Hallo,
ich habe mir ein neues Canon Objektiv gegönnt, welches einen Bildstabilisator hat.

Sollte man den Bildstabilisator deaktivieren, wenn das Objektiv in der Lenkertasche ist? (gibt es eine Parkstellung?)
Kann der Stabilisator in irgendwelchen Situationen irgendwelche unerwünschten Effekte produzieren? Wann sollte man ihn ausschalten?
Verbraucht er viel Strom?

PS: der Stabi war nicht der Kaufgrund ist aber einfach mit dabei und bei der Lichtstärke vielleicht auch zu empfehlen. Ausschlaggebend war der einzigartige Brennweitenbereich von 15-85, der es für mich in der Reisefotografie zum Immerdrauf macht. Objektivwechsel auf Radreisen hat sich bei mir einfach nicht wirklich bewährt.

Hallo Henning,
ein optischer Stabilisator besteht aus beweglichen Prismen. Ob Du ihn blockieren kannst wird Dir die Bedienungsanleitung verraten. Gegenüber elektronischen Systemen produziert er keine Nebeneffekte (es sei denn Du willst absichtlich verwackeln). Strom braucht er keinen. Gruß, Ralph

Und wie wird das Linsensystem dann bewegt? Ganz ohne Stromverbrauch dürfte das m. E. nicht abgehen, selbst wenn dieser beim Gesamtsystem nicht unbedingt ins Gewicht fällt.

Gruß, Fundador

Sehe ich ähnlich.

Bei meinem Nikon 70-300 rumort's (summt's) da schon ordentlich. Bei meinem Objektiv hab ich einen Aus-Schalter am Objektiv und hab den Stabi auch nur an, wenn es nötig ist. Vor allem auf der Reise, wenn ich mit Energie sparsam umgehen muss.

Bei meinem fehlt das -S, weil die Kamera einen ordentlich großen Sensor hat. Ich nehme aber mal stark an, dass der Bildstabilisator bei Canon-Gehäusen und -Objektiven in gleicher Weise arbeitet. Bei mir ist das so, dass er durch das Drücken des Auslösers bis zum Druckpunkt aktiviert wird und nach dem Schuss, wenn man nicht abdrückt und den Auslöser wieder loslässt, nach drei Sekunden wieder abstellt. In der Tasche und bei ausgeschalteter Kamera passiert gar nichts. In der Beschreibung wird der höhere Stromverbrauch zwar erwähnt, aber bei einer Batteriestandzeit von einer Woche im Urlaub sehe ich keine Notwendigkeit, den Bildstabilisator, der Verwackelungen wirklich effektiv verhindert, auszuschalten. Stell Dir vor, unter tausend Bildern ist eins dabei, wo der Bär zwei Meter vor Dir steht. Und dann ist ausgerechnet dieses eine verwackelt? Ich würde mal sagen, Sparen am falschen Ende.

Hallo,
bei mir steht drin, das der Stabi mehr Leistung benötigt und deshalb weniger Aufnahmen möglich sind. Wieviel das ausmacht steht leider nicht drin.

Viel kann's nicht sein. Ich ging bisher davon aus, das die Dinger durch das Ruckeln selbst bewegt werden. Sollten sie von motorischen Elementen bewegt werden, ist das natürlich anders. Aber dann brauchst Du (bei ausgeschalteter Kamera) auch nichts blockieren.

Bei mir ist es ein Motor.

@Henning, probiere es doch einfach in der Heimat aus. Sollte Dein Gehäuse eine Videofunktion haben, dann schalte den Stabilisator aus, wenn Du schwenken willst. Sonst wird der Schwenk ruckelig. Allerdings sollte man Schwenks und Variofahrten sowieso möglichst vermeiden und sehr sparsam einsetzen.

Nein, es gibt bei dem Objektiv nur an und aus. Keine Parkstellung. Ob der Transport in ein- oder ausgeschaltetem Zustand sinnvoller ist habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Bei mir ist immer an, wobei man in dem Brennweitenbereich bei Tageslicht ihn eigentlich nur selten wirklich benötigt.

Ich weis nicht welche Objektive Du noch besitzt, aber der Stabi kommt bei den Teleobjektiven deutlich stärker zur Geltung. Den Stabi vom 15-85 kannst Du zwar auch hören und auch bei 85mm im Sucher sehen, aber lange nicht so intensiv wie bei einigen längeren Brennweiten. Bei langen Brennweiten kann es beim Einsetzen des Stabis zu einem leichten Verrücken des Bildausschnitts kommen. Ist mir aber beim 15-85 noch nicht negativ aufgefallen.

Viel Spaß mit dem Objektiv!

Ich hab eine Pentax mit einem Sigma 70-300 OS. Der Wackeldackel wird elektrisch von der Kamera versorgt. Ist diese aus, dann ist auch das Objektiv ruhig. Vielleicht ist das bei deiner Canone auch so.

In der Lenkertasche brauchst Du den Bildstabi nicht deaktivieren. Solange die Kamera ausgeschaltet ist, zieht er keinen Strom. Ich glaube auch nicht, dass der Stromverbrauch sich stark bemerkbar macht. Im Zweifelsfall schaltest Du ihn halt nur zu, wenn das Bild zu verwackeln droht. Da gibt es eine Faustregel: bei (Kleinbildformat) 50mm ist 1/60s und kürzer verwacklungssicher, bei 100mm eine 1/125s und bei 250mm eine 1/300s usw.
Wenn Du einen Mitzieheffekt erzielen willst, kann der Bildstabi hinderlich sein. Bei den Profiobjektiven gibt es dafür extra verschiedene Modi. Das sind aber Objektive anderer Preisklassen.

Oder um es in eine Formel zu pressen: 1/(Brennweite * Crop-Faktor). Bei Bildern von bewegten Objekten (Bäume, Wiese, Menschen,....) hat man aber auch Grenzen, die man nicht mit Stabilisator beeinflussen kann. Einen Stabi bei einem 18-55 halte ich daher nur bei Stillleben für brauchbar.

Ich denke der Stabi bringt mir einfach etwas bei schlechten Lichtverhältnissen z.B. am Abend oder in Gebäuden.

Das ist wohl richtig. Aber natürlich nichts, sobald Personen auf dem Foto sind und sich selber bewegen.

Ja, das macht er tatsächlich und ich hatte schon mit Belichtungszeiten von 1/5 Sekunde brauchbare Ergebnisse. Wackelnde Personen im Bild habe ich weniger, ich bin nicht so der Leutefotograf.

Kann ja auch nicht: der eine Fotograf braucht zehn Minuten mit ständigem halb gedrückten Auslöser (d.h. AF und Stabi laufen) bis er ein Bild macht, der andere drückt einfach den Auslöser durch.

Ich hatte eine Weile den Stabi an- und ausgeschaltet, um Stromverbrauch zu vermeiden. Ergebnis: Zum Teil Einschalten vergessen, einige Fotos waren deshalb unscharf. Seitdem läuft das Teil immer.

Ich kann das nicht Nachweisen, aber mein Eindruck ist, dass diese Hoffnung meist nicht aufgeht. Sind die Lichtverhältnisse kritisch, ist es wichtig sich sehr zu konzentrieren und/oder Isowerte rauffahren und/oder Blitz zu schalten. Wenn das Bild etwas weniger verwackelt ist als ohne Stabi, hilft das ja nichts - verwackelt ist verwackelt und das Bild unbrauchbar. Gerade bei Landschaften oder entfernten Zeilen hilft dann aber meist nur noch Stativ. Je mehr es in den Telebereich geht, desto mehr nutzt der Stabi natürlich. Wirklich signifikant wirkt sich aber das Aufsetzen eines lichtstärkeren Objektivs aus.

Übrigens: Meine Bildstabis sind immer an. Mit Stromverbrauch hat das aber nichts zu tun. Ich habe ja mehrere Objektive, also auch immer welche abgeschraubt in der Tasche, die stehen ja auch auf "an". Würde allein bei eingestellter "An"-Postion Strom verbraucht, müssten die Stabi-Objektive ja in der Lenkertasche umher wandern und meine Nahrungsergänzungsmittel aufessen.

Hi Henning,

ist die Kamera ausgeschaltet, d.h. im Menu einstellen, dass die sich nach 30 Sek. automatisch ausschaltet (trotz "mechanisch" eingeschaltet) zieht das Objektiv auch keinen Strom.

Wenn Du viel mit Stabilisator fotografierst, z.B. Safari - dann kostet Dich das ca. 10-15 der Bilder. Bei mir heißt das: 1250 Bilder statt 1500 mit einem Akku
Bilder übers Display betrachten kostet mehr Akkuleistung

Gruß
Thomas

1. Einfach anlassen und vergessen, ein wie auch immer erhöhter Stromverbrauch spielt keine Rolle.

2. Bei Langzeitbelichtungen (Kamera auf Stativ oder anders ruhig gestellt) Stabi unbedingt ausschalten, da dieser erstaunlicherweise eine Verwackelung erzeugen kann.

Hallo Marcin,

ich dachte, die Stabilisatoren haben eine Stativ-Erkennung.

Grüße
Andreas

Nicht, dass ich wüsste. Wie soll die funktionieren?

Ich habe an meinem 16-85 den Stabilisator mal mit einer Zeitreihe probiert - also mal mit, mal ohne Stabi. Er bringt ungefähr drei Zeitstufen - also sozusagen umgerechnet drei Blendenstufen "offener". Da muss das Objektiv beispielsweise statt 5,6 als offene Blende 2,8 haben, um das auszugleichen. Allerdings wird dann auch der Schärfebereich kleiner...

"Konzentrieren", wie Du schreibst, bringt im Bereich Verwackeln nix. Allerdings Ellenbogen am Oberkörper abstützen, ausatmen, kurz innehalten, abdrücken...

Hallo Marcin,

ob bzw. wie stark es wackelt.

Grüße
Andreas

Na, das nenne ich doch "konzentrieren": Gute Haltung einnehmen, nochmal durchatmen.

Zur Blendenzahl: Bei Wikepedia steht ja bis zu vier Blendenstufen - und richtigerweise auch: nach Herstellerangaben. Und es gibt unterschiedliche Hersteller, sogar unterschiedliche Systeme. Dass die Angaben übertrieben werden, dürfte in der Natur des Werbeargumentes liegen. Ich glaube nicht, dass man dass sinnvoll messen kann, denn das Wackeln der eigenen Hand ist ja unterschiedlich - nicht nur unterschiedlich stark, sondern auch unterschiedlich gerichtet, der Stabi reagiert darauf unterschiedlich. Auch ist beim Realfotografieren im Außenbereich das Licht nie exakt gleich, dass man eine vernünftige Messreihe machen könnte.

Die eigentliche Frage ist ja bereist beantwortet...

In der Lenkertasche macht der Stabi keine Probleme, da sich die Kamera ausschaltet (wenn sie nicht ausgeschaltet wurde) und damit auch den Stabi lahmlegt... Ich würde die hardwaremäßige Ausschaltung immer wählen, wenn ich mir nicht absolut sicher bin, dass der Auslöser garantiert nicht berührt werden kann...

die angebliche Stativerkennung funktioniert weder bei diesem noch beim Vorgänger Objektiv (17-85) zufriedenstellend, also wenn man Fotos vom Stativ macht, Stabi IMMER ausschalten, sonst korrigiert der Bewegungen die nicht da sind ;-)

Beste Grüße,

radmarc

P.S.: Schaut mal bei Traumflieger, da gibt's viele sinnvolle Infos und ein super Forum für Canon-Fotografie

Ab und zu finde ich dich ziemlich pedantisch...
Meine Messreihe fand ich für mich vernünftig genug um zu sehen, dass ich drei Blendenstufen Vorteil habe. Gemacht im Zimmer innerhalb von ein, zwei Minuten bei gleichen Lichtverhältnissen und gleichem fixierten Punkt.
Dass die Leser meines Beitrags hier wissen, dass ich nicht der Chef der Technikabteilung von Colorfoto bin, habe ich mal vorausgesetzt. Und dass es verschiedene Systeme, verschiedene Kameras, verschiedene Modelle gibt, die unterschiedlich funktionieren (aber ähnliche Ergebnisse erzielen), dürfte wohl auch jedem klar sein. Und dass man mit der Hand mal so, mal so wackelt, auch...

Solange du in der Canon mit Originalakkus hantierst, kannst du dir Gedanken über den Stromverbrauch völlig sparen, die halten doch ewig! Ich habe auch eine Canon auf Radreise im Dauereinsatz mit dem 17-85 Objektiv mit Bildstabi und komme mit einem Akku mindestens fünf Tage hin, wenn nicht sogar länger. Habe bislang nie so auf die Bilderzahl geachtet, aber auf der Italientour letztes Jahr habe ich in acht Tagen ein einziges Mal den Akku gewechselt und am Schluss über 1000 Bilder gehabt.
'ne Canon ist da wie das Duracell-Häschen ... sie läuft und läuft und läuft ...

LG, Ally


PS: Das 17-85 hat sich bei mir aus dem exakt gleichen Grund ideal bewährt als "Immerdrauf". Nur andere Radler mit Spargepäck und kleinen Ixus (o.ä.) gucken immer recht belustigt, was ich da für ein Trumm aus meiner Lenkertasche hole .. einer meinte mal, sein Gesamtgepäck wäre wohl nur unwesentlich schwerer als allein meine Kamera