Re: Bordnetz fürs Fahrrad, in der neuste C´t vom 2

von: JohannW

Re: Bordnetz fürs Fahrrad, in der neuste C´t vom 2 - 01.11.07 21:37

Hallo Klaus-Dieter,
vielen Dank für Deine ausführliche Resonanz, die abgesehen von dem Punkt mit dem 7805, jetzt bei mir kaum noch Kritik aufkommen lässt. Werde deshalb, um es mir einfacher zu machen, auch nicht weiter auf ehedem klare Punkte eingehen. Anstatt einer „...Reliability Analysis...“ hätten mir auch schon vorgestern, Deine jetzt verwendeten Argumente gereicht, um anders auf Deinen Beitrag eingehen zu können.

Deine Ansicht, wonach mehr Elektronik mehr Fehlermöglichkeiten bietet teile ich natürlich immer noch nicht so pauschal, wie es von Dir zum Ausdruck kam.

Die Fehlermöglichkeiten stecken weniger in der Menge an Elektronik, als in den verwendeten Systematiken, vor allem an den nicht simulierten Möglichkeiten der Schnittstellen dieser Systeme – dafür, diese Möglichkeiten durchzuspielen und bewusst werden zu lassen, ist natürlich das Forum ein optimaler Raum. Im Wesentlichen auch ein Grund für mich, in diesem Forum mitzumachen.

Sehr interessant finde ich Deine Anmerkung bezüglich „...TEMPFET...“ – in diese Richtung dachte ich bis jetzt noch nicht. Wenn ich Deine Beschreibung richtig interpretiere schließt er den Nabendynamo kurz, wenn gewisse, zu sichernde Kriterien eintreten. Damit nimmt der Nabendynamo natürlich auch keine Leistung mehr aus der Fahrt – ohmscher Innenwiderstand unberücksichtigt.

Ich denke, dass ich dieses Prinzip, welches relativ verlustarm arbeiten dürfte, in Form eines Reglers, für überschüssige Energie, in meinem persönlichen Ladegerät zum Einsatz bringen werde – die Thermoabschaltung des Forumsladegerätes scheint mir zwar weitestgehend sicher und stabil, jedoch persönlich gefällt mir dabei die Temperaturthematik nicht so übermäßig. Sie blieb von mir unkritisiert, weil sie mir eine einfache Sicherungsmöglichkeit für Nichtelektroniker zu sein scheint und das sind auch die wesentlichen Kriterien nach denen sich das Forum meiner Meinung nach zu orientieren hat.

Mich persönlich störte es auch wenig, wenn ich zur Befriedigung meiner Ansprüche nach geringer Verlustleistung und hoher Sicherheit, noch einige Operationsverstärker, oder einen kleinen Controller zur Überwachung diverser Parameter einbauen müsste – für Dich ist es natürlich wieder mehr Elektronik und damit höhere Fehlermöglichkeit.

Inzwischen kann ich einschätzen, dass Deine Anlage vermutlich sehr sicher ist – das was mir daran missfällt ist die Höhe der Verlustleistung – wenn ich diese minimieren will, und dies ist meine Absicht, sehe ich keinen Weg vorbei an mehr Elektronik.

Zitat: „Der Tenor meines Betrags war, dass man den (relativ) aufwendigen Wandler nicht benötigt, weil sich die Spannung des Dynamos an die Last anpasst.“

Diese Aussage „...weil sich die Spannung des Dynamos an die Last anpasst...“ ist natürlich von mir unwidersprochen.

Da ich selbst etliche Messreihen mit Mess-Equipment am Lenker gefahren bin, ist mir allerdings aufgefallen, dass man aus einem Nabendynamo noch drastisch mehr an Leistung herauskitzeln kann, wenn man in diesen Umstand, dass sich die Spannung des Dynamos an die Last anpasst, mittels geeigneter Regelung, verschiebend eingreift. Mit einem Linearregler sehe ich hierbei keinerlei Möglichkeit – mit einem StepUp-, StepDownregler natürlich schon eher. Allerdings ist das in der C’t vorgestellte Konzept, sieht man mal von den Sicherheitslücken, welche sich nach meiner Meinung stopfen lassen, weit davon entfernt, da hierfür ein nach Kennlinie gesteuerter Schaltregler und davor eine steuerbare Phasenverschiebung zwischen Dynamo und Last erforderlich ist.

Natürlich sind dabei die von Dir und im Forum angedachten Sicherungsthemen auch für mein persönliches Projekt von elementarer Bedeutung.

Zitat: „...Wenn man das Schutzkonzept so auslegt, dass die Varistoren (oder anderes) erst bei hohen Spannungen einsetzen müssen, dann bleiben die Verluste (und der Bremseffekt) vernachlässigbar...“

Das sehe ich wesentlich anders, da das verbindende Glied zwischen den hohen Spannungen und den benötigten 5V ein Linearregler ist. Bei etwa 200mA (der Strom für den PDA) wird bergab die Spannung vor dem Linearregler auf mindestens 20-30V ansteigen, bis sie von Deinen Varistoren begrenzt wird – außer die von Dir verwendete Ladeschaltung nimmt deutlich weniger Energie aus dem Dynamo, als z. B. mein derzeitiges Ladegerät, oder der Forumslader..

Na gut, ich sehe schon, wir haben verschiedene Ansprüche an ein Ladegerät – sehen wir zu, was daraus wird.

Denke zudem, dass es nicht sinnvoll ist, im „Forumsladerthread“ über kontroverse Ladetechniken zu diskutieren, da vielen Interessierten, die nur ein einfaches, sicheres und nachbaubares Ladegerät für sich haben möchten, nicht möglich ist dieser Diskusion zu folgen – natürlich gehören aber nach meiner Meinung Sicherheitsaspekte durchaus in den „Forumsladerthread“!

Vorschlag: Weiterer Austausch per PN, oder ein neuer Thread zum Thema „...kontroverse Ladetechnik...“ oder ähnlich...

M f G, Johann