Re: Wien-Neusiedlersee-Balaton-Budapest-Györ

von: Bettinako

Re: Wien-Neusiedlersee-Balaton-Budapest-Györ - 07.05.24 09:29

Tag 7:

Heute soll es nach Budapest gehen. Aber erst einmal suche ich eine gefühlte Ewigkeit einen Weg raus aus Székedfehérvár. Schließlich finde ich doch noch den Eurovelo 14. Meistens sind es erst mal straßenbegleitende Radwege, aber manchmal geht es auch durch Wald und Feld. Der Weg über die Felder ist hügelig und erinnert mich an meine Heimat, das Mostviertel in Niederösterreich. Dort macht man auch bei jeder Tour etliche Höhenmeter, ohne je einem Berg zu begegnen.
In Pazmand ist eine schöne Rad-Raststation mit Infotafeln und schönen, geschnitzten Statuen. Hier mache ich Rast. Der Eurovelo 14 ist gut ausgebaut und mir begegnen immer wieder heimische Radler auf Rennrädern. In Biatorbágy gebe ich als Ziel die Koordinaten meines bereits gebuchten, zentralen Hotels in Budapest ein - noch 29 Kilometer bis dahin, dabei ist die Stadtgrenze natürlich viel näher!
Mein Navi führt mich erst mal steile Nebenstraßen rauf und runter, aber schließlich lande ich doch auf einer Route, die großteils aus Radwegen besteht. Ab der Stadtgrenze von Budapest wird es geschäftiger, aber die Radwege sind übersichtlich und alle Verkehrsteilnehmer sind erfreulich diszipliniert. Über eine verzweigte Route erreiche ich schließlich um 18h30 nach rund 95 Tageskilometer mein Hotel. Ich bin über 10km in Budapest geradelt, habe mich (dank Navi!) gut zurcht gefunden, und hatte keine einzige brenzlige Situation.
Als Wahl-Wienerin würde ich mir das auch für meine Heimatstadt wünschen! Dort weiß man als Radfahrer abseits der offiziellen Routen nie, wo man "hin gehört" und viele Verkehrsteilnehmer sind rücksichtslos und präpotent. Daher nutze ich für Fahrten innerhalb Wiens meistens öffentliche Verkehrsmittel. Hier in Budapest könnte ich mir aber durchaus vorstellen, auch innerstädtisch viel Rad zu fahren.
Ich beziehe mein günstiges Gemeinschaftszimmer mit 5 Betten, das ich mit vier mir unbekannten Frauen teile. Mein Hotel, das MEININGER, liegt direkt neben der Markthalle von Budapest und es ist total modern. Zimmer, Dusche und WC sind neu und sauber. Eigenes Badetuch, Shampoo, Duschbad - alles da! Ebenso Steckdosen fürs Handy laden direkt beim bequemen Bett. Für Euro 16,50 pro Nacht ein Schnäppchen!
Ich dusche, ziehe mich um und bummle noch ein bisschen durch die Gegend. Da alle einheimischen Gasthäuser entweder überteuert sind, gönne ich mir ein Kebab und kaufe in einem 24-h-open-shop noch Proviant für morgen. Gegen 21h30 lege ich mich schlafen.

Gefahrene Kilometer: 96,50
Fahrzeit: 7h17m03s