Mir erschließt sich der Zweck nicht so ganz. Um ihn als Tisch nutzen zu können ist er zu niedrig und um Sachen auf eine saubere Fläche abstellen zu können reicht auch eine Plane/Folie/Decke.

Gibt es jemanden, der den Helinox "Sessel" zum Forumstreffen mitbringen kann?

Ich werde einen dabei haben.

Fein! Dann möchte gern ich mal Testsesseln, wenn du gestattest.

Hier hätte man dann auch einen Tisch von Helinox in einen etwas ausführlicheren Video als das original von Helinox.
Und sicher wäre ein Tisch für unterwegs ab und an auch sinnvoll. Aber ca. 180 Euro für Tisch und Stuhl von Helinox halte ich dann doch für übertrieben.

Den Helinox habe ich nun fünf Wochen benutzt in steinigen und sandigen Gebieten. Hervorragender Sitzkomfort, schnell aufgebaut/verstaut, sehr leicht für einen "Sessel" (klar, Hocker sind leichter), stabil, kompakt. Vielseitig einsetzbar, auch als Windschutz für den Kocher und als Ablageplatz beim Sortieren von Krams. Kein Verschleiss erkennbar. Persönliche Note: 1.
Ein Tisch ist wegen der Sitzhöhe unnötig, man kommt gut an den Boden.

...hmm, ich war zunächst auch angefixt von den Fragen: Hocker oder Stuhl? Gewichtszulage mit Komfortzulage? Kompromiss-Faktoren? und so weiter.

Jetzt stelle ich mir aber gerade die Frage, was das mit mir macht, wenn ich auf meinen Reisen einen Stuhl dabei hätte.

Ich selbst würde mich nicht mehr so sehr über einen wunderbaren Platz freuen, der von sich aus alles bietet (egal ob wild oder Campingplatz). Ich würde die Notwendigkeit zur Improvisation einschränken, die für mich ein Teil meiner Reiseerlebnisse ist.

Ich würde den Kontakt zum Boden und zur Erde, der eigentlich zu unserem Menschsein gehört und den wir weitestgehend wegzivilisiert haben, auch wieder vermeiden. Auch das ist Teil meiner Reiseerlebnisse und mit ein Grund, warum ich ja mit meinen Reisen zeitweise aus der bekannten Zivilisation aussteigen möchte.

Bisher hatte ich noch nie wirkliche Probleme, eine der jeweiligen Situation angemessene Sitzgelegenheit zu finden, egal ob im Wald, auf Wiesen, im Gebirge oder in der Wüste.

Aber das sind nur meine queren Gedanken jenseits des Tellerrandes...

Ich bin begeistert vom Helinox Sessel.
Bei der letzten Reise hat es ordentlich geregnet, es war alles Nass,egal Stuhl raus fertig.

Dann ist der Sessel nix für dich.

Ich verzichte gern auf auf Kontakt zur Natur in Form von Dornen und spitzen Steine in den Hinterbacken und Sand an der Hose, die später auch ins Zelt gelangt. Außerdem habe ich "Rücken", das nach vorn gebeugte Hocken bekommt mir gar nicht.
Improvisieren ist für mich kein notwendiges Reiseerlebnis.

Die Ansprüche sind halt verschieden...

Hi,

ganz früher hatte ich auch mal einen dreibein-Hocker mit auf Tour. Ich meine insgesammt auf drei Touren von ein bis zwei Wochen Dauer.

Für meine Begriffe macht so ein Teil wirklich überhaupt keinen Sinn auf Tour. Erstmal gibt es reichlich "natürliche" Sitzmöbel am Wegesrand, Bänke (die extra zu dem Zweck aufgestellt wurden), Baumstümpfe und -Stämme, Steine, Treppen, Mauern, Bushaltestellen und natürlich Wiesen. Um sich nicht auf einer nassen Bank die Hose nass zu machen genügt eine Plastiktüte, ein Stück aus einer Isomatte oder ähnliches. Unterwegs hab ich noch überall einen Pausenplatz gefunden wo ich mich bequem hinsetzen kann. Jede natürliche Sitzgelegenheit ist normalerweise drei mal bequememer als so ein Dreibein-Hocker.

Abends vor dem Zelt sitze ich auf meiner Isomatte und koche und esse. Das habe ich vom Hocker aus auch versucht, aber den Hocker immer schnell wieder weggestellt und mich wieder bequem auf meiner Isomatte breitgemacht. Vom Hocker aus kochen (mit Kocher am Boden) gibt Rückenschmerzen und ist arg umständlich. Hocker oder Sessel macht nur Sinn wenn ein Tisch zur Verfügung steht und dort wo ich einen Tisch finde steht normalerweise auch eine Sitzgelegenheit davor... also macht ein Hocker einfach keinen Sinn auf Tour.

Etwas anders beim Sessel:
Der Sessel sieht bequem aus und wäre für mich als Luxus-Sitzmöbel um genau an der perfekten Stelle (ganz gleich wie der Untergrund ist und ganz gleich ob die Bänke und Sitzmöbel schon besetzt sind. einfach in der Sonne zu sitzen und zu lesen) In der Regel wäre auch da die Isomatte sinnvoller und vielseitiger weil man sich darauf nicht nur setzen sondern auch gleich in die Sonne legen kann. Aber dann und wann und an manchen Stellen fänd ich so eine Verwendung von einem Sessel wie Margit sie ganz oben beschrieben hat angenehm und irgendwie witzig. "Flusspromenade alle Bänke besetzt... mir doch egal - hab meinen Sessel dabei". Ist man schon ziemlich unabhängig mit.

Aber genau dafür, zum kochen auf dem Campingplatz gilt das gleiche wie für den Hocker. entweder ich habe Tisch und Bank oder ich setze mich auf die Isomatte und hab den Kocher und den Kram um mich herum verteilt auf dem Boden.

Gruß
Jörg

Dann ist so ein Hocker aber ganz sicher nix für dich zum Kochen wenn der Kocher vor dir auf dem Boden steht.

...

übrigens "Improvisation ist die Würze eine schöner Radreise"

Gruß
Jörg

So ist es. Ein Hocker ist für meinen Rücken ganz schlecht.
Vor einem Urteil zum Helinox empfehle ich ausprobieren - eventuell beim Forumstreffen 2015.

Jeder Stein hat eine flache Seite und auch hier haben wir uns aus Steinen Sitze gebastelt:



Und was würde ich hier verpassen, wenn ich keinen Sand an der Hose haben wollte:



Und die Dornen hier haben zwar unsere Reifen zerstochen, nicht aber unsere Hinterbacken:



Ich stelle mir gerade diese Situationen mit Stuhl vor. Ich finde, da wäre was zu viel.

Aber Du hast schon recht: Die Ansprüche sind verschieden.

Der Helinox-Stuhl kostet das 7,5-fache des Alu-Falthockers, wiegt das 3-fache und hat mind. das 5-fache Packvolumen. Sehr gut verarbeitet, P/L-Verhältnis fragwürdig.

Mit dem Aluhocker für 15 Euro kann man nichts falsch machen: ultraleicht, billig, stabil, superkleines Packmass, superschnell auf- und zusammengeklappt.

Der Komfort der beiden ist natürlich nicht vergleichbar... manchmal geht es aber ja nur darum, nicht auf dem nassen Boden sitzen zu müssen.

Mein Tipp: 15 Euro Hocker kaufen, dieser kann notfalls auf der verschmerzbaren Investition während der Reise entsorgt werden (der Brennwert ist allerdings gering, Achtung, das war ein Insiderwitz). Der Vorteil ggb. Isomatte ist auf jeden Fall, dass dieser in Sekundenschnelle auf- und abgebaut ist (auch ein Riesenvorteil ggb. dem Helinox!).

VG
Jens

Hocker ist beim Komfort nicht gleich Sessel, siehe oben.

Außerdem vergleichst du beim Preis einen Mini-Billighocker (26 cm Sitzhöhe, wenn du den von Globi meinst) mit dem Helinox.
Wenn ich bei Globetrotter schaue, wiegt ein etwas besserer Hocker um die 700 Gramm, der Helinox Sessel 900 Gramm.
Das Packvolumen ist auch nicht das fünffache, nur wenig mehr. Die Segmente sind dünn, teilweise zweiteilig. Die Tasche lässt sich gut oben auf einer Ortlieb befestigen.

Wenn man eine NeoAir von Therm-a-Rest hat (geht wahrscheinlich auch mit anderen Matten), könnte man über den Jembe Seat oder den NeoAir Pump Sack nachdenken. Letzerer kann auch gleich zum Aufpumpen der Luftmatratze verwendet werden. Will man, um z. B. zu kochen, niedriger sitzen, kann man die Rolle sicher auch quer legen und darauf sitzen. Insbesondere den Jembe Seat kann man sich sicherlich auch selber leicht anfertigen. Dann hat man einen Sitz, der kaum Zusatzgewicht benötigt, der kaum Stauraum benötigt und der zudem noch preisgünstig ist.

eine Freundin, Zelterin, hat sich den Sessel gleich gekauft und den passenden Tisch dazu. Sie ist total begeistert - man gönnt sich ja sonst nix Bei diesen "Untergründen" würde ich mein Essen/Trinken auch nicht gerade auf den Boden stellen wollen, aber mir genügt der "Billigtisch":

Du darfst das nicht so einschränkend sehen. Nur weil man gegebenenfalls einen Hocker dabei hat ist es ja nicht verboten sich in den Sand zu setzen wenn man das gerade als bequemer, angenehmer oder passender empfindet. Man darf sich von seinem Hocker da nicht gängeln lassen

Mein Hocker musste allerdings recht hartnäckig hinter mir gerade angenehmeren Sitzmöglichkeiten zurückstehen, dass ich ihn recht bald nicht mehr mitgenommen hab. Die Hockernutzungshäufigkeit ist aber mit Sicherheit bei anderen "anders".

Gruß
Jörg

Ich vergleiche einfach beide Modelle, die ich übrigens hier auch bei mir habe, und versuche dem TE eine Antwort auf seine Frage zu geben...
Der verlinkte Hocker (Mini Dreibeinhocker aus Alu von Globetrotter) wiegt eben nicht 700 g, sondern 260 g (dies kommt ungefaehr hin, ich habe es nachgewogen).
Schönen Abend noch,
Jens

Bei mir ist es genau umgekehrt. Die ideale Sitzgelegenheit wird es nie geben, aber nach drei Bandscheibenvorfällen schreit mein Kreuz schon AUA, wenn ich den Helinox auf einem Foto sehe, wenn einer in C-Haltung mit gekrümmter Wirbelsäule in so einem Teil hängt.

Ein Hocker hingegen, wenn genügend hoch, erlaubt dir aktives Sitzen. Du kannst in die Lordose gehen, dich strecken oder auch durchhängen lassen, möglichst abwechselnd in kurzen Abständen. Wir haben schon seit Jahren dieses Modell in Gebrauch. Es erlaubt uns (speziell mir) heute mit knapp 60 überhaupt noch zu zelten bzw. auf einem unmöblierten Campground nicht gleich ins Zelt zu springen und mich langzulegen, sondern abends noch eine Weile gemütlich mit einer Tasse Tee vor der Hütte zu sitzen.

Am besten also erst mal seinen Sitzbedarf genau einschätzen und dann ein paar Modelle in einem guten Laden probesitzen!

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Das sind Fotos. Einfach mal ausprobieren. Die gebräuchliche Sitzhaltung ist mit ausgestreckten Beinen, dann wird die Wirbelsäule relativ wenig geknickt.

Hallo Jens,
sorry, ich hatte die Aushangsfrage nicht mehr präsent.