Bei unserem letzten Besuch in Kambodscha hatten wir Angkor Wat ausgelassen, was allenthalben mit Unverständnis aufgenommen wurde. Diesmal werden wir es besuchen. Wir kommen von Laos nach Stung Treng, der Stadt am Zusammenfluss des San River mit dem Mekong. Wir beabsichtigen von Stung Treng über kleine Straßen nach Westen zu fahren. Open Street Map kennt dort allerdings keine Straßen und auch im Internet finden wir nur Berichte von abgebrochenen Versuchen. Da war es aber Regenzeit. Jetzt nicht.
Auf menschen- und fahrzeugleeren Straßen führte der Weg von der laotischen Grenze nach Stung Treng.
Ein hübsches und trotzdem bezahlbares Hotel gibts auch. Stung Treng ist ein kleines, ruhiges, verschlafenes und ein wenig langweiliges Provinzstädtchen. Wir bleiben aber eh nur eine Nacht.
Die Fähre bringt uns über den Mekong.
Es erfordert einige Versuche und einiges an Zeit bis wir endlich den Weg aus dem Ort gefunden haben. Leider können wir uns rein gar nicht verständigen.
Vietnamesische Händler auf Motorrädern übernehmen in der ganzen Region die Versorgung der Orte mit Gebrauchsgegenständen.
Wir sollen ein paar Werbefotos für den schweizer Gecko Maps Verlag machen. Das Foto ziert jetzt deren Homepage! Laut Karte sollten wir geradeaus fahren. Alle vietnamesischen Händler sagen falsch! Nach rechts! Die Karte hatte recht! Wir verließen uns allerdings auf die Händler. Ca. 30km Umweg in brütender Hitze!
Es gibt wenige Dörfer und fast nichts zu kaufen. Weigstens bekommen wir aber ein paar Getränke.
Einer der ganz wenigen schlechten Wegabschnitte. Die Straße ist zwar nicht asphaltiert, aber in gutem Zustand. Zumindest jetzt in der Trockenzeit!
Zum Glück hatten wir noch unser Zelt dabei. Das nächste Guest House war noch weit.
Die Strecke wird fleissig ausgebaut.
Ein Viehtranporter.
Wir nähern uns der Zivilisation. Alkohol gibt es bereits in Mengen zu kaufen.
Eine Fährüberfahrt
Wir übernachten im Ort Tbeang Meanchey. Dort befinden sich etliche Unterkunftsmöglichkeiten- die ersten seit Stung Treng. Sportliche Fahrer können die ca. 150km durchaus an einem Tag fahren. Ab Tbeang Meanchey ist die Straße bis Siem Reap fast durchgängig asphaltiert und in einem guten Zustand.
Die ersten Tempelanlagen von Angkor Wat liegen auf unserem Weg. Bei Sonnenaufgang gehören sie uns alleine. Hier der Phumi Boeng Mealea. Der Dschungel hat diesen Tempel z. T noch fest im Griff.
Minen sind in Teilen des Landes noch immer ein Problem. Besonders in Angkor Wat wurden sehr viele hinterlassen. Dort sind sie nun aber zum Glück geräumt. Im restlichen Land liegen noch immer einige Millionen.
Hier verliert sich der Highway 66 in den Reisfeldern.....
Mehrere Versuche den Weg nach Siem Reap abzukürzen enden in Sackgassen. Zumindest aber in sehr hübschen.
Dieser Weg geht schließlich durch, und wir können die verkehrsreiche Nationalstraße 6 von Phnom Penh nach Siem Reap fast ganz vermeiden.
Schließlich erreichen wir schon vor Siem Reap, der Stadt von der aus Angkor Wat besucht wird, die ersten Khmer Tempel.
In Siem Reap gibt es eine Unzahl an Hotels und Guest Houses in jeder Preisklasse. Es ist wohl neben Sihanoukville an der Küste zudem die einzige Party- Stadt von ganz Kambodscha. In der Stadt erschlagen uns nach so vielen Monaten Ruhe die Touristenmassen. Wir glauben den Trubel an den Tempeln nicht aushalten zu können. Es zeigt sich aber, dass das Fahrrad das perfekte Transportmittel darstellt. Die Anlage ist so riesengroß, dass sich die Massen verlaufen und uns immer wieder ein Tempel alleine gehört- wie man sieht allerdings nicht jeder! Es gibt etwa 1000 Gebäude auf 200qkm.
Wir sind so begeistert. Wir hängen noch einen weiteren Tag ran und engagieren einen sehr fähigen Guide. Man sieht und erfährt schon eine Menge mehr als wenn man nur mit seinem Büchlein durch die riesige Anlage radelt. Er begleitet uns auf seinem Motorrad.
So lassen sich die anderen Besucher transportieren.
Leihräder gibt es auch- und Elefanten!
Isabel besucht auch noch ein in der Nähe liegendes Kinderhospital.
Wir haben keine Lust 200km auf der verkehrsreichen Nationalstraße 6 nach Phnom Penh zu fahren, sondern entscheiden uns für eine schöne Bootfahrt über den Tonle Sap See und den Tonle Sap Fluss in die kambodschanische Hauptstadt, wo unser Fluss in den Mekong mündet.
Ach Uwe, du rettest mich. Endlich mal wieder ein sinnvoller Beitrag neben den doch so unnützen Diskussionen in anderen Bereichen. Die Bilder vom traumhaften Angkor erinnern mich daran, daß ich dort immer mal noch hinwollte...
PS: Ein Bekannter von mir hat in Angkor fünf Monate verbracht. Er hat dort für einen Fernsehfilm gearbeitet.
Die folgenden Bilder haben weniger mit einer Radtour als eher einer Schiffsreise zu tun. Bringt einem aber mitunter auch mal ganz andere Eindrücke. Während wir uns in Phnom Penh eigentlich ganz gerne in den Verkehr werfen ist das rein- und rausfahren in solche asiatischen Metropolen oft nicht die wahre Freude. Also Beine hochlegen, die Nase in den Wind halten und nach rechts und links schauen. Es gibt viel zu sehen!
Der Tonle Sap See und der Tonle Sap Fluss sind ganz besondere Gewässer. Der Tonle Sap See wird gespeist über den Tonle Sap Fluss, allerdings auch über diesen entwässert. Wie so etwas funktioniert? Normalerweise fließt das Wasser aus dem See über den Tonle Sap in den Mekong. Wenn dann aber der Monsun den Mekong anschwellen lässt (sein Wasserspiegel steigt dann um teilweise mehr als 10 Meter.) dreht sich die Fließrichtung um, und das Wasser des Mekongs füllt nun den See, dessen Wasserfläche sich dann mehr als verdoppelt. Er ist dann etwa 20 mal so groß wie der Bodensee. Wenn das Hochwasser des Mekongs zurückgeht ändert der Tonle Sap erneut seine Fließrichtung, was in Phnom Penh, wo sich beide Flüsse treffen, mit einem großen Wasserfest gefeiert wird.
Wie schon erwähnt mögen wir Phnom Penh. Eine unserer Töchter arbeitete hier einmal. Wir hatten sie natürlich dort besucht und mit ihr zusammen tagelang die kambodschanische Hauptstadt erkundet. Jetzt reichen uns zwei Nächte.
Wir verließen dann auch Phnom Penh mit dem Boot und fuhren von dort ins Mekong Delta in Vietnam.
Wir werden nur knapp zwei Wochen in Vietnam bleiben und dann wieder nach Kambodscha zurückkehren.
Tolle Fotos, spannender Bericht, interessante Strecke!
Trotzdem sind wir vor ein paar Tagen auf der "klassischen" Route über Kratie und Kompong Cham nach Siem Reap gefahren - ohne exakte Karte und ohne GPS erschien uns "Eure" Variante zu gewagt. Bereut haben wir es nicht, Mit Ausnahme einiger sehr stark befahrener Abschnitte auf der N6 hat uns die Strecke gut gefallen - vor allem die Abschnitte unmittelbar am Mekong waren super.
Hallo Ihr zwei! Wenn ich immer mal wieder in Euren Blog schaue beneide ich Euch schon sehr! Habt Ihr schon gehört, dass wir in den letzten drei Monaten keine 100 Stunden Sonne hatten? Übrigens ein sehr, sehr schöner Blog! Hoffe man sieht sich mal wieder. Passt auf Euch auf und viel Spaß! Uwe
Eine exakte Karte gibt es wohl nicht, GPS ist aber sehr zu empfehlen für die Gegend hier, mit der OSM sind wir meist gut gefahren (auch die Abkürzung von Siem Reap nach Boeng Mealea und die Runde von Koh Ker, besonders gut war sie aber für die Cardamons), nun bin ich gespannt ob sie uns hier auch nicht im Stich lässt, allerdings hatte ich letztes Jahr auf google earth eine recht fette Piste von Preah Vihear nach Stung Treng ausgemacht Grüsse aus Preah Vihea Christian
Hallo Alexandros. ganz liebe Grüße nach Bangladesch! Tja nachdem meine eigentliche Kamera, eine Panasonic Lumix DMC FZ 48, in einem Wasserfall in Südlaos ertrunken war, war ich doch meinem lieben Freund Andi (2Blattfahrer) noch dankbarer, dass er mir seine kleine Canon Power Shot A720 IS geschenkt hatte. Häufig überlegten wir, wie wir unser Gepäck erleichtern könnten. Immer wieder war die Ersatzkamera dicht davor nach Deutschland zurückgeschickt zu werden. Aber immer dann wenn wieder einmal die Akkus der Lumix leer waren, oder auch wieder einmal eine Lumix gestorben war ("Wir bauen keine Cameras für Survival Trips!", meinte Panasonic) war ich so froh zumindest die Kleine dabei zu haben. Und die Qualität der Bilder ist doch wirklich ganz o.k. für eine Camera in der Größe einer Zigarettenschachtel! Eine gute Zeit wünscht Dir Uwe