Re: Tour de Normandie – Teil 3

von: Holger

Re: Tour de Normandie – Teil 3 - 10.08.24 15:23

Mit gehöriger Verspätung geht es weiter. Der letzte Part des Reiseberichts. Wollte eigentlich schon mit dem Andalusien-Reisebericht vom April diesen Jahres anfangen – da fiel mir ein, da fehlt ja noch was. Also, nun Teil 3 Normandie. Ich hoffe, es gefällt.

Etappe 11: Au revoir, Meer
Le Mont-Saint-Michel – Bagnoles-de-l‘Orne, 99 km, 913 km

Frühstück im Hotel, Zeltabbau, Aufbruch. Aber natürlich nochmal kurz zum Mont-Saint-Michel. Morgens ist es noch erträglich, aber nochmal rein bin ich dennoch nicht. Nur nochmal von unten hochschauen, nochmal Meer gucken, ein paar Fotos machen. Hier eine Auswahl:

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Auch das Rad nimmt Abschied vom Meer

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Flut – das Meer ist sogar da!

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Ein Bild muss noch sein

So, nun Abschied vom Meer, auf nach Paris. Fahrtrichtung Osten. Durch einen Teil Frankreichs, den ich noch nicht kannte. Aber hin und wieder schaute ich nochmal zurück. Denn noch recht lange konnte man den Mont-Saint-Michel sehen. Sicher schön, in die andere Richtung zu fahren und das Ziel schon so früh vor Augen zu haben.

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So, wirklich das letzte Foto

Zunächst fuhr ich auf schönen kleinen Straßen, dann auf einmal schickte mich Komoot auf eine ziemlich fette D irgendwas. Gut, auch nicht unendlich, dann erreichte ich Saint-Hilaire-du-Harcouët, eine nette Kleinstadt. Gerade war noch Markt, genaugenommen war der so gut wie vorbei, die letzten Stände wurden abgebaut. Okay, dann Supermarkt – auch da gibt es ein wenig Verpflegung für eine kleine Pause.

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Pause in Saint-Hilaire-du-Harcouët

Danach ging es weiter ostwärts, wieder auf kleinen Straßen, durch sehr ländliches Frankreich. Leichter Rückenwind, Sonne, Wolken, nicht zu warm. Fast ideales Reisewetter, nur die Vorhersage machte mir etwas Sorgen, wurde dort doch Regen angekündigt. Der aber auch für den Rest des Tages nicht kam. Aus ländlich wurde irgendwann wäldlich, das Ende der Etappe war sehr grün. Und auch hügelig, wie fast die gesamte Etappe. 1.000 Höhenmeter an einem Tag, wahrscheinlich hatte ich vergangenes Jahr an der Loire weniger auf der ganzen Reise…

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Symbolbild ländliches Frankreich

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Auf der Reise durch den Wald

Der Regen kam nicht, auch aus der Vorhersage für heute hatte er sich verzogen. Es sprach also nix gegen Camping. Vor allem, weil die Vorhersage für morgen dann doch um einiges übler war. Bagnoles-de-l’Orne war mein Ziel, dort gab es einen Camping Municipal. Ein schöner Campingplatz, saubere sanitären Anlagen, recht große Stellplätze – und sogar ein Aufenthaltsraum, in dem ich einiges elektrisches auflud. Bagnoles ist ein alter Kurort, geprägt von mondänen Belle-Epoque-Hotels und -Bädern. Gegessen habe ich aber ganz neumodische Pizza.

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Der Kursee in Bagnoles de l‘Orne


Etappe 12: Sonnencreme gespart
Bagnoles-de-l‘Orne – L‘Aigle, 97 km, 1.010 km

Die Wettervorhersage war beschissen. Das Wetter wurde schlechter. Immerhin war es morgens noch trocken, beim Pain au Chocolat im Kurpark von Bagnoles. Doch schon kurz nach dem Start fing es an. Erst ganz kleine, feine Tröpfchen.

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Frühstück im Kurpark. Noch trocken

Komoot schickte mich heute fast ausschließlich über sehr kleine Sträßchen, das war immerhin etwas Positives. Ersparte mir nämlich, von Lastwagen überholt zu werden. Das hasse ich fast am meisten bei Regen. Und auf den kleinen Sträßchen war ich fast alleine, ab und an mal ein PKW. Wenn man sich mal an den Regen gewöhnt hat, gibt es sogar ganz schöne Momente. Fast schon romantisch. Aber nur fast.

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Im Wald. Nicht mehr trocken

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Kurze Pause. ******wetter

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Fast doch ein wenig romantisch – wenn man nicht auf dem Rad sitzen würde

Ungefähr in der Hälfte der für heute geplanten Strecke lag Sées. Eine Kleinstadt mit keinen 5.000 Einwohnern irgendwo im Nirgendwo. Sie lag am Ende einer langen Abfahrt – und schon von weitem sah man die überraschend große Kirche. Die eine Kathedrale ist, lernte ich aus Wikipedia, da Sées ein alter Bischofssitz ist. Außerdem schreibt Wikipedia: „Regen (ca. 730 mm/Jahr) fällt verteilt übers ganze Jahr.“

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Die überraschend große Kirche von Sées taucht auf

Nach der kurzen Mittagspause machte ich mich schnell wieder auf den Weg. Denn so richtig warm war es nicht, der doch recht kräftige Wind tat ein Übriges, da wollte ich lieber in Bewegung sein. Das Hotel in L’Aigle hatte ich schon gebucht, es waren noch knapp 50 km bis dorthin. Nun profitierte ich wieder vom Wind, denn – nicht ganz verwunderlich – er kam aus Westen. Und ich fuhr nach Osten. Perfect match, würde ich sagen. Macht den Regen angenehmer.

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Doppeladler

L’Aigle hatte ich frühzeitig als Ziel ausgesucht, spielte doch heute abend die Eintracht in Sofia um den Einzug in die Conference-League. Den sie locker schaffte. Ich checkte im Hotel ein, trocknete, duschte, trocknete und lief dann ein wenig durch die Stadt. Auch sie war vom 2. Weltkrieg stark gezeichnet. Ein Luftangriff am 7. Juni tötete 150 Menschen und zerstörte viele Gebäude. Am 22. August 1944 wurde die Stadt befreit, als eine der letzten in der Normandie, also zweieinhalb Monate nach der Landung der Alliierten an der Küste.

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Downtown L‘Aigle

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Hm…

Nach dem Essen plante ich die nächsten Etappen, 150 km waren es bis Versailles, also etwa 185 bis zur Gare de l’Est. Und ich hatte noch drei Tage Zeit. Das sollte zu schaffen sein … Da die Wettervorhersage für morgen nicht so richtig toll war, aber dann besser werden sollte, buchte ich ein Hotel in Pacy, 70 km entfernt. Bis Versailles wären es dann am Samstag 80 km. Ich wollte nicht so viel im Regen fahren, sonst hätte das anders verteilt, um etwas mehr Zeit in Versailles zu haben. Man sollte sich nicht zu viel Gedanken machen…

Etappe 13: Und dann kommt es anders …
L‘Aigle – Pacy-sur-Eure, 71 km, 1.081 km

Morgens schaute ich aus dem Fenster, und, wie vorhergesagt, Regen. Ich nahm mir Zeit beim Frühstück, beim Packen, beim Auschecken und fuhr im Regen los. Nicht so schlimm wie gestern, aber trotzdem nass.

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Hotelfensterblick am Morgen. Regen

Und nach wenigen Kilometern hörte der Regen auf. Und kam auf dieser Reise nicht wieder. Bestes Radfahrwetter, wieder kleine Straßen, und wieder heftiger Rückenwind.

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So ist es schon ganz okay

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Und das Beste am Wetter sieht man gar nicht auf Fotos: heftiger Rückenwind

Nur 70 km bis zum nächsten Hotel, Rückenwind … ich konnte mir also Zeit lassen. Und machte in Bréteuil eine etwas längere Pause. Ein kleines Fest gab es da, allerdings nicht mittags. Am Abend dürfte es hier rund gehen. Aber so lange trödeln wollte ich denn doch nicht.

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Fescht in Bréteuil-sur-Iton

Für den Rest des Tages war es vorbei mit kleineren Straßen, auf einer gut ausgebauten D 833 fuhr ich in hohem Tempo ostwärts. Es war nicht viel Verkehr, da war das sogar ganz okay. Nichts hinderte den Rückenwind, seine Wirkung auf mich zu entfachen, der Asphalt war top – und ich ärgerte mich, dass ich schon so früh Feierabend hatte. Aber das Hotel war gebucht. Meine Lehre daraus: Eigentlich ist es ein gutes System, erst mittags ein Hotel oder einen Campingplatz zu suchen. Heute hätte ich locker weiter fahren– und auch zelten können.

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Mal ein Hotel der besseren Art

Aber gut, das Hotel, das ich mir ausgesucht hatte, war schon ganz okay… Vier Sterne, schöner Garten, den nutzte ich, um zu lesen. Dafür hatte ich meinen Tolino ja dabei. Dann ein kurzer Stadtrundgang, Abendessen, wieder ins Hotel, noch etwas lesen und dann ab in die Heia. Wettervorhersage für morgen top, das hieß, früh aufs Rad um mehr Zeit in Versailles zu haben

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High Street Pacy-sur-Eure


Etappe 14: Das große Schloss
Pacy-sur-Eure – Versailles, 78 km, 1.159 km

Blick aus dem Hotelfenster. Hä? Wo kommt der Regen her? Hatte keine meiner Apps auf dem Plan…

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Da warte ich doch lieber noch etwas mit dem Aufbruch

Start also doch etwas später, dann war es wirklich vorbei mit dem Regen für diese Reise. Und recht schnell verließ ich die Normandie. Knapp 1.000 km war ich nun durch sie gefahren, weitgehend Neuland für mich. Nun die restlichen Kilometer – wie die ersten – in der Île de France. Die Landschaft sieht aber erstmal genauso aus dies- und jenseits der Grenze.

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Adieu Normandie, war schön!

Es ist Wochenende, das bedeutet, dass deutlich mehr Radfahrer auf den Straßen unterwegs sind. Immerhin bin ich auch so langsam in Tagestourenentfernung des Großraums Paris. Meine Route geht etwas auf und ab, hinunter in die Täler zweier Nebenflüsse der Seine. Kurze Pause in Septeuil, dann weiter in Richtung Osten.

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Radsportland Frankreich

Die Besiedlung wird dichter, langsam tauchen die ersten Großwohnsiedlungen auf. Ich nähere mich Paris. Bzw. erstmal dem äußeren Vorortring. Und Dann Versailles. Ich musste erst einige Kilometer am Park entlangfahren, bis ich endlcih reinkam. Wochenende. Schönes Wetter. Der Park war ziemlich voll. Ich versaute meinen Schnitt. Es war aber schön. Lange her, dass ich das letzte Mal in Versailles war.

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Versailles. Auf dem Rad durch den Park

Bis zum Schloss darf man nicht mit dem Rad im Park fahren, also fuhr ich außen am Schloss vorbei zum Hotel. Dort checkte ich ein, duschte, wusch ein letztes Mal die Radklamotten – und lief ein wenig durch die Gegend. Natürlich zum Schloss, aber nur davor, nicht rein. Da hätte ich mich früher um Tickets bemühen müssen. Außerdem hatte ich Hunger. Restaurants gab es genug. Ich fand im Viertel Saint-Louis eins, einen letzten Kir, einen letzten Rosé und was zu Essen. Okay, offensichtlich ist Essen für mich nicht das wichtigste auf Reisen – ich weiß nicht mehr, was ich da aß. Noch ein kleiner Stadrundgang am Abend, dann ins Hotel.

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Wenn es nicht aus ihnen regnet, sind Wolken ja ganz schön

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Ich blieb draußen

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Sonnenkönig vor Sonne


Etappe 15: Der große Schluss
Versailles – Paris, 32 km, 1.191 km

Vor dem Frühstück noch eine kurze Runde zu Fuß. Zum Schloss. Und: in die Gärten direkt vor dem Schloss. Jetzt durfte man da rein, und so früh war es sehr leer, außer einigen Joggern niemand unterwegs. Also, ich hätte ja auf keinen Fall leben wollen zu Zeiten Ludwigs des 14. Aber was er hier hat bauen lassen, ist schon ganz ordentlich. Auf Kosten seiner Untertanen, das vergisst man recht leicht, wenn man die ganze Pracht bestaunt.

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Das große Schloss

Frühstück im Hotel und dann ging es los. 17 Uhr fuhr der ICE ab Gare de l’Est, das ist machbar, und eine kleine Runde durch Paris ist auch noch drin. Los ging es natürlich vor dem Schloss, dann raus aus Versailles. Sonntagvormittag, in der Stadt recht wenig Verkehr. Um so mehr dann aber im Wald zwischen Versailles und Paris, Unmengen Jogger und Radfahrer waren unterwegs. Eine Bergwertung noch, dann rollte ich sozusagen hinunter nach Paris.

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Standesgemäßer Start in die letzte Etappe

Das Ortsschild war an einem nicht allzu fotogenen Ort – doch an fotogenen Orten sollte es bis zur Gare de l’Est nicht mangeln. Eiffelturm, Marsfeld, natürlich Jardin du Luxembourg. Dort machte ich die erste länger Pause, mit ein wenig Supermarkteinkäufen. Sonntagmittag, allzuviele freie Stühle gab es nicht. Und die Menschen drängelten sich im Schatten, es war schon ordentlich warm.

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Back in Paris. Wenn auch nicht sooo fotogen

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Der Kreis schließt sich

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Lieblingspark. Jardin du Luxembourg

Nächstes Ziel: Notre Dame. Die große Baustelle. Auch hier Unmengen Menschen, Radfahren ging nicht mehr, ich schob. Auf der Rückseite ging das Fahren wieder. Ich fuhr auf die Île Saint Louis, verzichtete auf ein Eis bei Berthillon, DER Eisdiele von Paris. War halt entsprechend voll Sonntagmittags dort, und den Zug wollte ich denn doch nicht verpassen. Next Stop: Place des Vosges. Auch ein Lieblingsplatz in Paris, auch hier „trop de monde“. Freie Plätze gab es nur in der Sonne.

Weiter gings zum Canal Saint-Martin. Und schon wieder: Unmengen Menschen. Aber nur auf dem linken Ufer, das rechte war in der Sonne. Mein Durchschnittstempo sank so langsam in Richtung Bergetappe. Aber ich hatte Zeit und genoss ein paar Stunden Paris, setzte mich also auch nochmal an den Kanal. Ehe ich dann zur Gare de l’Est fuhr. Ein bisschen Zeit brauche ich für das Radverpacken ja schon, auch wenn die Tasche großartig ist. Außerdem ist es immer ein ganz klein wenig eine Sorge, ob man mich auch mitnimmt. Aber wie bisher immer war das gar kein Problem. Platz im Zug gefunden, Tolino rausgeholt – und Heimfahrt.

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Eine berühmte Baustelle

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Fahrrad über Kanal. Und Menschen lieber im Schatten

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Und nun nach Hause. Gare de l‘Est


Das war‘s
Highlights
  • Paris. Na klar, immer ein Highlight. Riesenradfahren war mal was Neues. Und am Sonntagmorgen im August durch das fast leere Paris düsen, großartig. Und wie immer Jardin du Luxembourg.
  • Alabasterküste. Côte d’Albâtre. Kreidefelsen direkt am Meer, wie gegenüber an der englischen Küste. Spektakulär. Und im Sommer natürlich sehr stark besucht, aber zu recht. Aus Gründen schon früher häufig gemalt, heute noch häufiger fotografiert.
  • Das Meer. Klar. Egal wo. Bei den mondänen, etwas altmodischen Badeorten wie Honfleur oder Deauville, bei meinem Lieblingscampingplatz in den Dünen von Graye-sur-Mer, am Cap de la Hague. Meer ist meistens klasse.
  • Omaha-Beach. Ein wichtiger Ort europäischer Geschichte. D-Day. Hier landeten und an den Nachbarstränden landeten die Alliierten am 6. Juni 1944 und befreiten in der Folge Westeuropa von der Herrschaft der Nazis. Fast ein Wunder, dass nach diesem Krieg Deutschland und Frankreich Freunde wurden.
  • Cap de la Hague. Der letzte Zipfel der Normandie. Der wildeste Teil. Viele kleine Buchten mit Stränden, kleine Fischerdörfer, kaum Tourismus. Das hat einen Grund, siehe unten bei „Nicht so Highlights“.
  • Heftiger Rückenwind. Nun ja, erklärt sich wohl von alleine.
  • Granville. Nennt sich Monaco des Nordens. Wegen des Casinos. Sonst erinnert wenig an Monaco. Sehr zum Vorteil von Granville.
  • Le Mont-Saint-Michel. Top-Sehenswürdigkeit nicht nur Frankreichs. Unmengen Touristen. Aber irgendwie auch ein wenig zu recht. Es ist schon ein beeindruckender Ort. Schon dieser Fels mitten im Wattenmeer, wo kommt der her?
  • Kleine, kaum befahrene Straßen. Es gibt nicht sooo viele Radwege außerhalb von Städten. Die braucht es aber auch nicht.
  • Versailles. Ist halt Versailles.

Nicht so Highlights
  • Le Havre. Im Krieg komplett zerstört, nach einem einheitlichen Plan in den 1950er Jahren betonös wieder aufgebaut. Bei einem früheren Besuch hatte es einen gewissen Charme – den entdeckte ich diesmal nicht.
  • D-Day-Souvenirs. Nicht so richtig ein Flop. Aber hin und wieder kam mir schon der Eindruck, das ist jetzt too much. D-Day-Camembert hier, D-Day-T-Shirts dort. Es war Krieg und es sind Unmengen Menschen gestorben. Aber, grundsätzlich ist das Gedenken vor Ort und die Präsentation der historischen Stätten angemessen, siehe oben Highlight Omaha Beach.
  • Cherbourg. Uninformiert erhoffte ich eine idyllische Hafenstadt. Ist es nicht. Hätte ich mal meinen Reiseführer gelesen: „kein Ort, um dort länger Urlaub zu machen“.
  • Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague. So schön das Cap de la Hague ist – es wird dominiert von der riesigen Wiederaufarbeitungsanlage hoch oben auf dem Bergrücken. Im letzten Eck Frankreichs werden hier Atombrennstäbe wieder aufgearbeitet.
  • Regen. Macht halt keinen Spaß. Hatte ich häufiger als bei früheren Reisen, daher auch eine ganze Menge Hotelübernachtungen. Aber gut, man überlebt’s auch irgendwie.

Ausrüstung
  • Rad. Mein Gravelrad, Canyon Grail 7.0 al. Wie im letzten Jahr top. Mein liebstes Reiserad bisher. Auf der Straße schnell genug, Feld-, Wald- und Schotterwege sind machbar.
  • Gepäck. Bikepacking-Taschen von Restrap. Mit Zelt und Schlafsack etc, allerdings ohne Kochkram. Sehr wenig Kleidung war dabei, und die war auf Sommer ausgerichtet. Ein Set Radklamotten, nicht viel mehr zivile Kleidung.
  • Technik. Unverzichtbar das Handy. Galaxy S22+. Für Wettervorhersagen, grobe Routenplanung, Fotos machen und bearbeiten, Blog schreiben, Instagram posten und überhaupt. Das Navi war ein Garmin Edge 1040 Solar. Auch der Top, in den 12 Tagen musste ich ihn einmal aufladen. Und am Ende immer noch 40 % Akku. Routing mache ich nur abgespeckt, aber das klappt top.
  • Zelt. Forclaz MT900 für zwei Personen. Also, zu zweit wäre das für mich nix. Alleine top. Kann aufrecht sitzen, Regen kam nicht rein. Ausreichend leicht. Schlafsack auch von Decathlon, Sommerschlafsack, klein und leicht. Nix für kalte Nächte. Isomatte Sea-to-Summit Ultralight L. Keine Probleme, ausreichend bequem.

ein bisschen Statistik
  • 1.165 km. Davon 989 in der Normandie und 176 in der Île-de-France
  • 1.165 km. Davon 413 im Département Manche (50), 176 Seine-Maritime (76), 152 Calvados (14), 133 Orne (61), 115 Eure (27), 68 Yvelines (78), 59 Val d’Oise (95), 35 Paris (75), 15 Hauts-de-Seine (15)
  • Mittelwert durchfahrene Départements. 60 – Puy de Dome. Gewichten nach gefahrenen Kilometern: 47 – Lot et Garonne.
  • Gesehene Sehenswürdigkeiten. 18 Notre Dames, 3 Freiheitsstatuen, 1 Eiffelturm


Dat war es jetzt aber. Mit etwas Verspätung. Aber schön, auch jetzt nochmal die Erinnerungen aufleben zu lassen. Immerhin ist die nächste Reise auch schon längst Geschichte, im Andalusien im April. Dazu mehr an dieser Stelle – keine Ahnung, wann. Da mache ich keine Versprechungen mehr.