Nicht nach Kinderrädern will ich euch fragen, sondern nach dem ersten richtigen Fahrrad.
Mein orangenes Bonanzarad, das ich 1974/75 bekam, mit kantiger Plastikgearbox verchromten Stahlschutzblechen und später sogar einer Blinkeranlage, ist anfangs noch kein "richtiges" Fahrrad gewesen. Ab 1978/79 hätte ich ein BMX gebraucht für die zahlreich entstehenden Baugruben in der Siedlung. BMX gab´s aber noch nicht, jedenfalls nicht bei Neckermann. Also musste alles ab, was nicht loopt, ein richtiger Sattel drauf und ab die Post. Das hat´s dann allerdings nicht lang überlebt und meine Eltern fanden wohl auch, dass ich für solche zumal verbotenen Dinge langsam zu alt sei und schenkten mir ein Hercules Saragossa, einen Traum in silber. Heute würde man so etwas wohl einen Randonneur nennen, damals hieß es "mein 10-Gang-Rennrad". Stahllenker, Stahlfelgen, Keillagerkurbel aus Stahl, Mittelzugbremsen, null Alu, dafür ein Verzinkter Vorbau und Hochflanschnaben.
Ich bin also auf Rennlenker und fummeliger Sachs-Unterrohrschalte sozialisiert. Indexschaltung gab´s nicht.
Meine erste richtige Reise im Jahr als Zoetemelk die Tour seines Lebens fuhr: von Göttingen noch Bad Oeynhausen an der Weser entlang. Im Jahr darauf mit allen Kumpels über Fulda nach Ansbach zurück über Tauberbischhofsheim, Lorch, Marburg wieder nach Göttingen - die 1000 stand auf dem Huret-Tacho (vollanalog und 400 Gramm schwer). Hurra! Ich habe einen Virus und er lebt bis heute.

Und wie war´s bei euch?

Gruß Micha

Richtiges Fahrrad? Warum ist ein Kinderrad kein richtiges Fahrrad? Wenn ich meinem Neffe erzählen würde, sein Rad sei kein richtiges Fahrrad, dann könnte ich was erleben! .
Das ist das Fahrrad, auf dem er das Radfahren lernt, also schon ein ziemlich wichtiges Fahrrad


Ehrlichgesagt, an mein erstes Fahrrad kann ich mich nicht mehr erinnern, sowohl an das erste "richtige" als auch an das erste überhaupt. Ich habe es versucht, weg. Schlechtes Gedächtnis.

Gruß
Holger

Mein erstes Fahrrad war gleich ein "Richtiges". Für Kinderfahrräder war einfach kein Geld da, bis 7 sind wir bei Vatern und Muttern mitgefahren, dann, 1969, gab es gleich ein Diamant -"Touren-Sportrad" mit 559er Laufrädern und dem Kindersitz auf dem Oberrohr. Anhalten war erst bischen windig, die Füsse haben nicht auf die Erde gereicht... Nach gut einem Jahr habe ich dann den regulären Sitz einbauen können.
Die letzten Teile davon sind vor gut 10 Jahren ausgebaut worden.

Falk, SchwLAbt

Einen Randonneur wuerde man sowas heute vielleicht nicht unbedingt nennen
Aber sowas aehnliches war auch bei mir mein erstes Fahrrad in Erwachsenenformat. 1982, ich war 14. Der Rahmen wurde dreimal erneuert (1988, 1991 und zuletzt 2004), alle Teile noch viel oefter, und so entstand mein heutiges Reiserad - Und jetzt ist fast alles aus Alu

Auch ich hab meine "Radlkarriere" mit einem Bonanzarad begonnen- anno 1975, ich war damals 4 Jahre alt, bekam ich von meinen Eltern ein quietschgrünes "Mars"- Bonanzarad geschenkt, auf das mein Papi Stützräder montiert hat; mit dem Ding hab ich dann Radfahren gelernt .

Was danach an Rädern folgte, weiß ich nicht mehr; das nächste Rad, an das ich mich erinnern kann, war ein 26`- Kalkhoff- Dreigangrad, das ich anno 1982 zu Weihnachten bekam und das ich bis 1988 gefahren bin. Dann hab ich mir ein Kettler Town & Country zugelegt, das bis heute nicht totzukriegen ist und mir als Zweitrad noch gute Dienste leistet .

Gruß,
Thomas

Mal von dem Rad mit dem ich fahren gelernt habe abgesehen, war meines Erachtens mein Bonanzarad doch schon ein richtiges Fahrrad. Auch ein Mars allerdings in Rot und mit 3 Gang - Schaltung und langer Stange am Sitz.(Was hatten die Räder für einen Spassfaktor :-))) Bis der Rahmen beim Geländefahren im Wald brach.

Dann folgte das "Erwachsenen-Rad", selbst zusammengespart.Das machte das Rad für mich auch besonders wertvoll.Ein grünes Kurpfalz 10-Gang Rennrad,Strassenausstattung. Ich habe damals 270.- gute alte Deutschmark hingeblättert. Das hat mir von 1974 oder 75 bis ins Jahr 1991 treue Dienste geleistet , dann wurde es von meinem Junior leider geschrottet.