Wie wäre es z.B. mit einer kleineren Tube Sonnencreme? 340 g nur dafür scheint mir sehr übertrieben.

Gruss
Manuel

Hallo an alle!

Da hat ja wieder mal jemand ein heisses Thema angeschnitten! So will ich auch mal meinen Senf dazu geben, besonders weil das Thema fuer mich gerade aktuell ist. Bin schon seit bald 8 Monaten mit Rad und BOB unterwegs. Ich finde ultralight ja auch toll, besonders wenn es sich um kurze Unternehmen handelt. Bei Langzeitreisen sieht dies jedoch voellig anders aus, da ist fuer mich Gewicht absolut zweitrangig. Viel entscheidender ist es, auf Robustheit und Langlebigkeit der mitgefuehrten Ausruestung zu achten, was sich natuerlich spuerbar im Gewicht niederschlaegt.

Jedenfalls wog mein vollbepacktes Gefaehrt (Velotraum + BOB Trailer) inkl. Essen fuer ein paar Tage (was ich fast staendig dabei habe) etwa 75 kg, wobei schon etwa 25 kg auf das Gefaehrt entfallen. Mittlerweile habe ich schon ein wenig abgespeckt, Ersatzteile gebraucht und Ueberfluessiges nach Hause geschickt, so schaetze ich das aktuelle Gewicht noch auf 60 - 65 kg. Immer noch viel, und ich werde oft gefragt, was ich denn alles so mit mir herumschleppe oder warum ich ueberhaupt einen Anhaenger dabei habe.

Wie erwaehnt, finde ich das Gewicht ziemlich zweitrangig. Schlimmstenfalls dauert es eben ein bisschen laenger, bis man oben am Berg ankommt oder die Tagesetappen sind minimal kuerzer, doch schliesslich handelt es sich ja nicht um ein Rennen! Die Praxis hat aber gezeigt, dass ich jeweils nur wenig langsamer war als andere Leute mit 'ueblichem' Gepaeck (30 - 40 kg Gesamtgewicht). Und irgendwie habe ich es auch schon durch die Alpen, den Pamir und Westtibet geschafft...

Fuer mich gibt es einige Gruende, warum ich keinesfalls auf den Anhaenger verzichten will:

1. Ich nehme gerne ein paar Dinge mit, die nicht unbedingt noetig waeren.
2. Ich finde genuegend Platz beim Packen einen riesen Luxus und bin jeweils auch viel schneller als Andere, da ich viel weniger genau packen muss.
3. Ich habe von Anfang an ziemlich viel Ersatz- und Reparaturmaterial mitgeschleppt und konnte deshalb bisher auf Ersatzteillieferungen verzichten.
4. Auch groessere Einkaeufe oder Essen fuer einige Tage passen locker in die Taschen hinein.
5. Das Hinterrad wird entlastet und Probleme mit gebrochenen Speichen gehoeren der Vergangenheit an!

Es gaebe sicherlich noch mehr anzufuegen, doch das sind fuer mich mal die Hauptvorteile und wie erwaehnt hat sich mein Packsystem auf den vergangenen knapp 15'000 km sehr bewaehrt.

Ich hoffe, ich bin mit meiner Lobrede auf BOB nicht zu sehr vom eigentlichen Thema abgewichen...

Jedenfalls lasst die Waage zu Hause und packt mal rein, was ihr unterwegs gerne dabei habt! Schlimmstenfalls gibt es hoechstens ein bisschen strammere Waden !

Gruss, Roman

Hallo Roman,
ich lese schon seit Beginn deiner Tour mit da ich solche Reisen immer spannend finde.

Da ich selbst schon monatelang in der Welt unterwegs war, war ich sehr erstaunt über die unglaublichen Gepäckmengen die du mitschleppst. Mein Velotraum hatte damals inklusive Gepäck (ohne Lebensmittel und Brennstoffe) ca. 35kg gewogen. Damit war ich im März in Tibet, im tropischen Darwin, den Andenwüsten und der regenreichen Careterra Austral immer gut gerüstet.

(Zitat aus Website Touroman)

Ich denke solche Dinge passieren bei übermäßiger Beladung. Das seitliche aufscheuern (ohne das eigentlich etwas scheuert) ist ein ganz typisches Überlastungzeichen bei Reifen.
Zwei große Gepäcktaschen hinten und ein schwerer Anhänger können auch eine Hinterradstrebe überlasten, das erscheint mir auch nicht als seltsamer Zufall sondern schlicht überlastet.
Gut das du schon abgespeckt hast.

Bin jetzt schon auf deinen neuesten Bericht gespannt und wünsche dir weiter ne gute Reise.

Tja das gute Gepaeck

Auch ich bin mittlerweile 5 Monate von Oesterreich bis hier nach Ali (Tibet) unterwegs und hatte als ich starten wollte 40 kg Gepaecke ohne Verpflegung und ohne Wasser. Dann habe ich noch kurzfristig auf ca. 30 kg abgespeckt. Mittlerweile habe ich aber vieles nach Hause geschickt bew. habe auch wieder etwas dazu bekommen. Letzter Stand war 25 kg ohne Wasser und verpflegung und ohne Rad, jedoch mit Gepaecktaschen. Ich werde mal wieder das Zeugs irgendwo auf die Waage stellen, weil ich selbst wissen will wieviel ich derzeit an Gepaeck habe. Derzeit habe ich keine Probleme mit der Belastung der Reifen oder des rades, nur ein paar Problemchen mit der Bremse und einer Oelverlierenden Rohloff was aber ja scheinbar normal ist und kein Problem darstellt nach Ruecksprache mit den Rohloff Technickern.

Allerdings muss ich zugeben, das ich an meiner Ausruestung andauernd herumwerkle und immer versuche noch zu reduzieren, unter der Vorraussetzung maximaler Flexibilitaet.

Dennoch irgend jemand hat mir mal gesagt weniger ist oft mehr, das trifft auf einer laengeren Reise definitiv zu, ich bin aber trotzdem ein Typ der nicht in Homestays oder dergleichen uebernachten muss nur um seine Akkus oder Batterien zu laden, dazu gibt es Solarpaneel und SON Dynamo!

Alles Gute und Gruesse aus Ali (Ost-Tibet)

Carl Steiner

Das verstehe ich nicht, wenn das Gewicht nicht interessiert, warum schickst Du dann was nach Hause???
Deshalb finde ich die Frage nach einem guten individeullen Kompromiss zwischem Notwendigem, gewünschtem Komfort und Gewicht schon ziemlich wichtig.

Gruß Dittmar

Hallo,

morgen früh geht es ganz spontan noch mal ein paar Tage das gute Wetter ausnutzen. Ich finde es schon erstaunlich wieviel Gewicht und Volumen da schnell zusammen kommt. Gerade gewogen sind es mit Wasser 22 kg. Verteilen tut sich das auf zwei kleinere Packtaschen hinten und einem einspurigen Anhänger.
Sehr schwer ist dabei mein Zelt mit 4,6 kg, aber derzeit ist kein Geld für was leichteres da. Und es ist ein hervorragendes 2 Personenzelt was mich seit Jahren begleitet und immer tadellos war.
Auch ist die Werkzeugausstattung überdurchschnittlich schwer, das werde ich sicherlich später noch mal optimieren. Als Handwerker fällt es mir aber schwer auf so manches zu verzichten.
Kocher/Küche habe ich nicht dabei denn warum soll ich im Urlaub kochen wenn ich das schon zu Hause nicht mache?

Gruß Kai

Ich habe diesen Sommer eine nur fünftägige Alpentour gemacht mit dem Reiserad. Dabei hatte ich auch Benzinkocher, warme Kleidung, Schlafsack und Tarp (500 g + Heringe). Gesamtgewicht inkl. Werkzeug und 2 HR-Taschen lag knapp unter 9 kg.

Zur Zeit plane ich eine mehrmonatige Reise in Südamerika. Da werde ich inkl. Einpersonenzelt, Kocher usw., 4 Packtaschen, zweites Paar Schuhe, leichter Trekkingrucksack, sehr warme Kleidung und etwas Kartenmaterial und Lektüre auf knappe 14 kg kommen.

Gruss
Manuel

Das finde ich jetzt echt wenig, vor allem für lange Zeit

Mein Gepäck liegt auh so im üblichen Rahmen, zb für die letzte Tour durch Norwegen 18kg inkl Taschen (wiegen 3,7kg) ohne Proviant. Die "unnötigen" schwereren Posten waren Werkzeug + Ersatzteile ca 1.5kg, 3 Bücher, Benzinkocher... dafür spare ich z.B bei Kleidung, ich fahre praktishc jeden Tag mit den gleichen Mammut-Zip-off Hosen (mit ultradünnen Unterhosen), Polyester T-Shirt und bei Bedarf Windstopperjacke. Leichte Ersatzkleider für abends habe ich natürlich schon, inkl Tevas.

Verglichen mit sonst hab ich eingespart bei:
Schlafsack 700Gramm statt 1600gr
keine Thermosflasche
keine Zeltunterlegplane
keine Goretex-gamaschen
Flash-MP3 mit AAA's statt ipod+Ladegerät
nur 1 extralight Ersatzschlauch
kein Seiden-inlet

Dafür leiste ich mir unterwegs den Luxus von frischer Pastasauce statt Pulver, frische Milch statt Milchpulver, Obst... usw.Allgemein habe ich gerne für einige Tage Essen dabei, das ist mir viel wichtiger als ein zweites Paar Schuhe oder so.

Ich finde es macht schon einen beachtlichen unterschied wenn man ein wenig aufs Gewicht schaut, aber dies ist in erster Linie natürlich nur psychologisch relevant.. wenn man sich mit dem Gewicht des Rads abfindet dann wird man so oder so glücklich. Praktisch am niedrigen Gewicht finde ich wenn man das Rad
noch problemlos Treppen oder ähnliches hinauftragen kann.


Grüsse Raphael

Da bin ich beeindruckt. Ich komme, mit Verpflegung für 2 Tage und inkl. aller Taschen, Flaschen usw. nicht unter 18 kg. Wie andere auch, nehme ich mir die Gewichstlimite der Fluggesellschaften als Massstab. Hätte also noch etwas Luft nach oben

Hallo!

Bei mir sind`s immer so um die 13-18kg Gepäck inkl. Taschen und Zelt je nach Tour. Das ganze verteilte sich bisher auf 2 Backroller und einen Packsack.

Neuerdings auf 2 Backroller und 2 Frontroller (fährt sich viel besser) - Zelt wie eh und je auf den Gepäckträger.

Ich habe für mich einen Kompromiss zwischen Komfort, Preis-Leistung und Gewicht gefunden.
Also nicht den leichtesten Schlafsack (aber preiswert), nicht die dünnste Thermarest (5cm - sehr komfortabel).



Viele Grüße
Jens

Hallo!

Ich fahre mit 22kg in Klimabereichen wie Norwegen (zelte dabei ausschließlich), so kann ich auch lange Touren gemütlich fahren und dabei noch gut leben. Wenn ich die (sauschwere ) Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiv und die Bücher weglassen würde, käme ich sicher unter 20kg. Aber auch so passt alles incl. Zelt, Schlafsack und Luftmatratze in die 4 Taschen und die Lenkertasche. (Und wenn nötig auch noch Essen für 4 Tage.)

lg irg

auf oder um?
Gruss Chris

25,5 - 2,5 = 23 kg ....um.

Hallo,

Genau, ohne Kamera macht es viel weniger Spass. Ein Ehepaar, das wir kennen, radelt organisiert durch einen Veranstalter. Da wird das Gepäck jeweils per Minibus jeden Abend im entsprechenden Hotel abgeladen. Ich persönlich kann mir so etwas nicht denken. Gepäck gehört eben auch dazu (nicht zuviel) und vor allem viel Freiheit in der Selbstgestaltung des Tagesablaufes, Schlafortes, Essenpause, Strecken-KM. etc. etc. Ein wenig Abenteuer und Ueberraschungen sollen dabei sein, sonst wird es zur Routine.

Nette Grüsse,

Kanis

bin ja noch Anfänger, aber bei meiner (leider so kläglich gescheiterten) Jakobswegreise kam ich beim besten Willen nicht unter 24 kg...

Ich hab mal eben gaaanz kurz den Thread überflogen.
Ich hab je nach Reiseart vorn 2 x 3-5 kg + 2 kg Lenkertasche, hinten 2 x 6-8 kg + Packsack mit Zelt und Schlafsack (3-5 kg). Dazu kommen noch Getränkeflaschen - das können auch mal schnell 6 kg werden.
Macht maximal irgendwas in Richtung 35 kg. Dazu kommt noch das Eigengewicht des Rades - wenn ich das wüsste. Müsste ich glatt mal irgendwann wiegen. Geschätzte: 16 kg. Und ich 75-80 kg.
Das ergibt Gesamt: 130 kg. Und ich rechne mich generell mit zur Fraktion der Spediteure.
Mit dieser Ladung sind bei mir 500 km in 3 Tagen möglich.
Als ich Berlin - Chemnitz gefahren bin, hatte ich nur hinten meine Taschen je 6 kg (Wasser, Werkzeug, lange Sachen) und meine Lenkertasche mit 2 kg (Digikam, Geldbörse, Handy, GPS, etc.) mit.
Da bin ich knapp 300 km an einem Tag gefahren. Die Taschen wurden irgendwann leichter - man trinkt ja auch mal was.

Martin

Das ist im Flachen, wie sieht es aber aus wenn Gebirge im Wege stehen?

Gruss
Manuel

Hi,

Stand da nicht mal irgendwo, man soll beim Reiseradeln nicht die Hälfte seines eigenen Körpergewichtes überschreiten, damit die Tour nicht zur Tortur wird .

Nette Grüsse,

Kanis

Hi,

Na ja, wenn du ca. 70 Kg wiegst, kannst du demzufolge bis 35 kg laden. Ist natürlich eine Art Richtlinie. Für mich wären 20 kg ideal, mehr wenn es flach geht. Aber nicht mehr, denn bergauf ist nicht meine Leidenschaft.

Netten Gruss,

Kanis

ist auch immer die Frage, ob man allein, oder mit Partner unterwegs ist.
Wenn man zu zweit fährt verteilen sich die Gewichte für Übernachten (Zelt) und Kochen (Topf, kocher, brennstoff, Lebensmittel) auf 2 Personen.
Dann kommst Du sicher auch auf 15-17 kg, wenn du sonst die gleichen klamotten mitnimmst.
Ansonsten bewähren sich Kleidungsstücke, die sich vielfach verwenden lassen. (zip-Hosen, Sandalen=Badelatschen, Armlinge, statt langem Trikot, etc)

job

Ich traue mich beinahe nicht zu posten.

Bin auch bekennender BobYak-Fan. Habe beim Reisen immer einen kleinen Klappstuhl und einen Klapptisch sowie ein Tarp mit Gestänge dabei.

Also gute 20 kg am Rad und runde 30 kg auf dem BobYak. Mit meinem Eigengewicht von 110 kg ergeben sich mit dem Rad zusammen schlappe 180 kg die ich bewege. Bei meinem alten Rover Alurad, gab es nur Probleme mit den Hinterradspeichen, hier mußte ich die 3 D Speichen einsetzen dann war Ruhe.
Beim Reisen bin ich auch nicht der langsamste, es überholen mich nicht wirklich viele Radfahrer. Aber beim Zelten immer auf dem Boden rumzukrauchen ist nun mal nicht mein Ding.

Hallo Mickey,

ich fahre zwar meist als Gewichtssparer durch die Gegend, aber so ist das auch "cool".
Ich habe mal einen Eckard getroffen, der hatte 115kg dabei, incl. rad und Anhänger. Damit war er am Nordkapp - im April. Gezeltet hat er direkt unter der Kugel im Schnee, war ja nichts los. Mir wäre es das zu mühselig, aber ich finde es toll.

Gruß Dittmar

Ah... endlich mal ein zumindest radreisengepäckmässiger Seelenverwandter Dich würde ich gerne mal auf einer Tour treffen. DEIN Gespann muss man gesehen haben, denke ich .

Wir sind Luxusreiseradler, oder wie könnte man das nennen? Ne, besser ComfortReiseRadler, CRRs oder so Wobei so ein Tarp bei Regen mehr als nur Comfort ist, nämlich eben Luxus, finde ich. Denn Luxus ist Platz, Raum, nicht nur bei Reisenden.

Von einem Klappstuhl träume ich auch. Gerne diesen, wo man die Füsse hochlegen kann, und gegen die zusätzlich montierbaren Schaukelstuhkufen ist auch nichts einzuwenden Wenn ich auf den Reisen bloss Zeit hätte, mich auch hinzupflatschen...
Auch ein Tischchen wäre schön, vor allem für Yves zum Gemüse schnibbeln. Aber das ist halt alles zu schwer.

Ich habe übrigens 11 kg abgenommen. Soviel hätte ich am Gepäck nie einsparen können *stolz*

Gruss Filou

Das macht bergauf bestimmt riesigen Spass .

Hast du dir nie überlegt einen kleinen Wohnwagen zu bauen für an dein Gefährt? Das wär doch mal echter Luxus.

Grüsse
Manuel

11 kg Abgenommen meine Hochachtung

Habe im letzten Jahr auch 10 kg geschafft und über den Winter gebracht, bis zum Unfall im Frühjahr nun habe ich fast alles wieder drauf.
Aber mit dem neuen Rad wird nun wieder täglich geradelt, dann regelt es sich fast von alleine.

Der Klappstuhl ist ein Hocker mit Lehne, man sitzt schön gerade darauf. Der BobYak umgedreht ist ein prima Hocker für die Füße
Das Gewicht ist für mich kein Problem, da ich mit dem Rad reise um mein Leben zu entschleunigen, kann ich gut mit einem 13 - 15 km/h Schnitt leben. Meine Etappen bewegen sich so zwischen 60 - 90 km/Tag. Da ich Früh und Abends gerne in Ruhe esse, bleibt mir so, genügend Zeit in aller Ruhe alles auf und ab zubauen und zuverstauen, zu- duschen und den Abend zu genießen.

Ich fahre mit dem Geschleuder ja auch mitten durch den Wald (auf Waldwegen) und navigiere mit dem Kompass, dabei kommst man sowieso nicht so schnell vorwärts.