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#1561546 - vor 8 h
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Hallo Chris,
ich denke, du bist mit den Maßen deines 29er Rockhoppers mit 85 cm Sitzlänge genau richtig versorgt. Vergiss die angestrebte Länge von 93 cm nach Juliane Neuss, das ist viel zu lang. Ich habe ihr Buch auch intensiv durchgekaut und viel ausprobiert. Ich bin 180 cm groß mit Schrittlänge 86 cm barfuß und komme nach ihrer Formel auf 91 cm Sitzlänge. Die habe ich aber nur am Rennrad und Randonneur eingestellt. Am MTB und E-Bike (auch von Specialized) habe ich serienmäßig 83 und 84 cm, und das passt! Dein Rockhopper hat wie meine MTBs mit 654 mm bereits ein sehr langes virtuelles Oberohr, das ergibt mit 60 mm kurzem Vorbau und 68,5 Grad Steuerrohrwinkel eine „moderne“ Geometrie, die sich mit breitem Lenker im Gelände und besonders bergab sehr gut fahren lässt. Das ist etwas vollkommen anderes als die 90er-Jahre 26“-MTBs mit steilem Lenkwinkel, kurzem Radstand und sehr langem Vorbau. Ich bin beides gefahren und habe mein altes 26er nach vielen Jahren verkauft, das würde ich dir für deines auch empfehlen, denn es sieht wirklich viel zu klein für dich aus.
Dein 29er hat also meiner Meinung nach die richtige Größe und mit 85 cm auch die richtige Sitzlänge. Ich würde mich ans Feintuning machen. Beginnend mit 74,5 cm Sattelhöhe (84x0,886), die Sattelneigung so einstellen, dass du weder nach vorne noch nach hinten rutscht. Die Oberfläche deines Brooks sieht in der Seitenansicht nach oben gewölbt aus, ich vermute, du hast ihn zu eng geschnürt. Ich würde die Schnüre zum Einfahren ganz locker lassen oder ganz entfernen, dann wird sich durch das Einfahren der Sattel in der Mitte absenken. Wenn er dann mittig unten zu breit wird und an den Oberschenkeln reibt, kannst du ihn dann mit den Schnüren enger ziehen. Mit der Zeit ergibt sich dann in der Mitte eine Sitzmulde. Wenn du zu weit hinten sitzt, drücken deine Sitzbeinknochen hinten auf den Metallrahmen, ist die Nase zu hoch, drückt diese in die Weichteile. Es gilt also, mit der Zeit die Balance auf dem leicht durchhängenden Mittelbereich zu finden. Zu starkes Schnüren ist da kontraproduktiv. Ein B17 sollte eigentlich ohne Polsterhose fahrbar sein, das Einfahren würde ich sowieso ohne machen. Deine Polsterhose würde ich sofort entsorgen, die sollte einfach perfekt sitzen und auch das Polster da sein, wo es hingehört.
Letztendlich gilt es dann die richtige Lenkerhöhe und Neigung zu finden. Das musst du durch ausprobieren selbst herausfinden. Wenn du das Gefühl hast, mit Rundrücken zu fahren, solltest du darauf achten, dass du nicht mit ausgesteckten, sondern leicht gebeugten Armen fahren solltest, dann kannst du den Rücken mehr strecken und den Oberkörper mehr nach vorn neigen. Wenn alles stimmt, hast du genug Spielraum, um während langer Fahrten die Beckenneigung, die Position auf dem Sattel, die Rücken-und Armstreckung und die Handhaltung immer ein wenig zu variieren, das macht es dann erträglich.
Meiner Meinung nach musst du jetzt also gar kein Geld investieren oder gar ein neues Rad kaufen. Verkaufe lieber das zu kleine, damit wirst du nicht glücklich. Vom Erlös könntest du dir irgendwann eine bessere Gabel ü. Ä. leisten. Die Rahmen von Specialized sind es wert.
Gutes Gelingen.
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#1561547 - vor 8 h
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: JDV]
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Beiträge: 768
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.. ich möchte noch einmal zwischenfragen für den Fall, dass ich etwas überlesen habe: ist es ein normaler B17 Imperial? Ich bin auch lange B17 gefahren - um dann festzustellen, dass mir ein etwas schmalerer Sattel besser passt. Es gibt auch den Narrow Imperial, ich bin aber beim Gilles Berthoud Aspin gelandet. Seit einigen 1000 km ein Traum, auch ohne Polsterhose. Diesen Sattel gibt's auch mit Ausschnitt. Gruß Chris
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#1561551 - vor 6 h
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisli]
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Beiträge: 6.584
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hab hier nicht alles durchgelesen, aber falls der TE den B 17 noch nicht gekauft hat:
ich halte den für einen der unbequemsten Kernledersättel (meiner ist allerdings ohne Imperial-Aussparung). Weiß aber, daß das aufgrund der Verschiedenheit von Hintern eine allerhöchst subjektive Einschätzung ist.
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Geändert von schorsch-adel (vor 6 h) |
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#1561553 - vor 6 h
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: schorsch-adel]
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Moderator
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Beiträge: 13.170
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hab hier nicht alles durchgelesen, aber falls der TE den B 17 noch nicht gekauft hat:
ich halte den für einen der unbequemsten Kernledersättel (meiner ist allerdings ohne Imperial-Aussparung). Weiß aber, daß das aufgrund der Verschiedenheit von Hintern eine allerhöchst subjektive Einschätzung ist. Für mich war der B 17 und ist nun die Imperial-Ausführung immer der beste Sattel. Aber genau das ist das Problem. Sattelempfehlungen kann man eigentlich gar nicht wirklich geben. Das ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Hier hilft nur Testen, um dann hoffentlich einen Treffer zu landen .
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1561554 - vor 5 h
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: JDV]
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Moderator
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Beiträge: 14.763
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Hergiss die angestrebte Länge von 93 cm nach Juliane Neuss, das ist viel zu lang. Wo steht das? Hab ich was überlesen? Hast Du das richtig gelesen?
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° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° Reisen + | |
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#1561555 - vor 4 h
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Juergen]
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Beiträge: 368
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Hergiss die angestrebte Länge von 93 cm nach Juliane Neuss, das ist viel zu lang. Wo steht das? Hab ich was überlesen? Hast Du das richtig gelesen? Das steht im initialen Beitrag unter dem zweiten Foto im fünften Absatz. Und ist meiner Meinung nach der Grund für die Verwirrtheit des TE. Sitzlänge bei Juliane Neuss bedeutet der Abstand hintere Sattelkante bis Mitte Lenkergriff. Außerdem habe ich „Vergiss“ und nicht „Hergiss“ geschrieben.
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Geändert von JDV (vor 4 h) |
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#1561562 - vor 1 h
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: JDV]
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Beiträge: 1.869
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Sitzlänge bei Juliane Neuss bedeutet der Abstand hintere Sattelkante bis Mitte Lenkergriff. Mit der Definition der Sitzlänge habe ich auch meine Probleme Bei meinen vier Rädern (alle 559er) habe ich von Sattelspitze bis Mitte Lenkerklemmung 52-53 cm. Der Lenker ist bei mir (vom Boden gemessen, wieder bis Mitte Lenkerklemmung) etwa 2 cm höher als die Mitte des (leicht nach vorn geneigten) Sattels. Ich bin 183 cm groß und habe eine Schrittlänge von 84 cm. Die Sitzhaltung von Juliane Neuss ist mir zu überstreckt. Es ist zwar eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber was bei mir gar nicht gut ankam war deren Ansicht über die korrekte Sattelhöhe. Für mich gilt schon seit Jahrzehnten: Wenn man im unteren Totpunkt der Kurbel mit der Ferse und durchgestrecktem Bein auf dem Pedal szeht, dann passt es. Juliane Neuss steht afaik auf dem Standpunkt, der Fuß müsse auch im unteren Kurbel-Totpunkt noch nach unten gestreckt sein. Das ist eine sehr rennmäßige Haltung und führt bei mir binnen kürzester Zeit zu einer Disbalance zwischen dem Beinheber- und dem Wadenmuskel. Okay, ich fahre schon wegen meiner bislang fünf Bandscheibenvorfälle relativ aufrecht. Wenn ich das nicht tue, sondern mich weiter nach vorne neige, also je rennmäßiger die Position ist, desto mehr Probleme bekomme ich außerdem mit der Halswirbelsäule, weil die nach hinten überstreckt wird Da ist es mir schon regelrecht schwindelig geworden (hat mir auch der Orthopäde so bestätigt). Eine solche Haltung geht außerdem im Stadtverkehr schon aus Sicherheitsgründen gar nicht, weil ich dann auch nur die zwei, drei Meter vor dem Vorderrad sehe, wenn ich schmerzfrei bleiben will. Ähnlich schrieb ja auch der TE gleich eingangs dieses Fadens, er wolle nicht nur die paar Meter vor dem Vorderrad sehen... Das betrifft jetzt natürlich speziell mich, aber sonst kann ich überhaupt nicht schmerzfrei radeln... Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Cycle. Recycle. For a better world... |
Geändert von Cruising (vor 1 h) |
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#1561564 - vor 25 min
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Cruising]
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Ich vertrete hier nicht die von Juliane Neuß benutze Methode der Sitzlängenmessung über den Satz des Pythagoras, weil sie sie für alle Radtypen außer Rennräder und alle Lenkertypen anwenden möchte, ich aber deutliche Unterschiede je nach Radtyp für sinnvoll halte. Ich habe nur auf die Endpunkte, also Sattelhinterkante und Mitte Lenkergriff hingewiesen, damit hier keine Mißverständnisse bei anderen Bezugspunkten aufkommen. Diese Messpunkte sind aber bei ihr zwingend notwendig, weil ihre Berechnung auf der Rücken- und der Armlänge beruht und sich daraus die dritte Seite des Dreiecks ergibt. Sie sind aber auch sinnvoll, weil sie Sattellänge und Lenkerform mit einbezieht, Bei deinen Messpunkten wird das nicht berücksichtigt. Bei einem kürzeren Sattel wird dein Hintern immer noch mit der hinteren Sattelkante abschließen. Die Messung der Lenkerklemmung berücksichtigt überhaupt nicht die Position der Hände bei unterschiedlichen Lenkertypen. Da könnten dann auch 20 cm Unterschied zwischen Rennlenker-Bremsgriffhaltung und Traininsbügel entstehen, obwohl deine Meßpunkte gleichgeblieben sind. Bei der Berechnung der Sitzhöhe komme ich mit der Formel Innenbeinlänge x 0,886 als Basis ganz gut zurecht, addiere ich noch einen Zentimeter, lande ich ungefähr bei der von Juliane Neuss propagierten Position mit leicht abgesenkter Fußsptze. Das kann aber anfangs zu Achillessehnenproblemen führen. Es ist aber auch nicht so, dass alle Rennradfahrer so sitzen würden. Schau dir z. B. mal Aufnahmen von Peter Sagan an.
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