Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades

von: Rennrädle

Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades - 04.03.25 21:02

Wie oben geschrieben - in ARTE jetzt 22 Uhr die Pionierin des Fahrrades

Rennrädle
von: BaB

Re: Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades - 04.03.25 22:53

Link zur Mediathek: Klick
von: Keine Ahnung

Re: Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades - 05.03.25 15:02

Den Beitrag habe ich gestern gesehen. Interessant, dass der Radsport auch einen Teil des Kampfes der Frauen um Emanzipation darstellt. Wenn ich die Zahl der z. B. im Fernsehen übertragenen Veranstaltungen sehe, bei denen Frauen im Radsport gegeneinander antreten, und sie mit denen vergleiche, in denen Männer die Hauptrolle spielen, so würde ich sagen, dass die Emanzipation noch nicht vollständig erreicht wurde.
von: Rennrädle

Re: Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades - 05.03.25 16:21

Das gilt nicht nur für den Radsport sondern eigentlich für fast alle Sportarten.

Stichwort Vierschanzentournee Männer und Frauen
Und, und, und…
von: Keine Ahnung

Re: Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades - 05.03.25 17:45

Leider wahr ... traurig
von: ro-77654

Re: Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades - 09.03.25 18:03

Wer sich für das Thema Frauen-Fahrrad-Emanzipation interessiert ein Buchtipp:
https://www.mairisch.de/programm/hannah-ross-revolutions-wie-frauen-auf-dem-fahrrad-die-welt-ver%C3%A4nderten/

Hannah Ross: Revolutions wie Frauen auf dem Fahrrad die Welt veränderten.

Ich habe es allerdings noch nicht gelesen.
von: veloträumer

Re: Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades - 10.03.25 17:47

Sehr gut zusammengetragen Doku. Ich habe es etwas quergeschaut über Youtube. Dem ein oder anderen Museumsgänger dürfte auch manches nicht unbekannt sein. Ich darf in dem Zusammenhang nochmal an die Landesaustellung 2016 BaWü "2 Räder - 200 Jahre" in Mannheim erinner, wo das Fraunradfahren als soziokulutreller Komplex recht gut beleuchtet wurde (Re: MA: Ausstellung & Jubiläum 200 Jahre Fahrrad (Treffpunkt). ich habe nachträglich auch noch das Begleitbuch mit Katalog der Ausstellung erworben, da wird das auch noch etwas mehr am Rande herausgestellt, aber nicht mit all den Dokumenten, die auf der Ausstellung zu sehen waren. Radsport und Radfahren allgemein sind wohl in keinem der Zusammenhänge eindeutig zu trennen.

Im Radsportmuseum in Madonna del Ghisallo fand ich auch eine Ecke zum Frauenradsport - gewiss auch dort nur ein Randtitel. Immerhin hat Papst Pius XII. die Madonna del Ghisallo zur Schutzheiligen aller Radfahrer erklärt. ("... nach einigen Erkundigungen und Unserer reiflichen Überlegung sowie mit der Fülle Unserer Autorität und kraft dieses Schreibens erwählen und dekretieren Wir auf ewig die Seligste Jungfrau Maria unter dem Titel ‚von Ghisallo' zur wichtigsten Himmlischen Fürsprecherin der Italienischen Radfahrer bei Gott", später noch auf die gesamte Kommune der weltweit Radfahrer erweitert).

Noch ein Wort zur Emanzipation: Man kann diese natürlich nicht erzwingen. Die großen Sporttribühnen der Welt sind solche des Kommerzes, des Geschäfts, der Massenfaszination. Das kann man nicht per Gleichstellungsbeauftragter verhandeln, so wie gleiche Löhne für alle bei gleicher Leistungsstufe. Sportarten, in denen die sportliche Konkurrenz eher dünn ist, haben es schwer (Männer wie Frauen). Vergleicht man Männer und Frauen-Radsport, fehlt es da auf Frauenseite auch an Konkurrenzmasse. Man schaue z.B. in deutsche Radsportvereine und zähle die Männlein und Weiblein. Ein Blick auf die Straßen von FreizeitradlerInnen reicht schon, in einigen Ländern ist es zumindest ansatzweise schon besser.

Es gibt ja durchaus Sportarten, wo das längst eine gleiche Ebene hat - da würde ich Renata widersprechen, ich erinnere an Leichtathletik, Schwimmen oder Tennis, im Pferdesport messen sich sogar Frauen direkt mit Männern und durchaus erfolgreich. Auch weniger beachtete Sportarten wie z.B. Volleyball oder gar Badminton werden geschlechtlich recht gleichwertig gesehen, finden aber allgemein nur wenig in einer Medienöffentlichkeit statt. Das geht also, ist aber kein Planfestellungsverfahren und die Gleichheit bleibt im Zweifel aus - auch mangels der Nachfrage durch die Frauen selbst.

Die Frage ist auch immer, ob man diese Hochkommerzstrukturen immer angleichen will. Hatte ich als Kind noch eine gewisse Faszination für Boxkämpfe eines Muhammad Ali oder George Foreman, bin ich froh, dass ich davon nichts mehr anschauen muss bzw. möchte. Ich könnte mir sogar ein Boxverbot in öffentlichen Vereinen vorstellen. Gleichberechtigt möchte ich daher auch keine populär aufgeschaukelte Frauen-auf-die-Schnauze-Haue-Kommerzblase. Tour de France hat seine Faszination, ist aber auch schon überreizt, Doping schwebt immer mit. Ich betrachtete es immer nur noch mit gepaltener Haltung aus Faszination und Fragezeichen. Ein Angleichung der Geschlechter führt also gleich zu neuen Fragen.

Braucht man solche aufgeschaukelte Hochkultur auch noch für die Frauen, das Lügengebäude von Scheinhelden, die wenig später von Siegerlisten gestrichen werden - Hauptsache Geschäft gemacht. Macht man es ehrlicher und weniger spektakulär, bleiben auch die großen Gelder aus, wird der Ruhm in kleinerer Gemeinde geteilt. Würde der Frauenfußball mal dem Männerfussball gleichgestellt sein (auch da fehlt es noch an Konkurrenzmasse), bestände Fernsehen nur noch aus Fußballübertragungen. Dann jagt man wieder allen anderen Sportarten hinterher, sie zu emanzipieren, die Dominanz einiger weniger abzuschütteln. Es bleibt also so oder so ein Kampf um das Ranking von Anerkennung, am Ende auch um das liebe Geld. Die Frage ist also, ob es auch mal ein Stufe drunter reicht, Profisport auch daran krankt, zu wichtig gemacht zu werden und damit Ungleichheiten schafft, wie sie in jeder Wirtschaftswelt immer wieder auftauchen - im Zweifel auch ganz unabhängig vom Geschlecht.
von: Daaani

Re: Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades - 11.03.25 19:19

Danke für den Tipp, habe mir die Doku vorhin angesehen. Es versetzt mich in Demut unter welchen Widerständen Veränderungen errungen wurden, die jetzt als gegeben hingenommen werden. Frauen dürfen Fahrrad fahren und dabei Hosen tragen.

Wobei Frauen, die alleine Radreisen wollen vermutlich immer noch mehr Bedenken zu hören bekommen. Und im Spitzensport ist es sicher auch noch ein Weg, sofern es als erstrebenswert erachtet wird.

Dass es schon immer ausgeschmückte Berichte gab, die mit offensichtlich inszenierten Bildern (ich denke an die Weltumradlerin, die von Menschen mit Gewehren überfallen wurde) Aufmerksamkeit generieren, ist mir auch wieder einmal vor Augen geführt worden.

Viele Grüße
von: KaivK

Re: Jetzt in ARTE - die Pionierin des Fahrrades - 12.03.25 07:32

Ja, ich habe mir die Doku auch angesehen, nachdem ich hier die Empfehlung sah und Youtube mir das auch noch in den Algorithmus aufnahm. Ich fand die Doku sehr gut, gerade weil auch die gesellschaftliche Entwicklung mit Fort- und Rückschritten dort gut sichtbar war.