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#1553545 - 03.07.24 13:30
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: schorsch-adel]
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Meine Gamaschen wiegen 93 g und brauchen kaum Platz. Und sehen in Kombination mit meinen kurzen VauDe Regenshorts (118 g) über den käsweißen Knien ultra cool aus Und das zu jeder Jahreszeit?
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#1553552 - 03.07.24 14:50
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: kaman]
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Zum überlegen: Du fährst einen Anstieg mit 1.500 Höhenmetern. Du brauchst Getränke für den Anstieg, sparst dir aber z. B. 700 g Getränk ein, um sie dann oben auf dem Berg zu kaufen. Mehr als die Zeit, die du dadurch bei der Bergauffahrt einsparst, verplemperst du dann beim zusätzlichen Einkauf oben auf dem Berg. Wenn ich auf einem Berg ankomme, genieße ich das erst einmal. Da spielt Zeit für mich keine Rolle, bin doch nicht auf der Flucht. Ich mache da auch gerne mal einen Abstecher zu einem Brunnen oder anderer Wasserquelle unterwegs. Dann spielen im Umkehrschluss aber auch die 700 g Mehrgewicht bergauf keine Rolle. Oder spielt die Zeit nur bei der Bergauffahrt eine Rolle und wenn Du oben bist nicht mehr?
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#1553553 - 03.07.24 14:52
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Wenige Gramm Einsparung überall führen schnell zu mehreren 10g. Und was glaubst Du wieviel früher Du durch die Einsparung von 100 g am Stilfser Joch von Prad aus ankommst? Oder wieviel weniger Kalorien Du bis oben hin verbraucht hast? Bitte Zahlen nennen! Das Ganze bewegt sich im vernachlässigbaren Bereich. Im Flachen ist es eine Lachnummer.
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Geändert von m.indurain (03.07.24 15:02) |
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#1553555 - 03.07.24 15:00
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Das Wasser-Argument kommt ja immer wieder. Finde ich aber Quatsch. Man muss einfach zwischen notwendigen Dingen und nicht-notwendigen Dingen unterscheiden. Wasser ist nun mal notwendig. Gehört daher quasi zum Rad, das ja auch notwendig ist. Ob die Trinkflasche leer oder voll ist, macht aber schon mal 700 g aus. D. h. wenn ich mir Gedanken um jede 100 g mache, muss ich mir auch Gedanken darüber machen, wie voll ich die Trinkflasche habe, wenn ich einen langen Berg hochfahre. Im Flachen spielt das keine Rolle. Auf der einen Seite schreibst Du das Wasserargument ist quatsch auf der anderen Seite schreibst Du 1 Trinkflasche ist ausreichend. Was denn?
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#1553556 - 03.07.24 15:03
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Hesse]
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In einer Fahrrad-Gruppe auf FB hat sich gestern jemand vorgestellt. Er hat ein Long-John-artiges Lastenrad und da hängt noch ein dreirädriger Anhänger dran. So macht er Touren. Er weiß wohl, dass das kein Bikepacking ist. Er sieht das vermutlich als Gegenentwurf und nennt das Bike-Glamping Ob das jetzt auch eine Mode wird, dieses Bike-Glamping? Rolf
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#1553559 - 03.07.24 15:57
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: m.indurain]
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Das ist aber nicht der Punkt, finde ich! Der Punkt ist die Herangehensweise! Man muss alles auf den Prüfstand stellen, bei allem überlegen, ob es nötig ist, wo man sparen kann. Sowohl beim Rad als auch beim Gepäck. Zu diskutieren, wozu 100g mehr oder weniger führen, führt sozusagen zu nichts.
Denn was ich immer beobachte, sind die verheerenden Konsequenzen der umgekehrten Vorgehensweise: Wenn man bei einer Sache sagt, die paar Gramm mehr, die gönne ich mir jetzt mal, die machen ja nicht so viel aus (weil man zu faul ist, die Packungen halb leer zu machen, oder nach leichten Packungen zu suchen, usw.), dann macht man das irgendwann bei jeder Sache so! Auch beim Rad. (Da wird dann zum Beispiel mit Nabendynamo und Lichtanlage losgefahren, obwohl grad der 21. Juni, also der längste Tag des Jahres ist). Oder wie Du ja schriebst, dann nimmst Du eben die schwerere Bike-Packing Tasche wegen besserer Funktionalität. Oder man schraubt sich gar mein absolutes Hass-Bauteil an, den Fahrradständer.
Und das addidiert sich dann und addiert sich dann und und und, und dann werden es tatsächlich etliche Kilo mehr und nicht nur 100 Gramm mehr. Das ist der eigentliche Punkt, und hier setze ich jetzt mal wirklich fünf Ausrufezeichen!!!!!
Ich erlebe diese ablehnenden Reaktionen ja grad bei Euch oft.
Es ist aber z.B. auch die Diskussion mit Kollegen und anderen, fahre ich mit Gepäckträger zur Arbeit und habe einen freien Rücken, was angenehmer ist, oder trage ich lieber einen leichten Rucksack und das Rad hat die reine Rennrad-Optik und man ist etwas leichter unterwegs. Lass uns lieber darüber streiten als über einen Bergpass, über den ich wahrscheinlich sowieso nicht mehr rüberkomme, weil mir das mein Pulmuloge nicht zutraut.
Klar, auch auf meinem Arbeitsweg ist die Einsparung wahrscheinlich minimal. Ich hab 22km, sogar ein paar Höhenmeter aber nicht sehr viele. Aber es summiert sich, und ich komme morgens immer ein kleines bisschen weniger zu spät. Über das Jahr gesehen habe ich mehr Freizeit oder schaffe auf Arbeit mehr.
Und, auch wenn ich das schon mal geschrieben habe, es geht vor allem um das Fahrgefühl! Das ist der eigentliche Punkt!!! (noch mal drei Ausrufezeichen)
Und damit geht es mir dann besser, ich bin positiver und leistungsbereiter und das macht mich dann tatsächlich 15 Minuten schneller auf den Bergpass rauf, obwohl es bei mir nur Mittelgebirgspässe sind, die den Namen Pass nicht verdienen. Anhöhe, das passt vielleicht besser für das, was ich noch hochkomme...
Widerspruch auch, was Flachland betrifft! Das ist auch da nicht "lächerlich" sondern sinnvoll. Ich fahre auf Risiko, ich buche Hotels nicht vor. Einmal habe ich den deutsch deutschen Grenzradweg gemacht und stand abends 19 Uhr in the middle of nowhere. Nach hektischem Rumtelefonieren war in 50km Entfernung ein Hotel frei. Aber es war irgendwann Küchenschluss. Ich bin den ganzen Tag lang über Berge gefahren, irgendwo da unten im Südwesten der Ex-DDR. Und dann habe ich über 50km (Hügelland, eher flach!) einen Sprint angezogen, wo ich echt von mir begeistert war. Nachdem ich schon den ganzen Tag über Berge geradelt bin mit etlichen steilen Anstiegen! Und habe noch ein Essen bekommen, bin noch vor Küchenschluss da gewesen. Das ging nur, weil ich so wenig Gepäck hatte.
Stimmt natürlich, in den Bergen merkt man es mehr. Trotzdem mache ich es auch so im Flachland, und auch da bringt es was. Ich versuche Verkehr zu vermeiden und radle daher viele Radwege, auch off-road, deswegen auch Gravelbike. Radwege haben ganz oft scharfe 90° Kurven. Und auch bei Waldwegen muss man oft abbremsen und wieder beschleunigen. Auch das läppert sich. Auch da merkt man auf Dauer jedes Gramm!!
Mir ist aber völlig klar, warum ihr so vehement reagiert. Warum Du zum Beispiel das Wort "lächerlich" verwendest (obwohl Ihr doch hier immer so auf höfliche Umgangsformen pocht). Weil Du im Prinzip weißt, dass ich recht habe! Bzw., wenn Du den nächsten Anstieg hoch radelst mit dem, was Du denkst, sei leichtes Gepäck, weißt Du spätestens, dass ich recht habe. Weil das aber extrem unbequem und arbeitsintensiv ist, wie ich das mache, weil es auch unterwegs mit ein paar (kleinen) Einbußen verbunden ist, deswegen lehnen die meisten von Euch das vehement ab (und nicht wegen alberner Rechnungen, wie viel man mit 100g mehr einen Bergpass länger hoch braucht).
Seid doch mal bitte einfach so ehrlich und gebt das zu, dann wird diese Diskussion vielleicht ein Stück weit rationaler!
Und sorry, wer das Wort lächerlich verwendet, kriegt dann von mir auch keine ganz höfliche Antwort mehr. Vor allem, weil Du offenbar wenig nachgedacht hast.
Denn ich rede auch manchmal mit sehr ambitionierten Rennradlern (trans alp, Ötztal und sowas). Die habe ich auch schon gefragt, ob denn Gewichts-Tuning wirklich so viel bringt. Die bringen da folgende Argumentation, die sehr wahrscheinlich Sport-wissenschaftlich geprüft ist. Man fährt auch im Flachland nicht konstant. Man merkt das gar nicht, aber man wird ständig langsamer, und muss dann wieder beschleunigen. Da kommt über den Tag ganz viel Beschleunigung zusammen. Deswegen macht Gewicht soviel aus. Auch im Flachland!
Grüße Christoph
PS: Und wenn es vorher vielleicht nur gefühlt war, dann wird es jetzt, nach meinem Einwurf, doch ein kleines bißchen deutlicher, dass die Anhänger des Leichtgewichtsradelns hier leider in der Minderheit sind. Aber nicht auf den Straßen und Radwegen draußen! Da sehe ich täglich was anderes!
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#1553560 - 03.07.24 16:03
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: m.indurain]
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Ganz einfach. Notwendige Wassermenge. Eine große Trinkflasche ist sicher notwendig, eine zweite nicht. Aber das mag von Gegend von Gegend tatsächlich verschieden sein. Bei 35°C stoße ich aber sowieso langsam an existenzielle Grenzen, ich glaub nicht, dass das eine zweite Wasserflasche grundlegend ändern würde.
Das Wasserargument ist aber tatsächlich Quatsch, und ich höre das jedes Mal wieder, wenn jemand begründen will, warum es Blödsinn sei, um jedes Gramm zu falschen. Und die ständige Wiederholung dieses Argumentes macht es nicht richtiger.
Es geht um die "Philosophie", wirklich alles wegzulassen, was nicht nötig ist. Siehe den anderen Beitrag von eben... Grüße Christoph
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#1553561 - 03.07.24 16:13
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Und sorry, wer das Wort lächerlich verwendet, kriegt dann von mir auch keine ganz höfliche Antwort mehr. Vor allem, weil Du offenbar wenig nachgedacht hast. Aber das Wort "Quatsch" ist natürlich freundlicher. Hahaha. Damit für mich beendet.
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#1553562 - 03.07.24 16:18
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Und wenn es vorher vielleicht nur gefühlt war, dann wird es jetzt, nach meinem Einwurf, doch ein kleines bißchen deutlicher, dass die Anhänger des Leichtgewichtsradelns hier leider in der Minderheit sind. Warum bedauerst du das? Das kann dir doch egal sein. Ob ich stets und immer einen Nabendynamo im Vorderrad mitlaufen lasse, kann dir doch egal sein. Dadurch hast du persönlich weder einen Vor- noch einen Nachteil. Bist du hier der Messias des Leichtgewichtsradeln und alle haben dir zu folgen? : ... Aber nicht auf den Straßen und Radwegen draußen! Da sehe ich täglich was anderes! Ich auch. 25 - 29 kg schwere Pedelecs. Aber die meintest du doch sicherlich nicht?
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#1553563 - 03.07.24 16:51
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Hallo, CHristoph,
deine Art des Radreisens ist eben auch eine ganz spezielle - eher Leistungstrainig, sozusagen eine Art private Tour de France. Und dafür ist natürlich jedes Gramm weniger ein Gewinn.
Andere machen Touren im hochalpinen Gelände, mit Tragepassagen, auch da kann ich das Streben nach Gewichtseinsparung um jeden Preis nachvollziehen
Aber die meisten Reiseradler wollen eben auch die Natur bewusst genießen, mal eine gemütliche Pause machen, mal irgendwo nen Kaffee trinken, etwas anschauen, Fotos machen, mit jemandem plaudern. Und wenn die zurückgelegten km, die gefahrene Zeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit keine Rolle spielen, dann kann man es sich auch leisten, etwas mehr Gewicht mit sich rumzuschleppen. Ob das nun 7, 15 oder 25 Kilo sind, ist natürlich individuell.
Bei mir wiegen allein Werkzeuge und Ersatzteile ca 1,5 kg. Da sind Schrauben aller Größe, Konusschlüssel, ein 8-er Inbus für die Kurbel und natürlich ein Kettennieter dabei. Alles Dinge, die ich bei meinen früheren Fahrten nicht dabei hatte, und glücklich gewesen wäre, wenn ich sie gehabt hätte, da hatte ich mir unterwegs selbst helfen können, hätte etliche km Schieben und einen Tag Zwangspause vermeiden können. (So sicher, dass bei einem gut gepflegten Rad kein Kettenriss vorkommt, wäre ich auch nicht. Ich hatte schon einen bei einer Kette, die gerade mal 200 km gefahren wurde). Aber das gehört eben in die Kategorie "no risk-no fun"
Und die Gefahr, eventuell kein Quartier zu finden, und dann noch x km zusätzlich fahren zu müssen, gehört in dieselbe Kategorie. Deshalb habe ich auch Zeltausrüstung dabei.
Dass ich mit ca.20 kg Gewicht keine steilen Berge hochkomme, nehme ich halt in Kauf. Das muss ich eben bei der Tourenplanung berücksichtigen. Aber sportlicher Leistungsdruck ist mir eben auch völlig femd (und war es auch in jüngeren Jahren)
VG aus Budapest Martin
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#1553564 - 03.07.24 16:52
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Jaeng]
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Ich weiss ja nicht, wo Du unterwegs bist. Ich sehe hier Rennräder und Gravelbikes. Eines teurer als das andere. Und wenn ich nicht auch auf dem Weg von und zur Arbeit Gewichtstuning machen würde, dann überholen mich hier sogar fitte schnelle junge Frauen auf schnellen Rennrädern.
Aber jetzt kommt bestimmt gleich wieder so ein Psychologe und versucht mich zu analysieren, warum ich es nicht zulassen kann, dass mich Frauen überholen... Grüße Christoph PS: Und in dem Laden, wo ich einkaufe, wird ein Zehntausend-Euro-Rennrad nach dem anderen rausgeschoben. Ohne Motor! Und auch Gravelbikes ohne Ende. (auch ohne Motor) PPS: Ich weiss, dass ich mit meinen Ansichten wohl eher in ein Rennrad-Forum gehöre. Aber ich bin hier drin, weil hier Leute von Navigation Ahnung haben. Zum Beispiel Margit, die scheinbar als Einzige die M-Taste kannte. Diese Taste hat mein Leben verändert! Das interessiert mich in diesem Forum, aber nicht so sehr Leute, die die Rolle von Gewicht gern verdrängen.
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#1553565 - 03.07.24 16:59
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Das interessiert mich in diesem Forum, aber nicht so sehr Leute, die die Rolle von Gewicht gern verdrängen. Nagut, dieses Kompliment kann gerne zurückgegeben werden. Leben und Reisen ist so dermaßen viel mehr als dein Leistungswahnsinn, daß deine Erläuterungen und Missionierungsbemühungen zumindest mich nicht interessieren.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Geändert von iassu (03.07.24 17:01) |
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#1553567 - 03.07.24 17:04
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Ich weiss ja nicht, wo Du unterwegs bist. Ich sehe hier Rennräder und Gravelbikes. Da unterscheiden sich deine subjektiven Wahrnehmungen in Berlin und meine in Hannover und auf meinen Radtouren und Radreisen ganz erheblich. Die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
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#1553569 - 03.07.24 17:13
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Jaeng]
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Hallo zusammen! Ich weiss ja nicht, wo Du unterwegs bist. Ich sehe hier Rennräder und Gravelbikes. Da unterscheiden sich deine subjektiven Wahrnehmungen in Berlin und meine in Hannover und auf meinen Radtouren und Radreisen ganz erheblich. Die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Zu den Verkaufszahlen gibt es hier einige Infos bei der tagesschauGruß LUTZ
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#1553570 - 03.07.24 17:15
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Jaeng]
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Ich weiss ja nicht, wo Du unterwegs bist. Ich sehe hier Rennräder und Gravelbikes. Da unterscheiden sich deine subjektiven Wahrnehmungen in Berlin und meine in Hannover und auf meinen Radtouren und Radreisen ganz erheblich. Die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Wenn man bestimmte Straßen zu bestimmten Uhrzeiten in Berlin fährt (Pendlerströme von und zu eher hippen Bürogegenden), sieht man tatsächlich mehrheitlich Gravelfahrräder und Rennräder. Woanders auch in Berlin nicht. Mit Bikepacking oder Reisen hat das jedoch nichts zu tun, sondern mit Alltagsnutzung.
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#1553572 - 03.07.24 17:36
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Teure Renn und Gravelräder gibt es hier auch, aber einesteils sind das hier in Ungarn nur wenige, die sich das leisten können. Und das sind dann meist keine Reiseradler, sondern Radler, die ganz ohen Gepäck unterwegs sind.
Und ja, früher habe ich auf dem Weg zur Arbeit auf einem 3 km langen störungsfreien Radweg 5-6 Leute überholt (trotz normalem 15 Kg-Fahrrad- aber damals fuhren fast alle so.) Heute werde ich ständig überholt, auch von normalen Rädern, nicht nur von Leichtgewichtigen Rennrädern. Aber das stör mich nicht, ist halt qauch eine Frage des Alters.
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#1553573 - 03.07.24 17:48
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: martinbp]
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Hallo Martin, ich hatte Deinen Beitrag gelesen, Du warst ja hier ganz in der Nähe unterwegs. Du hast natürlich recht, ich habe da andere Prioritäten als andere. Aber was Du beschrieben hast in dem einen Ort in der Märkischen Schweiz, erlebe ich auch ganz oft in letzter Zeit. Man wird immer mehr abgewiesen, je preiswerter das Hotel ist. Oder erreicht keinen. Oder, das hatte ich auch schon, am Telefon ist eine Vietnamesin, die mich nicht versteht und ich verstehe sie nicht.
Ich bin manchmal nach schweren Etappen abends auch nicht mehr so ganz zurechnungsfähig. Meine Hotelsuche ist dann einfach nicht mehr rational und überlegt, sondern eher panisch, ich mache Fehler, ich übersehe was, ich versteh' mein Smartphone nicht mehr, etc... Die teuren Hotels findet man dann immer als erstes, das ist fatal.
Meine Übernachtungen werden daher leider im Schnitt immer teurer, und ich muss und will da irgendwann die Reißleine ziehen. Ich traue es mir kaum zu sagen, das letzte Jahr hab ich auf dem Zschkopau-Radweg (ein extrem rauer und anstrengender Radweg, hat nix mit Flussradweg zu tun, noch viel krasser als Saaleradweg) 150 Euro für ein Einzelzimmer gezahlt. In irgend so einem Kurort, irgendwas mit Wolkenstein. Und dann haben die mir noch mal ca. 40-50 Euro für s Abendessen plus Trinken abgeknöpft. Und Null Gegenwert, das Frühstück war unterirdisch, es fand Nahkampf am Buffet statt, und alles war von irgendwelchen Pauschal-Kururlaubern weg gefressen. Man fand kaum einen Platz. Ich war total stinkig, ich habe sogar eine Protest-e-mail an dieses Hotel geschrieben (natürlich keine Antwort bekommen).
Wir haben auch ganz klar in Ost-Deutschland Hotelsterben und Restaurant-Sterben, und übrig bleiben nur die teuren Hotels.
Ich überlege daher immer mehr, doch für alle Fälle ein Leichtzelt oder Tarp mitzunehmen. Und frage mich, was da Minimum ist, um über die paar dunklen Stunden zu kommen, bis es hell wird und man weiterradeln kann. Die Alternative wäre, eben doch Lichtanlage und Nabendynamo mitzunehmen, und dann die Nacht durchzuradeln, oder bis zur nächsten großen Stadt, wo es Hotels mit Nachtrezeption gibt, zu radeln. Dann müsste aber auch mein Garmin noch ein paar mehr Akkustunden bekommen, also ich müsste den Edge 1030 Plus kaufen.
Hätte ich entweder die Möglichkeit, ein paar Stunden Dunkelheit zu überstehen, oder Licht, so dass ich durchradeln kann, dann könnte ich ein 150 Euro teures Hotel auch mal ausschlagen, dann wird es hoffentlich wieder billiger.
Ich werde daher möglicherweise die ultimative Leichtradelei aufgeben müssen, aber ich überlege noch, es macht schon Spaß, so ultra-leicht unterwegs zu sein. Alternative wäre ja auch, sich irgendwo eine preiswerte schöne Ferienwohnung / Ferienhaus zu suchen, und von dort sternförmig jeden Tag Touren zu machen. Dann habe ich abends nicht mal Einschränkungen und tagsüber fast gar kein Gepäck.
Ersatzteile/Werkzeug: Mir ist aber wirklich noch nie eine Kette gerissen. Und ich bin inzwischen wirklich viele km geradelt. Das Restrisiko finde ich daher gering und gehe es ein. Es gibt ja auch andere Sachen. Mir ist im letzten Jahr ein Reifentöter in den Schwalbe Marathon gefahren. Ich glaube, der wurde mit Absicht ausgelegt, es sah wie präpariert aus. (Dahme-Radweg). Ich hatte schwitzige Hände, es war heiß, ich hatte zu weiche Reifenheber mit, ich hab das Ding einfach nicht runtergekriegt und mußte mich von Berlin abholen lassen. Und der Reifen war so auch beschädigt, Schlauchwechsel wäre vielleicht nicht mal gegangen. Es kann einen auch im Wald ein Stock sämtliche Speichen zersäbeln. Dann wäre ja auch Schluss. Vor allem habe ich zugegebenermaßen überhaupt keine Ahnung von Reparatur. Außer Schlauchwechseln kann ich quasi nix. Ich lass immer alles bei meinem Händler machen. Daher bin ich kaum verführt, Ersatzteile und Werkzeug mitzunehmen, die würden mir eh nix nützen. Es sei denn, es kommt jemand vorbei, der Ahnung hat, ich will aber auch keinem zur Last fallen.
Daher treibt mich vor allem die Frage um, wie finde ich im Ernstfall ein Taxi? Ich hörte jetzt einen Fall, wo eine in Mecklenburg mit einem E-Mountainbike gestürzt ist und sich verletzt hat. Die beiden brauchten dann ein Taxi, um die Räder dort wegzukriegen, der Krankenwagen hat die nicht mitgenommen. Sie haben tatsächlich eines gefunden. Aber die haben einen Heck-Fahrradträger dabei gehabt. Das Ding wäre für mein Carbonrad ziemlich gefährlich. Einmal zu fest angezogen, und der Rahmen macht Knack. Mein Gravelbike nimmt aber (weil kein Gepäckträger und keine Schutzbleche) nicht viel Platz weg, wenn ich das Vorderrad ausbaue. Es müsste eigentlich mindestens in ein Großraum-Taxi gehen, wahrscheinlich sogar in einen großen Kofferraum.
Aber finde ich einen Taxi-Fahrer, der das macht? Ich hoffe ja, wenn ich einen entsprechenden (heftigen) Aufpreis zahle. Noch brauchte ich das nicht, aber eines Tages wird es mal den Fall geben, wo ich das brauchen werde.
Und noch mal zum Thema Leichtradeln: Du bist ja älter als ich. Aber ich bin auch nicht mehr der Jüngste (61). Mich treibt daher auch das gesundheitliche Risiko um, ich schreibe das nur nicht so gern. Es ist nicht nur Fahrspaß mit dem leichten Rad. Ich hab tatsächlich mal einen Radfahrer kennengelernt mit schweren irreversiblen Hüftproblemen. So etwas könnte mir auch passieren. Ich habe die Veranlagung dafür. Nix an der Lebensweise dieses Jemand konnte erklären, wie diese Probleme entstanden sind. Es sah eigentlich alles super-gesund aus. Ich glaube noch heute, die einzige Erklärung war die ständige Überlastung mit einem viel zu schweren Rad, sowohl auf Trainingstouren ohne Gepäck, aber erst recht beim Radreisen. Es gibt also auch - wie soll ich es nennen - "handfeste" Gründe für mein Leichtgewichtsradeln. Und das sind sogar die Hauptgründe. Der Fun kommt erst als Zweites.
Aber eines ist klar, wenn ich mal Rentner sein werde, muss ich dieses Ultra-Leichtgewicht-Radeln wahrscheinlich aus rein finanziellen Gründen beenden oder zumindest einschränken.
Ich hoffe, Du hast auf Deiner Tour noch preiswerte Unterkünfte gefunden und mußtest nicht nur zelten? Oder bist noch unterwegs und wirst solche noch finden. Ich wünsch' Dir jedenfalls viel Spaß und schönes Wetter, falls Du noch unterwegs bist.
Viele Grüße Christoph PS: Und Du hattest doch mal die Sache erzählt mit dem steilen Abstieg am Saaleradweg (die ich gut kenne), wo Du Deine Fuhre nicht mehr bremsen konntest. Da hast Du Dir für den Moment sicherlich mal gewünscht, leichter unterwegs zu sein, oder? Das ist für mich auch ein echter Grund, leicht unterwegs zu sein. Das Hoch-Schneller (oder überhaupt) ist nur ein Grund. Sicher runter zu kommen (oder überhaupt in Gefahrensituationen schnell zum Stehen zu kommen) ist für mich die stärkere Motivation, mit wenig Gepäck unterwegs zu sein. Ich hatte ja schon einen schweren Radunfall...
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#1553574 - 03.07.24 17:49
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: nachtregen]
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Ja, aber man sieht die Gravelbikes auch immer mehr bikepacking-mäßig unterwegs. Ich hier jedenfalls... Grüße Christoph
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#1553575 - 03.07.24 17:51
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: lutz_]
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[/url] tagesschau[/url] solche Zahlen sind leider nichtssagend, so lange man weiterhin in allen Statistiken Fahrräder und e-Mopeds in einen Topf wirft
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#1553576 - 03.07.24 17:53
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Jaeng]
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Aber ich hatte ja auch nicht bestritten, dass die E-Bike-Fraktion vielleicht von allem am stärksten steigt (vermutlich sogar hier in Berlin, hier wachsen vor allem die E-Lastenräder stark an). Ich hatte nur das Anwachsen der leichten sportlichen Räder innerhalb der "Nicht-E-Bike-Fraktion" beschrieben. Das ist zumindest hier in Berlin evident. Auf dem Land sicherlich nicht so stark. Aber heißt es nicht, es wohnen immer Leute mehr in Städten? Grüße Christoph PS: Was E-Bikes betrifft, da haben wir uns ja hier sowieso schon bis auf's Messer gestritten (und da ist meine Position unverändert)
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#1553577 - 03.07.24 18:35
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Lieber Christoph,
Ich fühle mich gerade am Ende dieser Tour ziemlich bärig, trotz Steigungen und Gepäck, noch nie so fit gewesen, also mein Körper freut sich. Ich fahre halt weniger Kilometer pro Tag, wenn es richtig bucklig wird, oder sehr windig... Lasse mir Zeit, wähle ein Tempo, das ich bequem von Anfang bis Ende halten kann. Und ich mache Pausen.
Viele Grüße Christine Viele Grüße, Christine
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Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️ | |
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#1553578 - 03.07.24 18:36
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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abwesend
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Ich verfolge die Diskussion schon seit längerer Zeit und sehe dieses Thema sehr entspannt, da es ja schlussendlich um das Reiserlebnis geht. Und da setzt nun mal jeder andere Prioritäten, denn es geht ja darum, das der/die Reisende sich wohl fühlt, aufgrund der Erfahrung, Streckenführung, Reisedauer, usw.
Ich habe vor 10 Jahren meine ersten mehrtägigen Radreisen mit klassisches Reisrad mit 3x10 und hinten zwei Packtaschen begonnen. Vor 8 Jahren auf Rohloff umgerüstet und 2018 eine mehrwöchige Bolivienreise unternommen. Hier allerdings dann zusätzlich mit Rack-Pack, Vorderradtaschen + Lenkertasche. Aufgrund der Tatsache, dass wir sowohl im Tiefland als auch bis auf 5000 m waren, bei bis zu -20°C in der Nacht, haben wir dann doch relativ viel warme Kleidung, den dementsprechenden Schlafsack, Zelt, Kochausrüstung usw. mitgenommen. Aber auch gewisse Ersatzteile waren notwendig (haben auch Einges davon gebraucht) und dementsprechende Reiseapotheke. Oft für mehrere Tage die Verpflegung und vor allem Wasser. Da kommt schon einiges an Gewicht zusammen und hier sehe ich persönlich das Reiserad besser aufgestellt. Habe auch schon länge Bikepacking Touren am Rennrad gemacht und das hat auch seinen Reiz. Hier war der sportliche Gedanke natürlich mehr im Vordergrund und es ist dann schon sehr beeindruckend wieviel Höhenmeter und Strecken man so in 10 Tagen schafft. Haben dabei in Hotels geschlafen und uns jeden Abend im Lokal kulinarisch verwöhnen lassen. Gravelbike besitze ich keine, aber zwei Crooser, da ich seit vielen Jahren in Österreich den CX Cup fahren, aber auch immer wieder im Ausland am Start stehe. Ich kenne daher gut die Qualitäten dieser Räder, aber für mich sind dies halt Wettkampfgeräte und weniger Reiseräder. Das hat aber sicher eher etwas mit meiner inneren Einstellung zu tun und ich finde es auch gut, dass es für viele (vor allem junge Leute) ein ideales Reisegerät ist. Ob dies nun nur eine vorübergehender Hype ist mir egal, denn ich finde es schön wenn die Leute nicht den Flieger oder das Auto benützen. Ein paar werden nur Eintagsfliegen sein, aber das ist ja bei klassischen Radreisenden, Campern, Fitnesscenter Abo Besitzern, usw. der Fall.
Bezüglich neuer Technologie hat halt jeder einen anderen Zugang. Ich selber fahre am Reiserad eine Rohloff, weil ich die Zuverlässigkeit mag und ich bei mehrwöchigen Reisen keine Gedanken über das Aufladen des Akku machen möchte oder bei heftigen Schlägen dann das elektronische Schaltwerk nicht geht und man wieder ein Reset machen muss. Außerdem ist das System vor Schmutz perfekt geschützt. Einmal im Jahr Ölwechsel und das wars im großen und ganzen. Am Rennrad finde ich es genial elektronisch zu Schalten, bei den Crossern fahre ich noch mechanisch, aber die nächsten werden sicher auch elektronisch geschaltet. Ist für mich ein extremer Komfortgewinn und auch der zeitliche Aufwand bei Schlammschlachten bezügliche Probleme mit den Bowdenzüge, usw. ist wesentlich geringer. Ich verstehe es aber gut wenn man ab einem gewissen Alter, nicht jeden Trend mitmachen will, vor allem wenn man mit den bisherigen Equipment zufrieden war. Außerdem ist der finanzielle Aufwand auch nicht zu unterschätzen.
Ich denke, dass hier auch viele im Forum sind, die aus vielen Gründen nicht für Bikepacking entschieden, weil es einerseits eine dementsprechend Investition benötigt oder diese mit der bisherigen Ausstattung zufrieden sind. Finde es aber immer spannend zu lesen, wenn Leute etwas neues ausprobieren oder von ihren langjährigen Erfahrung berichten. Ich finde das sehr bereichernd und vieles inspiriert mich und manches halt nicht. Warum liebe ich nun das Reiserad. Ich sitze im Jahr rund 10.000 km am Rennrad bzw. Crosser und dadurch ist er für mich ein entschleunigtes Radfahren. Ich kann mit minimalen Gepäck reisen, aber auch für ganz große Touren packen. Mit dem neuen Idworx Rohler BLT kann man auch sehr gut grobes Terrain fahren bzw. auch sehr gut auf sandigen Strecken dank der MTB Geometrie. Ist ein bisschen wie ein alter Puch (Mercedes) G. Nicht das schnellste Gerät, aber sehr universell. Bikepacking hat sich bei mir als Bahnersatz herauskristallisiert. Typischerweise für 1-2 tägige An-/Abreisen mit bis zu 400 km. Unkompliziert und schnell.
Freue mich schon auf meine heurige Sommerreise von Saragossa nach Wien und danke allen fleißigen Schreiber*innen im Forum, die mich die letzten Jahre immer wieder mit neuen Input bereichert haben.
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#1553580 - 03.07.24 19:43
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Man muss alles auf den Prüfstand stellen, bei allem überlegen, ob es nötig ist, wo man sparen kann. Sowohl beim Rad als auch beim Gepäck. Nö, finde ich nicht. Das wäre mir schlicht zu anstrengend und vertane Lebenszeit. Die nutze ich lieber anders. Klar achte ich schon irgendwo auf das, was ich mitschleppe, ganz besonders halt bei den schweren Teilen (Reifen, Messer, ggf. Zelt, Lowrider vs. Cages usw.). Aber nicht bei allem, schon gar nicht bei jedem Kleinteil. Auch beim Rad. (Da wird dann zum Beispiel mit Nabendynamo und Lichtanlage losgefahren, obwohl grad der 21. Juni, also der längste Tag des Jahres ist). Ja und? Ich werde nicht anfangen, hier ständig umzubauen. Das ist mir viel zu viel Aufwand, außerdem nuddelt es die Schrauben und Gewinde aus. Zumal ich das Licht auch im Hochsommer in dunklen Tunnels (serbische Donau oder auch einfach nur Alpenpässe) auch gebraucht habe. Nochmal gesparte Lebenszeit, die ich anderweitig nutzen kann. Oder man schraubt sich gar mein absolutes Hass-Bauteil an, den Fahrradständer. Das ist für mich eines der wichtigsten funktionellen Teile am Rad. Ich habe lange versucht, am Randonneur ohne auszukommen. Einfach nur nervig... Und das addidiert sich dann und addiert sich dann und und und, und dann werden es tatsächlich etliche Kilo mehr und nicht nur 100 Gramm mehr. Das ist der eigentliche Punkt, und hier setze ich jetzt mal wirklich fünf Ausrufezeichen!!!!! Ja und????? (mit fünf Fragezeichen!!!!!) 5 kg mehr machen bei mir ca. 5% mehr Gesamtmasse. Bergauf bin ich damit 5% langsamer, d.h. statt 2 h brauche ich für den Pass dann 2 h 6 min. Damit kann ich im Urlaub prima leben. Aber es summiert sich, und ich komme morgens immer ein kleines bisschen weniger zu spät. Jetzt frage ich mich ernsthaft, was hier eigentlich vor sich geht... Ich fahre einfach 5 min eher los und gut. Und damit geht es mir dann besser, ich bin positiver etc. pp. Jetzt kommen wir langsam zum Kern der Sache. Wenn es dir damit besser geht, dann machst du doch alles richtig. Dafür habe ich jedes Verständnis! Genieße es ... ...und versuche nicht andere zu missionieren. Deine Gefühle kannst du hier nicht rüberbringen, und wenn du dich auf sachliche und/oder wissenschaftliche Scheinargumente verlegst, dann wirklich das tatsächlich merkwürdig. Lange Rede - kurzer Sinn: Zieh dein Ding durch und freu dich, aber versuche nicht, andere zu überzeugen. Prost! Gruß Thoralf
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#1553581 - 03.07.24 19:47
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Mir ist aber völlig klar, warum ihr so vehement reagiert. Warum Du zum Beispiel das Wort "lächerlich" verwendest (obwohl Ihr doch hier immer so auf höfliche Umgangsformen pocht). Weil Du im Prinzip weißt, dass ich recht habe! Aber hier wird es unangenehm. Reiß dich bitte am Riemen, und gehe andere nicht mit solchen Unterstellungen an. Das ist ein Diskussionsstil, den wir hier überhaupt nicht mögen.
Gruß Thoralf für Das Team
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#1553582 - 03.07.24 19:48
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Toxxi]
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Meine Reaktion bezieht auf den Post #1553580 von Toxxi.
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Geändert von Jaeng (03.07.24 19:51) |
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Off-topic
#1553588 - 04.07.24 03:43
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Wenn ich Durst habe, sinkt meine Leistung spürbar.
Ich war bei entsprechenden Touren mehrfach so unterwegs, dass mir die eine 1,5l Flasche nicht gereicht hat. Ich habe eine zusätzliche kleine dabei, und auch schon größer und gebraucht ... Und für mich ist es nicht Quatsch So wie ein paar Energieriegel.
Quatsch, bzw. Leichtsinn ist es - die Steigerung - bei Bergtouren - wo ich schon ein paar mal mit meinem Wasser ausgeholfen habe...
Es gibt Dinge, die gehen in den gesundheitlichen Risikobereich.
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Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️ | |
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#1553592 - 04.07.24 06:27
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: m.indurain]
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Wenige Gramm Einsparung überall führen schnell zu mehreren 10g. Das wird wohl so sein. Es scheint halt sehr unterschiedliche Sichtweisen auf Radreisen zu geben. Manche wiegen alles und jedes mit einer äußerst präzisen Digitalwaage ab. Andere wägen lediglich ab ob die nächste Reise eher durch die Karpaten, Seealpen oder irgendwo durch die norddeutsche Tiefebene gehen soll. Da bleibt doch nur die Feststellung: Jedem nach einem Geschmack. Tja soll man wirklich eine noch gut nutzbare Ausrüstung wegen einer mehr oder weniger bemerkbaren Gewichtsminderung so einfach "in die Tonne hauen"? Oder könnten auch Gesichtspunkte einer zumindest näherungsweisen Nachhaltigkeit eine gewisse Berechtigung haben? Aber auch das mag man jeweils individuell entscheiden.
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"If you want something done, do it yourself." | |
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#1553594 - 04.07.24 07:41
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Radix]
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In Frankreich haben wir es fast nie geschafft, in dem dort extrem schmalen Zeitfenster, in dem Essen serviert wird, in einem Restaurant zu sein. Dafür haben wir aus dem phantastischen Angebot der dortigen Supermärkte gekocht. Abends. Wenn wir deswegen keine Zeit mehr verschwenden mussten, in der wir noch hätten Radfahren wollen.
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#1553595 - 04.07.24 08:03
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: m.indurain]
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Du wolltest aber (glaub ich) noch das Gewicht der Badelatschen von Decathlon wissen.
Ich hatte versprochen, das zu liefern, also liefere ich es: 214g bei Gr. 47. Ich hatte vorher diesen Typ Badelatschen, wo zwischen großem Zeh und zweitem Zeh so ein Gummi klemmt, die sind aber offensichtlich nicht dauerhaltbar, sind mir in England kaputt gegangen, zum Glück kurz vor Ende der Tour. Die Decathlon-Badelatschen halten schon 'ne ganze Weile.
Dann noch weitere Gewichte, andere hatten ja auch welche genannt, bin an Tipps interessiert, wenn es was leichteres gibt: Alles bei ungefähr Größe XL: Badehose, die einigermaßen wie eine anständige kurze Hose aussieht (also Hotel-tauglich): 151g Gamaschen Gr. 47 von Vaude 102g. Die finde ich aber nicht gut, die von Gorebikewear sind viel besser, wiegen aber 138g. Ich überlege jedes Mal, ob ich die 36g mehr in Kauf nehme, manchmal mach ich das dann auch. Die kurze Regenhose, die ich habe, ist von Pro X und wiegt 155g. Die lange ist von Vaude und wiegt 180g. Hier entscheide ich mich für lang, obwohl etwas schwerer. Die kurze probiere ich auf dem Weg zur Arbeit aus, da bin ich noch in der Probierphase. Aber für lang-anhaltenden Regen ist wahrscheinlich die lange weiterhin besser. Auch Beinlinge wiege ich, da habe ich noch ein paar alte, die nicht mehr ewig halten werden, die am leichtesten sind (und die mir im Sommer reichen), komischerweise ist alles, was es heute gibt, deutlich schwerer. Die Regenjacke ist auch von Pro X und wohl bei Rennradlern gebräuchlich, die wiegt 136g. Ist aber vermutlich auch nur für Sommer, habe sie bei kühlerem Wetter noch nicht getestet. Wenn jemand was leichteres weiß, bin ich für Tipps dankbar.
Sorry für das Wort "Quatsch", und bin ja auch hier vom Moderator gemahnt worden. Sorry auch für die Unterstellung, dass ihr die Leichtgewichts-Einstellung so vehement bekämpft, weil sie so unbequem ist, da bin ich offenbar zu weit gegangen (und ja auch gemahnt worden). Das Trinkflaschen-Argument höre ich halt an der Stelle immer wieder, und ich finde eben, dass man Wasser nicht gegen Ausrüstungsgegenstände ausspielen sollte.
Die Bergauf-Diskussion ist auch schwierig, sollten wir nicht führen, finde ich. Aber bergab und wenn man mal im Flachen scharf bremsen muss, bietet Leicht-Unterwegs-Sein mehr Sicherheit, ist nicht wenigstens das unbestritten?
Meine Einstellung kommt halt aus dem Rennrad-Bereich. Viele Rennradler geben einen Haufen Geld aus, damit es leichter wird, und die Funktionalität ist kaum besser. Es wird immer gesagt, Shimano 105 funktioniert schon genauso gut wie Ultegra, ist nur etwas schwerer. Und Alu-Rahmen seien auch sehr gut, sind nur etwas schwerer als Carbon. Viele Rennradler geben aber das Geld aus, für am Ende ein halbes oder ganzes Kilo leichter. Wo man die (vor allem, wenn sie selbst ein paar Pfunde zu viel haben) ja dann auch immer fragt: "Und, was bringt Dir das halbe Kilo leichtere Rad bergauf?" Aber sie machen es eben. Ich glaube, würde ich das Gleiche in einem Rennrad-Forum vorbringen, würde ich überwiegend Zustimmung ernten. Ihr seid hier halt anders.
Das vielleicht gewichtigste Argument hält mir hier immer keiner entgegen, ich muss es mir selbst entgegenhalten. Das Ganze ist vor allem ein teurer Spaß...
Viele Grüße Christoph
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#1553597 - 04.07.24 08:23
Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?
[Re: Toxxi]
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Aber das Argument: "Dann steh' doch 5 Minuten eher auf", ist ungefähr das Gleiche wie zu sagen: "Dann trainiere doch einfach ein bißchen mehr, dann kommst Du auch mit 5kg mehr den Berg noch in der gleichen Zeit 'rauf". Man schläft eben so lange, wie man schläft, und man schafft eben zu trainieren, wie viel man schafft. Da ist man eben, wie man ist, und kann sich nicht so leicht ändern. Aber an der Gewichtsschraube kann man einfach drehen.
22km Radweg einfache Strecke zur Arbeit sind für mich auch an der Kippe. Bei einem anspruchsvollen Job geht es schnell darum, ob man sich das wirklich leisten kann, oder nicht doch mit dem Auto fahren muss, wo ich nur 25 Minuten brauche und mich nicht umziehen muss. Da sind fünf Minuten kürzer für die Radstrecke oft einfach das Zünglein an der Waage. Bei mir jedenfalls manchmal...
Und dass man mit 5kg mehr nur 5% länger den Berg hoch braucht, glaub ich im Leben nicht. Das widerspricht einfach meiner Erfahrung. Irgendwas stimmt da an Euren Formeln nicht. Das stimmt vielleicht noch für den ersten Berg, aber für den zehnten dann nicht mehr.
Dieses "Leben und Leben lassen", ist das denn wirklich so? Dreht sich der voraussichtliche Tour de France Sieger kurz vor dem Ziel um, lächelt seinen Verfolger an und sagt: "Leben und Leben lassen" und lässt ihn vorbeischießen und gewinnen? "Live is competition", würde ich gegen diesen Satz dagegen halten. Grüße Christoph
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