Hi(gh)!
Das ist nicht das Reisen, das ich mir als Jugendlicher und auch noch bis weit in die 1990er Jahre hinein erträumt hatte... ich frage mich, wie und wohin würde man reisen, wenn man dem Internet konsequent entgehen wollte?
Yadgar
Auch ich hatte als Jugendlicher von längeren Reisen geträumt. Viele Träume gingen in Erfüllung. Die lange Traum-Reise mit den Rädern erfüllten wir uns aber erst mit über 50 Jahren. Keine Minute möchte ich missen. Auch die negativen Erfahrungen waren letztendlich eine Bereicherung.
Natürlich sind andere Radler unterwegs. In Indien sind es gar Millionen. Exoten, welche wir ja selbst waren, trifft man relativ selten. Wenn man sie trifft, war es für uns aber meist eine Freude.
Für mich und auch für meine Begleiterin, waren durchaus ständig Jugendträume mit an Bord. Wichtig erscheint mir dafür im nachhinein, dass man solch eine Traumerfüllung für sich selbst unternehmen sollte. Wenn man die Träume anderer erfüllen will, dies oftmals noch mit begrenzt vorhandener Zeit, ständig im Internet hockt, Botschaften rund um die Welt ruft, so vernebeln sich die Träume bis zur Unkenntlichkeit. Was uns auch aufgefallen ist, zum träumen braucht man genau diese Zeit. Hätten wir nur ein, zwei Jahre Zeit gehabt, nie wären wir um die Welt geradelt. Wir wussten vorher nicht, dass es letztendlich eine Welttour wird. Die verfügbare Zeit hat uns dieses Geschenk erlaubt.
Die verfügbare Zeit erlaubt dann auch, immer noch Gegenden zu erleben, zu genießen, welche frei von Internet sind, wo Ferne, absolute Ruhe und echte Fremde erlebt werden können.
Natürlich werden auch diese Räume immer enger, doch zum Glück (ja eigentlich nur für uns), gibt es sie noch immer.
Im Nepal rennen jährlich hunderte zum höchsten Berg. Ich bin mir aber sicher, auch ganz alleine kann man dort noch seinen Traum erfüllen. Es muss ja aber nicht unbedingt der Modeberg sein. Wenn man den Rudeln folgt, ist man Teil vom Rudel, mit allen Annehmlichkeiten und Ärgernissen.