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#1237197 - 25.09.16 19:43
Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
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Beiträge: 50
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Dauer: | 20 Tage |
Zeitraum: | 24.7.2016 bis 12.8.2016 |
Entfernung: | 2550 Kilometer |
Bereiste Länder: | Frankreich Portugal Spanien
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Drei Wochen lang durch die europäische Bergwelt kraxeln. So sieht seit nunmehr etlichen Jahren meine Sommerradreise aus und das musste selbstverständlich auch dieses Jahr so beibehalten werden. Nach mehreren Alpen- und Pyrenäentouren wollte ich diesmal ein für mich neues Revier erkunden. Auf die iberische Halbinsel hatte ich mich früh fixiert. In der Verlosung waren dann noch Andalusien im Süden oder das Kantabrische Gebirge im Norden. Habe dann doch irgendwann eingesehen, dass Andalusien in der Julihitze wohl doch nicht die schlauste Idee ist und mich für die Nordvariante entschieden. Rückblickend eine sehr gute Entscheidung, denn es war eine absolut geniale Tour. Da hat wirklich fast alles gepasst. Keinerlei Zwischenfälle, Wetter über weite Strecken sehr passabel, landschaftlich abwechslungsreich und absolut beeindruckend, eine angenehme Ruhe auf den Passstraßen (Motorräder waren z.B. gar kein Thema), preiswerte Campingplätze…Eine meiner gelungensten Touren bisher. StreckeStart- und Endpunkt hatten sich während der Planung hauptsächlich aus der An- und Abreisemöglichkeit ergeben. Zwischendrin sollten hauptsächlich so viele Anstiege wie möglich mit dabei sein (wie immer bei mir ) und ein paar interessante Städte (Oviedo, Bilbao, Vitoria-Gasteiz) wollte ich mir auch ein wenig ansehen. Meinen Tourplan konnte ich fast komplett durchziehen. Die gefahrene Strecke sah letztlich so aus - Übersichtskarte. War auch eine Art Gipfeltour, denn neben vielen Pässen habe ich auch einige echte Berggipfel angefahren. Und gerade die haben mir ausnahmslos sehr gut gefallen. Statistik …schon eher sportlich… 20 Tage | 2.550 km | ca. 50.500 Hm 127 km/d | ca. 2.500 Hm/d | 21,5 km/h In den Werten sind nur die zwanzig „richtigen“ Fahrtage drin. Dazu kommen noch zwei Gondeltempo - Sightseeing-Runden durch Porto (ca. 48 km) am Anreisetag und Paris (ca. 25 km) während der Rückreise sowie die Fahrt zwischen Mulhouse und Basel (ca. 40 km) auch während der Rückreise. SonstigesÜbernachtungen 2x im Hotel, ansonsten im Zelt auf Campingplätzen bzw. 4x wild. Ein paar Infos zur Navigation. Ich bin ja nach wie vor ein Kartenfan, aber irgendwie habe ich kein vernünftiges Material für die fraglichen Regionen gefunden. Habe mich dann entschlossen, die gesamte Tour nur mit meinem Navi (Teasi-Pro) zu fahren. Lediglich einen Google-Maps-Ausdruck pro Fahrtag hatte ich mir als Notbehelf noch gemacht und mitgenommen. War eigentlich sinnlos, denn diese Ausdrucke im Format A4 waren für richtige Orientierung nicht wirklich zu gebrauchen. Das Fahren nur nach Navi ging schon, aber ohne irgendwelchen Nabendynamo-Ladekram am Rad war die tägliche Stromjagd dann bisweilen schon etwas lästig. Nur einen kleinen Powerakku hatte ich noch mit dabei und war so stets auf die abendlichen Campingplatz-Lademöglichkeiten angewiesen. Am Ende bin ich, auch an den Tagen nach Wildcampingübernachtung ohne Lademöglichkeit, trotzdem gut durchgekommen. Habe das Navi-Ding dann bisweilen eben nur sporadisch einschalten können. Geht natürlich auch, gerade bei so einer Asphalt-Pässetour.   ====== Bericht====== ERSTER TEIL: PortugalAnreise (Fr 22 Jul 16 & Sa 23 Jul 16) Ü: Camping Orbitur Canidelo | 12,74 € Anreise nach Porto per Ryan-Air Flug von Berlin-Schönefeld, Abflug Freitag um 21:15 Uhr. Durchaus etwas stressig, wenn man bis nachmittags noch in Dresden im Büro sitzt... Abgehoben ist der Flieger dann erst mit über 1 h Verspätung, Landung in Porto um 1:30 Uhr. Dann hatte ich noch das zweifelhafte Vergnügen, mir den Rest der Nacht auf dem Flughafen um die Ohren zu schlagen. Nicht meine angenehmste Übung, aber auch das habe ich hinbekommen. Kurz vor 7:00 Uhr bin ich dann vom Flughafen Porto (recht beeindruckende Stahlbaukonstruktion übrigens) los. Den ersten Tag hatte ich von vornherein als ganz gemütliche Tour mit Fokus auf Porto geplant. War ein klasse Tag bei bestem Wetter. Schon von der Fahrt am Meer entlang und dann den Rio Douro hinauf nach Porto war ich sehr angetan. Und die wunderschöne Stadt selber ist natürlich absolut sehenswert! Viele Angler am Rio Douro zwischen Mündung und Porto.Tag 01 (So 24 Jul 16) Strecke: Canidelo – Porto – Melres – Marco de Canaveses – Δ Alto de Espinho (1.025 m) – Δ Serra do Marão (1.415 m) 122 km | 5:38 h | 21,7 km/h | 2.420 Hm Ü: Camping wild Der Campingplatz von Canidelo liegt direkt am Atlantik, da ist ein strammer Wind vom Meer her sicherlich nicht ungewöhnlich. Die Böen heute Morgen sind aber schon sehr lebhaft, den Zeltabbau bekomme ich nur mit einigen skurrilen Verrenkungen hin. Ansonsten aber strahlend blauer Himmel, und das mit den lästigen Windböen sollte sich im Landesinneren auch bald erledigen. Zunächst die paar Kilometer rüber nach Porto. Im Gegensatz zu gestern Abend nicht am Meer entlang, sondern auf der Direktlinie über Canidelo. Ist ein etwas umständliches Gekurve, die Variante am Meer ist eindeutig vorzuziehen. Porto kenne ich seit gestern schon, trotzdem lege ich noch mal eine Pause ein. Es ist einfach herrlich da. Dann geht es endgültig richtig los, für etwa 40 km erst mal immer dem Rio Douro folgend. Sehr schöne Fahrt, bei der ich die bekannten Weinanbaugebiete am Douro für den Portwein aber noch nicht erreiche. Die folgen noch ein gutes Stück flussaufwärts. Bis hierhin war es, obwohl die Strecke auch nicht ganz flach ist, natürlich ein sehr einfacher Auftakt. Mit Verlassen des Douro-Tales steigt das Gelände Richtung Marco de Canaveses dann allmählich an. Alles noch relativ harmlos, ebenso der danach folgende hüglige Abschnitt. Ab Larim wartet mit dem Schlussanstieg zum Gipfel des Marão dann aber doch noch eine richtige Kletterherausforderung. Bei mittlerweile großer Hitze mache ich dort an einem schönen Picknickplatz vor einem Freibad noch mal eine Pause. Die wurde länger als gedacht, denn eine größere Gruppe von Portugiesen winkt mich zu sich rüber. Prompt sitze ich mit einem Bier in der Hand mitten unter der lustigen Truppe. Schmunzeln muss ich vor allem über die Frauen der Runde. Allesamt nicht gerade mit Idealgewicht gesegnet sitzen sie breit und behaglich da und haben nur Kopfschütteln für meine Reisepläne übrig. Eine zeigt mir glatt den Vogel. Nach einem weiteren Bier soll ich mit den Jungs dann auch noch im angrenzenden Flussbadeplatz baden gehen. Ich winke ab und versuche ihnen klarzumachen, dass ich jetzt doch gedenke endlich mal weiter zu fahren. Mit enttäuschten Minen lassen sie mich dann ziehen. War eine nette Begegnung. Dann also noch der lange Aufstieg zum Marão. Der ist nicht steil, aber immerhin gut 32 km lang bei knapp 1.300 Höhenmetern. Die letzten 9 km ab dem Espinho-Pass sind dann Stichstraße mit schlechtem Asphalt bis zum Berggipfel. Oben ist es klasse. Großer Rundblick, dazu windstill und richtig warm. Bei solchen Bedingungen ein großartiger Platz zum Wildcampen. Anders ging es für mich heute auch nicht da kein Campingplatz in der Nähe. Flussbiegung Rio Douro kurz vor MelresTagesziel erreicht: Gipfel Serra do MarãoHerrlicher Platz zum Wildcampen.Tag 02 (Mo 25 Jul 16) Strecke: Marão – Vila Real – Δ Barragem do Alvão (1.076 m) – Δ Alto de Macieira (934 m) – Mondim de Basto – Δ Nossa Senhora da Graça (927 m) – Ribas 119 km | 5:11 h | 22,9 km/h | 2.260 Hm Ü: Camping Quinta Valbom | 17,60 € Auf so einem einsamen Berggipfel rechnet man ja nun nicht unbedingt damit, dass dort führerlose Hunde herumlaufen. Tatsächlich schleichen aber des frühen Morgens zwei stattliche Exemplare um mein Zelt. Rätselhaft - die Auflösung folgt dann aber später gleich nachdem ich losgefahren bin. Zwei Schafherden haben sich in Gipfelnähe mitten auf der Straße niedergelassen und offensichtlich hatte ich Besuch von zwei der Hütehunde. Nun, da ich an ihren Schafherden vorbei will, haben die Kollegen auch deutlich mehr Interesse an mir als heute früh, von einem werde ich regelrecht verfolgt. Schon eine unangenehme Situation. Den Hunden glücklich entronnen kann ich es nach den ersten Rumpelkilometern ab dem Alto de Espinho auf der langen Abfahrt nach Vila Real dann herrlich laufen lassen. Dann hoch zum Alvão-Naturpark, ein doch ziemlich knackiger Anstieg der mich ganz schön fordert. Irgendwie habe ich meinen Reise-Bergaufrhythmus noch nicht gefunden. Oben in der herrlichen Landschaft noch eine Zusatzschleife über Macieira gedreht und runter ins brütend heiße Mondim de Basto. Mein nächstes Gipfelziel steht nun an, die mehr als 700 m über der Stadt auf dem Monte Farinha gelegene Kapelle Nossa Senhora da Graça. Schon reichlich geschafft von der Hitze kostet es mich doch etwas Überwindung loszufahren. Aber hier kneifen? Vor einem Anstieg, der im Netz auch schon mal als Alpe d‘Huez Portugals bezeichnet? Das geht natürlich gar nicht, da muss ich einfach hoch. Am Ende läuft es für mich doch ganz flüssig, nicht zuletzt weil ich mein Gepäck am Fuß der Stichstraßenauffahrt am Straßenrand verstecke. Die Auffahrt ist schon anspruchsvoll, aber auch nicht superschwer. Schon allein wegen des phantastischen Rundblicks dort oben lohnen sich die Mühen. Großartig! Und das mit Alpe d‘Huez Portugals? Naja. Ich war zumindest der einzige Radler am Berg, was im richtigen Alpe d’Huez garantiert nicht der Fall gewesen wäre. Überhaupt scheinen die Portugiesen nicht viel vom Radfahren zu halten. Heute habe ich z.B. den ganzen Tag keinen einzigen Radfahrer gesehen. Der Tag endet später auf dem Camping Quinta Valbom. Der gut besuchte Platz ist spitze, wenngleich auch mit Abstand der teuerste der gesamten Tour. Er wird von Holländern geführt, und das augenscheinlich fast nur für Holländer. Ich habe kein einziges anderes Nummernschild an den Autos gesehen. Aber nett sind sie die Holländer. Meine Zeltnachbarn drücken mir gleich nach meiner Ankunft ein Bier in die Hand und zum Essen werde ich auch noch eingeladen. Eine Warnung noch vor der Anfahrt zum Camping, zumindest wenn man wie ich von der N-206 kommend der Ausschilderung zum Platz folgt. Dann hat man nämlich nach zunächst rasanter Abfahrt zum Schluss noch eine kurze Steilrampe der ganz verschärften Art vor sich. Ähnlich abartig ist zu Beginn auch die vorgesehene Abfahrt vom Camping wieder hoch zur N-206. Beide Rampen (locker über 20 %) kann man vermeiden, wenn man entgegen der Ausschilderung fährt. Ist dann aber schwer zu finden. Wenige Meter gefahren und schon liegt die erste Schafherde nebst sehr unfreundlichen Hütehunden im Weg.Abfahrt Serra do Marão.Nossa Senhora da GraçaKein schlechter Arbeitsplatz für die Herren Antennenmonteure.Ausgangs Mondim de Basto: Blick zurück auf den markanten Bergkegel des Monte Farinha mit der Kapelle Senhora da Graça auf dem Gipfel.Tag 03 (Di 26 Jul 16) Strecke: Ribas – Cabeceiras de Basto – Δ Alto do Lodeiro de Arque (952 m) – Montalegre – Δ Serra do Larouco (1.525 m) – Vilamaior da Boullosa – Allariz 135 km | 6:05 h | 22,1 km/h | 2.570 Hm Ü: Camping Os Invernadeiros | 10,21 € Gleich vom Start weg die schon im Bericht von gestern angesprochene Hardcore-Rampe. An kühlen Tagen ja mitunter ganz willkommen zum Warmfahren. Heute bräuchte es nichts in der Richtung, denn die Temperaturen gehen schon am Morgen wieder Richtung schweißtreibend. Im weiteren Tagesverlauf war es dann aber doch deutlich angenehmer als an den ersten beiden absoluten Hitzetagen, sogar ein paar schüchterne Wolken haben sich heute mal gezeigt. Schöne Fahrt auch heute, die grüne Landschaft hier im Norden Portugals hat es mir durchaus angetan. Erst bis Cabeceiras de Basto, dann recht ordentlich ansteigend zum Alto do Lodeiro de Arque und nachfolgend wellig weiter entlang der Rabagão-Stauseen. Etwas dünn gesät sind auf der Route die Einkaufsmöglichkeiten. Erst nach knapp 70 km kann ich in Montalegre endlich nachtanken. Wurde auch Zeit, meine 2 L Wasservorräte vom Tagesstart waren wirklich dahin. Guter Supermarkt, denn es gibt im Eingangsbereich sogar einen richtigen Imbissstand. Feine Sache, habe ich in Frankreich und Spanien seltenst gesehen. Gefällt mir immer besser in Portugal, Spanien ist aber schon in Sicht. Vorher habe ich mit der Serra do Larouco noch einen echten Berggipfel mit eingeplant. Ganz einfach ist die Auffahrt ab Montalegre nicht, vor allem der obere Teil der eigentlichen Stichstraße. Oben auch hier wieder ein grandioser Rundblick, der Abstecher lohnt sich unbedingt. Absolute Klasse! Wenig später dann die Grenze zu Spanien. Mit meiner nun gewählten Nebenstraßenroute bis zum Ziel in Allariz wollte ich eigentlich nur weg von der Hauptstrecke Richtung Ourense und hatte keine besonderen Erwartungen. Der Abschnitt gleich zu Beginn zwischen Vilamaior da Boullosa und Covas entpuppt sich aber als absoluter Volltreffer. Leicht ansteigend fährt man dort plötzlich durch ein Gebiet mit überbordender Vegetation und bizarren Felsformationen. Leider nur ein paar Kilometer lang, kann ich trotzdem absolut empfehlen. Die restlichen 30 km des Tages sind im Vergleich dazu dann eher unspektakulär. Staumauer Rabagão-Stausee. Habe leider nicht gesehen, wie die Anlger auf den Stehleitern turnend einen Fisch aus dem Wasser ziehen. Wer es bis hierhin geschafft hat: Nicht die knapp 400 Hm bis zum Gipfel scheuen, sondern hoch da. Es lohnt sich!Grenze zu Spanien: Die Galizier sind wieder mal der Meinung, es müsse statt der Landesbezeichnung ihre Provinz auf Galizisch auf dem Schild stehen. Auch viele Passschilder waren so beschmiert.
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#1237199 - 25.09.16 20:04
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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Hallo Moarg!
Bin sehr gespannt, hört sich nach einer tollen Tour an und der Anfang sieht schonmal sehr vielversprechend aus. Ich könnte mir die Ecke auch gut für unsere nächste Sommertour vorstellen...
Freue mich auf die baldige Fortsetzung...
Gruß LUTZ
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#1237263 - 26.09.16 11:29
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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Hallo Stefan, wie schon von dir fast erwartet, eine sehr sportliche Gebirgstour mit aber gleichwohl ausgetüftelter Streckenführung, detailreichen Beschreibungen und gelungenen Fotodokumenten. Ich erwarte noch einige Überschneidungen mit meiner Vuelta Verde, freue mich aber über jede neue Variante abseits davon. An deiner Wetterglückssträhne muss ich noch kräftig arbeiten - das ist mir nicht mal in diesem Teil der Reisegebiete wirklich gelungen. Ob ich nochmal eine Tour-Gelegenheit für die Gegend jenseits des Baskenlandes finde, ist allerdings unsicher, reizen würde es mich schon. Leider gibt es immer zu wenig Urlaubszeit. P.S.: Von meiner letzten Sommerreise habe ich noch von einigen interessanten Überschneidungen mit deiner letztjährigen Tour zu berichten. Weiß aber noch nicht, wann ein Papier dazu fertig werden könnte.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1237271 - 26.09.16 12:25
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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Interessante Tour. Etwas Ähnliches hatte ich mir auch schon einmal überlegt. Ich werde mir auf jeden Fall Deine Ausarbeitung merken.
Die Tour war ja recht sportlich, was die Tageskilometer und insbesondere Höhenmeter anbelangt. Die ca. 1800 m täglich bei meiner Balkantour fand ich schon ganz ordentlich. Respekt! Wenn ich mir die Bilder so ansehe, hat sich das aber auch gelohnt!
Bzgl. der Stromversorgung des Navis. Ich bin erst seit 3 Jahren mit dem Minimallader unterwegs. Davor hatte ich normale AA-Batterien mitgenommen. Das Garmin eTrex Vista Hcx und später eTrex 30 hielten mit den 2 AA-Batterien gut zwei Tourentage lang. Ich hatte mir einen 10er-Pack Batterien gekauft und mit denen 13 Tage fahren können. Unterwegs hatte ich mir dann wieder neue Batterien gekauft, was ja in Europa kein Problem ist. Übrigens war das Navi immer angeschaltet, wenn ich unterwegs war.
Das sehe ich als Hauptvorteil der Geräte, die den Einsatz "normaler" Batterien oder auch Akkus erlauben. Ansonsten würde ich Dir für die Zukunft die Dynamo-Ladevariante empfehlen. Damit kann ich zwei AA-Akkus und mein Handy problemlos laden.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1237507 - 27.09.16 12:54
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: veloträumer]
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Hallo Matthias, Überschneidungen mit deiner Vuelta Verde-Tour hat es natürlich gegeben. So habe ich z.B. auch den Naturpark Cabárceno besucht, bin durch deinen Bericht drauf aufmerksam geworden. Außerdem natürlich auch ein paar Pässe. Einige (Lunada, Palombera) tatsächlich bei wesentlich besserem Wetter als du es beschrieben hast. War wirklich fast eine Wetterglückssträhne. Ein paar graue Tage hatte ich zwar auch dabei (Asturien), aber z.B. kein einziges Mal richtigen Regen. Auf deine Sommerreise bin ich selbstverständlich gespannt.
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#1237508 - 27.09.16 13:02
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Keine Ahnung]
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Hallo Arnulf,
Batterien geht bei mir nicht. Ein etwas kräftigerer Power-Akku hätte auch schon was geholfen. Ich wollte den aber so klein und leicht wie möglich. Letztendlich ging es auch so. Eine lückenlose Streckenaufzeichnung ist mir z.B. nicht so wichtig. Ich weiß ja wo ich langgefahren bin.
Mit einer Dynamo-Ladevariante kann ich mich nicht recht anfreunden. Wieder mehr Kram am Rad…ich will es so einfach wie möglich haben.
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#1237566 - 27.09.16 18:06
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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Hallo Stefan, schicke Tour hast Du gemacht, könnt e mir auch gefallen . Ich war ja nur 1x in Nordspanien und das ist schon viele Jahre her, aber das Wetter war dermaßen mies (Nebel, Regen, Schneeregen, Nachtfrost), daß wir uns damals dazu entschieden haben schnell Richtung Süden weiterzufahren. Aber wie man sieht, gehts es auch anders Danke für Deine Eindrücke Gruß Nat
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#1237572 - 27.09.16 18:33
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: natash]
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Hallo Nat, naja, das war ja bis jetzt auch noch nicht das richtige grüne Nordspanien. Die Wolken sollten noch kommen, aber noch nicht während der nächsten vier Tage. ZWEITER TEIL: Galicien / Kastilien - LeónTag 04 (Mi 27 Jul 16) Strecke: Allariz – Laza – Δ Cabeza do Fuxo (1.102 m) – Campobecerros – Δ Alto do Fradelo (889 m) – Viana do Bolo – Δ Alto do Covelo (1.052 m) – Poblado do Vao 125 km | 5:47 h | 21,6 km/h | 2.510 Hm Ü: Camping Annapurna | 8,00 € Bei meiner Streckenführung kam es im Reiseverlauf natürlich immer mal zu Überschneidungen mit einer der Camino-Pilgerwegvarianten. Heute war das besonders oft der Fall, denn die Camino-Variante Via de la Plata verläuft über die Hälfte des Tages ziemlich genau entlang meiner Route. Vornehmlich zu Beginn kreuzt der Weg ständig die Straße und ich stoße immer wieder auf die bekannten Hinweisschilder. Auf dem ersten Hochpunkt des Tages zwischen Vilar de Barrio und Laza sehe ich dann auch mal einen Pilger. Es sollte aber die einzige Pilgerbegegnung des Tages bleiben, scheint nicht der prominenteste Weg nach Santiago zu sein. Nach herrlich kurviger Abfahrt nach Laza folgt gleich wieder ein längerer und sehr schön zu fahrender Anstieg. Die anschließende kurze Abfahrt dann wieder exakt auf Caminopfaden. Auf jeden Fall ein sehr schöner Abschnitt des Pilgerweges. Der erste Ort, Portocamba, gefällt mir besonders gut. Es ist richtig urig da mit vielen alten, zum Teil auch vor sich hin verfallenden Holzhäusern. Wenige Kilometer weiter dann schon Campobecerros. Für eine so dünn besiedelte Gegend ist richtig viel Leben im Ort. Aber wohl nur wie jetzt um die Mittagszeit, wenn sich die Arbeiter der umliegenden Tagebaue zur ihrer Pause in den Bars des Ortes zusammenfinden. Ansonsten wird es hier vermutlich doch eher sehr beschaulich zugehen. Weiter ein herrlicher Tag, ein Traum vor allem der ab Campobecerros folgende einsame Abschnitt entlang des Portas-Stausees. Später im Finale muss ich ab dem Alto do Covelo ein wenig improvisieren, da sich mein Track mal wieder als untauglich erweist und ich auf einem kaum fahrbaren Wanderweg lande. Ähnliches kam im Verlauf der Reise schon ab und an mal vor. Ist eben doch bisweilen seltsam, was einem von den Online-Routenplanern an Wegen so angeboten wird. Hat manchmal aber auch Positives. So auch heute, denn auf meiner ungeplanten Ausweichstrecke kann ich hinter dem Örtchen Tuxe noch an einen schönen Aussichtspunkt in die Schlucht des Rio Bibei erleben. Der Camping Annapurna liegt herrlich zu Füßen der Staumauer vom Bao-Stausee und ist schon ein wenig Kult. Der Chef eröffnet mir gleich mal, dass das große Hauptgebäude im Moment komplett von einem „Scout-Camp“ (er meint wohl die Horde Jugendlicher) gemietet sei und ich deshalb mit den sanitären Außenanlagen Vorlieb nehmen müsse. Die erweisen sich dann schon als etwas gewöhnungsbedürftig. Mit den Kaltwasser-Außenduschen habe ich an so einem Sommertag ja noch kein Problem, die Toiletten sind dann aber wirklich indiskutabel. Trotzdem ein cooler Platz mit irgendwie besonderer Atmosphäre. PortocambaStaumauer Encoro das PortasErstes richtiges Passschild der Tour – endlich. Hier die luxuriöse Duschanlage des Campingplatzes. Tag 05 (Do 28 Jul 16) Strecke: Poblado do Vao – Δ Cabeza de Manzaneda (1.751 m) – A Pobra de Trives – Δ Alto da Hermida (568 m) – Petín – Δ Alto da Portela (1.125 m) – O Barco – Sobradelo 132 km | 6:15 h | 21,1 km/h | 2.980 Hm Ü: Camping wild Schwerer Start heute, denn gleich vom Start geht es aus der Schlucht raus steil nach oben. Anschließend ein halbwegs gemütlicher Zwischenpart, dann wieder sehr anspruchsvoll bergan zur Manzaneda-Skistation. Ab da sind es noch ein paar Kilometer Stichstraße und ich stehe auf dem nächsten Gipfel meiner Tour - Cabeza de Manzaneda. Es ist herrlich da oben. Und für einen Berg von immerhin 1.750 m Höhe mit glatten 30°C sehr warm. Erträglich immerhin noch. Das sollte später am Tag in den unteren Lagen dann ganz anders aussehen. Zunächst erst mal aber die lange Abfahrt nach A Pobra de Trives und weiter bis ins Tal des Río Bibei. Die Straße ist wirklich erstklassig, macht richtig Freude da runter zu brettern. Dann hoch zum Alto da Hermida. Nicht schwer, aber heiß. Runter ins Tal gerollt, noch heißer…Es wäre nun problemlos möglich (und bei den unerträglichen Temperaturen wohl auch vernünftiger) den Tag easy im Tal bis ins geplante Tagesziel ausklingen zu lassen. Geplant habe ich aber anders und kann mir nicht verkneifen das jetzt durchzuziehen. Das bedeutet noch eine durchaus ambitionierte Zusatzschleife über den Alto da Portela. Anfangs ist eine absolut einsame Nebenstraßenroute. Die Steigung zunächst human, dann eine kurze steile Zwischenabfahrt gefolgt von einem ganz fiesen Steilabschnitt. Rückblickend wohl die Passage der ganzen Reise, mit der ich die größten Mühen hatte. Nach dieser Tortur sind es immer noch etliche Kilometer bis zum Alto da Portela, die aber deutlich einfacher. Klasse vor allem der letzte Abschnitt auf astreinem Asphalt ab dem Prada-Stausee. Die Abfahrt nach O Barco macht richtig Spaß, die Temperaturen dort unten weniger. Was für eine unbeschreibliche Hitze. Deswegen, und weil mal wieder alle meine Akkus runter sind, denke ich doch ernsthaft an eine Hotelübernachtung. Nachdem ich mich in einem Supermarkt etwas abkühlen und dort im Eingangsbereich sogar meine Akkus ein wenig nachladen konnte wurde es dann doch wie geplant die Wildcampingübernachtung kurz vor Sobradelo. Cabeza de ManzanedaTag 06 (Fr 29 Jul 16) Strecke: Sobradelo – Δ Fuente de la Cueva (1.842 m) – Δ Puerto de las Gobernadas (1.410 m) – Δ Peña Aguda (1.258 m) – Δ Puerto de Los Portillinos (1.887 m) – Δ Alto de El Morredero (1.735 m) – Pontferrada – Villamartín de la Abadía 157 km | 8:14 h | 19,0 km/h | 4.080 Hm Ü: Camping El Bierzo | 9,20 € Das heute ist zweifellos die Königsetappe der Tour. Eigentlich nicht nur dieser Tour, denn 4.000 Höhenmeter habe ich weder auf Radreisen noch sonst irgendwann je an einem Tag abgerissen. Habe schon etwas Respekt, als ich eine Stunde früher als gewöhnlich gegen 8:30 Uhr aufbreche. Los geht es mit dem langen Anstieg zur Fuente de la Cueva. Das sind gleich mal lockere 1.550 Höhenmeter, die ich nach genau 2 h Fahrzeit erledigt habe. So weit, so schwer. Wenn man allerdings daran denkt, was jetzt immer noch bevorsteht. Lieber nicht…Die Strecke bis zum Pass hat mir gut gefallen, sie hat vor allem oben raus in einer weiten und offenen Tagebaulandschaft ihren ganz eigenen Reiz. Nach einer schnellen Abfahrt dann der Abzweig zum Puerto de las Gobernadas. Hier geradeaus weiter würde eine deutlich entschärfte Streckenvariante ergeben. Für mich nicht wirklich eine ernsthafte Überlegung wert, heute soll es unbedingt das volle Programm sein. Also hoch zum Gobernadas. Der kurze Anstieg ist kein Problem. Ganz anders sieht das nach der herrlichen Abfahrt aus. Da geht es dann etwa 450 Hm richtig steil wieder nach oben. Mit Abstand der härteste Streckenabschnitt des Tages. Weiter geht es, und es wird nicht wesentlich einfacher. Dafür aber gefühlt immer heißer. Zum Glück gibt es auf der gesamten Strecke etliche Stellen, wo Trinkwasser neben der Straße aus dem Felsen sprudelt. Vorher hatte ich da durchaus Bedenken, denn auf dieser einsamen Bergstrecke habe ich nicht unbedingt mit einer Fülle an Einkaufsmöglichkeiten gerechnet. So war es dann auch, denn ab der Fuente de la Cueva (Restaurant) kommt da über 70 km bis Corporales gar nichts. Mit meinen 2 Liter, die ich maximal an Bord habe, wäre ich jedenfalls niemals über die Runden gekommen. Habe nicht mitgezählt, wie viele Liter ich heute letztlich tatsächlich in mich hineingeschüttet habe. Es waren genug… Die Auffahrt zur Peña Aguda ist noch mal besonders heiß. Unmögliche Bedingungen, es muss wohl nahe an die 40°C dort gewesen ein. Hier gerate ich dann auch das einzige Mal während des Tages in Wassernot, auf der Passhöhe aber die nächste und in dem Fall rettende Wasserstelle. Ab Corporales ist es dann von den Temperaturen her plötzlich merklich angenehmer, so dass sich der schwere letzte Anstieg zum Puerto de Los Portillinos einigermaßen erträglich fahren lässt. Es ist der höchste Pass der Region (höchster Punkt 1.957 m schon ein gutes Stück vor dem Passschild) und ich bin froh als ich oben bin. Fast geschafft, der Rest ist nun nicht mehr schwierig. Eine harmlose Gegensteigung noch zum El Morredero, dann zum Teil sehr rasant runter nach Pontferrada und noch ein paar flache Kilometer ins Ziel. Nach dieser Hitzeschlacht wäre ich auf dem Campingplatz natürlich sehr gerne mal in einen Pool gesprungen. Den hat der ansonsten sehr gute Camping El Bierzo leider nicht zu bieten. Das trifft übrigens auch auf fast alle anderen Campingplätze der Region zu. War so ziemlich das Einzige, was ich in dieser hochsommerlichen ersten Woche mitunter vermisst hatte. Passhöhe Fuente de la Cueva (oder auf Galizisch auch Fonte da Cova…)Diese Tageshöhenmeter-Punktlandung am vermeintlich letzten Hügel des Tages fand ich schon witzig. Ganz der finale Wert war es aber noch nicht, ein paar Meter kamen noch dazu. Am Ende stimmte übrigens der gemessene Wert der aufgestiegenen Höhenmeter sehr gut mit dem per bikemap vorab ermittelten Wert überein. Das traf im Wesentlichen auch für die anderen Tage zu.Grundsätzlich ist es für mich auf so einer Pässe-Radreise schon wichtig, vorab in etwa zu wissen was da an Höhenmetern an den einzelnen Tagen auf mich zukommt. Hat bei der Tour mit bikemap also sehr gut funktioniert. Ich war mir da vorher nicht so sicher, denn bei Touren in meiner Heimat (Sächsische Schweiz, Osterzgebirge) kann man die bikemap-Ergebnisse meist vergessen. Dort muss ich die im Vergleich dazu stets wesentlich größeren Höhenmeterwerte nehmen, welche mein Navi oder auch caminaro (identischer Wert) für einen Track ausweist. Die wären wiederum für die hier beschriebene Reise unbrauchbar. Lässt man sich den Track dieses Tages hier z.B. mit caminaro anzeigen, so werden da nicht weniger als 5.530 Hm ausgewiesen. Das ist natürlich völliger Unfug, den ich von vornherein nicht für bare Münze genommen habe. Trotzdem, wegen diesem Durcheinander hatte ich vor der Reise schon leichte Zweifel ob ich nicht doch die Etappen leicht überplant hätte.Wie auch immer, was die Online-Routenplaner an Höhenmeterwerten so auswerfen ist mit Vorsicht zu genießen. Leider scheint es kein System zu geben, was in allen Regionen halbwegs zuverlässig funktioniert.Tag 07 (Sa 30 Jul 16) Strecke: Villamartín de la Abadía – Vega de Espinareda – Páramo del Sil – Piedrafita de Babia – Δ Puerto de Somiedo (1.486 m) – Pola de Somiedo 121 km | 5:41 h | 21,3 km/h | 2.220 Hm Ü: Camping Pola de Somiedo | 9,13 € Einige flache Kilometer zu Beginn, dann geht es über zwei Hochpunkte nach Vega de Espinareda. Schöne Fahrt, vor allem der erste durch eine Schlucht führende Anstieg macht Laune. Das Ganze zum Glück bei deutlich angenehmeren Temperaturen als an den letzten beiden Tagen. Nach Pause in Vega de Espinareda dann immer leicht bergan weiter in nördlicher Richtung. Keine großen Höhepunkte hier. Nach einer längeren Abfahrt ins Tal de Río Sil wird es interessanter. Ich verlasse nun gleich wieder das Flusstal und fahre über Páramo del Sil zum Matalavilla-Stausee. Sehr schöner Abstecher, der mit ein paar Kilometern Abfahrt zurück zum Río Sil endet. Nach einem flotten Part bis Villablino fahre ich danach nicht direkt durch Richtung Puerto de Somiedo sondern biege für einen weiteren Extraschlenker ab in ein Seitental (Río Bayo). Ganz nett soweit, doch der Weg zurück ist nicht durchgehend asphaltiert. Eigentlich gar nicht mein Fall, doch jetzt muss ich hier durch. Gleich zu Beginn die Piste, und die ist doch recht schwierig. Zweimal muss ich vor der starken Steigung und dem losen Schotter kapitulieren und ein Stück schieben. Passiert mir selten. Zum Glück währt der Spuk nur 1,5 km, dann geht es ganz entspannt auf Asphalt weiter. Ab Piedrafita de Babia dann weiter zum Puerto de Somiedo. Zum Glück ist die Steigung harmlos, denn ich muss gegen üblen Gegenwind ankämpfen. Am Pass ist dann eindeutig die Klimascheide zum grünen Nordspanien erreicht, denn dort ist es nach einem bis dahin erneut herrlichen Sommertag plötzlich kühl und wolkig. Ich sehe schon – das war‘s dann vorerst mit dem absoluten Hochsommer. Eigentlich müsste ich aufatmen, denn die Hitze der letzten Tage war schon heftig. Weitere Hitzeschlachten sind mir während der Reise dann auch erspart geblieben, mehr als Mitte 20°C gab es nicht mehr. In Pola de Somiedo ist ganz schön was los. Die Trailrunningszene hat sich heute hier zusammengefunden, um auf einer Ultra-Berglaufveranstaltung (Link Ultratrail Desafiosomiedo) über unfassbare 86 km die Berge rund um Pola de Somiedo hoch und runter zu rennen. Völlig unvorstellbar für mich. Da muss man schon fit sein, so viele drahtige und durchtrainierte Gestalten habe ich jedenfalls noch nie auf einem Campingplatz gesehen. Matalavilla-StauseePuerto de SomiedoZielbereich Ultratrail
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#1237603 - 28.09.16 05:33
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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Wau - tolle Bilder. Toughe Tour.
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#1238043 - 29.09.16 19:38
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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DRITTER TEIL: AsturienTag 08 (So 31 Jul 16) Strecke: Pola de Somiedo – Δ Alto de la Farrapona (1.709 m) – Torrestío – Δ Puerto de Ventana (1.587 m) – San Martín – Δ Alto de la Cobertoria (1.173 m) – Pola de Lena – Palacio/Lena 102 km | 5:14 h | 19,6 km/h | 2.490 Hm Ü: Hotel Santa Cristina | 52,00 € + 5,00 € Frühstück Zum Auftakt ein paar Kilometer bei ungemütlichen Bedingungen bergab, dann geht es auch schon rein in den Alto de la Farrapona. Nach wenigen Metern holt mich ein spanischer Rennradler ein und wir fahren dann mit gutem Rhythmus die ganzen 18,7 km Anstieg gemeinsam hoch. Im unteren Teil bei sehr verbesserungswürdigen Wetterbedingungen, nur 14 – 15°C, dazu neblig und leichter Nieselregen. Ich beschwere mich bei meinem Mitstreiter darüber, nicht ohne zu erwähnen, dass ich an den letzten Tagen nur blauen Himmel und 30°+ hatte. Typisches Asturienwetter entgegnet er, auf der anderen Seite vom Pass würde es bestimmt schon anders aussehen. Diese Prognose sollte sich später noch eindrucksvoll bestätigen. Bis hoch zum Alto de la Farrapona bleibt die Sicht aber erst mal dürftig, die schwierigere zweite Hälfte ab Saliencia dann aber wenigstens bei trockenen Bedingungen. Macht Spaß mal zu zweit so einen langen Aufstieg zu fahren, geht gleich viel einfacher. Von der Passhöhe aus kann man noch mehrere Seen, die Lagos de Saliencia, auf einem Wanderweg erreichen. Es hat nun merklich aufgeklart, und da es bis zum ersten See nicht weit ist, lasse ich das Fahrrad am Parkplatz stehen und laufe zu Fuß dorthin. Ist schon ein klasse Bergsee, bei richtigem Bilderbuchwetter würde der aber bestimmt noch mal ganz anders wirken. War auch richtig, den Abstecher auf dem ziemlich steilen Schotterweg nicht mit Rad zu versuchen. Ist schon eher was fürs MTB. Zurück am Pass geht es rein in die Abfahrt nach Torrestío. Die ersten 3,8 km auf einer teilweise sehr steilen aber dennoch ganz gut fahrbaren Schotterpiste. Dann herrlich auf Asphalt weiter und bei Gegenwind und einfacher Steigung zum Puerto de Ventana. Verblüffend ist hier die Wetterwechselei zwischen den Provinzen Asturien und León (siehe Bilder). Ähnliches hatte ich gestern am Puerto de Somiedo auch schon erlebt. Lange Gegenwindabfahrt dann vom Puerto de Ventana, kühl und nass vor allem im oberen Teil. Landschaftlich sicher keine schlechte Strecke, aber unter den Bedingungen…Unten ist es deutlich besser, zunächst auch noch in der Anfahrt zum Alto de la Cobertoria. Hinter Santa Marina steigt es dann hart an und bald bin ich komplett in der Wolke drin. Am Pass kaum Sicht bei Nieselregen. Eigentlich wollte ich mit dem Gamoniteiru (1.770 m) jetzt noch einen Gipfel einsammeln, die Auffahrt mit 640 schweren Höhenmetern beginnt kurz nach der Cobertoria-Passhöhe. Lasse ich bei den Bedingungen natürlich weg. Es sollte aber die einzige Streckenstreichung im Verlauf der Tour bleiben. Pola de Lena wirkt an diesem Sonntagnachmittag wie ausgestorben. Trostlose Stadt. Nicht mal ein Hotel scheint es da zu geben. Dabei bin ich heute darauf angewiesen, denn Morgen will ich eine Runde ohne Gepäck fahren und einen Campingplatz gibt es auch nicht. Ich folge dann einem Hinweisschild und lande ein paar Kilometer außerhalb von Pola de Lena im Hotel Santa Christina. Man ist da voll auf (Renn)Radler eingestellt. Super. Komme mir fast ein wenig vor, als wäre ich ins Paradies gestolpert. Besonders weil im ganzen Hotel Infotafeln mit detaillierten Infos zu allen möglichen Anstiegen der Gegend rumhängen. Ist natürlich was für mich. Wanderweg vom Alto de la Farrapona zu den Lagos di Saliencia.Pistenabfahrt nach TorrestíoWunderbares Wetter auf dem kurzen Teilstück durch die Provinz León zwischen dem Alto de la Farrapona und dem Puerto de Ventana.Pünktlich an der Grenze zu Asturien kehren die Wolken zurück...Solche schönen Schilder wünschte ich mir am Fuß eines jeden Anstieges. Diese nette kleine Quälerei hier mit Steigungen von angeblich bis zu 30 % (glaube ich nicht) haben die Macher der Vuelta a España für die 2014er Austragung ausgegraben. Gewiss interessant für mich, aber heute nicht auf meinem Zettel. Hole ich vielleicht irgendwann noch nach. Tag 09 (Mo 01 Aug 16) Strecke: Palacio/Lena – Pola de Lena – Δ Alto de El Cordal (789 m) – La Vega – Δ Alto de l'Angliru (1.573 m) – Oviedo – Δ Monte Naranco/El Cristo (644 m) – Δ Alto de Manzaneda (389 m) – Δ Alto del Padrún (388 m) – Mieres – Palacio/Lena 123 km | 5:55 h | 20,7 km/h | 3.150 Hm Ü: Hotel Santa Cristina | 52,00 € + 5,00 € Frühstück Heute eine gepäckfreie Tagesrunde, auf der ich mich vor allem auf den Alto de l'Angliru freue. Bekannt vor allem als einer der schwersten Anstiege im Profiradsport, gleichzeitig aber auch ein großer Aussichtsberg. Leider hängen die Wolken am Morgen sehr tief, das mit der Angliru-Aussicht wird wohl nichts werden. Vor dem Angliru muss ich zum Warmfahren ab Pola de Lena erst mal über den Alto de El Cordal. Der Pass ist nicht einfach, vor allem der letzte Kilometer ist richtig hart. Trotzdem sind diese immerhin 500 Hm Aufstieg relativ schnell abgehakt und ich kann ins Valle Riosa hinunter rollen. Ab La Vega beginnt dann der Angliru-Spaß. Vor den Eckdaten des Gesamtanstieges (12,5 km | 1.266 Hm | 10,13 %) mag man noch nicht erschrecken. Schaut man sich das Profil genauer an, dann sieht es anders aus. Nach einem normal steilen Auftakt und einem kurzen Flachstück geht es im zweiten Teil nämlich richtig verschärft ab mit längeren Passagen nahe 20 % und darüber hinaus. Da hochzufahren hat mit Radwandern natürlich nichts mehr zu tun, einen kleinen Schaden muss man wahrscheinlich auch haben, um sich das anzutun. Ein besonderes Erlebnis ist es aber auf jeden Fall. Für mich heute auch wegen der Wetterbedingungen. Es hat schon was, wenn man sich den gesamten zweiten Teil ohne Sicht durch die Regenwolke kämpft, dann plötzlich die Wolkengrenze erreicht und oben dann strahlenden Sonnenschein genießen kann. Habe ich so noch nie erlebt, einfach großes Kino. Die Abfahrt unter den gleichen Wetterbedingungen. Sie ist also im Wolkenteil bis runter auf etwa 800 m entsprechend nass und unangenehm. Unten rausche ich dann weiter Richtung Oviedo. Einfache Fahrt, aber noch vor Oviedo muss ich plötzlich eine kurze Wand hoch, die den steilsten Angliru-Stellen an Steigungsprozenten in nichts nachsteht. Unglaubliches Ding. Mit so was habe ich die gesamte Tour nicht mehr gerechnet und heute schon gar nicht. Nach Oviedo rein dann schöner Radweg. Durch Oviedo rolle ich erst mal ohne längeren Aufenthalt durch und fahre hoch auf den nördlich der Stadt gelegenen Monte Naranco. Auch dies ein Berg mit großer Radsportgeschichte, nach längerer Unterbrechung auch mal wieder im Programm der diesjährigen Vuelta-Austragung. Mich hat mehr die Christusstatue auf dem Gipfel und die Aussicht auf Oviedo interessiert. Ist beides ganz nett, nach wie vor aber unter grauem Himmel. Schon auf der Abfahrt wieder runter nach Oviedo reißt es dann auf, so dass ich mir die Stadt bei herrlichem Sonnenschein noch mal etwas näher ansehen kann. Gefällt mir richtig gut. Genauso wie später die Fahrt von Oviedo über zwei Hochpunkte zurück zum Hotel. Ein weiterer absolut gelungener Tag. Sonst gibt es sie in der Region leider nicht, die schönen kilometerweisen Steigungsinfoschilder an den Passaufstiegen. Ausnahme: Angliru – hier ist natürlich alles vorhanden. Auch einige Infotafeln zur Vuelta-Geschichte seit 1999 am Berg.Wolkenfahrt im zweiten Teil des Aufstieges mit dürftigster Sicht noch bis weit oben wie hier zu Beginn der Kultsektion La Cueña les Cabres (man schaue auf die Daten für die nächsten 450 m…).Übernächste Kehre, etwa nur 1 km gefahren aber sage und schreibe schon wieder 170 Hm geklettert: Es werde Licht!Und oben bei strahlendem Sonnenschein……über einem weißen Wolkenmeer! War natürlich ein Highlight der Tour.Christusstatue auf dem Monte Naranco.Ausblick vom Monte Naranco auf Oviedo.Schon ein beeindruckender Bau - das futuristische Kongresszentrum von Oviedo.Altes Gemäuer gibt es in Oviedo natürlich auch.Tag 10 (Di 02 Aug 16) Strecke: Palacio/Lena – Δ Carabanzo (450 m) – Δ Alto de la Colladona (850 m) – Pola de Laviana – Δ Puerto de Arnicio (908 m) – Infiesto – Arriondas 125 km | 5:18 h | 23,6 km/h | 1.690 Hm Ü: Camping Sella | 11,94 € Von einem der im Bike-Hotel aushängenden Pass-Anstiegsprofile inspiriert baue ich kurzentschlossen den sehr einfachen Anstieg nach Carabanzo gleich zu Beginn noch mit in die Tour ein. Steile Abfahrt dann ins Tal des Río Aller, dort wie geplant weiter in östlicher Richtung das Flusstal hinauf. Lange leicht ansteigend, viele Rennradler, ansonsten nichts Besonderes. Der knackige Anstieg zum Alto de la Colladona ist dann schon eher mein Terrain. Herrlich, ebenso wie die anschließende Abfahrt nach Pola de Laviana. Nach längerer Pause dort geht es weiter, wieder leicht ansteigend ein Flusstal (Río Nalón) hinauf. Sehr schöne Fahrt, vor allem das Teilstück nach einem kurzen steilen Zwischenpart zur Staumauer des Rioseco-Stausees. Das Nalón-Tal verlasse ich dann Richtung Puerto de Arnicio. Das ist wieder mal ein Schmuckstück von einem Pass. Die Straße teilweise zwar sehr schlecht, vor allem im zweiten Teil nach einer Zwischenabfahrt. Aber es ist sehr ruhig und die grüne Landschaft ein Traum. Gerade auch auf der Passhöhe, die zu den schönsten der Tour gehörte. Nach langer und absolut einsamer Abfahrt fahre ich ab Infiesto auf der breiten N-634 weiter Richtung Ariondas. Nicht die erfreulichste Strecke, denn hier tobt schon ordentlich der Verkehr. Leicht bergab geht es trotz Gegenwind aber gut vorwärts, so dass ich diesen letzten Abschnitt bis ins Ziel schnell erledigen kann. Zwischendrin habe ich ein Teilstück dieser Straße auch über einen allerdings bergigen Umweg umfahren können. Später dann schöner Abend auf einem sehr guten Campingplatz. Bevor ich Asturien verlasse, musste ich doch auch mal einen der typischen Speicherbauten (Hórreos) ablichten. Sie sind hier wirklich an jeder Ecke zu finden, der hier in Condado.Ausblick am Puerto de ArnicioTag 11 (Mi 03 Aug 16) Strecke: Arriondas – Cangas de Onís – Δ Lagos de Covadonga (1.120 m) – Δ Alto del Torno (534 m) – Ribadesella – La Espasa – Δ Mirador del Fito (576 m) – Arriondas 125 km | 5:53 h | 21,2 km/h | 3.080 Hm Ü: Camping Sella | 11,94 € Für die Lagos de Covadonga habe ich heute noch mal eine Runde ohne Gepäck geplant. Am Morgen aber erst mal leichte Ernüchterung. Komplett bedeckter Himmel. Und die Wolken hängen sehr tief, nur wenige Höhenmeter über dem Campingplatz. Dabei sah es am Abend zuvor noch hervorragend aus. Aber nicht verzagen, vielleicht erlebe ich ja Ähnliches wie am Angliru vor zwei Tagen mit einem Bergpanorama über den Wolken. Immerhin liegen die Lagos de Covadonga knapp 1.100 m höher als Arriondas. Zunächst aber erst mal ein paar Kilometer auf durchaus anspruchsvoller Hügelroute rüber nach Cangas de Onís. Etwas nach dem Ort dann der Abzweig zu den Lagos de Covadonga. Die ersten Kilometer steigen nur leicht an, ab dem Wallfahrtsort Covadonga wird es dann richtig steil. Mit dem Wetter habe ich wieder mal Glück, denn nachdem bis weit nach oben die Wolken drinhängen und ich kaum was sehe, strahlt an den Seen die Sonne. Der passende Rahmen für dieses herrliche Naturschauspiel. Die Seen sind natürlich ein Touristen-Hotspot und es ist richtig viel los. Stört mich nicht, im Gegenteil. Tolle Atmosphäre. Ein Höhepunkt der Reise. Die Abfahrt ist etwas langwierig, da sich die vielen Touristen-Shuttlebusse ständig stauen und ich mehrmals anhalten und warten muss. Covadonga mit der Basilika schaue ich mir dann auch noch ein wenig an. Auch dort viele Menschen. An der Grotte muss man richtig anstehen. Nach den hohen Bergen will ich heute auch das Meer sehen und fahre über den Alto del Torno weiter Richtung Küste. Der Aufstieg zieht sich ganz schön hin. Auf der Strecke wieder die totale Einsamkeit, krasser Kontrast zum Trubel in Covadonga und an den Seen. Nach der Abfahrt über ein paar Wellen weiter ans Meer nach Ribadesella. Auffällig dort die vielen Pilger, die auf dem Camino del Norte unterwegs sind. Für ein Stück folge ich aus Ribadesella raus dann der Camino-Route. Ist teilweise ein ganz schön schweres Auf und Ab, hatte ich so nicht auf der Rechnung. Den steilen Schlussaufstieg vom Meer zum Mirador del Fito dann schon. Das ist noch mal eine richtige Zacke, sehr anspruchsvoll. Diesmal ohne richtige Belohnung, denn oben bin ich wieder mitten in der Wolke, so dass ich auf den Mirador-Blick von der Aussichtsplattform leider verzichten muss. An den Lagos de Covadonga – hier der Lago Enol.Am oberen See – dem Lago Ercina. Ab und an rollerte hier mal eine Wolke dekorativ in die Szenerie.Fröhlich sind die Menschen an diesem wunderbaren Flecken Erde……und sehr zahlreich. Hier auf dem kurzen Rundwanderweg vom Lago de Ercina zu den Minas de Bufferera. Mirador del Fito ohne Durchblick.Tag 12 (Do 04 Aug 16) Strecke: Arriondas – Cangas de Onís – Δ Alto de Ortiguero (436 m) – Panes – Potes – Δ Fuente Dé (1.104 m) – San Pelayo 131 km | 5:09 h | 25,5 km/h | 1.620 Hm Ü: Camping San Pelayo | 9,35 € Anders als gestern fahre ich heute auf der einfachen Talvariante rüber nach Cangas de Onís. Der Ort ist sehr touristisch. Wer Läden mit regionalem Spezialitätenkram kulinarischer oder sonstiger Art sucht wird hier mit Sicherheit fündig. Nicht so mein Fall. Sehenswert auf jeden Fall aber die fotogene romanische Brücke über den Río Sella. Der nächste Abschnitt ist nicht weiter erwähnenswert, erst ab dem Alto de Ortiguero wird es interessanter. Schöner Ausblick dort, anschließend eine herrliche und schnelle Fahrt bis Panes, streckenweise durch eine enge Schlucht. In Panes ist der tiefste Punkt des Tages erreicht. Ab hier nun lange bergauf, zunächst durch die rechts eindrucksvolle, etwa 20 km lange Hermida-Schlucht (Desfiladero de la Hermida). Das Wetter ist leider nicht so berühmt (graue Wolken), aber der Wind ist gerade auf diesem Abschnitt auf meiner Seite. Ich werde gut angeschoben, so dass ich die gemächliche Steigung im Expresstempo nach oben fliege. Leichtes Spiel also bis Potes. Sehenswerter Ort, viele alte Häuser, volle Restaurants. Vier Täler treffen hier zusammen, für mich geht es weiter den Rio Deva hoch Richtung Picos de Europa/Fuente Dé. Nach ein paar Kilometern steuere ich den Campingplatz in San Pelayo an. Ein einziges Plätzchen gibt es noch für mich und mein kleines Zelt. Ansonsten komplett besetzt. Kann man bei dem hervorragenden Platz verstehen, da gibt es nun wirklich gar nichts mehr auszusetzen. Nachdem ich mein Zelt aufgebaut habe, mache ich mich noch mal auf den Weg nach Fuente Dé. Die junge Frau an der Rezeption warnt mich noch vor möglichem Regen dort oben. Sie behält Recht, wobei mich die leichte Nieselei während der Auffahrt nicht weiter stört. Die fetten Regenwolken tun das schon, denn die verhindern jegliche Sicht in Fuente Dé. Schade, aber während drei Wochen Radreise kann ja nun auch nicht alles klappen. Trübnis in Fuente Dé
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Geändert von Moarg (29.09.16 19:45) |
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#1238313 - 01.10.16 19:32
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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VIERTER TEIL: KantabrienTag 13 (Fr 05 Aug 16) Strecke: San Pelayo – Potes – Δ Puerto de San Glorio (1.608 m) – Δ Puerto Picones (1.330 m) – Δ Puerto de Las Portillas (1.275 m) – Velilla del Río Carríon – Δ Alto de la Varga (1.411 m) – Cervera de Pisuerga 137 km | 5:59 h | 22,9 km/h | 2.330 Hm Ü: Camping Fuentes Carrionas | 10,70 € Nach zwei eher grauen Tagen kann ich mich heute Morgen zwar wieder über blauen Himmel freuen, doch mein Radcomputer begrüßt mich beim ersten Tastendruck mit der Warnung „Batterie schwach“. Für einen Statistikfreund wie mich schon ein mittleres Problem. Glückliche Fügung aber, dass ich nach wenigen Kilometern durch den Touristenort Potes rolle. Dort kann ich in einem der zahlreichen Klimbim-Läden problemlos eine Ersatzbatterie kaufen. Wäre über weite Strecken der Reise nicht so einfach möglich gewesen. Ab Potes rein in den einzigen nennenswerten Anstieg des Tages zum Puerto de San Glorio. Bei dem Wetter ist es ein Genuss, die nicht sonderlich schwere, aber dennoch lange Steigung hinauf zu kurbeln. Am Pass zweigt eine schmale Straße mit Mirador (Aussichtspunkt)-Hinweisschild Collado de Llesba (2 km) ab. Das interessiert mich dann doch, und ich nehme den kurzen Abstecher noch mit. Man sollte diese paar zusätzlichen Höhenmeter keinesfalls auslassen, zumindest wenn das Wetter so mitspielt wie bei mir heute. Dann gibt es oben einen großartigen Panoramablick auf die Picos de Europa zu bestaunen. War für mich einer der Momente der Radreise. Ich bleibe noch eine ganze Weile dort oben, gegen 14:00 Uhr ist es dann aber doch Zeit zum Aufbruch. Immerhin sind noch etwa 100 km zu absolvieren. Das Streckenprofil aber eher einfach, sollte also kein Problem sein. Zuerst die Abfahrt vom Puerto de San Glorio. Die ist nicht lang, dafür aber umso schöner. Dann ohne größere Höhenunterschiede, aber natürlich auch nicht flach weiter nach Velilla del Río Carríon. Die restlichen 54 km ab da bis ins Tagesziel nach Cervera de Pisuerga sind als Touristikstrecke namens „La Ruta de los Pantanos“ (Stauseeroute) ausgewiesen. Auch das wieder eine herrliche und auch einigermaßen einfach zu fahrende Strecke. Am Ende der Stauseen geht es noch mal ein wenig hoch zum Alto de la Varga. Sehr schöne Passhöhe, dann meist abfallend bis ins Ziel. Kühler Abend. Blick am Morgen vom Campingplatz zu den Picos de Europa. Das sieht doch schon mal ganz anders aus als gestern Abend!Collada de LlesbaDas Denkmal hier an der Collada de Llesba ist wohl dem kantabrischen Braunbären gewidmet.Tag 14 (Sa 06 Aug 16) Strecke: Cervera de Pisuerga – Δ Puerto de Piedrasluengas (1.354 m) – Puentenansa – Δ Collado de Carmona (597 m) – Valle – Δ Puerto de Palombera (1.260 m) – Δ Alto Campóo / Mirador de la Fuente del Chivo (1.987 m) – Riano 154 km | 6:42 h | 23,0 km/h | 2.960 Hm Ü: Camping Puente Romano | 8,00 € Gestern Abend war es schon relativ kühl geworden. Ging noch, aber die Temperaturen heute Morgen sind nun wirklich gar nichts für mich. Nur 4° C! Freundlicherweise ist der Waschraum auf dem Campingplatz beheizt, so dass man sich ein wenig aufwärmen kann. Losfahren könnte ich bei solchen Temperaturen schwerlich, denn mit meinen Klamotten bin ich wirklich nur auf Sommer eingerichtet. Der Himmel aber wolkenlos und sobald die Sonne draußen ist steigen die Temperaturen auch auf genehmes Maß. Trotzdem bleibt die kühle Luft, mehr als 14-15° C sehe ich bis Mittag nicht. Lange Etappe heute, die mit 27 km Anfahrt zum Puerto de Piedrasluengas beginnt. Das Profil sehr einfach, vor allem oben raus aber scharfer Gegenwind. Am Pass ein klasse Aussichtspunkt zu den Picos de Europa. Und, im Vergleich zu Alpen und Pyrenäen fast schon ein seltenes Bild, auch mal eine große Rennradlergruppe. Dann eine fast 38 km lange Abfahrt das Valle del Nansa runter nach Puentenansa. Über weite Strecken kann man sich bei sehr mäßigem Gefälle ganz gediegen nach unten gleiten lassen. Steil und dann auch mal sehr spektakulär wird es nur in einem großartigen Abschnitt nach einem Stausee (Embalse de la Cohilla). Ab Puentenansa dann über den Carmona-Pass (nicht schwer) ins nächste Tal. Nun wieder sehr lange bergauf zum Puerto de Palombera. Angenehme Steigung, sehr gleichmäßig. Im unteren Teil ist es ein Pass ohne große Höhepunkte, viel Schatten. Ganz anders dann oben raus. Hier fährt man durch eine wunderbare offene Bergwiesenlandschaft. Herrlich. Nach kurzer Abfahrt ist es nicht mehr weit bis zum Campingplatz. Eigentlich bin ich bis hierhin schon genug gefahren. Doch ich habe noch was vor, denn den wohl höchsten auf asphaltieren Pfaden anfahrbaren Punkt der Cordillera Cantábrica will ich heute noch mitnehmen. Also schnell das Zelt aufgebaut, noch mal aus Rad geschwungen und auf breiter, sehr gut ausgebauter Straße hoch ins Skigebiet Alto Campóo. Insgesamt sind das immerhin noch mal 1.000 Höhenmeter Anstieg. Das Ziel, der Parkplatz am Aussichtspunkt Mirador de la Fuente del Chivo, kratzt knapp an der 2000er Marke. Schon grandios da oben. Am Abend kann ich mir in der Bar des Campingplatzes noch die olympische Spiele in Rio im Fernsehen ein wenig ansehen. Freut mich als Sportfan natürlich, erst recht da heute am ersten Wettkampftag das Straßenradrennen der Männer zu bester Sendezeit ansteht und ich die knallhart ausgefahrene Entscheidung live mitverfolgen kann. Schöne Bergwiesen im oberen Teil des Puerto de Palombera.Mirador de la Fuente del Chivo bei wechselndem Wolkenspiel. Einmal so……wenige Augenblicke später.Tag 15 (So 07 Aug 16) Strecke: Riano – Reinosa – Δ Puerto de La Magdalena (1.022 m) – Vega de Pas – Δ Puerto de las Estacas de Trueba (1.150 m) – Δ Portillo de Lunada (1.388 m) – San Roque de Riomiera 114 km | 4:42 h | 24,3 km/h | 1.610 Hm Ü: Camping Lunada | 9,00 € Gestern Morgen noch diese Kühlschranktemperaturen. Heute zum Glück nicht, angenehme Wärme. Dabei bin ich hier auch auf etwa 1000 m Höhe und es war eine sehr klare Nacht mit gigantischem Sternenhimmel. Auch am Morgen noch strahlend blauer Himmel. Klasse Bedingungen für einen der einfachsten Tage der Reise. Einfach gilt vor allem für die ersten knapp 40 km, denn die führen fast flach über eine weite Hochebene. Ganz schöne Strecke über Reinosa und dann entlang des Ebro-Stausees. Aber auch recht viel Verkehr. Am Ende des Stausees biege ich nach Norden ab. Ein paar Kilometer bergauf, dann eine langgestreckte Passhöhe mit einer Unzahl an Windrädern und zwei Passschildern (Puerto de la Magdalena und Puerto de la Matanela). Die Höhenangaben sind ungewiss, wohl vertauscht. Egal, die Abfahrt ist jedenfalls ein absoluter Genuss. Wer mal einen schönen und gleichzeitig sehr einfachen Pass fahren will, der sollte sich mal hier hinauf versuchen. Deutlich schwerer ist da schon der nächste Pass, der Puerto de las Estacas de Trueba. Die Straße mit brüchigem bis zum Teil nicht vorhandenem Asphalt ist in äußerst miserablem Zustand. Sie wird demnächst wohl neu gemacht, dieser wunderschöne Pass hätte es auf alle Fälle verdient. Einen Pass habe ich noch, und der ist rückblickend mein absoluter Favorit der Reise – der Portillo de Lunada. Schon die Anfahrt von Süden ist herrlich, besonders gut gefällt mir aber die Abfahrt. Die grüne Berglandschaft ist einfach mal großartig. Heute zum Sonntag habe ich keine Vorräte für meine übliche abendliche Kaltverpflegung einkaufen können und gönne mir auf dem Camping Lunada einen Besuch des kleinen aber feinen Restaurants. Den sehr positiven Internetrezensionen kann ich mich nur anschließen. Sehr exquisite Speisen. Es gibt sogar eine Speisekarte in fehlerfreiem Deutsch, sicher auch nicht unbedingt immer Standard in spanischen Gastronomie-Lokalitäten. Diese wie ich finde toll aussehenden Steinmauern (hier in Vega de Pas) grenzen anscheinend die Grundstücksparzellen ab. Habe ich nur heute in den drei Tälern vom Matanela-Pass runter und hoch zu den Pässen Trueba und Lunada gesehen.Und noch mal die Steinmauern – hier in der Anfahrt zum Portillo de Lunada.Tag 16 (Mo 08 Aug 16) Strecke: San Roque de Riomiera – Δ La Estranguada (687 m) – Parque de la Naturaleza de Cábarceno – Δ Fuente de las Varas (447 m) – Δ Puerto de Campo del Hayal (416 m) – Δ Alto de Hoyomenor (348 m) – Δ Alto de la Granja (376 m) – Castro Urdiales 129 km | 6:14 h | 20,6 km/h | 2.550 Hm Ü: Camping de Castro | 10,00 € In dem engen Tal ist es ein ungemütlich kühler Start ohne Sonne. Nach wenigen Kilometern dann rein in den schönen Nischenpass La Estranguada. Dort wird mir alsbald wärmer, denn wie es sich für so eine Nebenstrecke gehört, geht es ziemlich steil zur Sache. Schön dann auch die Abfahrt. Damit ich mir mal was anderes ansehe als Passschilder, habe ich heute den Besuch des Parque de la Naturaleza de Cábarceno eingeplant. Im Prinzip ist es ein großer Zoo, den man mit Auto oder auch mit Rad durchfahren kann. Zur besonderen Attraktion wird der Park auch durch die spektakuläre Landschaft, herausstechend vor allem die zahlreichen rötlichen Felssäulen. Populär scheint der Park zu sein, denn am Eingang ist richtig Andrang, in Dreierreihe stehen die Autos an. Stattliche 25 € kostet mich der Eintritt. Hat sich aber durchaus gelohnt, das Ganze ist schon sehenswert. Eine kleine Herausforderung ist es auch, denn es sind heftige kurze Steigungen dabei, vor allem hinauf wie zum höchsten Punkt im Park, dem Mirador del Rubi (Aussichtspunkt über den Park und auf Santander). Insgesamt habe ich etwa 2h im Park zugebracht, dabei aber noch nicht alle Tiergehege im Gelände angefahren. Nach dem Kulturteil Naturpark habe ich noch eine ganze Ecke bis ins Ziel zu fahren. Vier kleinere Pässe stehen noch auf dem Programm. Keiner von denen ist sonderlich schwer, als lockere Spaziergänge kann man sie aber auch nicht bezeichnen. In der Summe auf jeden Fall eine durchaus herausfordernde Strecke. Sonderlich spektakulär ist sie nicht, am schönsten noch die Abfahrt vom letzten Pass mit Meerblicken nach Castro Urdiales. In dem großen Touristenort ist ziemlich viel los, aber auch schöne Atmosphäre am Strand. Sehenswert. Der Campingplatz liegt ein gutes Stück oberhalb von Castro Urdiales. Schon frühzeitig die Hinweisschilder: „completo“. Mit ungutem Gefühl fahre ich trotzdem hoch. Bin mir sicher, dass wenn ich überhaupt noch einen Platz bekäme, es da bestimmt hässlich und vor allem teuer ist. Doch das Gegenteil ist der Fall. Erst mal gilt completo nur für Autoreisende. Ich bekomme noch einen Stellplatz, und das zum überraschend niedrigen Preis. Und dann - alles da was ich brauche. Auch eine Bar mit Fernseher und Olympiaberieselung. Da bin ich doch mal wieder sehr zufrieden. Mehr brauche ich nicht für einen gelungenen Abend. Anstieg La EstranguadaMal ein originelles Passschild.Parque de la Naturaleza de CábarcenoAm Bärengehege hat es mir mit am besten gefallen.
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#1238465 - 03.10.16 12:12
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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FÜNFTER TEIL: Baskenland / NavarraTag 17 (Di 09 Aug 16) Strecke: Castro Urdiales – Δ Alto de las Muñecas (372 m) – Muskiz – Δ Alto de la Reineta (403 m) – Bilbao – Δ Alto de Vivero (414 m) – Δ Alto de Morga (328 m) – Ugartegoikoa – Urruchua 101 km | 4:59 h | 20,3 km/h | 2.110 Hm Ü: Camping wild Das Wetter mit trübem Himmel verspricht nicht die ganz große Genussfahrt und so ziehe ich mein geplantes Programm bis Bilboa erst mal zügig durch. Das verläuft natürlich nicht auf der flachen Variante sondern schon etwas durchs baskische Hügelland. Die Bedingungen leicht ungemütlich, nach der kurvigen letzten Abfahrt ist es Richtung Bilbao dann aber wenigstens trocken. Bis in die Stadt rein ist es wenig erbaulich (Gewerbegebiet). In Bilbao sieht es schon anders aus, aber so richtig begeistert bin ich nicht. Liegt vielleicht auch am grauen Himmel heute, auf jeden Fall haben mir Porto oder auch Vitoria-Gasteiz tags drauf besser gefallen. Auf der Ostseite vom Tal geht es hinter Bilbao dann wieder in die Höhe. Streckenweise folge ich hier mal wieder dem Camino del Norte, zum Teil mit üblen Steigungen. Über die Kuppe dann mal ein Stück zum Tempomachen, dann wieder schwierige Fahrt auf winzigen Sträßchen, zum Teil Beton. Nach der Abfahrt vom nächsten Hochpunkt (Alto de Morga) gerate ich in Ugartegoikoa in ein Radrennen. Scheinbar ein Rennen der gehobenen Nachwuchskategorie, richtig mit Begleitfahrzeugen und Straßensperrungen. Es sollte mich dann noch bis ins Tagesziel begleiten, denn die Jungs sind auf einer Runde unterwegs und befahren meinen Schlussabschnitt genau in der Gegenrichtung zu mir. Die Runde muss kurz sein, denn nach der ersten Passage des Fahrerfeldes werde ich bereits nach einer guten halben Stunde von den Vorrausmotorrädern erneut an den Straßenrand beordert. In Urruchua dann Nieselregen und dichte Wolke. Eigentlich hatte ich noch mehr vor, wollte noch hoch auf den Oiz und dort wild übernachten. Bei den Bedingungen unsinnig und so ich warte erst mal ab. Das Fahrerfeld vom Radrennen kommt noch 3x vorbei, Wetterbesserung noch immer nicht in Sicht. Ich entschließe ich mich zum Abbruch der Etappe und campe wild am Straßenrand. Bilbao: Im Stadion San Mamés (Spielstätte Atletic Bilbao) war ich kurz drin.Ein Abstecher zum Guggenheim-Museum musste natürlich auch sein.Tag 18 (Mi 10 Aug 16) Strecke: Urruchua – Δ Balcón de Bizkaia (413 m) – Δ Oiz (1.026 m) – Durango – Δ Puerto de Urkiola (713 m) – Vitoria-Gasteiz – Δ Puerto de Opakua (1.022 m) – Estella/Lizarra 155 km | 6:59 h | 22,3 km/h | 2.380 Hm Ü: Camping wild Die Entscheidung mit der Kürzung der Etappe gestern war richtig, denn heute sieht das Wetter doch wesentlich freundlicher aus. Vom Start weg sind es etwa 3 km bis zum Balcón de Bizkaia. Dort bin ich etwas enttäuscht, denn diese Passhöhe trägt ihren vielversprechenden Namen zu Unrecht. Nichts mit toller Aussicht, alles zugewachsen. Aber es gibt noch einen richtigen Aussichtsbalkon gleich in der Nähe – den Gipfel des Oiz. Da will ich jetzt hoch, und damit steht mal wieder eine Rampe der absoluten Sonderkategorie an. Vor allem die ersten gut 2 km auf schlechter Betonstraße sind knüppelhart, auch mit einer extremen Sektion von über 20 % Steigung. Total verrückt. Aber, wie könnte es anders sein, es lohnt sich. Der Gipfel ist absolut cool. Großartige Aussicht und die wie an der Perlenschur über den gesamten Berggrat aufgereihten Windräder geben irgendwie auch ein herrliches Bild ab. Wer den Oiz mit erträglicher Steigung erklimmen will, der muss von Durango aus auffahren. Die Straße (meist Beton, teils auch Asphalt) ist hier auch in deutlich besserem Zustand als in der Steilrampe vom Balcón de Bizkaia aus. Nach Durango noch mal hart bergan zum Puerto de Urkiola, dann folgen tatsächlich mal 60 Kilometer ohne große Höhenunterschiede. Aber sehr windige, zum Teil auch sehr unangenehm von vorn. Höhepunkt hier natürlich Vitoria-Gasteiz, die Hauptstadt des Baskenlandes hat mich schon beeindruckt. Nach dem langen und sehr windigen Flachstück dann wieder mal ein Stück steil bergauf in die Sierra de Urbasa zum Puerto de Urkiola. An der Passhöhe biege ich ab und nehme die Querverbindung zum Puerto de Urbasa. Eine sehr einsame Strecke. Kein Wunder, denn etwa in der Mitte des Abschnittes ist die Straße durch Felsbrocken abgesperrt. Durchgangsverkehr mit Auto ist nicht möglich. Dann mit starkem Rückenwind weiter bis ins Tagesziel nach Estella. Dort ist richtig was los. Es sind unglaublich viele Menschen unterwegs, die meisten in Tracht mit weißer Hose, weißem Hemd, roter Schärpe und rotem Halstuch. Es mag wohl vor allem an dieser Festivität liegen, dass ich auf dem Campingplatz wegen angeblicher Überfüllung abgewiesen werde. Damit hatte ich nicht gerechnet. Mittlerweile bin ich in Sachen Wildcamping aber ganz gut geübt und finde fast schon wieder mitten in Estella dann noch einen guten Stellplatz in einer Flussbiegung des Río Ega. Später fast schon Sturmböen. Eine fegt meinen Helm von einer Bank in den Fluss. Ich darf mich noch mal etwas nassmachen, um ihn zu retten. Eine unangenehme Aktion, denn es ist schon ein empfindlich kühler Abend geworden. Die letzten Kilometer zum Oiz. Die schlimmsten Steigungen sind hier schon geschafft.Selfie ein Stück weiter oben.Monte OizAussichtspunkt am Puerto de Urkiola.Tag 19 (Do 11 Aug 16) Strecke: Estella/Lizarra – Δ Puerto de Lizarraga (1.031 m) – Etxarri-Aranatz – Δ San Miguel de Aralar (1.231 m) – Δ Alto de Hachueta (1.347 m) – Lekunberri – Δ Alto de Uitzi (804 m) – Leitza – Δ Puerto de Usateguieta (695 m) – Donestebe/Santesteban – Sunbilla 137 km | 6:31 h | 20,9 km/h | 2.670 Hm Ü: Camping Aritztigain | 11,00 € Zwei Zelte haben sich irgendwann in der Nacht noch zu meinem innerstädtischen Wilcamping-Stellplatz dazugesellt. Pilger mal wieder, Estella ist ja Etappenort des Camino Frances. Im Ort selbst ist scheinbar immer noch das Stadtfest im Gange. Als ich aufbreche zieht jedenfalls bereits wieder eine große Menschenmenge in ihren Trachten gewandet zur Stierkampfarena. Zu Beginn die lange Anfahrt zum Puerto de Lizarraga. Das Wetter dabei ähnlich wie gestern, sonnig und ziemlich kühl (nur 14°C). Und nach wie vor sehr windig. Zwar bei weitem nicht mehr mit solchen haarsträubenden Böen wie gestern Abend, aber immer noch unangenehm genug und vor allem aus gleichen Richtung wie gestern. Gegenwind also, der bis zum Pass trotz mäßiger Steigung für eine überaus zähe Fahrt sorgt. Oben halte ich mich nicht auf, zu kühl der Wind. Schöne Abfahrt dann nach Etxarri-Aranatz. Das allerdings ein reichlich trostlos wirkender Ort. Wenig später dann die nächste harte Bergstrecke hinauf in die Sierre de Aralar. Für die von der Südseite nach oben führende schmale Betonstraße gelten diverse Einschränkungen, unter anderem ein Verbot für Fahrräder. Das ignoriere ich mal ganz frech und kämpfe mich den steilen Anstieg bis zur Kapelle San Miguel de Aralar nach oben. Oben schöne Aussicht aber auch wieder kühler Wind, sehr unangenehm. Ich verziehe mich alsbald ins Restaurant und kann dort meine Geräte endlich aufladen. Nach den zwei Wildcamping-Übernachtungen zuletzt ohne Lademöglichkeit war das auch dringend notwendig. Gegenüber der Kirche liegt mit dem Alto de Hachueta noch ein weiterer Funktechnik-Berggipfel, der per kurzer Asphalt-Steilrampe (ca. 130 Hm) erreichbar ist. Nehme ich natürlich noch mit, bin ja schließlich auf Gipfeltour. Dann die Abfahrt nach Lekunberri. Die ist im Gegensatz zur schweren Südrampe von der ganz entspannten Sorte. Guter Asphaltbelag hier bei zumeist sanftem Gefälle. Lässt sich herrlich fahren. Weiter dann durchs grüne Baskenland bis ins Ziel. Die Strecke ist hüglig, zwei einfache Pässe sind noch mit dabei. Sehenswert auch die Orte mit der typisch baskischen Fachwerkbebauung. Bin auf diesem Abschnitt sogar mal richtige Radwege gefahren. Einmal von Lekunberri in Richtung Uitzi-Pass (alte Bahntrasse) und dann auch zum Schluss zwischen Donestebe/Santesteban und Sunbilla. Sehr guter Campingplatz dort, der allerdings etliche Meter über dem Flusstal liegt und über eine harte Rampe angefahren werden muss. Trotzdem sind viele Reiseradler da. Erstaunlich, denn sonst habe ich während der ganzen Tour auf den Campingplätzen nämlich kaum mal einen Reiseradler angetroffen. Aussichtspunkt am Puerto de LizarragaAuch mit solchen Gurken von Fahrrädern schafft man es bis hier hoch.Neben der Kapelle San Miguel de Aralar laufen Ausgrabungen. Im Hintergrund der Alto de Hachueta.Tag 20 (Fr 12 Aug 16) Strecke: Sunbilla – Δ Collado de Esquisaroy (516 m) – Δ Puerto de Otxondo (570 m) – Δ Pico Gorramakil (1.090 m) – Campo-les-Bains – Bayonne 108 km | 5:52 h | 18,4 km/h | 2.690 Hm Heute muss ich meinen Zug in Bayonne erreichen (Abfahrt 20.06 Uhr) und da wollte ich eigentlich schon mal etwas pünktlicher losfahren. Auf jeden Fall nicht erst nach 10.00 Uhr. Schuld war eine dicke Morgennebeldecke, die mich in meinem Tatendrang deutlich gebremst hat. Zum Start dann aber schon wieder strahlender Sonnenschein. Die ersten Kilometer das Bidasao-Tal hinunter fliegen sehr flott dahin. Es sollten aber fast die einzigen Tempo-Kilometer dieses, wie ich später erkennen sollte, sehr schweren Tages bleiben. Gleich die erste, sehr einsame und verwinkelte Bergstrecke zwischen dem Bidasao-Tal und dem Puerto de Otxondo hat es in sich. Zu Beginn sehr steil nach oben bis zu einem ersten Hochpunkt. Dann geht der Asphalt in schlechten Betonbelag über und es entwickelt sich ein überaus aufreibendes Auf und Ab. Irgendwann wieder Asphalt, trotzdem schwer. Ein paar Hinweistafeln mit einer Art Wasserfallsymbol machen mich dann neugierig auf eine gewisse „Infernuko Errota“. Ich nehme den Abstecher mit. Erst verschießt man in einer sehr steilen Abfahrt etliche Höhenmeter, dann folgt eine ewig lange Wanderung in einem Flusstal. Am Ende steht man an einer alten Mühle mit einem kümmerlichen Wasserfall. Lohnt sich nicht. Der Abschnitt zum Puerto de Otxondo endet mit einer steilen letzten Abfahrt, dann noch mal sehr schwer hoch zum Pass. Dort zweigt die Stichstraße zum Pico Gorramakil ab. Der letzte Gipfel meiner Reise. Die Steigung hier zur Abwechslung mal eher auf der einfachen Seite. Dafür ist der Asphaltbelag durchweg sehr schlecht bzw. ganz oben nur noch bruchstückhaft vorhanden. Der Gipfel selber ist dann wieder mal genial. Der nächste Abschnitt ist die Pisten-Querverbindung rüber nach Frankreich Richtung Artzamendi. Darauf war ich besonders gespannt und sie erweist sich doch als ganz gut fahrbar. Zunächst mal stürzt die Piste rasant zu Tal, wobei die steilsten Abschnitte freundlicherweise Betonbelag aufweisen. Unten dann ein kurzes Stück in einem verträumten Flusstal, dann scharf links und mit immenser Steigung wieder nach oben. Nach hartem Kampf dann die Grenze zu Frankreich und wenig später der Abzweig zum Gipfel des Artzamendi. Es ist nun schon 16.00 Uhr. Jetzt noch da hoch? Wäre von der Zeit her noch möglich und eigentlich ein würdiger Abschluss meiner Gipfeltour. Doch ich lasse es bleiben. Der Anstieg wäre echt noch mal oberfies (3 km, 410 Hm). Außerdem war ich vor zwei Jahren bei sehr gutem Wetter schon mal oben. Der Rest bis Bayonne fährt sich mit etlichen steilen Wellen noch mal überraschend anstrengend. Am Ende war es zum Abschluss noch mal einer der schwersten Tage der Tour. Für die Strecke muss man schon etwas mehr Zeit einplanen. Höhenmeter sind ohnehin genug dabei, und dort wo es hochgeht, geht es fast immer sehr steil zur Sache. Außerdem oftmals schlechte Straßen. Man kommt einfach nicht richtig ins Fahren. Wegen der schwierigen Strecke und auch wegen meines etwas missglückten Tracks brauche ich für den Schlussteil länger als gedacht. Aus Zeitgründen muss ich dann sogar den geplanten Abstecher nach Biarritz noch streichen. Für eine Runde durch Bayonne reicht es aber noch locker bevor ich den Bahnhof ansteuere. SunbillaOberer Teil Auffahrt Gorramakil: klägliche Reste eines einst sicher guten Asphaltbandes.Hier ist Schluss auf etwa 1.090 m. Im Hintergrund der Artzamendi (926 m).Viele Pferde auf dem Gorramakil.Abschlussfoto Bahnhof Bayonne.Zurückgereist bin ich komplett mit der Bahn, Dauer immerhin 35h. Erst per Nachtzug von Bayonne nach Paris. Dort hatte ich 5h Aufenthalt und konnte bei gutem Wetter am Samstagmorgen noch eine kleine Stadtrundfahrt einschieben. Dann mit TGV von Paris nach Mulhouse und von dort weiter mit Rad nach Basel. Zum Schluss noch mal Nachtzug (CNL) von Basel nach Dresden. War schon eine ganz schöne Aktion. Viel eleganter wird es aber wohl nicht gehen, wenn man nicht fliegen und auch sein Rad nicht für alle Zugverbindungen passend zerlegen und verpacken will.
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#1238487 - 03.10.16 14:00
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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Vielen Dank für die fantastische Reise Zusammenfassung schöne Fotos Grüße aus cantabria chema
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#1239711 - 09.10.16 13:48
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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Tolle Tour und toller Bericht, der bei mir Erinnerungen weckt! Ich war mit dem Rad drei mal in Nordspanien unterwegs (einmal klassischer Jakobsweg, einmal Küste von Frankreich nach Santander und einmal Küste und Kantabrische Kordillere. Berührungspunkte mit Deiner Tour gab es trotzdem eher wenig. Vor allem die Picos de Europa mit dem Desfiladero de la Hermida, Potes und dem Puerto de San Glorio. Weitere Orte wären Castro Urdiales, Bilbao und Estella. Empfehlen hinsichtlich des kantabrischen Gebirges kann ich aus eigener Erfahrung auch das obere Ebrotal ab Logrono bzw. Miranda de Ebro mit beeindruckenden Schluchten. Schade, dass Du in Fuente Dé schlechte Sicht hattest. Ich hatte mehr Glück: Die Rückfahrt komplett mit der Bahn, auch in meinem Fall bis Dresden (von Hendaye an der spanischen Grenze) habe ich auch schon zweimal unternommen, einmal noch mit einem "Auftakt" mit der baskischen Schmalspurbahn.
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#1239733 - 09.10.16 15:41
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Tom72]
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Ich schließe mich den Komplimenten an - tolle Tour, bei der Du offenbar wohl tatsächlich kaum einen Pass bzw. Pico ausgelassen hast. Auch auf dem Papier liest es sich so, als wärst Du sehr sportlich-ambitioniert unterwegs gewesen. Ich war ebenfalls schon mehrfach in der Region unterwegs, mit dem Rad neben dem Camino francés zwei Mal ab Santander: das erste Mal von dort Richtung Reinosa und weiter auf den Río Duero zu und entlang des Flusses bis nach Porto, das andere Mal über den Puerto de las Estacas de Trueba(sehr empfehlenswert, ab Vega de Pas praktisch autofrei) Richtung Medina de Pomar, Burgos und über Teile der Ruta del Cid bis Valencia.
Kantabrien und Asturien sind phantastische Regionen zum Radfahren, außerhalb der Wochenenden kaum von Touristen besucht, man hat dann die kleinen Nebenstraßen praktisch für sich. Deine Wettererfahrungen kann ich bestätigen: Auf der Nordseite der Küstenkordillere herrscht manchmal mieses Regenwetter, aber sobald man sie Richtung Süden überquert, scheint die Sonne und die Temperaturen liegen gleich zehn Grad höher - dies habe ich sowohl bei der Überquerung des Puerto de Pozazal (zwischen Reinosa und Aguilar de Campoo) als auch südlich des Puerto de las Estacas de Trueba erlebt, wo man auf der Südseite jeweils in schönstes Sommerwetter hineinfuhr.
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#1240157 - 11.10.16 11:46
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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Später fast schon Sturmböen. Eine fegt meinen Helm von einer Bank in den Fluss. Ich darf mich noch mal etwas nassmachen, um ihn zu retten. Eine unangenehme Aktion, denn es ist schon ein empfindlich kühler Abend geworden. Wie doch die Menschen ihr Leben riskieren um eine banale Salatschüssel zu retten. Ein Grund mehr, dem Helm sicher in einer Tasche aufzubewahren. Einer Mütze würde man nicht hinterherspringen mit der Gefahr zu ertrinken und zu erfrieren. Hast du eigentlich helmlose Radler auf deiner Reise getroffen? (für nicht Eingeweihte, Spanien hat eine Helmpflicht, mit Einschränkungen) Mittlerweile habe ich deinen ganzen Bericht durch. Die Daten machen ja bereits beim Lesen atemlos. Schön zu hören, dass sich ein Besuch der baskischen Hauptstadt lohnt - musste ich seinerzeit ausfallen lassen, möchte ich aber nachholen. Vielleicht ein vergebliche Hoffnung: Kannst du etwas zur erlaubten Beradlung des Naturparkes Senorio de Bertiz sagen? Ich habe vor zwei Jahren die sogar mal angemailt, kam keine Antwort zurück. Mit Sunbilla (Camping war ich auch mal, allerdings 2004, Rampe ist noch im Gedächtnis) und Otxondo-Pass bist du ja genau vorbei. Genau genommen bin ich 2008 auch genau vorbei, allerdings mit dem Abzweig zum Ispeguy-Pass weiter. Konnte aber wegen Schlechtwetter und Erkältung gar nicht nach rechts und links schauen. 2004 habe ich zwar Schilder zum Park gesehen, wusste aber damit nichts anzufangen. Otxondo-Pass habe ich im unteren Bereich als verkehrsreich in Erinnerung, quasi beides Mal. Es gibt einige, allerdings längere Umfahrungsalternativen, die ich aber auch nur am Schreibtisch geplant habe und noch gefahren bin. Das hätte dich dann aus Zeitgründen aber wohl den Gorramakil gekostet, der ja ein wenig prestigeträchtig ist. Übrigens: Sei froh, dass du nicht mein Nachbar bist. Ohne ein Schokoladen-Souvenir aus Bayonne hätte ich dir die Tür verweigert.
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#1240965 - 15.10.16 10:54
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Tom72]
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Hallo Tom,
danke für die Eindrücke aus Fuente Dé. Sah bei mir doch etwas anders aus.
Ich mache bestimmt noch mal eine Spanientour, das Ebrotal werde ich mal im Hinterkopf behalten. Im Moment habe ich aber eher eine West-Ost-Querung Lissabon-Madrid-Barcelona im Hinterkopf. Das obere Ebrotal würde dann nicht am Weg liegen.
Die Zugfahrt zurück war schon lang. Wie ich deinen Berichten entnehme, bist ja so ein Fahrrad-Teilverpacker. Da hat man dann wahrscheinlich schon noch mehr Möglichkeiten für eine schnellere Verbindung. Ich bin für solche Verpackerei zu faul und will auch keine Tasche o.ä. die ganze Reise mitschleppen.
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#1240967 - 15.10.16 11:05
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Bafomed]
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Sportlich ambitioniert war die Tour schon. Man brauch sich ja nur die Daten anzusehen... Den Puerto de las Estacas de Trueba bin ich ja auch gefahren. Der ist wirklich klasse und tatsächlich fast autofrei. Bei der miesen Straße auch nicht verwunderlich. In Vega de Pas am Hinweisschild war der Pass sogar als geschlossen ausgewiesen. Habe dann jemanden gefragt. Er meinte dann es gebe Straßenschäden, aber ich käme durch. So war es dann auch.
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#1240969 - 15.10.16 11:14
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: veloträumer]
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Hallo Matthias,
die Helmpflicht hatte ich bei meiner Helmrettung eigentlich nicht im Kopf. Wollte eben nicht auf das gute Stück verzichten. Mittlerweile fühle ich mich auch einfach unwohl ohne Helm. Dabei war ich früher auch kein Fan und habe den Helm auf meinen Reisen erst 2012 bei meiner ersten Pyrenäentour mit Start in Barcelona eben wegen der Helmpflicht in Spanien eingeführt. Seitdem fahre ich aber kaum noch einen Meter mehr ohne Helm.
Ich habe allgemein sehr wenige Radler gesehen. Besonders auffällig in Portugal, aber auch in Spanien. Ein paar Rennradler, später dann auch mal einige Reiseradler mit MTB auf dem Camino Norte. Ob nun welche von denen keinen Helm getragen haben? Darauf habe ich nicht geachtet. Gefühlt waren aber wohl doch fast alle mit Helm unterwegs.
Zum Naturpark Senorio de Bertiz kann ich tatsächlich leider nichts sagen. Mit meiner Route auf der NA-4453 Richtung Otxondo-Pass bin ich ja unmittelbar östlich dran vorbei gefahren. Was soll es denn außer dieser schweren (!) und alles andere als verkehrsreichen Strecke noch für Umfahrungsalternativen zum Puerto de Otxondo geben?
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#1241582 - 17.10.16 17:24
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Moarg]
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Zum Naturpark Senorio de Bertiz kann ich tatsächlich leider nichts sagen. Mit meiner Route auf der NA-4453 Richtung Otxondo-Pass bin ich ja unmittelbar östlich dran vorbei gefahren. Was soll es denn außer dieser schweren (!) und alles andere als verkehrsreichen Strecke noch für Umfahrungsalternativen zum Puerto de Otxondo geben? Da habe ich nicht genau genug gelesen, weil der Gorramakil ja auch südlicher von der N-121B angefahren werden kann. War auf der NA-4453 viel Verkehr? Die eigentliche Otxondo-Passstraße (Talverbindung) ist ja die N-121B, die ich auch meinte als "verkehrsreich", weswegen ich u.a. die NA-4453 als Alternative meinte. Die Ispeguy-Variante entfällt dann ohnehin, weil in der Summe letztlich verkehrsreicher, wenn auch landschaftlich sehr reizvoll nebst Pass auch durch das Nive-Tal. Allerdings sind auch die nördlichen Varianten als Alternativen denkbar. Ab Sunbilla das Bidosoa-Tal etwas mehr abwärts, gibt es gleich zwei Varianten nach Sare (nahe dem Aussichtsberg La Rhune), von wo aus der Anschluss an die Otxondo-Route gegeben wäre. Die schnellere Variante dürfte über Bera sein, die andere über Etxalar noch ein Stück einsamer. Etwa bei Etxalar mündet auch der Wanderweg aus dem Naturpark Senorio de Bertiz, dessen Beradlung aber fraglich ist (Gelände, Erlaubnis). Es gibt nach meinen Recherchen zwar auch eine offizielle Radroute in dem Park, durchquert ihn aber nicht komplett - also kein Übergang. Die Beradlung des Wanderweges könnte durchaus machbar sein (nicht für Rennrad), aber es könnte ein Radelverbot geben. Nach GoogleStreetview reicht auch im Norden bei Etxalar eine Straße nach Süden, dessen kompletter Verlauf aber nicht einzusehen ist/war. Es ist denkbar, dass es eine Forstroute entsprechend von Norden in den Park gibt. Nach meinen Erfahrungen gibt es ja in diesem westlichen Teil der Pyrenäen einige Beton- oder Asphaltpisten, die von den Karten nur unzureichend erfasst sind. Andererseits sind einige Offroad-Pisten, die harmlos beginnen, zuweilen unvorhersehbar das Ende für einen Tourenradler, während sie von Mountainbikern noch mitgenommen werden. Gelegentlich werden diese auch mit Wegezustand auf lokalen Tafeln angegeben (wie auf der span. Seite im Irati-Gebiet), andernorts gibt es aber wiederum nur unzureichende Infos (wie daselbst auf der frz. Seite).
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#1241784 - 18.10.16 12:54
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: Bafomed]
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Das wird immer wieder unterschiedliche Eindrücke geben, allerdings komme ich auf insgesamt drei ähnliche Eindrücke. Es könnte sein, dass ich auch in einer Pendler-Phase (später Nachmittag) unterwegs war, denn das Wetter war mehr als neblig - sprich regnerisch, auch kühl, also eher weniger was für Touristen. Jahreszeit war Juli (bei der früheren Tour war es ähnlich, aber sonnig). Da ich ja die Passhöhe Otxondo nicht gefahren bin, kann ich auch nicht sagen, ob der Verkehr irgendwann oben abgebbt ist. Postwendend mit Abzweig Ispeguy war es dann auch quasi still - dort kaum eine handvoll Autos. Der Verkehr auf der N-121B wurde aber auch noch in gewisser Weise auf meiner späteren Pirineosaurus-Reise bekräftigt, denn am Grenzübergang Ainhoa nach Spanien herrschte ebenfalls reger Verkehr inkl. LKW-Transit - eher früher Nachmittag, ebenfalls Juli, Wetter eher mäßig. Sicherlich auch nur relativ viel Verkehr, keine Verkehrshölle. Eine Ursache lag übrigens an den Grenzläden, die mit Schnäppchenpreisen (steuerbegünstigt?) locken. Es ist also naheliegend, dass zu frühen und späten Zeiten der Verkehr stark abebbt, weil es keinen Ramsch zu kaufen gibt. Sobald man Nebenstraßen fuhr wie nach Zuggaramurdi, war es ohnehin wieder idyllisch.
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#1252153 - 30.11.16 20:00
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: veloträumer]
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Hallo, ein toller Bericht und der Beginn meiner Planung. Habe vor, im kommenden Jahr eigentlich durch/über die Pyrenäen zu fahren, aber wenn ich das hier so lese, kann ich mir ggfl.s auch eine etwas andere Tour vorstellen.
Was wäre die beste Reisezeit? Die hier vorgestellte Tour ist schon recht sportlich. Ich fahr zwar parallel noch MTB und bin hm gewohnt, aber es wird das Reiserad werden, mit dem ich unterwegs bin. Wild zelten ist für mich kein Problem, auch das mache ich. Erfahrungen in diesen Reiseländern sind bei mir gleich null.
Auch ich möchte ungern, das Rad in den Flieger packen, auf keinen Fall einen Karton umherschleppen.
Wie sind Deine Erfahrungen zum Fliegen mit Ryanair? Wie hast Du das angestellt nach Porto? Ich bin seinerzeit von SXL nach Glasgow per easyjet geflogen und war völlig entnervt in Schönefeld.
Weiterhin habe ich gesehen, dass Du nur hinten packtaschen dran hattest. Kochst Du auch? Ich bin ja auch Minimalist, habe zwar keine Rolle hinten drauf, aber dennoch vorne noch zwei kleine Taschen.
Würde mich über ne Rückmeldung zu meinen Fragen und/oder Tips zu den Ländern/Pyrenäen - ggfl.s auch per PN freuen.
v.G. Bianka
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Grüße von hier, Bianka ____________________________________________________ | |
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#1252168 - 30.11.16 21:19
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: bikebieneberlin]
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Die Bilder der Landschaften sind wirklich beeindruckend und die Fahrleistung schon im Leistungssportbereich, alle Achtung.
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#1252314 - 01.12.16 13:56
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: bikebieneberlin]
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Eine ideale Reizeit für die Pyrenäen und das Kantabrische Gebirge ist noch fast schwieriger als für die Alpen zu prognostizieren. Die Meeresfeuchtigkeit trägt immer wieder Wolken vom Atlantik in Richtung der Gebirgskämme, die sich eben auch im Hochsommer zu geschlossenen Nieselküchen zusammenschließen können und bis in tiefste Lagen reichen können. In eher besseren Sommern ziehen vor allem gegen Nachmittag eher leichtere Wolken auf, Sonne ist sicherer am Morgen. In den eher einsameren Regionen ist die Infrastruktur (auch durch die Wirtschafskrisen) außerhalb der Hochsaison schon mal kritisch dünn.
Will man einer auch denkbaren größeren Hitze ganz ausweichen, sollte man es vielleicht mal mit Herbst versuchen (September/Oktober) - natürlich mit dem Wissen, dass weniger Gastbetriebe geöffnet haben. Zur Laubfärbung im Herbst eignen sich entsprechend bewaldete Gebiete, etwa im Westen mit dem Iraty-Gebiet (Buchenwälder) aber auch andere Gebiete. Zu der Zeit kann man auch gut noch Strandbesuche im Baskenland machen, erst recht an der Costa Brava. Die Flora im Hochgebirge ist natürlich eher auf Sommer beschränkt, und die grünen Pyrenäen-Hügel beonders in der Mitte und im Westen verdorren ins Braune. Im Frühling gibt es reizvolle Blütenlandschaften in den spanischen Vorpyrenäuen wie etwa im Vulkangebiet Garrotxa oder bei den Felsschluchten im Vall de Sau (jeweils Region Girona, beide Gebiete auch für MTB interessant).
Will man nicht gar so viele Berg fahren, gibt es auch recht hügelige küstennahe Alternative ohen die ganz großen Berge - soweit im kantabrischen Teil. Die Pyrenäen bieten ebenfalls jenseits des Hauptkammes Alternativen, die aber nicht immer einfach zu fahren sind. Das muss man sich genauer auf Karten anschauen - auch ob die Täler in Ost-West-Richtung verlaufen oder ob viele Täler in Nord-Süd-Richtung laufen. Pauschale Antworten gibt es da nicht, dafür ist das Gebiet zu groß.
Nach Porto kam ich seinerzeit mit Tuifly, nach Vorschrift bruachte es dort keinen Karton. Verpackungsvorschriften sind ja immer ein bisschen vom Flughafenpersonal abhängig, nicht allein von den Vorschriften der Airlines. Letztlich also auch ein Frage des Startflughafens. In Porto wurde das Rad sauber und korrekt abgestellt - ist ein sehr moderner Flughafen, auch überschaubar.
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#1252944 - 04.12.16 23:04
Re: Pässe- und Gipfeltour durch Nordspanien (Porto
[Re: bikebieneberlin]
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Hallo Bianka, na hoffentlich verfluchst du mich nicht, solltest du versuchen, Teilen meiner Route zu folgen. Da waren schon ein paar heftig schwere Tage dabei. Eventuell eben anders einteilen, letztlich muss ja jeder sein persönlich genehmes Maß an Strecke/Höhenmetern finden. Ist ja auch immer eine Frage vom gefahrenen Tempo. Zu deinen Fragen: Ans Thema Reisezeit verschwende ich für meine größeren Radreisen eigentlich kaum einen Gedanken, kann da auch keine Tipps geben. Ich will für meine stets gebirgen Radreisen einfach die größte Chance auf sommerliche Wärme haben und fahre immer im Juli/August. Ansonsten nehme ich es wie es kommt. Hat dieses Jahr wieder gut funktioniert, wobei es an den ersten Tagen in Sachen Hitze dann doch schon fast eine Spur zu heftig war (bis 38 °C). Zur Fliegerei: Ich bin nun schon zum x-ten Mal von Schönefeld aus geflogen (Easy-Jet und dieses Jahr zum ersten Mal Ryanair) und hatte noch nie ein Problem geschweige denn im Flughafen die Nerven verloren. Das Rad habe ich immer schon zu Hause ordentlich im Radkarton (vom Fahrradhändler) verpackt und so transportiert. Man brauch eben jemanden, der einen mitsamt Karton dann zum Flughafen bringt. Das ist aber schon die einzige Schwiergkeit, ansonsten wie gesagt völlig problemlos. Gerade in Schönefeld, wo man den Karton ja nun wirklich nicht weit schleppen muss vom Eingang bis zu den Schaltern. Gepäckmäßig würde ich mich jetzt nicht als den ganz großen Minimalisten bezeichnen, versuche ich mich für so eine doch halbwegs verschärfte Bergtour aber natürlich schon zu beschränken. Das hinten sind zwei Lowrider-Packtaschen. Reicht mir für Klamotten und Isomatte aus. In der Rolle hinten quer ist nur mein alter und ziemlich voluminöser Kunstfaserschlafsack drin. Einen Kocher habe ich nicht dabei. Schon auch aus Gewichts- und Platzgründen, aber hauptsächlich weil ich einfach keinen brauche. Bin eher der anspruchslose Supermarkt-Kaltverpfleger. Wenn es sich anbietet, gehe ich abends aber auch schon mal in ein Restaurant. Muss keine gehobenen Gastronomie sein, dieses Jahr war es ein paar Mal ein Tagesmenü in den Campingplatz-Restaurants. Ansonsten kann ich Länder und Regionen nur empfehlen. Sehr angenehm und unkompliziert zu bereisen. Der spanische Teil der Pyrenäen hat mir aber ebenfalls sehr gut gefallen.
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