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#823635 - 01.05.12 22:18 Re: Radhelme - neuer Test [Re: JaH]
strongbow
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 112
In Antwort auf: JaH

Die Frage die man stellen sollte, wie kam der heutige Helm über den Profiradsport zustande.


Eigentlich gar nicht. Die Profis haben auch erst einen Helm aufgesetzt, als sie dazu gezwungen wurden. Erst durch gesetzliche Regelungen in einigen Ländern (z.B. Belgien), dann durch eine allgemeine Helmpflicht der UCI. Die Profi-Fahrer haben sich da lange und ziemlich verbissen dagegen gewehrt.

Der Druck kam da eher von außen, von den Regierungen und Behörden, die die Radrennen genehmigen. Die wollten keine Radrennen ohne Helm mehr zulassen. Bei Amateurrennen sind zu der Zeit schon längst alle mit Helm gefahren.

Übrigens dürfen die Profis noch heute ihren Helm abziehen, wenn es an den letzten Aufstieg geht und das Ziel oben auf dem Berg ist. Das scheint mir auch allgemein eine sinnvolle Lösung. Wenn es schneller wird, dann lieber mit Helm. Wenn man nur langsam fährt, geht es auch ohne Helm.
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#823668 - 02.05.12 07:20 Re: Radhelme - neuer Test [Re: strongbow]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.459
Ne, mittlerweile müssen auch die Profis dem Helm bis zum Schluss tragen
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#823713 - 02.05.12 09:50 Re: Radhelme - neuer Test [Re: strongbow]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: strongbow
[zitat=JaH]
Die Frage die man stellen sollte, wie kam der heutige Helm über den Profiradsport zustande.


Eigentlich gar nicht.

Eigentlich hat Du mit Deiner Antwort genau das gesagt, worauf ich in dem Bezug hinaus wollte. grins

Zitat:
Die Profis haben auch erst einen Helm aufgesetzt, als sie dazu gezwungen wurden. Erst durch gesetzliche Regelungen in einigen Ländern (z.B. Belgien), dann durch eine allgemeine Helmpflicht der UCI. Die Profi-Fahrer haben sich da lange und ziemlich verbissen dagegen gewehrt.

Der Druck kam da eher von außen, von den Regierungen und Behörden, die die Radrennen genehmigen. Die wollten keine Radrennen ohne Helm mehr zulassen.

Jo. Und wieso kam das alles so? Wegen der zunehmenden Öffentlichkeit von Unfällen besonders auf Abfahrten, der Bilder von leblos auf der Straße liegenden Menschen, von Blut, von Leid und eben vor allem der Berichterstattung, die in der Folge einen Ansturm von Protest der schockierten Menschen an den Fernsehgeräten, die sich bei Veranstaltern, bei Behörden und dem Rest der Welt beschwerten, wieso man "sowas" so zulassen würde.

Der Profiradsport lebt vom Geld und vom Prestige. Vor allem avber vom Prestige, welches es in bare Münze auszuzahlen gilt, entweder durch einzelverträge bei besonders bekannten, "wertvollen" Fahrern, oder durch Zugehörigkeit zu besonders gut zahlenden Rennställen.
Eine der klassisch wichtigsten Werbeflächen war einst das Käppi mit dem windunschnittig hochgeklappten Schirmchen, der keinerlei Sonne abhielt, aber eine lukrative Werbebotschaft vermittelte. Durch den Helm war Schluß mit dieser Werbefläche. Dazu kam, dass besonders die Helme der früheren Generationen mit der Be- und Durchlüftung zu mitunter ganz erheblichen Zusatzbelastungen für die Fahrer führten.


Mit der verpflichtenden Einführung von Helmen im Profiradsport wurde einfach dem immens wichtigen Faktor "Zuschauerzahlen" und dem Umstand das sich kein Zuschauer schlecht fühlen will, Rechnung getragen.
Das Radhelme der Nicht-Downhill-Bauart eigentlich nur bis etwa 20km/h getestet und recht gut wirksam sind und diese Geschwindigkeiten im Profibereich nicht gefahren werden, ist dabei ohne Belang. Es ging um das "sich gut und unschuldig fühlen" dabei.

Massenpsychologie.

Im Amateurbereich war es hingegen wohl (ich denke das so, kann es jedoch nicht direkt auf klare dbzgl. Aussagen stützen bzw. zurückführen) eine haftungsrechtliche Frage, der die Profis und die Veranstalter von Profirennen in der Weise nicht ausgesetzt sind.


Zitat:
...Wenn es schneller wird, dann lieber mit Helm. Wenn man nur langsam fährt, geht es auch ohne Helm.

Jo und genau da haben wir die Risikoabwägung anhand der Wahrscheinlichkeit von Unfallrisiko und daraus folgenden schweren Verletzungen.
Bei Bergankünften kommt für gewöhnlich kein Pulk an und wird nicht nochmal bei 60-70 Sachen gesprintet. Abfahrten und überhaupt alles wo es sehr schnell zur Sache geht bzw. besonderes Risiko infolge von engeren Kurven hinzu kommt, sind einfach eine andere Hausnummer.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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Off-topic #823804 - 02.05.12 15:22 Re: Radhelme - neuer Test [Re: HyS]
ro-77654
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 5.819
In Antwort auf: HvS
In Antwort auf: Keine Ahnung

Zu sagen, dass man für sich das Risiko gering erachtet, dass ein Helm wirklich gebraucht wird, ist durchaus legitim. Wenn ich die Zeit rechne, in der mir der Helm keine Vorteile beschert hat und die zwei kurzen Momente, wo er (sehr) nützlich war, könnte ich aufgrund des Statistik, die sich hieraus ergibt, schließen, dass ich auf den Helm verzichten kann. Diese Statistik lege ich aber anders aus, als andere das vielleicht tun würden und ich denke, dass Du (Detlef) das auch so siehst.

So rechnet keiner, die statistische Frage ist, ob der Helm bei dem jeweiligen Unfall helfen kann oder nicht und ob ein schwerwiegender Unfall überhaupt eintritt.
Der Radfahrbeauftragte von Koppenhagen hat auf die Frage, warum man dort keine Helmkampagnen macht geantwortet, das der durchschnittliche Radfahrer dort einen ernsthaften Unfall erst nach 4,4 Millionen Kilometer hat. Wenn man jetzt für sich entscheidet, aufmerksam zu fahren, nicht besoffen zu fahren und sich an die Verkehrsregeln und Sicherheitstandards beim Rad zu halten, dann ist die Chance einen Unfall zu erleiden noch weitaus geringer.
Geringer z.B. als beim Baden zu ertrinken. Es ertrinken immer noch mehr Menschen, als bei Radunfällen sterben. Ich habe aber noch nie jemand von Schwimmwestenpflicht sprechen hören obwohl so mancher mit einer Schwimmweste hätte gerettet werden können.


Bei dieser Statistik mit den 4,4 Millionen km würde ich extrem vorsichtig sein. Was sind "ernsthafte" Unfälle? Wie werden die gezählt?

In Deutschland leben rund 80 Mio Menschen, die durchschnittliche Fahrleistung beträgt 300 km. Gleich 24 Milliarden Rad-km. Geteilt durch 4,4 Millionen würde 5455 schwere Unfäle ergeben. Laut ACE (Autofahrer-Lobby, ich weiß) gab es 2008 jedoch 80000 verletzte/getötete Radler. Das würde bedeuten: je 300 000 km ein schwerer/tödlicher Unfall.

Jedoch sind auch alle diese Zahlen mit großer Vorsicht zu genießen...
(ich hoffe auch, dass ich richtig gerechnet habe)
Zumal ja - falls ein Helm geschützt hat - solch ein Unfall gar nicht auftaucht.


Und: Für 2010 habe ich 210 Ertrunkene in Deutschland gegoogelt, 250 tote Radler gibt es ungefähr pro Jahr.
Wobei es im Wasser wahrscheinlich kaum Schwerverletzte/Behinderte gibt, nur die Toten zu vergleichen halte ich für sinnlos (eigentlich den ganzem Ertrunkenen-Vergleich).
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih
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Off-topic #823809 - 02.05.12 15:54 Re: Radhelme - neuer Test [Re: ro-77654]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: robert-77654

Bei dieser Statistik mit den 4,4 Millionen km würde ich extrem vorsichtig sein.

Es reicht wenn man sich klarmacht, aus welchem Einzugbereich sie entstammen (Kopenhagen, eine Großstadt) und das eine 1 zu 1 Übertragung (auf ein Land) nicht möglich ist.
Mit der Zahl an sich kann man also nicht viel anfangen, wohl aber mit dem was hieraus folgt bzw. den Meta-Informationen.

Obwohl in Kopenhagen, einer Stadt mit über 500tsd Einwohnern und einem bedeutenden Einzugbereich (Pendler), so extrem viele Menschen täglich und bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit (!) mit dem Rad unterwegs sind, passieren vergleichsweise derart wenige schwere Unfälle. - Wobei ja, es ist in dem Zusammenhang interessant, ja sogar wichtig, was man unter "schweren Unfall" genau versteht.


Das Querbeispiel mit dem im Wasser umgekommenen Menschen ist übrigens insofern gut, als es von der Größenordnung her, vergleichbar viele Tote gibt, wie unter den Radfahrern, jedoch niemand auf die Idee kommt und bspw. eine Schwimmwestenpflicht für Schwimmer fordert!

Sachlichkeit im Umgang wäre nicht nur ein Gebot dieser Stunde und in diesem Zusammenhang ... allein, es fehlt der Glaube. In Berlin empfängt die Bundeskanzlerin ausgerechnet jene Unternehmen, welchen an einem echten Wechsel in der Energiepolitik zu allerletzt gelegen ist. Und aufgrund solcher Gespräche sollen dann Weichen für die Zukunft gestellt werden?
Dasgleiche läuft doch im Bereich Verkehrspolitik ab. Auf hier müssen jetzt und heute Weichen gestellt werden, aber was passiert? Der Verkehrsminister prügelt verbal auf Radfahrer ein, fordert eine komplett wider- und unsinnige Helmtragequote und droht mit Helmpflicht und schüttet die kargen Fördergelder z.B. für Straßenneubau nur noch bei jenen Bundesländern aus, wo konservative Regierungen am Ruder sind.

Sachliche Politik, ja, das wär mal was. Nur halt nicht hier und heute. Und wieder vier verlorene Jahre ...
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.

Geändert von JaH (02.05.12 15:55)
Änderungsgrund: +n
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#823811 - 02.05.12 16:00 Re: Radhelme - neuer Test [Re: strongbow]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.365
In Antwort auf: strongbow
[…]Übrigens dürfen die Profis noch heute ihren Helm abziehen, wenn es an den letzten Aufstieg geht und das Ziel oben auf dem Berg ist. […]

Schon mehrere Jahre nicht mehr.
Fränk Schleck 2006 in Alpe d'Huez
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#823813 - 02.05.12 16:07 Re: Radhelme - neuer Test [Re: ro-77654]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
2008 gab es:
456 getötete Radfahrer
14.399 schwer verletzte Radfahrer
link
Diese Zahlen werden recht zuverlässig erfasst.

Das sind dann auch in Deutschland immer noch mehr als ein Million Kilometer bis zu einem ernsthaften Unfall.

Zum Vergleich: 2011 sind 410 Menschen Ertrunken. link und da gibt es allenfalls Meldungen dazu, aber kaum wahrnehmbare Diskussionen.
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Freundliche Grüße
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www.bikefreaks.de