beraten lassen will. Gruß Thoralf
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#1278529 - 21.04.17 19:29
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: HyS]
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Fatal, wenn man sich einen Infekt wie zu Hause einbildet und es ist etwas anderes, ortsspezifisches mit ähnlichen Symptomen. Der Frager schrieb ganz ausdrücklich, dass es hier nicht um eine Selbstmedikation auf bloßen Verdacht hin geht. Gruß Thoralf
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#1278554 - 22.04.17 06:10
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: Toxxi]
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Beiträge: 12.140
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Und das Notaufnahmen "leicht zu finden" sind, ibs. in einem Land, in dem man die Sprache meistens nicht beherrscht, und vielleicht nicht mal das (armenische) Alphabet lesen kann, halte ich für eine starke Übertreibung. wirr
Dann lässt man sich ja auch von den Einheimischen in die nächste Notaufnahme, Krankenhaus etc. hinbringen. Meinst Du, wir hätten in Japan ohne die Hilfe der Einheimischen das Krankenhaus gefunden? Und mit Übersetzungsprogrammen, auch über das Smartphone ist heute schon eine Menge möglich. Im Krankenhaus in Takamatsu konnte kein Arzt einen Brocken Englisch. Trotzdem hat die Kommunikation über Google Translate funktioniert. Und wie soll der Arzt aus meiner Reiseapotheke das richtige Medikament raussuchen wenn er den Beipackzettel gar nicht lesen kann. Ich vertraue da auch lieber auf den Rat der Einheimichen Ärzte. Und zu 99% gibt es staatlichen Krankenhäuser keine Plagigate. In der Reiseapotheke habe ich nie ein Breitbandantibiotika, denn ich schätze mich gar nicht in der Lage ein wann und wie ich es nehmen muss. Und Armenien und vor allen Dingen der Iran habe eine gute medizinische Versorgung. Mein Rat, ganz klar uhause lassen und im Notfall (der hoffentlich nicht eintritt) das befolgen was einem die Ärtzte aufschreiben.
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#1278557 - 22.04.17 06:36
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: Thomas1976]
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Ach noch was.
Ich hatte nach meinem Unfall in Japan auch ein Antibiotikum verschrieben bekommen. Allerdings mit dem ganz klaren Hinweis, es umgehend abzusetzen, sobald ich Anzeichen von Durchfall bekommen sollte. Nach der 5. Tablette hatte ich leichte Anzeichen von Durchfall und habe es gemäß dem ärtzlichen Hinweis umgehend abgesetzt.
Deshalb, keiner der Arzt ist kann abschätzen, wann und wie ein Antibiotikum eingenommen werden muss, wann und welche Nebenwirkungen es verursacht und wann man es umgehend absetzen muss.
Deshalb würde ich immer vor Ort Ärzte oder Krankenhäuser aufsuchen. Eher würde ich mir eine einheimische SIM Karte für das Smartphone besorgen (um sich im Notfall verständigen zu können) wie Medikamente mitnehmen wo keiner der nicht vom Fach ist hier die Nebenwirkungen abschätzen kann.
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#1278615 - 22.04.17 15:07
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: Thomas1976]
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Da hast Du einen guten Arzt erwischt, der Dich auf Nebenwirkungen hingewiesen hat. Bei deutschen Ärzten kenne ich das als Kassenpatient kaum; erst recht nicht bzgl. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Deshalb pflege ich Beipackzettel zu lesen. Karl
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#1278638 - 22.04.17 16:50
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: Karl der Bergische]
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Da hast Du einen guten Arzt erwischt, der Dich auf Nebenwirkungen hingewiesen hat. Bei deutschen Ärzten kenne ich das als Kassenpatient kaum; erst recht nicht bzgl. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Deshalb pflege ich Beipackzettel zu lesen. Karl Mir hat jeder Arzt auf Risiken und Nebenwirkungen hingewiesen und ich war schon immer Kassenpatient. Vielleicht mehr Augen auf bei der Arztwahl Der belgische hat es auf Französisch und Flämisch versucht Hab dann doch meine Nichte für die Übersetzung gefragt.
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#1278673 - 22.04.17 23:02
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: Thomas1976]
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Und Armenien und vor allen Dingen der Iran habe eine gute medizinische Versorgung. So auch mein nur vom Hörensagen aufgeschnapptes Halbwissen. Eigentlich (wegen mangelnder persönlicher Erfahrungen) wollte ich mich hier raushalten, aber da bisher fast alle recht pauschal "pro Mitnahme" votiert hatten, will ich noch mal meiner Skepsis Ausdruck verleihen und zumindest anraten, sich noch mal gründlich schlau zu machen, ob die Gesundheitssysteme in Armenien und vor allem dem Iran wirklich Defizite hinsichtlich der Versorgung mit Antibiotika haben. So recht vorstellen kann ich es mir nicht. Zahlreiche Bekannte von mir waren kürzlich sowohl in Armenien, als auch im Iran und haben keinerlei Spezialmedikamente mitgeführt. Unabhängig davon könnte es schon ratsam sein, im Fall der Fälle eine gute Gesundheitsstation aufzusuchen. Sich über so banale Dinge wie Übersetzungsmöglichkeiten im Vorfeld Gedanken zu machen (im Iran spricht man eigentlich sehr oft und gut Englisch), scheint mir deutlich sinnvoller zu sein, als ein spezielles Medikament einzupacken, was nur bei recht spezifischen Krankheitsbildern sinnvoll erscheint.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. | |
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#1278693 - 23.04.17 07:12
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: derSammy]
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Unser Problem war in solchen Fällen auch weniger das Fehlen von Medikamenten, als vielmehr das hinreichend kompetenter Ärzte, mit denen eine Verständigung möglich gewesen wäre. In mehr als 40 Jahren fleißiger Reisetätigkeit war das auch nicht besonders oft.
Einmal in Griechenland. Das dort verordnete Antibiotikum war in Deutschland zu der Zeit bereits verboten und erzeugte eine heftige Medikamentenvergiftung. Uns rettete ein zur gleichen Zeit auf dem CP anwesender deutscher Medizinstudent mit passendem Nachschlagewerk.
Einmal in Jordanien. Ein Unfall. In Ammann. Krankenhaus also kein Problem. Eine Notoperation in einer großen Halle, in der überall an Menschen herumgesägt wurde. Blutlachen auf dem Boden. Menschen mit heftigen Verletzungen. Die Chirurgen arbeiteten einhändig. In der anderen Hand die Zigarette. Die Nachbehandlung erfolgte in den Krankenstationen, die es dort überall gab. Gesundung erfolgte jedenfalls.
Einmal im Niger. Man holte sofort den dort tätigen deutschen Praktikanten. Diagnose und Behandlung waren völlig unproblematisch.
Einmal in der Ukraine. Einen passenden Arzt haben wir nicht gefunden. Aber reichlich Apotheken, in denen es zu niedrigen Preisen genau die gleichen Medikamente gab wie hier. Klappte auch.
Seit den 80ern des letzten Jahrtausends haben wir eigentlich keine Antibiotika mehr mitgenommen.
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#1278880 - 24.04.17 09:13
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Im Iran bekommst Du in der Apotheke alle gängigen Medikamente. Auch Antibiotika. Jedoch nicht von westlichen Pharmamultis, sondern aus einheimischer, indischer oder russischer Produktion. Die Wirkstoffe sind die selben, die Preise deutlich niedriger als in Deutschland. Fälschungen scheinen kein Problem zu sein, offensichtlich funktioniert die Arzneimittelkontrolle.
Da die Sprachkenntnisse angesprochen wurden: Nicht alle Ärzte oder Apotheker sprechen ausreichend Englisch, Verständigungsprobleme sind zu berücksichtigen.
Grüße
zaher
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#1278904 - 24.04.17 10:38
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: derSammy]
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Beiträge: 7.491
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Hi, haben keinerlei Spezialmedikamente mitgeführt. hm - die habe ich dabei. Aber keine Standardmedikamente, wie Breitbandantibiotikum. @Thoralf: In welchem Land gab es denn keine Schmerzmittel? Grüße Thomas
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#1278907 - 24.04.17 10:41
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: JohnyW]
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abwesend
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Ah, da haben wir uns missverstanden. Wenn man indiviudell bestimmte Medikamente benötigt, mag das anders sein. Ich meinte mit "Spezialmedikamente" irgendwelche Medikamente, die man nur auf Verdacht für den Fall der Fälle einpackt.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. | |
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#1278944 - 24.04.17 13:02
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: JohnyW]
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@Thoralf: In welchem Land gab es denn keine Schmerzmittel? Das steht in Beitrag #1278528. Gruß Thoralf
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#1279792 - 27.04.17 12:49
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Themenersteller
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Uii, da hab ich ja was losgetreten Wie auch immer ich habe mich wie gesagt nochmal mit der Pharmazeutin meines Vetrauens in Verbindung gesetzt und eine (wie ich finde) ganz Aufschlussreiche Antwort bekommen. Sie ist auch mit der Veröffentlichung einverstanden, so dass ich euch die Antwort(en) nicht vorenthalten möchte. Allerdings noch eine Voranmerkung von ihr: Ich habe mich mit meinen Kollegen zusammengesetzt und beraten, was wir euch empfehlen würden, da es leider keine klaren Empfehlungen in der Literatur gibt – oder wir haben keine gefunden... (Wenn du postest wäre ich deshalb dankbar, wenn ihr dazu sagt, dass das wirklich eine persönliche Meinung ist und die Therapieentscheidung vom Arzt zu treffen ist.) Die einzige Empfehlung, die wir tatsächlich gefunden haben ist aus dem CRM-Handbuch Reisemedizin 2017: Hier wird als Antibiotikum Azithromycin empfohlen. Azithromycin ist ein sogenanntes Makrolid-Antibiotikum, das sich meiner Meinung nach durch mehrere Vorteile auszeichnet: Es ist in der Regel gut verträglich, die Anwendungsdauer beträgt in der Regel nur 3 Tage (Einnahme im 24 Stunden Rhythmus über 72h) und es erfasst einige Erreger, die z.B. durch Amoxicillin nicht erfasst werden. (Für euch könnten z.B. insbesondere Legionellen interessant sein, die sich z.B. in Unterkünften mit sehr selten genutzten Wasserleitungen verstecken können.) ALLERDINGS ist Azithromycin in den deutschen Leitlinien nicht das Mittel der ersten Wahl – das ist je nach Erkrankung meist das sogenannte ß-Lactam-Antibiotikum, z.B. Amoxicillin, auf das ich weiter unten eingehe. Für mich wäre die erste Empfehlung für die Reiseapotheke Amoxicillin, meiner Meinung nach in Kombination mit einem ß-Lactamaseinhibitor (der schützt das Amoxicillin davor, von den Bakterien zerstört zu werden). Ich würde Amoxcillin aufgrund seiner guten und breiten Wirksamkeit und seinem guten Nebenwirkungsprofil den Vorzug vor Azithromycin geben. Die Kombi mit einem ß-Lactamaseinhibitor wird in den Leitlinien bei unkomplizierten Fällen nicht als erste Wahl empfohlen, sondern nur bei komplizierten Fällen (Literatur z.B. https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=170779). Meiner persönlichen Meinung nach solltet ihr für die Reise allerdings den Mehrpreis für die Kombination mit einem ß-Lactamaseinhibitor ausgeben. Hintergrund ist, dass das Wirkspektrum durch die Kombination erweitert wird und da ihr bei der Einnahme über die Resistenzsituation im Urlaubsgebiet nicht Bescheid wisst wäre die Kombi wahrscheinlich besser. Nachteilig ist der höhere Preis: Amoxi allein kostet für die 7 Tages Therapie ca. 15€, wohingegen die Kombination 30€ kostet. Ein weiterer Nachteil vom Amoxicillin bzw. der Kombi ist die häufigere und längere Einnahme (in der Regel 2-3-mal täglich über 7 Tage) – und wenn man Antibiotika nimmt ist es entscheidend, die Therapie über die gesamte Zeit durchzuführen, damit man keinen Rückfall bekommt und Resistenzen vorbeugt. Abraten würde ich euch von der „Eigentherapie“ mit Gyrasehemmern (z.B. Ciprofloxacin und allem, was auf -oxacin endet…) und Doxycyclin. Jede Antibiotikatherapie gehört grundsätzlich in die Hände eines Arztes, diese beiden Antibiotikagruppen aber ganz besonders: Gyrasehemmer wie Cipro haben ein hohes Nebenwirkungspotential (das muss bei einigen Erkrankungen in Kauf genommen werden – aber das entscheidet dann der Arzt!). Doxycyclin sensibilisiert besonders für Sonne und ist deshalb für euer Urlaubsziel weniger geeignet. Es gibt Indikationen wo diese Antibiotika zum Einsatz kommen (müssen) – dann gehe ich aber davon aus, dass es euch eh so schlecht geht, dass ihr euren Urlaub abbrechen müsst. Wenn ich eure Reise antreten würde, dann würde ich die Amoxi-Kombi für die „Eigentherapie“ mitnehmen. Wenn die nach 2 Tagen nicht angeschlagen hat würde ich ärztlichen Rat suchen. Ich persönlich würde noch Azithromycin mitnehmen – nicht weil ich es in „Eigentherapie“ anwenden würde, sondern weil ich nicht weiß, ob es in eurem Zielland verfügbar ist, selbst wenn ein Arzt euch ein Rezept ausgestellt hat. (Ich erinnere mich daran, dass es z.B. im Iran in der Vergangenheit aufgrund des Embargos Engpässe in der Arzneimittelversorgung gegeben hat. Wenn ihr die Antibiotika dabei habt könntet ihr die Therapie nach ärztlicher Rücksprache auf jeden Fall schon mal beginnen.) Azithromycin kann dann Lücken im Wirkspektrum von Amoxicllin abdecken (z.B. Legionellen, die ihr in eurem Zielgebiet ja durchaus antreffen könnt)Und noch eine kurze Erklärung ihrerseits zu Ciprofloaxcin: Ciprofloxacin (alle Gyrasehemmer) haben ein hohes Nebenwirkungsrisiko – dafür wirken sie aber auch bei Infektionen, wo so manch andere Medikamente nicht wirken und können deshalb alternativlos sein. Ich persönlich denke, dass du Jonas sie anwenden könntest, wenn es wirklich nötig ist. Das mit den Sehnen stimmt und da gibt es noch einiges anderes was unschön ist (Gelenkschäden, Halluzinationen, etc. ), aber wenn du ne Infektion hast musst du körperlich ja eh kürzer treten und Cirpo ist ja nur für den Notfall gedacht. Oder andersherum ausgedrückt - wenn du das Cirpo anwenden musst geht es dir schon so schlecht, dass du dich eh nicht mehr körperlich belasten kannst (und auch nicht solltest). Sandra sollte meiner Meinung nach das Medikament von einem verantwortungsvollen Arzt nicht „prophylaktisch“ verschieben bekommen. Da diese Antibiotika sehr schädlich auf Kinder (geboren und ungeboren) wirken sind sie bei Frauen im gebärfähigen Alter grundsätzlich nur 2. Wahl. Da bräuchtet ihr meiner Meinung nach wirklich je nach Reiseziel eine Alternative (oder man muss eine Schwangerschaft direkt vor Therapiebeginn ausschließen ;-) - dann kann eine gebärfähige Frau auch Cipro mitnehmen)So ich hoffe das hilft dem ein oder anderem weiter. Am Ende ist es sicherlich eine persöhnliche Frage ob man mitnimmt oder nicht, irgendwie ein bisschen mit der Wahl des (und ob eines) Fahrradschlosses vergleichbar... Viele Grüße: Jonas
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#1279814 - 27.04.17 14:01
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Also ich teile die Paranoia vieler Vorredner nicht bzgl. Medikamentenkauf und Selbstbehandlung, woanders essen Leute Pillen wie Süßigkeiten.
Ich hatte schon verschiedene Antibiotika dabei, auch Cipro, das bei langanhaltendem intensiven Durchfall eine Wohltat war - 1 Pille und er war weg.
Ob man Krankenhäusern und Ärzten in "den Ländern" wirklich Vertrauen schenken sollte - meiner Erfahrung nach nur im äußersten Notfall.
Bissle wissen was einem zustoßen kann, die Symptome kennen, wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass man sich was einfangen könnte das/die richtige/n Mittel dabei haben, nicht bei erst bester Gelegenheit gleich die größten Hämmer schlucken und ansonsten sich keinen allzu großen Kopf machen, wäre meine Empfehlung.
Bzgl. Plagiaten - die sind meistens bloß unwirksam. hatte ich auch schon, merkt man daran wenn man nichts merkt.
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Geändert von macrusher (27.04.17 14:02) |
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#1279832 - 27.04.17 14:19
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Ich bin tatsächlich sehr beeindruckt über die Mühe, die sich die Autorin gemacht hat. Respekt!
Gruß Uwe
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#1281874 - 05.05.17 19:39
Re: Breitbandantibiotika mitnehmen für Armenien Iran?
[Re: fantis-freund]
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Ja, sehr interessant! Danke!
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