Das eigene Rad nach solchen Highlights zu präsentieren, fällt schon ein bisschen schwer.
Zumal ich es eher auf „unscheinbar“ getrimmt habe, um es auch mal eine gut halbe Stunde vor dem Supermarkt stehen lassen zu können.
Auf der Suche nach der perfekten eierlegenden WollMilchSau habe ich das gesamte deutsch- und englischsprachige Internet durchpflügt.
Ich habe mir die idworx-Räder und auch Tout-Terrain bei dem einen Händler in Frankfurt angeschaut und auch probegefahren,
das Patria Ranger und das Argos bei dem anderen.
So bin ich zwar nicht direkt dem Ziel, aber der Gewissheit darüber,was ich den eigentlich will, immer näher gekommen.
Mein erstes Reise-Rad war ein 28er Randonneur von Gazelle. Ein gemuffter Rahmen in dunklem Rot, handgelötet,
aus deren damaliger, feiner Rennabteilung.
Die Wohngemeinschaft mit einem weiteren Fahrradverrückten und einem Zweirrad-Ingenier mit eigenem Fahrradladen,
waren dem professionellen Aufbau sehr zuträglich. Ich hätte es zugegebenermaßen niemals alleine geschafft.
Nach vielen Kilometern zur Uni und zurück und einer wunderbaren Reise von Darmstadt nach Irland,
hat sich dann in Frankfurt ein neuer Besitzer gefunden. (Allerdings ohne mein Einverständnis!)
Geblieben ist die Erinnerung an eine wunderbare Zeit und der Wunsch,
bald wieder ein Rad für den Alltag zu haben, das auch reisetauglich ist:
-Es sollte agil sein.(Früher habe ich das mal „wendig“ genannt, aber dank eines Herren, der hier nur „privat unterwegs ist“,
bin ich schon bei meinem ersten Beitrag sehr direkt über mein grobes Missverständnis aufgeklärt worden)
-Es sollte robust sein, so dass ich auch auf längeren Reisen bestehen kann.
-Es sollte pflegeleicht sein. Ich schraube gerne an meinem Fahrrad, aber wesentlich lieber, um es zu verbessern,
nicht um es jeweils wieder einzustellen.
Und nicht zuletzt:-Es sollte meinen ästhetischen Anforderungen genügen. (auch wenn Falk dieses Kriterium wohl eher für letztrangig ansieht)
Es hat einen Moment gedauert, aber auch dank Eurer Hilfe, habe ich dann Mitte Dezember 2012 mein Papalagi bestellt:
Es hat dann noch ein bisschen gedauert, da MTB-cycletech in dieser Zeit von der Montage in Fern-Ost auf Eigenmontage in der Schweiz umgestellt hat.
Dafür mussten sie dann auch auf ein anderes Gelände umziehen...
Aber schon kaum ein halbes Jahr später, am 25. Mai, stand mein neues Fahrrad bei meinem Händler.
(extra für euch, mal wieder geputzt auf dem Altar fotografiert;-)
Es fährt sich unbeladen mit seinen knapp 15 kg sehr direkt, so dass ich mal schnell durch die Stadt wedeln kann. Beladen ist es sehr stabil.
Bis Tempo 70 flattert und wackelt nix. Schneller war ich bisher noch nicht, aber ich werde berichten ;-)
Noch ein paar Details:
Nach den Halogenfunzeln ist die neue Lichttechnik ein echtes Erlebnis.
Jetzt fahre ich auch durchaus mal nachts über Waldwege.
Dank Falks unermüdlichem Plädoyer: Mit Nabenschaltung und Scheibenbremse.
Ich danke dir dafür. Nie wieder würde ich es tauschen wollen.
Es passt tatsächlich alles dran. Auch der Ständer sieht, nach knapp 5 Stunden Arbeit und nochmaligem
Austausch der Rohloffzüge, so aus als wäre er schon immer an der Stelle gewesen.
Lediglich Logo und Yak mögen sich nicht. Für den wöchentlichen Großeinkauf reichen aber die Packtaschen.
Ab 18 km/h versorgt der delux auch mein Telefon mit Strom. Wenn ich langsamer fahre, muss ich eben das Licht ausschalten.
Bei Dunkelheit wird es dann doch ein bisschen problematisch, da ich dann doch nicht mit Vollgas unterwegs bin.
Ich würde anderen, die vorhaben auch Geräte zu laden, eher den SON28 empfehlen.
Anfangs hielt ich diese Titanfeinguss-Schelle für übertriebenen Blödsinn. Aber sie macht ihren Job außerordentlich gut.
Ich habe schon eine Weile gebraucht, um die exakte Position auf dem Rad zu finden und musste dabei gefühlte hundert mal die Höhe geringfügig korregieren.
Die Sattestütze sitzt super und hat nicht einen Kratzer!
Ich hoffe "Dolly" gefällt euch. Auf den Namen kam ich, nachdem ich in die Hohlräume je etwas FluidFilm gesprüht habe.
Jetzt riecht es doch etwas streng nach nassem Schaf ;-)