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#1003164 - 07.01.14 11:01 Radtour durch Polen - na und?
benki
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 436
Dauer:17 Tage
Zeitraum:2.4.2013 bis 18.4.2013
Entfernung:1000 Kilometer
Bereiste Länder:plPolen

Endlich finde ich Zeit, meinen Bericht über die Radtour durch Polen hier einzustellen. Los ging es gleich nach Ostern 2013. Extra für die Tour hatte ich etwas polnisch gelernt und wollte natürlich auch meine Sprachkenntnisse verbessern. Meine Idee war es, in Dörfern zu fragen, ob ich auf den Grundstücken zelten könnte. Na ja, die Idee habe ich ganz schnell verworfen und lieber warme Kleidung eingepackt zwinker





Bild 1: mein T-shirt Aufdruck / Bild 2: So sah es Anfang April aus


02.04.2013 - Anreise Szczecin
Heute geht es endlich los. Die Wetternachrichten habe ich lieber ignoriert, dass könnte mir womöglich die Stimmung vermiesen.
Bis Szczecin sind es fast 7 Stunden Zugfahrt mit 3 x umsteigen. Zugfahren ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung und schon gar nicht mit dem Rad.
Aber o.k., ich bin gut angekommen. Es ist nicht gerade warm und es liegt Schnee. Das einfache Hotel "Kapitan" habe ich schnell gefunden. Dann Stadt erkunden, mit Doris treffen (stammt aus Szczecin und ist aus diesem Forum). Sie verspricht, mit mir am nächsten eine Stadtrundfahrt per Rad zu machen. Super, welch ein Glück.

Links: Kurz vor Szczecin / Rechts: im Zentrum

03.04.2013 – Szczecin

Das Frühstück im Hotel ist ganz gut und nebenbei bekommt man viel von den privaten Gesprächen der Angestellten mit, die sich in der Küche lautstark unterhalten haben. Eigentlich hat ja nur die Frau gesprochen und dann noch so schnell. Der Mann war ganz cool, er brachte sich immer wieder mit "dobrze, dobrze (gut, gut)" in die Unterhaltung ein
Um 10:00 Uhr war Start zu der geführten Radtour.
Obwohl die Wetterprognose Sonne vorausgesagt hatte, war es bewölkt, windig und kalt. Wir besichtigten den Dom, das Schloss an der Oder, wo im Sommer viele Konzerte stattfinden. Hier geben sich auch viele; Brautpaare das Ja-Wort. Heute traute sich aber niemand. Wir sahen den Hafen und ich bekam einen Einblick, dass der Hafen im großen europäischen Geschäft immer mehr an Bedeutung verliert. Von einst 30000 Arbeitern sind hier nur noch 1000 beschäftigt. Gegenüber ist die Seefahrt-Akademie.

Links: Hafen / Rechts: Freilichtbühne in einem Park

Die größte Schwimmhalle von Polen steht hier in Szczecin. Auch gibt es hier viele Parkanlagen, deren Reiz man vorwiegend in der warmen Jahreszeit zu schätzen weiß. Wir kämpften uns mit den Rädern über z.T. vereiste und mit Schneematsch bedeckte Wege. Aber es ging ganz gut. Außerhalb waren wir auch und kamen einem schönem Waldbad vorbei. Heute hätte man vielleicht Schlittschuh laufen können, aber schwimmen eher nicht. Gegen Mittag kam endlich die Sonne raus. Ach, welch ein seltener Moment in diesem Frühling.
In einer wunderschönen, rustikalen Bierstube stärkten wir uns und fuhren zurück in die Stadt, wo die Stadtführung gegen 15:00 Uhr zu Ende war. Mir hat die Stadtführung gefallen und ich hätte mich geärgert, wenn ich auf die vielen wichtigen Informationen, die mir Doris gegeben hat, verzichten müsste. Ich habe auch eine gute Empfehlung bekommen, welche Strecke ich bis Torun fahren kann, wo nicht so viel Verkehr ist.

Links: Denkmal Papst Johannes Paul II / Rechts: Waldbad

04.04.2013 Szczecin- Drawsko Pomorski

Schluss mit Kultur, heute stürze ich mich ins Abenteuer - Radtour durch Polen und das auch noch bei dem Wetter.
Erst mal raus aus die Stadt. Es scheint noch die Sonne, aber es ist kalt und windig. Nach fast 20 km bin ich auf kleinen Nebenstraßen unterwegs. Die Straße ist zur Hälfte mit Schnee bedeckt. Aber bei so wenig Verkehr, kein Problem für mich.

Anfangs tolle Nebenstraßen durch den Wald

In einem kleinem Dorf (33 km) mache ich eine Kaffeepause und fahre danach 35 km, auf einer Plattenstraße. Hier macht das Radfahren nun garnicht mehr Spaß. Ich bekomme den hässlichen, kalten Ostwind zu spüren und dann geht es mehr bergauf, als bergab. Als ich endlich Chociel erreiche, brauche ich dringend eine Pause. Ich frage mich nach einem Restaurant durch, weil ich Hunger habe und mich dringend aufwärmen muss. In einer Nebenstraße werde ich fündig. Hier bleibe ich eine Stunde, trinke Tee (Herbata) - boah eine ganze Kanne für mich - und esse meine Lieblingssuppe (Zurek). Nach der Stärkung im warmen Restaurant fahre ich die nächsten 30 km bis Drawsko Pomorski weiter. Es ist jetzt eine schöne abwechslungsreiche Strecke. Der Verkehr auf der "10" hält sich in Grenzen.

Es ist kalt, aber schön grins

In Drawsko Pomorski finde ich ein schönes Hotel. Es hat auch einen schönen Preis. Jedoch bei dem Wetter habe ich keine Lust stundenlang eine billige Bude zu finden.

05.04.2013 Drawsko Pomorski - Szczecinek

Toll, es schneit. Ich bekomme ein gutes Frühstück und fülle meine Speicher auf.
Heute fahre ich durch eine schöne Landschaft, viele Wälder und Seen. Das entnehme ich der Karte. Hier ist ein Naherholungsgebiet, das sehe ich an den vielen angebotenen Noclegi (Unterkünfte). Doch ich sehe keine Urlauber, wo sind die nur alle. Ich Kämpfe mich durch das Schneegestöber und mache nur kurze Pausen, um einen Schluck Kola zu trinken und Kekse zu essen.
Die Sicht wird immer schlechter und ich habe Angst, dass die Auto- und LKW-Fahrer eben sowenig sehen und mich vielleicht mal übersehen. In Zlocieniec fahre ich zu einem Bahnhof. Ich hege die Hoffnung, von hier nach Torun zu fahren. Die Karte gibt das alles her. In der Realität gibt es aber nur 2 Ziele von hier: Szczecin oder Szczecinek? Szczecin fällt aus, bleibt also nur noch Szczecinek. Ein junger Mann klärt mich auf, dass man von Szczecinek nach Torun fahren kann. O.k., auf dem Plan steht ein Zug in knapp einer halben Stunde, Bilets soll es im Zug geben. Ach, wie einfach doch alles ist.
Als der Zug nicht kommt, frage ich den jungen Mann noch mal, ob der Zug fährt. Er verweist auf eine kleine Zahl, das bedeutet, der Zug fährt nur Samstag. Aha, heute ist Freitag und der nächste Zug soll erst in 5 Stunden fahren. Nun gut, war ein schöner Aufenthalt hier in Zlocieniec, danke ich fahre weiter.

Links: Kraniche im Schneegestöber/ Rechts:Pausenplatz

Die Sicht ist auch wieder besser, weil es nur noch wenig schneit. Die Temperaturen sind unter 0 Grad. Die Landschaft sollte schön grün sein - ist sie aber nicht. Es gibt heute nur Schwarz / Weiß und viel Grau. Am Nachmittag erreiche total durchgefroren und sehr, sehr hungrig Szczecinek.

Schöne Landschaft / Eisangler in Szczecinek

Ich fahre am Bahnhof vorbei und finde keine Verbindung nach Torun. Ich beschließe so schnell, wie möglich eine Bleibe zu suchen. Ist ja ein netter Ort am See. Unterwegs gab es reichlich billige Angebote. Ich suche und suche und finde keine "Information" und auch kein billiges Hotel. Meine Füße sind mittlerweile Eisklumpen. Ich steige in einem großen Hotel mit 3 Sternen ab. Mir ist mittlerweile nur noch wichtig, dass ich unter eine warme Dusche komme. Die Dame an der Rezeption verspricht mir, dass sie mir für morgen eine Zugverbindung nach Torun sucht. Von meinem Fahrrad, welches auf dem bewachten Parkplatz stehen bleiben soll, möchte sie das Kennzeichen wissen. Was...von meinem Rad??? Nachdem ich ihr erklärt habe, dass es kein Motorrad ist, sondern "nur" ein Rad, muss sie herzhaft lachen. Sie schließt einen Raum, mit vielen Stühlen auf, wo mein Rad übernachten darf.
Nach gefühlten Stunden unter der heißen Dusche, kann ich wieder die Zehen bewegen und ich bewege mich durch die Stadt, esse was (polnischer Döner, geht am schnellsten) und...eigentlich würde jetzt hier stehen, dass ich mir die Stadt anschaue, aber es ist einfach eine Hundekälte...
so kehre ich ins Hotel zurück.
Am Abend mache ich mich noch mal auf den Weg durch die Stadt, hier scheint es fast nur Pizzerias zu geben. Darauf habe ich keinen Bock. Ich finde dann noch ein kleines, gemütliches Lokal und komme mit meinen wenigen polnisch mit der Bedienung ins Gespräch. Polnisch habe ich als Vorbereitung auf diese Tour einige Monate fleißig gelernt.

06.04.2013 Zugfahrt nach Torun

Obwohl die Sonne scheint, nehme ich heute den Zug. Die Straßen sind noch verschneit und es es bleibt bitter kalt. Nun ja, ich wollte in Polen auch mal die Bahn ausprobieren. Leider muss ich mit dem Zug über Poznan nach Torun fahren, wo ich 16:59 Uhr ankommen soll. Schaun‘ wir mal!
Auf dem Bahnhof kaufe ich bei einer sehr resoluten Ticketverkäuferin mein Bilet + Rower (Fahrrad) bis nach Torun. Auf dem Bahnhof spricht mich eine ältere Dame an und erklärt mir, dass sie auch gerne Rad fährt, aber nicht bei diesem Wetter. Sie macht noch ein Foto von mir und erklärt mir, dass mein Waggon am Ende des Zuges ist. Es ist ein Schnellzug + Gepäckwagen.
Ich stehe also am Ende des Bahnsteiges, der Zug kommt. Doch der Gepäckwagen ist nicht hinten, sondern vorne, hinter der Lok. Jetzt konnte ich mal meine läuferischen Fähigkeiten mit Rad und dem Gepäck unter Beweis stellen. Ich renne Slalom durch die vielen Reisenden. Der Schaffner hat Erbarmen und wartet, bis ich und mein Rad in dem geräumigen Gepäckwagen sind. Gleich hinter dem Gepäckabteil finde ich meinen reservierten Platz.

Bahnhofsidylle

Der Zug ist sehr bequem und ich genieße die 3 Stunden bis Poznań. Draußen scheint die Sonne. Gibt es also die Sonne doch noch?
In Poznan steige ich um, in einen kleinen Zug nach Torun, wo ich pünktlich ankomme.
Warum fahre ich eigentlich nach Torun? Ich war 2012 schon mal hier. Es war leider nur ein kurzer Aufenthalt zum Mittagessen. Die Stadt hatte mich aber neugierig gemacht. Deshalb wollte ich unbedingt nach Torun.
Vom Bahnhof muss man über die gigantische Weichselbrücke in die Stadt fahren. Ein wirklich schöner Anblick. Die Sonne meinte es heute wirklich gut mit mir und ich Trottel fahre mit dem Zug.

Weichsel, im Hintergrund Torun / Blick aus dem Hotel

In der Stadt wollte ich natürlich im Zentrum ein Hotel. Ich fand das sehr schöne, kleine Hotel "Petite Fleur". Abends zog es mich in einen der unzähligen Pubs, irgendein Kellereingang, wo gute Musik zu hören war. Der Club wurde immer voller und an meinem Tisch gesellten sich bald lustige, junge Leute. Wir kamen ins Gespräch und amüsierten uns prächtig.

07.04.2013 Torun

Diesen Tag will nutzen, um mir diese wunderschöne Mittelalterstadt anzuschauen.
Torun ist eine Mittelalterstadt aus dem Jahre 1237. Diese wurde wegen der strategischen Lage von Kreuzrittern gegründet, die sich auch gerne mal mit dem König in die Haare hatten. Der Handel blühte hier reichlich und um die Stadt wurde eine gewaltige Mauer gezogen, die noch heute fast vollständig ist.

Mittelalterstadt / Fußballplatz inmitten der Altstadtmauern


Auf dem Altstadtmarktplatz wurde gehandelt, fanden Ritterturniere und Umzüge statt, hier wurden auch Urteile gefällt und Exekutionen vollstreckt - heute zum Glück nicht mehr. Torun wurde in den vielen Kriegen nie zerstört und deshalb sind die Gebäude hier auch noch im Originalzustand. Das hat der Stadt einen Eintrag in das UNESCO-Weltkulturerbe eingebracht. Hier wurde auch Nikolaus Kopernikus geboren. Die Stadt ist auch noch berühmt wegen dem Thorner Lebkuchen, den man unbedingt probieren sollte, wenn man mal hier ist. Lecker!!!
Ich habe viele Sehenswürdigkeiten besichtigt: Altstadtmarkt, Rathaus (da bin ich die gefühlten 1000 Stufen hinauf gestiegen und habe den Ausblick genossen), Kopernikusmuseum, Stadtmauer und
-tore, Schiefer Turm (weicht 1,5 m vom Lot ab), Dom des Heiligen Johannes, Marienkirche (Kirche ohne Turm, weil die Franziskaner bescheiden waren), Jakobskirche, Kreuzritterruinen (mittendrin ist heute ein schöner kleiner Fußballplatz), Baj Pomorski Theater (meist Aufführungen für Kinder - Eingang sieht aus wie eine Schrankvorderseite mit vielen Schubfächern), Neustadtmarkt und viele tolle Gebäude. Der Tag verging rasend schnell und ich war bald genauso kaputt, wie nach einer Radtour.



Abends bin ich noch in einer kleinen Kneipe am Rande der Altstadt eingekehrt. Dort wird noch Bier aus Flaschen getrunken, es ist alles einfach, aber nett. Hier unterhielt ich mich mit einem Mitarbeiter vom Kopernikusmuseum. Ich war Zeuge, wie resolut die Chefin drei betrunkene Jugendliche hinausbeförderte. Spannender als ein Krimi. Gute Nacht!

08.04.2013 Torun - Wloclawek

Schluss mit Kultur, ich will radeln. Die Stadt verlasse ich in südliche Richtung, am rechten Weichselufer. Es sind mehrspurige Straßen, ich kann zum Glück auf gut ausgebauten Radwegen fahren. Ein sportlicher Radfahrer war neugierig und wir unterhielten uns ein paar Minuten. Er fährt auch den ganzen Winter mit dem Rad. Weiterhin gab er mir wertvolle Tipps, wie ich weiterfahren kann.
Nach 30 km erreichte ich Czernikowo, mache in der Sonne eine Kaffeepause und fahre dann auf herrlichen Nebenstraßen, durch verschneite Wälder und kleinen Dörfer. Die Straßen sind recht gut zu befahren, obwohl noch Schneereste und Pfützen präsent sind.



Nach 52 km mache ich in Bobrowniki, an einem Skleb (Dorfkonsum) eine Mittagspause - na ja Kaffee und Käsebrötchen, aber es reicht.
Ich erreiche Wloclawek, eine Stadt am Ufer der Weichsel. Schaue mir gleich die beschauliche Stadt an und finde eine Information, wo ich Zugang zum Internet habe. Ich bekomme ein Hotelverzeichnis der Stadt. Super, da muss ich nicht lange suchen. Mich zieht es an den Stadtrand zum Hotel "Delfin". Dort ist das Sportforum, eine Schwimmhalle, ein Club 30+, nebenan die Schnellstraße nach Warszawa, ein Baumarkt und ein Einkaufsmarkt. Mein Rad durfte heute neben der Bar im Club übernachten, hicks. Der Club öffnet aber nur am Wochenende;) Ich bekam ein bescheidenes Zimmer im 2. Stock, neben der zweiten Bar mit Blick auf die Schwimmhalle.



Zum Abendbrot gab es Krautsuppe und Spaghetti. Ich war satt und sehr zufrieden. Auf einen Spaziergang verzichtete ich. Am Abend unterhielt ich mich noch mit dem Hotelangestellten. Wie gesagt, es war alles bescheiden, aber preiswert und sauber. Die Zimmer wurden wohl kürzlich renoviert.


++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Fortsetzung folgt!!!!++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++











Geändert von slatibart (07.01.14 12:22)
Änderungsgrund: Link zum Bild repariert
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#1003167 - 07.01.14 11:21 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
benki
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
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Beiträge: 436
Schade 2 Bilder sind nicht dargestellt, die Zeit war um bäh
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#1003198 - 07.01.14 13:15 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
Weg=Ziel
Mitglied
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Beiträge: 616
Schöner Bericht, Frank, vielen Dank! bravo
War ja deutlich kälter als jetzt der Januar. peinlich Wärste mal jetzt gefahren...

Pozdrawiam,
Wendel
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#1003204 - 07.01.14 13:44 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
Dietmar
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.993
Hallo Frank,

In Antwort auf: benki
Schade 2 Bilder sind nicht dargestellt, die Zeit war um bäh

bring am Samstag deinen PA und eine Ablichtung mit. Dann verpasst Dir Thoralf den Ritterschlag die Verifizierung und du kannst zukünftig in deinen Reiseberichten rumwerkeln. schmunzel

Den Bericht muss ich noch lesen. Rezensierung später. schmunzel

Gruß Dietmar
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#1003239 - 07.01.14 15:24 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: Dietmar]
benki
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 436
Bin schon in Richtung Grünkohltour unterwegs schmunzel Hole mir dann den Ritterschlag ab.
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#1003338 - 07.01.14 20:22 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
DebrisFlow
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abwesend abwesend
Beiträge: 5.551
Hi Frank, schon mal eine gute Einstimmung für den hoffentlich auch hier bald kommenden Winter grins
Viele Grüße,
Andy
Meine Touren im Radreise-Wiki
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#1003653 - 08.01.14 22:15 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: DebrisFlow]
radurlauberin
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 751
Danke für den ersten Teil des Berichtes Frank!

Thorun ist tatsächlich sehr zu empfehlen. Da werden schöne Erinnerungen wach...nur die Pfefferkuchen hab ich noch nicht gegessen.
Ok, im Sommer waren die wohl alle grins.

Über deinen Polnischunterricht müssen wir mal reden....bis Sonnabend also....
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#1004346 - 10.01.14 21:52 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
Tom72
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 707
Hallo benki,

schöner Bericht! letzten Sommer, ca. 2 Monate nach Deiner Tour, bin ich auch durch Polen geradelt: Bericht (einziger Berührungspunkt mit Deiner Strecke war allerdings Torun/Thorn). Ich habe allerdings sofort den Blick von der Weichselbrücke auf die Altstadt von Thorn und den Blick vom Thorner Rathausturm wiedererkannt. Dann bin ich mal gespannt auf die Fortsetzung und auch darauf, bis wo Deine Tour ging - das hast Du, wenn ich nichts überlesen habe, ja noch nicht verraten schmunzel In Szczecin/Stettin war ich mit dem Rad vor einigen Jahren auch schon einmal auf dem Weg von Berlin nach Usedom.
Gruß
Tom
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#1004450 - 11.01.14 08:16 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: Tom72]
benki
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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abwesend abwesend
Beiträge: 436
So ein paar versteckte Hinweise, wie die Tour grob verlaufen soll, findest du auf dem shirt - ganz am Anfang zwinker
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#1004856 - 12.01.14 20:37 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
benki
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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abwesend abwesend
Beiträge: 436
Fortsetzung schmunzel

09.04.2013 Wlolawek - Plock 70 km

Kennt ihr das Schaf, dass auf Tassen, Kissen, Bettwäsche etc. abgebildet ist und wo überall Doof draufsteht? Heute habe ich mich wie das Schaf gefühlt. Eigentlich war ja nicht alles doof, es gab auch Lichtblicke. Die Sonne schien, die Leute waren unheimlich nett und hilfsbereit, aber überwiegend war der Tag doof.
Das Frühstück im Hotel Delfin war recht gut und die Leute waren auch sehr nett. Mein Fahrrad hat die Nacht neben der Bar gut überstanden.
Nach dem Frühstück fuhr ich zur Information und nutzte das Internet bis 10:30 Uhr. Ich wollte ja nur nach Plock, eigentlich nur 50 km. Also kein Grund zur Panik und Hektik. Ich entschied mich am rechten Ufer der Weichsel zu fahren, weil dort weniger Verkehr zu erwarten war. Na ja, Ufer ist gut gesagt. Die Weichsel sah ich nur bei der Abfahrt, einmal bei meiner Pause in Dobrzyn n. Wisla und wieder in Plock.
Heute hatte ich heftigen Gegenwind und da der aus Richtung Osten kam, war dieser auch noch sehr kalt. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit betrug nur 14 km/h. Die Landschaft war nicht so prickelnd, es gab keine Wälder und so kämpfte ich tapfer gegen den heftigen Wind. Kleine Steigungen kamen mir wie das Hochgebirge vor. Nach 25 km erreichte ich Dobrzyn n. Wisla, einen kleinen Ort direkt an der Weichsel.



Im Zentrum des Ortes , auf einen größerer Platz mit Einkaufsmarkt, machte ich meine Pause. Ich trank Kaffee und beobachtete die Leute. Irgendwann sprach mich Roman an. Er hat viele Jahre in Deutschland gelebt und ist wieder nach Polen zurückgekehrt, um hier ein Gewerbe als Holzhausbauer zu betreiben. Bis letztes Jahr lief sein Geschäft auch hervorragend, aber jetzt merkt man, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise auch bei dem Mittelstand angekommen ist. Es war kein Klagen von ihm. Er wird weiter um den Erhalt seiner Firma kämpfen. Das hat mich beeindruckt. Leider musste ich die Einladung auf einen Tee und Suppe bei ihm zu Hause ablehnen. Es war ja schon Nachmittag und ich hatte noch gute 25 km vor mir, dachte ich.

Ich fuhr und fuhr, kämpfte wieder gegen den Wind und es sollten dann nur noch 15 km sein. Dann sah ich ein riesiges Umleitungsschild.



Was soll's, als Radfahrer kommt man überall durch. Also fuhr ich unbeeindruckt weiter, bergab, vorbei an ausgehungerten, großen Hunden.






Die hatten aber mehr Angst vor mir, als ich vor ihnen. Hier in der Senke gab es keinen Gegenwind mehr. Es hätte so schön sein können, wenn…...ja wenn die Baustelle nicht ein riesiges Loch wäre. Mit einem Schiffskran wurde eine Brücke über den kleinen Fluss Skrwa errichtet. Es war kein Durchkommen. Also wieder den Weg zurück bis zum Abzweig, noch mal den Hügel hoch, vorbei an den ausgehungerten Hunden und gute 15 km Umweg zusätzlich in Kauf nehmen. Die letzten Kilometer bi Płock fuhr ich mit unzähligen Autos und PKW‘s im Berufsverkehr. Die Information hatte natürlich schon geschlossen. In der Altstadt, die ganz nett rekonstruiert ist, waren schon die "Bürgersteige hochgeklappt" - um 16:30 Uhr. Hier war nichts los. Ich fragte mich nach Hotels oder Privatquartiere durch. Ich bekam auch viele Tipps, aber entweder waren die Unterkünfte geschlossen oder ausgebucht. Verflixt!!
Eine Frau mit 2 Süßen, neugierigen Kindern gab mir ein Informationsblatt mit allen verzeichneten Unterkünften in der Stadt.









Ich wurde dann auch fündig, nicht in der Altstadt, sondern sehr strategisch günstig, an der viel befahrenen Strecke Richtung Warschau. In dem Gästehaus bekam ich ein Zimmer, natürlich ohne Frühstück und zum Wucherpreis. Es war spät und ich hatte wohl keine andere Wahl. Mein Rad musste draußen im Garten, an einem Baum angeschlossen, übernachten.
Bei der späteren Suche nach einem angenehmen Restaurant war ich dann irgendwann frustriert. Nur Kebab- und Pizzabuden. Ich entschied mich für eine riesige Pizza (44 cm Durchmesser). Abends wurde es wieder richtig kalt. Ich hatte keine Lust mehr auf die Stadt und ging in mein kleines Zimmer zurück. Das war mein Tag.


Fortsetzung folgt bald zwinker

Geändert von benki (12.01.14 20:41)
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#1005061 - 13.01.14 16:12 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
benki
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 436
10.04.2013 Plock - Kutno - Lodz

Im Zimmer steht ein Wasserkocher und ich habe mir gestern Abend noch etwas für mein Frühstück gekauft. Ohne Mampf kein Kampf! Die Frustration vom Vortag war gewichen. Ich war voller Tatendrang. Schon um 06:00 Uhr bin ich aufgestanden und kurz nach 07:00 Uhr ging es auch schon los. Komisch, sollte heute nicht wieder die Sonne scheinen. Es waren nur 3 Grad C. Anfangs kämpfte ich wieder gegen den Ostwind, aber nicht mehr lange.


Letzter Blick zur Weichsel

Ich wollte heute in Richtung Lodz fahren. Ja, meinen Plan, weiter an der Weichsel über Warschau und Krakau zu fahren, habe ich verworfen. Die Witterung lässt lange Etappen nicht zu. Vor allem möchte ich nicht ins Ungewisse fahren. Auf den Dörfern wäre es zu wärmeren Zeiten möglich, ein Zelt aufzuschlagen. Doch dass habe ich nicht dabei und ich hätte auch keine Lust, bei diesem Wetter mein Zelt aufzuschlagen und mir eine Suppe zu kochen. Da bin ich zu weich. So ist die Planänderung entstanden.

Nach vielleicht 15 km hatte ich Rückenwind. Aber die Temperatur bleibt hartnäckig bei 3 bis 4 Grad C. Dazu ist es auch noch nasskalt. Heute ist es nicht möglich, eine lange Pause im Freien zu machen. Die Gefahr, dass ich unterkühle ist mir zu hoch. Ich halte nur mal kurz an, um zu trinken.
Endlich kann ich wieder über kleine Nebenstraßen fahren. Hier gab es so gut wie keinen Verkehr. Die Dörfer sind sehr klein. Die Bauern scheinen hier vom Ackerbau zu leben.



Die Felder können jedoch nicht bearbeitet werden. Der Schnee ist zwar schon fast weg, aber die Felder sind richtig nass.
In Zychlin finde ich keine Bar, wo ich mich aufwärmen kann. Drei ältere Damen empfehlen mir eine Raststätte an der Fernstraße 92 (Warschau-Kutno) bei Bedlno. Ich finde die Raststätte. Ich bin wieder richtig durchgefroren und sehne mich nach einer Suppe und Tee. Der Tipp mit der Raststätte war super. Ich bekomme hier Tee, Suppe und Eierkuchen mit Marmelade. Dazu ist es noch schön warm. Da es erst 11:00 Uhr ist und ich gute 50 km hinter mir habe, schmiede ich mir den Plan, weiter bis nach Lodz zu fahren. Draußen fängt es nun heftig an zu schneien, dann kommt auch noch Nebel und Nieselregen hinzu.



Auch Kellnerin versteht die Welt nicht mehr, man hat doch heute Sonne vorausgesagt, sagt sie. Ich gab ihr mit meinem wenigen polnisch Recht.
Also noch einen Tee trinken und warten. Ich grüble, bei dem Wetter nochmal 60 km fahren? Nein, Planänderung, ich fahre bei Nieselregen bis nach Kutno.



Vielleicht finde ich dort eine nette Unterkunft. Doch Kutno finde ich nicht gerade reizvoll, liegt vielleicht auch am Mistwetter.


Bahnhof Kutno

Ich sehe einen riesigen Bahnhof. Dieser zieht mich magisch an. Es ist erst 13:00 Uhr, was soll ich hier in Kutno machen? Nun sind Entscheidungen gefragt. In einer Stunde soll ein Zug nach Lodz abfahren. Ich bin mal wieder schwach und ziehe den Zug vor. So habe ich wieder mehr Pufferzeitraum gewonnen. Man muss es sich nur alles Schön reden 



Die Zugfahrt durch die Winterlandschaft ist sehr schön, wenn es nicht April wäre.

In der Information am Bahnhof wird mir ein preiswertes Hotel in der Innenstadt von Lodz empfohlen. Die Stadt ist recht groß und die Straßen sind schachbrettähnlich angeordnet. Hier liegt noch viel Schnee, der jetzt allmählich wegtaut. So gibt es viele Pfützen und in den Parks Matschwege.



Ich bin am Abend noch die ul. Piotrkowska entlang marschiert. Die wohl bekannteste Straße in Lodz. Hier gibt es reichlich Bars und Clubs, wunderschöne Gebäude und viele Geschäfte. Die Piotrkowska ist 5 km lang und sehr beliebt bei Touristen und bestimmt auch bei den Einwohnern. Aber die Stadtbesichtigung möchte ich erst morgen machen, denn ich bleibe hier einen Tag. Ich hetzt doch nichts! Vergeblich such ich noch nach einem Internetcafe, die Adresse habe ich aus der Information. Doch dort ist nichts – komisch.


11.04.2013 Aufenthalt in Lodz

Am Vormittag laufe ich zur Information und lasse mir erklären, wo das Internetcafé sein soll. Ich hatte gestern schon den Tipp bekommen, dass eines in der Piotrokowska 143 sein soll. Doch ich habe nichts gefunden verwirrt.


Piotrokowska 143


im Hinterhof werde ich fündig


nicht gerade Hightech, aber es funktioniert

Die Dame in der Info sagte, dass es ganz versteckt im äußersten Winkel des Hinterhofes ist. Die Firma heißt "Elba". Tatsächlich, es ist so ein kleiner unscheinbarer Laden im Hinterhof, wo nicht mal Internet dran steht. Ich verbringe dort ein paar Stündchen. Dann marschiere ich bei diesem schönen Wetter die Piotrokowska Richtung Norden.


ul. Piotrokowska


schlafender Zeitungsleser

Die Straße ist zum größten Teil eine Baustelle, aber deshalb ist hier nicht weniger los.





Die Damen stapfen stolz mit ihren Hackenschuhen und Stiefeln durch den Matsch und die Businessherren überlegen sich jeden Schritt, mit den wohl teuren Schuhen.
Ich beobachte das Leben, auf der Straße und an der Haltestelle.
Die Nebenstraßen sind von vielen alten Häusern im Jugendstil geprägt.


Baustellen werden äußerlich verhüllt

Aber diese sind noch nicht alle renoviert. So wirkt es noch grau und trist. Aber es tut sich hier sehr viel. In ein paar Jahren, sind die Nebenstraßen bestimmt genauso schön, wie die Piotrokowska. Ich habe mir vorgenommen zur Manufaktura zu laufen.



Vorher komme ich noch am Poznanski Palais vorbei. Izrael Poznanski lebte und prägte die Stadt. Er hat sich von einem Lumpensammler, zu einem Baumwollkönig entwickelt.




In ehemaligen Fabrik (heutige Manufaktura) webten, walkten, färbten die Arbeiter Textilien bei Tag und Nacht. Heute sind die 150000 qm der alten Fabrik in ein gigantisches Einkaufszentrum und Kulturzentrum umgewandelt. Hier kann man schon einen ganzen Tag verbringen, wirklich interessant.



Für die Frauen wäre schon der Shoppingtempel ein Traum.
Am Nachmittag fängt es an zu nieseln und abends esse ich noch im Chlopska Izba, eine rustikale Bauernstube, mit leckeren polnischen Gerichten.



12.04.2013 Lodz - Opatowek , Gesamt nun über 500 km

Ich traue meinen Augen nicht, draußen sind es heute Morgen schon 9 Grad C. Kann ich ja fast kurz fahren. Also es macht eine Lage weniger Bekleidung aus schmunzel
Ich komme schnell und leicht durch die Stadt und fahre in westliche Richtung, auf der der 710.

Heute kommt der Wind nicht aus dem Osten, wäre ja noch schöner, dass ich mit Rückenwind fahren kann. Der Wind pustet frontal von vorne ins Gesicht. So 3 km fahre ich mit gemütlichen 23 km/h hinter einem Traktor hinterher. Ich danke hiermit, unbekannterweise dem Traktoristen.
Ab Szadek, wo ich nach 38 km eine längere Pause gemacht habe, kommt nun auch noch heftiger Regen hinzu. Das ist schon etwas unangenehm. Aber, es ist nicht kalt.


nass, kunterbunt - aber gut zu sehen



Die Straße wird bald schmaler, die LKWs müssen hier auch lang, weil es eine Umleitungsstrecke für die Brummis ist. Freut mich, so bekomme ich unzählige kostenlose Duscheinlagen. Tapfer kämpfe ich gegen dieses Wetter.


natürliches Überschwemmungsgebiet

In Warta, am gleichnamigen Fluss, mache ich eine Pause in einem Restaurant. Ich warte hier ab, bis das Wetter besser wird.
Da ich erst 65 km weg habe und es erst kurz vor 14:00 Uhr ist, will ich unbedingt weiter. Nach zwei Tee und Bigos geht es weiter. Der Regen ist tatsächlich vorbei. Ich kämpfe nur noch gegen den Wind, der noch an Stärke zugenommen hat. In Blaski hätte ich gerne eine Unterkunft genommen. Ich war richtig kaputt. Aber da gab es nichts. Die Leute gaben mir immer solche Informationen wie: in 4 oder 6 km wäre ein Motel. Letztendlich waren es dann 20 km, auf der Straße 12 in Richtung Kalisz.
Es ist Feierabendverkehr. Der Wind kommt jetzt in Böen von der Seite und die LKWs brausen so schnell an mir vorbei, dass ich manchmal kurz vor dem Abflug bin - in den Straßengraben. Ich motiviere mich, so gut es geht und rufe immer: "Ich bin der König der Welt!".

Nach über 100 km komme ich in Opatowek an und hier gibt es ein Hotel mit Restaurant. Ich bin happy.






Draußen steht ein riesiger, orangefarbener Truck vom Radrennstall "CCC Polsat".





Der Techniker machte einige Räder sauber. Gute Idee, denke ich mir. Mein Rad braucht nach dem Wetter auch eine Putzeinheit. So fange ich noch vor dem Duschen an, mit Putzlappen und Öl bewaffnet, mein Rad zu putzen.



Der Techniker sieht es und bietet mir an, mein Rad professionell zu reinigen.
Ja, warum auch nicht, denke ich mir.


so sauber, sah es schon lange nicht mehr aus


Nach ca. 10 Minuten blitzt mein Rad, wie neu. Hat sich doch die Fahrt in dieses Hotel gelohnt. Abends treffen dann die Rennfahrer ein, dinieren, fachsimpeln und relaxen. Die Techniker haben bis in die späte Nacht voll zu tun. Ich bleibe nicht lange auf und genieße die Ruhe. Der Tag war anstrengend, doch ich bin glücklich. Liegt wahrscheinlich daran, dass sich die Temperaturen allmählich ins Zweistellige bewegen. Sollte ich doch noch den Frühling finden?



13.04.2013 Opatowek - Stradomla Wierzchnia

Es scheint die Sonne bei frühlingshaften 14 Grad C, super! Bis Brzeziny fahre ich 17 km auf Nebenstraßen.


kleiner Fiat, beim Slalomfahren um die Schlaglöcher





Die Bauern sind alle unterwegs und bearbeiten ihre Felder. Ich mache viele Fotostopps und lasse mir Zeit.









ein Omen???


Ab Brzeziny bekomme ich wieder den Wind zu spüren und das noch stärker als gestern. Heute gibt es auch kaum schützende Wälder. In Grabow n. Prosna mache ich wieder Pause, mitten im Zentrum. Da gibt es schöne Bänke und Einkaufsmöglichkeiten. Hier trifft sich das Dorf und man trifft auch solche Verrückten, wie mich. Mich unterhält ein älterer Mann die ganze Zeit. Ich verstehe aber nicht mal die Hälfte. Aber wenn man ab und an "tak" und "dobrze" sagt (ja und gut), bleibt man ein guter Zuhörer 

Nach der Pause verzieht sich die Sonne. Es gibt ein paar kurze Schauer. Die kommen so schnell, dass ich nicht mal Zeit finde, einen Unterstand zu suchen. Wenn ich dann was gefunden habe, scheint wieder die Sonne. Ich genieße aber das Wetter, mir ist nicht kalt, die Sachen trocknen bei dem Wind ratzfatz. Im Naherholungsgebiet Kobyla Gora gönne ich mir wieder eine Suppe und Tee. Hier gibt es reichliche Unterkünfte, aber es ist erst 14:00 Uhr. Also weiter, mein Ziel heißt heute Sycow. Nur noch 14 km oder so. Auf meiner Karte ist verzeichnet, dass es dort mindestens ein Hotel geben soll. Ich brauche eine Stunde für die 14 km, so heftig bläst der Wind von vorne. Als ich dort ankomme und mich schon am Tagesziel wähne (Hotel mit nur einem Stern), tippt mir ein älterer Mann auf die Schulter und erklärt, dass dieses Hotel schon seit Jahren dicht ist.
Hmm, sieht auch nicht gerade einladend aus. Tatsächlich, das Ding hat dicht gemacht. Wieso, habe ich nur dieses Pech mit der Unterkunftssuche? Ich frage den Mann, wo denn die nächste "noclegi" Unterkunft) ist. Er will mich zurückschicken. Doch das fällt aus. Ich deute in Richtung Wroclaw. Er überlegt und sagt mir, dass es in 6 km, an der Straße 8 (E 76), in Stradomla Wierzchnia ein Motel an der Tankstelle geben soll. Was habe ich für andere Wahl? Ich fahre weiter, kämpfe wieder gegen den Wind, fluche und habe keine Hoffnung, dass mir der Mann die richtige Auskunft gegeben hat.
Bisher waren 3 von 5 Wegbeschreibungen irreführend oder komplett falsch. Mir ist es am liebsten, wenn entweder "Nie wiem!" (Weiß ich nicht!) sagt oder die richtige Beschreibung geben kann.
Also ich richte mich schon mal darauf ein, dass ich noch lange fahren muss, dann sehe ich ein Schild, nein 2 Schilder, die darauf hindeuten, dass es im kommenden Ort ein Hotel bzw. Motel gibt.
Tatsächlich, der alte Mann hatte Recht. Am liebsten wäre ich wieder zurückgefahren und hätte ihn umarmt. Ich entscheide mich für das Hotel mit Restaurant und lasse das Motel links liegen – sind nur noch 500 m weiter.



Dieses Hotel in Stradomla Wierzchnia ist einfach, sehr billig und hat richtig schöne Zimmer. Unten im Saal wird der Raum für eine Feierlichkeit hergerichtet. Die Wirtsleute fragen, ob ich mit lauter Musik ein Problemhabe. Nein, ich habe doch Ohropax. Als ich mit dem Duschen fertig bin, wird unten die Musik aufgedreht. Ich gehe runter, um was zu essen und bekomme mit, dass hier eine Hochzeitsfeier stattfindet.



Der Hammer, das war schon immer mein Traum, bei einer Radtour eine Hochzeit zu erleben. Hier in Polen sagt man eher überleben.
Es dauert auch nicht lange, dass man mich einläd. Einige sprechen englisch und deutsch.



Ich gratuliere dem jungem Paar und übergebe ein kleines Präsent (was man aber nicht von mir erwartet hätte, sagt man mir). Ich kann gar nicht so schnell gucken, wie das Wodkaglas wieder voll ist.



Es gibt viele Trinksprüche, gutes Essen und die Polen lieben es zu tanzen.



Komisch, ich komme mir vor, wie Mischka der Tanzbär grins



Die Braut zum Tanzen aufzufordern, erfordert der Brauch. Was ich natürlich nicht ablehne.
Ich bleibe tapfer bis gegen 01:00 Uhr und habe die Hochzeit überlebt.
Für mich war es das bisher schönste Erlebnis auf dieser Tour.
Ich soll Werbung für den DJ machen, der live gesungen hat und der richtig Stimmung in die Bude brachte, also hier seine Werbung: www.marecky.pl.tl

...Der Rest kommt bald, noch etwas Geduld! zwinker
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#1005163 - 13.01.14 20:42 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
Weg=Ziel
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Weiter, Frank, das ist sooo schön zu lesen und zu schauen! bravo
Ich durfte auch schon bei 2 Hochzeiten in Polen dabei sein - wahrlich ein Erlebnis! lach

Gruß Wendel
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#1005169 - 13.01.14 21:01 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
katiehunter
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Zitat:
Ich motiviere mich, so gut es geht und rufe immer: "Ich bin der König der Welt!".

Das ist wirklich mein Lieblingssatz!

Habe jetzt auch deinen Bericht gelesen – man leidet und freut sich richtig mit dir mit.
Weiter!
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#1005330 - 14.01.14 15:02 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: katiehunter]
benki
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In Antwort auf: katiehunter
Zitat:
Ich motiviere mich, so gut es geht und rufe immer: "Ich bin der König der Welt!".

Das ist wirklich mein Lieblingssatz!

Katja, du bist aber eine Königin zwinker

Freut mich, dass euch meine "Frühlingstour" durch Polen gefällt.
@ Wendel: Ja genau, Hochzeiten in Polen muss man wohl mal erlebt...hicks, überlebt haben. Die Leute sind richtig lustig, trinkfest und herzlich.

Gruß Frank
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#1005715 - 15.01.14 17:25 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
kettenraucher
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Zitat:
Radtour durch Polen - na und?
Ich möchte mir ungefragt eine Variation des Themas erlauben: Radtour durch Polen - na super! Gott sei Dank haben sich Schnee und Frost im Verlauf der Tour etwas zurückgezogen. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Episode.
Allen gute Fahrt und schöne Reise.

Geändert von kettenraucher (15.01.14 17:26)
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#1005728 - 15.01.14 18:06 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: kettenraucher]
benki
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Auch ein schöner Titel zwinker
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#1005739 - 15.01.14 18:52 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
benki
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Hier die letzte Folge!

14.04.2013 Stradomla Wierzchnia – Wroclaw

Ich habe keinen Kater und bin gut gelaunt, also war der Wodka richtig gut. Heute lasse ich mir Zeit und stehe erst um 08:00 Uhr auf. War das alles nur ein Traum, die tolle Hochzeit mit den vielen netten Menschen. Nein, es war kein Traum. Als Nachtrag wäre noch gesagt, dass bei der Hochzeitsgesellschaft um Bauern aus der unmittelbaren Umgebung handelte. Ich habe viele Fotos gemacht und man bat mich, diese per Post an das Brautpaar zu schicken (Internet haben sie nicht). Das werde ich auf alle Fälle tun.
Nach dem Frühstück fahre ich heute auf kleinen Nebenstraßen in Richtung Wroclaw. Die Straßen sind o.k. und anfangs bin ich fast der Einzige auf den Straßen.. Das Wetter ist heute wieder richtig toll. Viel Sonne, 18 ° C und kaum Wind. Es läuft richtig gut. Bis auf die letzten 25 km vor Wroclaw. Ich wähnte mich auf einer Nebenstraße, doch plötzlich fahren die Autos dicht an dicht. Was ist denn jetzt los, haben die alle kein zu Hause. Da die Straße nicht so breit ist, keinen ordentlichen Randstreifen hat und meist huckelig ist, wird es richtig eng auf der Straße. Die Autos fahren sehr ruppig an mir vorbei. Das kannte ich bisher gar nicht. Hatten die alle kein gutes Mittagessen, oder was? Ist schon komisch, heute. Von der Stadtgrenze bis in die Innenstadt sind es viele Kilometer z.T. auf auf Radwegen und z.T. auf den Straßen. Ich muss höllisch aufpassen, das mich niemand von der Straße schubst.





Endlich bin ich im Zentrum. Jetzt nur noch eine billige Bleibe suchen. Ich werde schnell fündig und übernachte im "Hostel Royal". Mit dem Fahrstuhl geht es in die 4. Etage hoch. Mein Rad (Gepäck abgerüstet) passt auch hinein - auf dem Hinterrad stehend. Die sind hier echt freundlich, der Preis stimmt, es gibt Internet, was will man mehr?
In der Stadt ist viel los. Menschen über Menschen drängeln bei diesem herrlichen Wetter durch die Straßen . Ich genieße die warmen Sonnenstrahlen und muss erst mal wieder runterkommen, die Autos auf den letzten Kilometer haben mich etwas genervt.
Ich werde hier zwei Nächte bleiben. Für mich steht nicht das Runterspulen von Kilometern im Vordergrund, sondern Land, Leute und etwas Kultur mitnehmen.

Montag, 15.04.2013 - Aufenthalt in Wroclaw

Heute muss ich unbedingt einiges organisieren. Als Erstes eine Post suchen. Ich will ein Paket abschicken und einiges von den Wintersachen loswerden.
Also mein Ziel, in Polen den Frühling zu entdecken, habe ich schon erreicht.
In der Post nehme ich alle möglichen Zettel mit, in der Hoffnung, dass einer dieser Zettel zum Aufgeben des Paketes richtig ist. Der junge Mann im Hostel hilft mir beim Ausfüllen. Doch der Zettel ist nicht der Richtige. Die Frau auf der Post gibt mir ein Formular, das unübersichtlicher nicht sein kann. Die Adresse - o.k. - die fülle ich aus. Der Rest ist mir zu kompliziert. Die Frau hat Erbarmen und füllt den Rest für mich aus. Na, geht doch!

Das Paket ist jetzt auf den Weg nach Deutschland und ich muss fast 5 kg weniger transportieren. Noch ein Frühstück auf dem Markt - schön in der Sonne.
Dann muss ich noch sämtliche Buchläden und Apotheken abklappern. Ich habe Aufträge von Arbeitskollegen bekommen. Weder das Buch, noch die Medikamente aus der Apotheke waren erhältlich.





Ganz dringend ist auch der Besuch beim Friseur. Diesen finde ich in einer Seitenstraße und lasse mir die Haare kürzen.

Endlich habe ich Zeit zum Relaxen und kann durch die Stadt bummeln.
Wroclaw kann man nicht an einem Tag, schon gar nicht am halben Tag erkunden. Hier gibt es vieles zu besichtigen und ich kann es nur empfehlen. Wo war ich denn überall:










- Rund um den Ring mit alten Rathaus (wirklich schön) und Schweidnitzer Keller (uriges Restaurant)
- Universitätsviertel (Universität ist ein Barockes Gebäude)






- Markthalle (war ein bisschen ruhig da drinnen, viel Obst, Gemüse und Blumen werden verkauft)
- Panorama von Raclawice (Schlacht von 1794, wo die Polen den letzten Sieg gegen die Russen gewannen, auf einem über 100 m langen Panoramabild dargestellt)






- Dominsel (Hier herrscht Ruhe, es gibt viele Kirchen, ein Kloster und die Kathedrale, wo alle Bischöfe von Breslau beigesetzt wurden.





Nicht zu vergessen die Aussichtsplattform, wo man sogar in einem Fahrstuhl auf 60 m hoch- und runtergefahren wird.)

Nach diesem Stadtmarathon habe ich mir eine Pause verdient. Ich genieße noch die Sonnenstrahlen auf dem Markt bei Essen und Bier.


Gute Nacht!


Dienstag, 16.04.2013 Wroclaw – Kryzowa

Im Hostel gibt es Frühstück von einer Catering-Firma. Kaffee steht jederzeit zur Selbstbedienung bereit. Man kann es hier echt aushalten. Während ich frühstücke sehe ich die Nachrichtenmeldung vom Bombenanschlag beim Boston-Marathon. Ich bin erschüttert und komme mit einem Polen und einem Holländer ins Gespräch. Aber irgendwann muss ich dann auch wieder los. Draußen scheint wieder die Sonne und es ist warm. Kann ich heute schon in kurzen Hosen fahren? Erst mal bleibe ich bei langer Kleidung. Aber nicht lange;). Ich verlasse Wroclaw auf der 347 in Richtung Katy Wrocl..

Also mit dem Verkehr in den großen Städten komme ich ganz gut zurecht. Keine Ahnung, ob die Auto- und Brummifahrer mit mir auch zurechtkommen. Es hat sich jedenfalls noch keiner beschwert. Als ich aus der Stadt raus bin, bekomme ich wieder die volle Breitseite vom Wind ab. Muss wohl so sein.

In Katy Wrocl. mache ich eine Pause. Ich unterhalte mich mit einer Frau, die hier seit einer Woche ein Motel führt. Sieht ganz einladend aus, aber ich habe erst 25 km weg. Die Frau macht mir einen Kaffee und ich esse ein Baguette.





Kurz nach dem Ort fahre ich wieder auf eine Nebenstraßen, mit wenig Verkehr. Hier kann man wilde Tiere sehen und es macht wieder Spaß zu fahren, trotz Wind.
Links ist der Berg Sleza zu sehen. Ein einzelner Kegel, mitten in der Landschaft, der immerhin 718 m hoch ist. Ich fahre weiter nach Swidnica. Schon von weitem sieht man die über 100 m hohe Kirchturmspitze, immerhin die höchste in Schlesien. Doch die Hauptattraktion ist die Friedenskirche der Protestanten. Von außen ganz schlicht mit Holz und Lehm gebaut, von innen dafür umso prächtiger. Hier sollen 7500 Menschen Platz finden. Die Kirche wurde nach dem 30-jährigen Krieg (1656) als Zeichen der Versöhnung erbaut. Heute ist diese Kirche Weltkulturerbe der UNESCO. Leider habe ich kein Foto gemacht, weil zu viele Touristen im Bild waren, sorry!.

Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zu meinem heutigen Ziel Kryzowa (ehemals Kreisau), ein kleines Dorf südlich von Swidnica. Ich war 2009 schon einmal hier und da habe ich das erste mal vom "Kreisauer Kreis" erfahren. Das ist eine Widerstandsgruppe um Helmut James Graf von Moltke, die ab 1941 den Kreisauer Kreis gründeten und Pläne für ein demokratisches Deutschland nach einem gewaltfreien Sturz Hitlers erarbeiteten. Nach dem missglückten Anschlag auf Hitler, führten auch Spuren zum Kreisauer Kreis. Graf von Moltke und viele seiner Verbündeten wurden im Januar 1945 hingerichtet. Die Originalschriften wurden von der Ehefrau des Grafen im Dachboden versteckt...







Wie gesagt, ich hörte 2009 erstmals von der Widerstandsgruppe. Dieser Gutshof gehörte einst der Familie Moltke und ist heute ein Prestigeobjekt der Stiftung deutsch-polnische Zusammenarbeit und wohl das bekannteste deutsch-polnische Jugendzentrum in Polen. Ganz ehrlich, wer kennt es???.

Ich bekomme ein Hotelzimmer (das teuerste auf dieser Reise entsetzt )und mache meinen Rundgang durch das herrliche Anwesen. Einige Kinder und Jugendliche spielten Fußball. Sie sprechen polnisch oder deutsch. Sonst gibt es noch viele Workshops und, und, und.
Im Restaurant bin ich der einzige Gast. Der Kellner sagt mir, dass hier erst ab 22:00 Uhr mehr los sein soll. Na da bin ich aber gespannt. Also genehmige ich mir noch eine Stunde Schönheitsschlaf und dann....
Tatsächlich ab 22:00 Uhr ist es voll im Gastraum. Die Kinder und Jugendlichen haben Bettruhe ( zwinker ha,ha,ha) und die Lehrer, sowie Praktikanten treffen sich auf ein oder auch zwei DAB (Dienst-Abschluß-Bier).
Irgendwann sitze ich auch schon inmitten der Runde und ich erfahre sehr viel über die Tätigkeiten der Lehrer und dass man hier auch sein Praktikum machen kann. Hin und wieder stürmen die Lehrer los, um die Bettruhe durchzusetzen. Es ist ein lustiger und geselliger Abend bier .
Dobranoc!



Mittwoch, 17.04.2013 Kryzowa - Jelenia Gora

Wow, war das heute ein tolles Frühstück. Ich platze bald, aber ich benötige die Energie. Heute könnte es einige Hügel geben. Die Sonne ist wieder präsent und es ist gleich so warm, dass ich von Anfang an mit kurzen Sachen fahren konnte. Vor einer Woche hätte ich nicht mal im Traum daran gedacht. Noch ein Plausch mit den Lehrern, die mir ein gute Weiterreise wünschen und los geht es.





Hm, wohin eigentlich nur. Wieder zurück Richtung Norden, über Swidnica oder gen Süden, auf Nebenstraßen und auch unbefestigte Straßen in Kauf nehmen???
Also ich entscheide mich für die zweite Variante. Es hat ein paar Tage nicht geregnet, vielleicht sind die Wege befahrbar. Umkehren kann ich immer noch. Das Blöde ist nur, dass die unbefestigten Ortsverbindungsstraßen nicht ausgeschildert sind. Ich frage mich durch und finde den richtigen Weg. Es sind aber nur 2 km unbefestigte Straße. Schnell komme ich bis nach Walbrzych, wo ich eine Pause auf einem Kinderspielplatz mache.











Heute scheine ich Glück zu haben, der Wind ist kaum zu spüren. Es sind Traumwege. Viele Hügel, Bergabfahrten…na gut ich muss erst mal hoch…aber dann sind mir Abfahrten mit über 55 km/h vergönnt (wenn die Straßen gut im Schuss sind). Es fährt sich richtig toll.

Ab dem Ort Gostkow ist aber Schluss mit lustig. Von hier führt eine angeblich "befestigte Nebenstraße" in den Ort Domanow (laut Karte ca. 5 km).





Die Straße ist so was von löchrig. Da noch Reste von Asphalt ersichtlich sind, war sie wirklich mal befestigt.




Ich umfahre die vielen Löcher und muss dann auch noch durch riesige Pfützen waten. Da leben sogar schon Frösche drin – kein Witz. Auto‘s oder geschweige mal eine Menschenseele, die hier unterwegs sind? Fehlanzeige!
Mitten im tiefen Wald höre ich Motorsägen- ah, es gibt hier doch noch Menschen. Ich bin nun schon ewig unterwegs und etwas verunsichert (das ist untertrieben). Ich frage den Forstarbeiter, ob der Weg nach Domanow führt. Er bejaht es mit einer Selbstverständlichkeit, als ob ich heute der 100-ste Radfahrer bin, der ihm nach dem Weg fragt. Artig bedanke ich mich und fahre weiter.
Ich hätte es ahnen müssen, wo ein Forstarbeiter Bäume fällt, gibt es bestimmt noch mehr Forstarbeiter.



Die Straße ist mittlerweile eine Schlammpiste. Ich muss da wohl durch. Entsprechend sieht auch das Rad und ich aus. Nach 1 km schieben und tragen, bin ich am Ende – des Weges und meiner Kräfte. Die Ortschaft Domanow ist tatsächlich erreicht. In einer Pfütze machte ich mein Rad wieder Straßentauglich. Ich glaube, ich habe auch laut geflucht – da bin ehrlich.

Für die 5 km habe ich fast eine Stunde gebraucht. In Marcisow erhole ich mich von den Strapazen. Mir stehen noch viele Kilometer bevor. Die Strecke ist wunderschön. Hier gibt es auch richtige tolle Radwege und mir kommen auch viele Radfahrer auf ihren Mountainbikes und Rennrädern entgegen. Wir grüßen uns, wie die Motorradfahrer.



Im Schloss von Lomnica, 10 km vor meinem heutigen Ziel, treffe ich noch zwei ältere polnische Radfahrer. Wir führen einen Plausch und fahren gemeinsam in Richtung Jelenia Gora. Ich bin wieder voller Energie und verabschiede mich von ihnen (das ist mir dann doch zu langsam). In Jelenia Gora muss ich mich erst mal orientieren. Ich war hier schon dreimal, aber ich bin noch nie aus dieser Richtung gekommen.
Ich checke im Hotel „Europa“ ein, da ist man gleich in der Innenstadt. Nach einem guten Essen, mache ich ein Nickerchen im Hotel. Ich bin heute ganz schön fertig. Am Abend ziehe ich noch durch die Stadt und habe in einem Pub wieder mal die Leute beobachtet. Es ist Wahnsinn, wie viele Leute zum Feierabend im Pub sitzen. Im Sommer verwandelt sich der wunderschöne Markt in ein Meer aus Freisitzen.










Der Marktplatz ist von Laubenhäusern umgeben. Inmitten steht das schöne Rathaus. Wer ins Riesengebirge will (von polnischer Seite), kommt an Jelenia Gora (Hirschberg) nicht vorbei. Einen Abstecher ist es immer wert.
Nach dem Bier im Pub laufe ich zum Hotel und werde noch magisch von guter Musik aus einem anderen Pub angezogen. Drinnen sind nur noch ein paar Leute. Ich komme schnell mit dem Barkeeper ins Gespräch. Der fängt auf einmal an, wie wild was zu mixen und plötzlich stehen vor mir zwei Gläser mit einem richtig leckeren Gesöff. Es wird heute spät, aber es ist zum Glück noch nicht zu spät, dass ich den Absprung schaffe. Ansonsten wäre ich wohl hier versumpft. Danke Adam, du cooler Barkeeper!!!


18.04.2013 Jelenia Gora – Zgorzelec

Das ist heute mein letzter Tag auf dem Rad durch Polen. Es waren zwar nur 16 Tage, davon 11 Tage auf dem Sattel, aber es kommt einem wie eine Ewigkeit vor.
Ich stehe wieder kurz nach 07:00 Uhr auf. An dem Rhythmus habe ich mich langsam gewöhnt, auch an die Buffet-Variante beim Frühstück. Heute ist es ganz lustig beim Frühstück. Ich beobachte einen Mitarbeiter des Hotels, ich will ihn mal nicht Kellner nennen. Seine Hauptaufgabe scheint das Auffüllen von Heißwasser- und Saftbehältern zu sein. Dies macht er gewissenhaft. Beim Rausgehen aus dem Frühstücksraum übersieht er, dass sich das benutzte Frühstücksgeschirr auf den Tischen türmt. Das scheint eben nicht seine Aufgabe zu sein. Irgendwann lässt sich die Chefin sehen. Die sieht auch die dreckigen Tische und es hagelt einen Anschiss für den Mitarbeiter. Lustlos verrichtet er nun diese niedrige Arbeit und trägt das Geschirr heraus. Da er nur zwei Hände hat, bekommt er auch nur zwei Teile weg. Ich bin eher fertig, wie er einen Tisch fertig abgeräumt hat.
Es ist wieder richtig warm. Auf Nebenstraßen verlasse ich Jelenia Gora. Ich fahre geradewegs auf das schneebedeckte Riesengebirge zu.





Welch ein Anblick bei diesem strahlend, blauen Himmel. Noch ein paar Kilometer auf der E 65 Richtung Szklarska Poreba und dann biege ich auf eine Nebenstraße in Richtung Mirsk ab. Hier fährt es sich wieder traumhaft schön und es geht wieder ordentlich bergauf. Nebenstraßen haben den „Vorteil“, dass sie an die Geländegegebenheiten angepasst werden. Es gibt teilweise Abschnitte, die mehr als 12 % Steigung haben. Ich komme ganz schön ins schnaufen. Nur nicht Absteigen, ist meine Devise. Ich habe ihn schon richtig vermisst, meinen Begleiter, den Wind. Hier oben auf über 500 m Höhe versucht e, mit starken Böen von der Seite, mich vom Rad zu schubsen. Anfangs denke ich der Wind ist nur hier oben, aber auch im Tal, eigentlich den ganzen Tag ist der Wind wieder da und das so heftig böig. Meistens habe ich diesen von der linken Seite, selten von hinten. In Mirsk bin mache ich eine Pause auf dem Marktplatz. Da trifft man Leute und man kann hin und wieder einen Schwatz abhalten.
Von einem weiß ich, dass er die deutsche Schokolade und die deutsche Suppe mag, angeblich ist in Polen alles so schlecht. Seine Mutter, die Wilhelmine heißt, ist 89 Jahre alt und nicht mehr bei bester Gesundheit.
Ein anderer fragt mich aus, woher ich komme, wohin ich fahre und warum ich durch Polen fahre. Ich beantworte die Fragen und frage meistens nach der Wegbeschaffenheit. Alles gut, wird mir versichert.
Nach Mirsk beginnt heute für mich das große Rätselraten. Die Karte haut überhaupt nicht mit dieser Gegend überein. Als ob hier Schildbürger unterwegs waren und Schilder umgedreht haben. Ich suche und suche und komme letztendlich zu weit im Süden an der 358 bei Swiecie heraus, kurz vor der tschechischen Grenze. Von hier geht es dann nur noch bergab bis nach Lesna. Die Straße ist aber so schlecht, dass ich die Bergabfahrt fast nur bremsen muss, damit ich nicht abhebe. Die Temperaturen steigen auf 28 °C. Ich trinke heute bestimmt 3 Liter Wasser.



Ungefähr 15 km vor Zgorzelec mache ich noch eine längere Pause und fahre dann wieder auf einer schönen Nebenstraße bis nach Zgorzelec hinein. Jetzt ist alles nur noch ein Kinderspiel. Rein in die Stadt, checken wo ist was.



Mal schnell zur Grenze, Foto machen und …nein, ich fahre nicht nach Görlitz. Ich bleibe die letzte Nacht in Zgorzelec.
Mein Reiseführer, schreibt dazu: "Das polnische Zgorzelec wirkt im Vergleich zum deutschen Görlitz ziemlich kläglich und kann leicht einen Kulturschock auslösen."
Das ist hart, nun erst recht, ich will diesen Kulturschock erleben. Ich suche mir unmittelbar in der Nähe des Grenzüberganges eine billige Unterkunft. Diese heißt „Dom Turysty“, ist ein Altbau und die Toiletten/Duschen sind auf dem Gang oder im Treppenaufgang. In dem Haussollen ca. 50 Personen (eine Schülergruppe) untergebracht sein. Die Frauvon der Rezeption warnt mich, dass es laut werden könnte. Mir macht es nichts aus, ich will doch diesen Kulturschock erleben.
Das Zimmer ist o.K., mit Fernseher (+ deutsche Programme). Die Duschen und Toiletten sind echt sauber (auch am nächsten Morgen noch!). Ich mache mich Ausgehfertig, esse im Restaurant „Afirmacja“, welches gemeinsam mit der Herberge betrieben wird, ein richtig gutes polnisches Kotelett, mit Stampfkartoffeln, Rote Beete und gebratenem Sauerkraut. Das war lecker. Die polnischen Gerichte schmeckten mir auf der ganzen Reise immer sehr gut und ich habe diese dem Pizza-, Kebab- und sonstigen Fastfoodkram immer vorgezogen.
Die Stadt wirkt wirklich trostlos. Anfangs sehe ich nur Schilder wie: „Zigaretten – Billig“; „Kantor“. Die Uferpromenaden an der Neiße ist sehr hübsch hergerichtet. In den Nebenstraßen erwartet mich auch kein Kulturschock. Ich muss wieder zurück, ein Gewitter zieht auf. Schnell noch in einen Laden, wo es Alkohol gibt. Ich möchte noch einen guten polnischen Wodka mit nach Hause nehmen.
Das Angebot ist vielfältig. Welchen nimmt man? Ich frage also. Ihr glaubt gar nicht, wie viele Fachleute im Laden waren und mir nun alle möglichen Wodkaflaschen hinstellten. Hier kennt sich wohl jeder aus. Die wohl 18 jährige und 50 jährige Angestellte, aber auch ein Kunde haben mich bestens beraten. Andere Kunden mussten nun warten, hier ging es um den guten Wodka und der Deutsche möchte bitte diesen polnischen Wodka kaufen. Ich habe mich für „Biala Dama“ entschieden.
Den Abend verbringe ich Zimmer, draußen schüttet es und ich „genieße“ das deutsche Fernsehprogramm - „Germanys Next Topmodel“ – grausam jetzt habe ich endlich meinen Kulturschock.

Ende!!!




Ich bin am Ende meiner Reise. Mein Ziel war es, den Frühling in Polen zu entdecken. Es ist mir gelungen, wenn auch spät. Die Tour gehört mit zu den härtesten, die ich gefahren bin. Schuld daran war das kalte und nasse Wetter in der ersten Hälfte der Reise. Ich war dadurch gezwungen, zu viele Sachen einzupacken. Das habe ich aber wirklich gebraucht. Nun, ich wollte das Abenteuer und ich wurde dafür belohnt, mit vielen Eindrücken, die ich alle gar nicht wiedergeben kann. Die Begegnungen mit den lieben, netten und freundlichen Menschen auf der Straße, in der Bahn, den Bars u.s.w. Wenn man möchte, kommt man hier sehr schnell mit den Leuten ins Gespräch.
Was ist mit den vielen Vorurteilen? Diebstahl, Kriminalität, böse, böse Auto- und LKW-Fahrer, sehr schlechte Straßen. Sicher, all das wird es geben und gibt es auch in Polen und jedem anderen Land. Persönlich habe ich aber keine schlechten Erfahrungen gemacht. Die schlechten Straßen gab es wirklich, aber als Radfahrer empfindet man schlechte Straßen erst dann als schlecht, wenn man absteigen und schieben muss (das Erlebnis hatte ich einmal).

Jetzt noch ein paar Sätze zu der Lieblingsfrage, die mir sehr oft gestellt wurde: Warum machst du das???
Das ist eine Frage, die kann man nicht so oberflächlich beantworten. Trotzdem reichte es vielen aus, wenn ich geantwortet habe, es ist mein Hobby. Der Fragende war mit dieser Antwort einverstanden, ist eben so was wie Briefmarkensammeln, Autos reparieren, Tennis spielen etc.
Doch ich mache solch eine Tour auch, weil ich das Abenteuer brauche. Solche Eindrücke bleiben für ein Leben lang erhalten. Und ich mache solch eine Tour auch für viele Freunde und Verwandte, um zu zeigen, was man mit einem starken Willen erreichen kann. Aufgeben ist leicht, das kann jeder. Aber die Zähne zusammenbeißen oder den inneren Schweinehund überwinden, das ist eben nicht so leicht. Wenn man das schafft, meistert man auch viele Probleme im Alltag. O.k. genug philosophiert...

Hier die Statistik:
Pannen: keine
Krankheiten: keine
Stürze: 1 x ……………mein Rad ist einmal umgestürzt
Kilometer: fast 1000 km (ist aber nebensächlich)
Highlights: Hochzeit, Stadtführung in Szczecin, Torun, professionelle Reinigung meines Rades, Zugfahren
Am 20.04.) ist das Paket aus Polen angekommen, es war also nur 5 Tage unterwegs - Danke Poczta Polska!
Die Hochzeitsbilder habe ich an das junge Brautpaar geschickt. Mit einer anderen jungen Familie bin ich seit dieser Hochzeitsfeier immer noch im Kontakt.




Geändert von benki (15.01.14 18:57)
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#1005794 - 15.01.14 21:38 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
jochenfranke
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Beiträge: 525
Hallo Frank,

vielen Dank für diesen tollen Bericht, hat richtig Spaß gemacht diesen zu lesen.

Gruß,
Jochen
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#1005796 - 15.01.14 21:41 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: jochenfranke]
benki
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Beiträge: 436
Danke Jochen, es hat auch Spaß gemacht in Polen zu radeln - auch wenn es manchmal "etwas" schwierig war.
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#1005810 - 15.01.14 22:04 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
Tom72
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Beiträge: 707
Nochmal danke für den interessanten Bericht und die schönen Bilder. Im letzten Teil gab es weitere Berührungspunkte mit meinen bisherigen Polen-Touren: 2007 bin ich von Dresden über Görlitz nach Wroclaw/Breslau geradelt, und auf einer weiteren Tour war Jelenia Gora mein Ziel, von Tschechien über das Riesengebirge kommend. Gerade die Bilder aus Bresalu hatten für mich einen hohen Wiedererkennungswert. Allerdings war ich jeweils nicht so früh im Jahr unterwegs, dass ich mit solchen winterlichen Bedingungen zu kämpfen hatte wie du am Anfang Deiner Tour. Dein Resümee, dass Polen ein angenehmes Radreiseland ist, sich die meisten eventuellen Vorurteile nicht bestätigen und man leicht netten Menschen begegnet, kann ich aus meiner Erfahrung nur unterstreichen.
Gruß
Tom
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#1005863 - 16.01.14 09:15 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
radlsocke
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Beiträge: 1.290
Vielen Dank auch von mir, es hat Spaß gemacht, lesend mitzureisen (und weckt die Reiselust) cool

Eine Frage habe ich doch noch: Ich kenne solche Situationen aus Polen ebenfalls, und es ist auch immer gut gegangen; nach wie vor bin ich aber unschlüssig, wie am besten reagieren. Schneller fahren hilft ja nicht, da man ja nicht auf die eigentlich erforderlichen 70 km/h kommt ... zwinker Was hast Du gemacht?

In Antwort auf: benki


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#1005884 - 16.01.14 10:17 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: radlsocke]
benki
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Also das Bild mit dem schwarzen, kleinen Hund ist nicht kurz vor einer Hundeattacke entstanden. Der Hund war ganz lieb und wollte nur spielen, wie eigentlich fast alle Hunde zwinker . Bei der Radtour durch Polen hatte ich keine negativen Erfahrungen mit Hunden gemacht. Sie waren präsent, aber ließen mich in Ruhe. Ich ließ sie auch in Ruhe träller .
Wie verhält man sich? Es kommt immer auf die Situation an und wie man mit den Vierbeinern umgehen kann. Wer Angst zeigt oder schnell in die Pedale tritt, weckt meist den Jagdtrieb. Ruhe bewahren, nicht hektisch reagieren oder hysterisch schreien hört sich jetzt altklug an, jedoch hilft es meistens. Wer die Hundesprache versteht, ist relaxter bei solchen Begegnungen.

Gruß Frank
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#1005896 - 16.01.14 11:01 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
radlsocke
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Danke. Ignorieren versuche ich auch, aber man befindet sich aber ja, da auf dem Fahrrad, in meist schneller Bewegung. Bremst Du dann? Oder steigst ab und läufst ein Stück?

Geändert von radlsocke (16.01.14 11:03)
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#1005903 - 16.01.14 11:25 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: radlsocke]
benki
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Wenn ich den freilaufenden Hund zeitig genug wahrnehme, würde ich abbremsen, und ggf. stehen bleiben. Wenn mir der Hund schon an den Fersen hängt, muss ich erst mal Distanz schaffen - wie auch immer zwinker. Vielleicht mit einer Flasche in die Richtung werfen. Ist eben von der Situation abhängig. Ein Patentrezept gibt es leider nicht.

Gruß Frank
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#1006061 - 16.01.14 18:48 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
Dietmar
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Hallo Frank,

hast 'ne gute Schreibe. schmunzel Dein Bericht ist sehr interessant. Man spürt die Neugier und die Offenheit des Reisenden. schmunzel Polen gefällt mir auch sehr, nachdem wir das Land 2009 auf dem R1 durchquert haben und nach den vielen Tagestouren in Grenznähe.

"Was ist mit den vielen Vorurteilen?" Die Frage stelle ich mir auch immer. Manch einer reist, um sich seine Vorurteile bestätigen zu lassen und ein anderer, um positiv enttäuscht zu werden. Um ehrlich zu sein, ich musste auch einiges an Vorurteilen beerdigen.

Also vielen Dank für Deine Mühe!

Gruß Dietmar
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#1006124 - 16.01.14 21:19 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
Karl der Bergische
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Sehr gut geschrieben. Das Lesen hat mir Spass gemacht!
Auch ich habe Polen (allerdings noch nicht auf selbst organisierter Reise) bisher nur als sehr nette/freundliche Menschen erlebt.
Karl
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#1006408 - 17.01.14 16:58 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: Dietmar]
benki
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Danke Dietmar! Ja die lieben Vorurteile. Als ich 2007 das erste mal durch Polen gefahren bin, hatten wir auch richtig tolle Ratschläge von Bekannten bekommen. Am liebsten hätten wir die ersten Tage das Rad mit ins Bett genommen. War aber alles richtig entspannt, so eine richtige "Friede-Freude-Eier-Tour" grins

@ Karl: Egal, ob man individuell oder in einer Gruppe durch Polen reist, es ist ein interessantes Land, wo man meist auf neugierige und gastfreundliche Menschen trifft. Man muss sich nur einen Ruck geben und auf die Landsleute zugehen. Das trifft bestimmt auch viele andere Länder zu. Es hängt viel von uns selbst ab, wie wir aufgenommen werden zwinker

Gruß Frank
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#1104111 - 09.02.15 18:31 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
Dr.med. Denrasen
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Dzien dobry!
Sehr schöne Tour bist du da gefahren! Ich mag Polen auch sehr, war auch schon in vielen Ecken unterwegs. Bis jetzt leider immer nur per Auto/Flugzeug - und das will ich jetzt im Sommer ändern.

Hättest du etwas dagegen, wenn ich dein perfektes T-Shirt Design etwas nachbaue? schmunzel
mfg
Dr. med.
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#1104413 - 10.02.15 17:54 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: Dr.med. Denrasen]
benki
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Czesc,

nein, ich habe kein Problem, wenn du dir vom T-Shirt Design etwas abschaust. Darauf habe ich kein Patent zwinker. Auf alle Fälle, wird man mit dem Shirt und dem Aufdruck oft neugierig beäugt und angesprochen. Aber genau das, soll es auch bezwecken.
Im Mai werde ich ca. 1 Woche durch Polen radeln. Ich wünsche dir für deine Polen-Tour viel Erfolg.

Gruß Frank

Geändert von benki (10.02.15 17:55)
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#1104460 - 10.02.15 21:07 Re: Radtour durch Polen - na und? [Re: benki]
Spessarträuber
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Hallo liebe Mitleser,
ich denke auch an Polen im Juni/Juli, von Stettin nach Masuren, retour ggf. mit der Eisenbahn.

Fragen:

2. Gibt es an der Ostseeküste oder dicht dabei und in Masutren Unterkünfte die nicht teurer als einfache Übernachtungen sind wie in der Uckermark, an der Müritz oder Thürigen, Dörfer und Kleinstädte!

2. Gastgeber, funktioniert das so wie ich es in Schottland erlebte, die Gastgeber rufen an je nach Wunsch 30, 50 oder 70km weiter, man kennt sich oder kennt jemanden der jemanden kennt und hilft so Besuchern mit Sprachproblemen.

3. Verkehrsbelastung wenn NICHT auf den Hauptstraßen wie Stettin-Warschau, Danzig - Krakau usw.
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