hallo Rollo,
ich selbst fahre mit eher schwerem Gepäck und habe festgestellt, dass das Gewicht in Dänemark fast keine und in Schweden keine große Rolle spielt. Norwegen mit seinen steilen Stiegen ist da was anderes.
In Schweden könntest Du immerhin im
Vandrarhem übernachten, gar nicht teuer. In Dänemark gibt es u.a offene Schutzhütten, aber nicht allzu viele.
Fahrten ohne Zelt kommen für mich allerdings nicht in Frage.
Jetzt im Sommer waren es 22kg Gepäck, schon etwas weniger als früher.
Interessanterweise sind die 4 Packtaschen (Ortlieb) und der Packsack (Zölzer) für Zelt und Penntüte schon mit 3,5kg dabei.
Zelt: Vaude Hogan Ultralight, in der alten Ausführung, 1.6kg.
Vom Weglassen des Innenzeltes rate ich ab. Es hält in Dänemark den Wind und den Flugsand ab und in Schweden die Mücken. Ich habe mir sogar noch eine leichte Bauplane besorgt und so zurechtgeschnitten, dass diese als Unterlage für Innenzelt und Apsis reicht - Gewicht lag bei 400g; es geht wohl auch leichter. Gut gegen nasse Plätze und spitze Steine.
Isomatte war eine recht alte EVA-Matte, ca. 400g, Penntüte ein Defence 1 - ca. 1,1kg, nix für kalte Tage, reicht aber so bis ca. 5 Grad herunter.
Kochen: der kleine Trangia, Normalausführung (gut 700g), dazu der Gasbrenner (180g) und stets 2 Stechkartuschen sowie ein Adapter dafür. Das Ganze geht aber sicher deutlich leichter- vielleicht nächstes Jahr....
Denn wollt ich'n büschen watt sehen im Zelt: Selbstbau-LED-Leuchten mit Vorschaltgerät und Akku, und auch noch 2 Bücher - zusammen deutlich über 1kg. Allerdings fuhr ich dieses Jahr Mitte/Ende September - im Hochsommer ist das überflüssig. Das Telefon war auch dabei, aber mehr für Fotos und zum Musikhören. Aufladung aus dem Akku. Zusätzlich ein Jobi Gorillapod als Stativ: es lässt sich so biegen, dass auch das Telefon da rein gelegt werden kann! Sehr klein und leicht.
Plünnen: 1 dünner Fleecepullover, ein halbwegs leichter Anorak mit Fleecefutter, eine *sehr* dünne Jacke (grad eine Lage Kunstfaser), eine Hose, eine kurze und eine lange Radhose, 2 Trikots, ein Paar Armlinge, ein paar kurze und ein paar lange Handschuhe, einiges an Socken, diverse Buffs, Hut (Boonie Hat), Goretex-Parka und -hose, ein paar sauschwere, aber solide BW-Kampfstiefel, ein Paar Gamaschen und ein Poncho (Exped Bivy, "taucht" auch als Biwaksack). Die Hose habe ich nur wenig verwendet; die Goretex hätte gereicht, dito war die kurze Radhose nicht notwendig. Den Poncho habe ich bei starkem Wind als Biwaksack benutzt, weil es durch das doch sehr leichte Zelt durchpfiff (das Innenzelt hat als Tür teils Stoff und teils Fliegengitter - nicht doll).
Die langen Handschuhe brauchte ich nicht.
Insgesamt hatte ich dieses Jahr eine Menge Schietwetter, und die Zusammenstellung werde ich in etwa so wieder mitnehmen.
Werkzeug kann eher leicht ausfallen. Hatte das Minimum an Inbusschlüsseln mit, Flickzeug und einen Ersatzschlauch. Der Ersatzschlauch muss nicht unbedingt sein (ca 150g), aber Ersatzspeichen und einen Spannschlüssel habe ich immer dabei und schon einige Male gebraucht.
Früher fuhr ich mit schweren Reifen wie dem Marathon Plus. Der wiegt nicht nur um die 900g, sondern kostet auch Kraft durch seinen hohen Rollwiderstand. Habe dann mal den Hurricane ausprobiert: der ist sehr leicht, aber ein Plattensammler. Fahre jetzt wieder den einfachen Marathon - ist leichter, rollt leichter, keine Probleme. Mir scheint, der Rollwiderstand ist mindestens so wichtig wie das Gesamtgewicht.
Schön schwer sind immer wieder die Karten, wenn man reichlich davon mitnimmt - und teuer, wenn sie nass und dadurch unbrauchbar werden.
Einmal habe ich den gängigen Tipp angewandt, den Ständer zur Gewichtsersparnis abzubauen. Schmarrn! In den Taschen wühlen, während das Rad irgendwo rumlügt? Der Ständer bleibt dran.
Die schöne, aber unsäglich schwere gefederte Sattelstütze ist dagegen längst wech. In Dänemark braucht man die nicht, in Schweden kam sie wohl ein paar Male zum Zuge, wenn die Straßen allzu schlaglöchrig waren. Wech... auch der Sattel ist jetzt eine ganz leichte Ausführung.
Aber das hüpfende Komma ist die Fresserei! Auf der letzten Tour gabs jeden Morgen ein ordentliches Frühstück, oft Bratkartoffeln. So karrte ich Kartoffeln, Speck, Margarine, Zwiebeln, Eier, Knäcke, Kaffee, Zucker, Marmelade und Haferflocken mit mir rum. Ach ja, und Suchtmittel wie etwa Kekse. Und Mööch. Und was zu Saufen, und auch noch Wasser. Alles in täglich wechselnden Beständen (bloß kein "Sempf", den lass ich _hier_ ab
)
Dann wurden noch Bücher gekauft und etliche hochinteressante Kiesel und andere Funde von Dänemarks Stränden mitgehen geheißen (nein, *keine* gestrandete Viermastbark). Die Packtaschen sind bei mir *immer* voll.
OT: im Strandungsmuseum zu Thorsminde war ich aber wieder; draußen gabs dekorative Wellen von 2,5m und 7 Bft aus West, nur keine Strandung "live", wohl wg. Nachsaison.
Überigrins habe ich auf einer harmlosen Fahrt von 1.450km durch Schleswig-Holstein und länx dänischer Küstenlinien immerhin 4 von meinen überzähligen Kilos verloren. Ultraleicht wär das kaum gelungen
Allns tosomm: Fahrrad 17kg, Gepäck 22kg, selber ca. 95kg.
Fresserei, Souvenirs, Fundsachen: irgendwo zwischen 5 und 10kg.
... und das Ergebnis: 42! so unsigned long
der elwoodianer