"Jo...also Iran.
Nachdem ich die letzte
Artilleriestellung hinter mir gelassen
und ein letztes mal Herrn Atatürk gesehen habe,
wurde ich von Herrn Chomeini im Iran begrüßt. Der hängt auch
in guter Tradition in jedem Zimmer - naja, eigentlich liegt er in Teheran..."





"...aber sein Bild hängt überall und er blickt immer wachend auf einen herab."

"Moderne Musik verboten, Alkohol verboten, die Medien sind zensiert, Satelitenschüsseln verboten
und Internetbandbreite reguliert, also gibts für euch kaum Fotos." - Diese Einschränkungen hatte Urs ("lando") nur während seiner Tour. schmunzel





Bild oben: "Von Teheran kommend, zeigt er sich so zum ersten mal, der Damavand - trotz seiner 5610 m alpinistisch eher anspruchslos...
noch nen Paar Stiefle und Gamaschen gekauft und schon gings los. Wir ham unseren Tag auf 1600 m gestartet, in dem Dorf die Räder und
das Gepäck deponiert und dann mit Zelt und Querfeldein, um Geld zu sparen, losgestapft - auf 4150 m ist ne Hütte, eher Notunterkunft..."


...


"Die Stimmung war echt cool, ausgelassen, Frauen auch ausserhalb der eigenen vier Wände ohne Kopftuch; morgends um zwei wurden wir
eingeladen, uns einer Gruppe anzuschließen. Eigentlich Irrsinn, aber los, im Gänsemarsch hinter dem Leiter her, zu Trinken hat kaum einer,
gegessen, nur ein bischen Schockolade - und so kommt dann auch nur die Hälfte unserer Gruppe am Gipfel an, anscheinend ganz normal."





"Der Berg ist Vulkan, oben stinkts nach Schwefel, überall dampfts aus Löchern, es ist kalt. Der Wind bläst. Meine Klamotten sind eher auf
radeln ausgelegt, der Kopf sagt, nur runter - ich wollte gar nicht so schnell da rauf - 4000m Höhendifferenz in 24 Stunden, total bescheuert."

Und weiter gehts, wieder per Rad: "Direkt unterhalb vom Damavand => in nen einsames Tal rein, Richtung Arjomand, nette Leute getroffen."


...


Angekommen in Qa’em Shahr: "Iranische Städte sind fast überladen von Kreisverkehren, auf jedem steht entweder ne interessante Skulptur,
nen militaristisches Bild oder meistens beides. Generell muss man sich hier über die kleinen skurilen Dinge freuen, z.B. gestern in der Bank
zum Geldwechseln, frage ich die nette Dame in schwarz 'excuse me, can I change USD here?'...'Im sorry, Game Over'. - *grübel* - 'What??'
Und dann hat sie nicht 'No Credit! - Please Insert Coin' gesagt, sondern 'Do you speak englisch?'. - Das Rad hinter Urs: Sein Giant Terrago.





Mit dem gings in den Nationalpark bei Gorgan am Kaspischen Meer: "Beeindruckend, Felsen u. Wälder, die eher an die Isarauen erinnern."


...


"Bei Shirvan, wir hatten den ganzen Tag Polizeibegleitung, immer so 100 Meter hinter uns - dann waren sie plötzlich weg und neue kamen.
Angeblich gabs so keinen Grund, aber nur, um sicher zu gehen. - Mikolaj und Ich hatten glücklicherweise ne recht ähnliche Vorstellung..."





"ham uns binnen Stunden überall (hier Mashad) heimisch eingerichtet. - Und zu dem Zeitpunkt dachten wir noch, dass 40°C heiß wären…"


...


Zwischen Mashad und Kalat: "Ein typisches iranisches Dorf. Lehmhütten mit Flachdach. Die Menschen sind überwiegend Ziegenhirten und
in irgendeinem dieser Häuser gibts dann nen Laden mit nem Sack Reis und Nudeln, ner Kiste Gurken und Tomaten - und im Regal liegen..."





"noch ein paar Kekse - normalerweise gibts sogar nen Kühlregal mit Cola, Joghurt und Karottenmarmelade...die vor allem süß schmeckt."

"Vor Kalat, nachdem man nichtmehr dran glaubt, plötzlich alles grün. - An der iranisch-turkmenischen Grenze - hier gibts keinen Schatten."


...


Kurz vor Hasan Abad: "Ich freue mich irgendwie auf Turkmenistan, dort lässt man angeblich den Gasherd immer laufen, weil mans Geld für
Streichhölzer spart - nach der Grenze hab ich mich gefreut, nen Liter Benzin für 18 ct. gekauft zu haben...aber die ham mich abgezockt."





"Auch in der Grenzgegend: Seifenblasen, tolle Sache. War eigentlich nen Geschenk, leider oder glücklicherweise hat die Dose angefangen
zu siffen. Wir hatten nen netten Vormittag. Von Dargaz zur Grenze in Bajgiran gibts zwei Straßen, eine wollten wir nehmen, die ist aber..."





"nicht asphaltiert. Wir hatten es immer noch nicht geschnallt und ham den Einheimischen geglaubt, es wäre besser die andere zu nehmen:

Asphalt - aber hatte nen ausgewachsenen Pass zu bieten. Dafür konnten wir oben eine nette Nacht in der Nähe von Nomaden verbringen."


...


"An der Grenze, hinter mir ein typischer Laden, es war echt warm und Schatten wie immer rar. Also rein in den Laden, ne flasche Cola..."





"nen Liter Joghurt und nen Glas Karottenmarmelade und irgendwo Pause machen." Unten: Bei Minudascht, ein genialer Sonnenuntergang.





"Und ein schöner Abend mit Einheimischen, die ausnahmsweise an unserer Wasserpfeife geschnorrt haben."

Grüße von Urs

u. Mario