À la plage lautet heute die Devise. Getreu unserer Devise "Korsika auf Abwegen" nehmen wir nicht den direkten Weg via Ponte-Leccia, sondern fahren etwas weiter westlich, wo etliche Hügelketten zu überqueren sind. Auf diese Weise beschert uns die Strecke von Corte zum Plage de l'Ostriconi nochmals ca. 1400 Höhenmeter bergauf. Als Schmankerl gibt es zwei Offroad-Einlagen, die auch im
MTB-Führer aus dem Rudolf Rother-Verlag beschrieben sind.
Nach einem gemütlichen Frühstück mit der Verwandtschaft sausen wir das Restonica-Tal hinab nach Corte. Anschließend auf die D18 zum Col Ominanda mit schönem Rückblick auf Corte und den Monte Cardo. Über Castirla geht es hinunter zum Golo-Fluß und auf der anderen Talseite gleich wieder bergan. Hier werden wir auch Zeuge der korsischen Art der Autoverwertung. Man stellt seine alte Karre auf irgendeinen Acker, jeder schraubt sich die Teile ab, die man noch brauchen könnte, anschließend dient das Wrack noch als Zielscheibe für das Schießgewehr und rostet schließlich fröhlich in der Maccia vor sich hin.
Von Popolasca aus gibt es einen schönen Schotterweg hinab ist Ascotal mit schönen Blicken auf die Aiguilles de Popolasca
Im Asco-Tal angekommen geht es auf der anderen Talseite gleich wieder hinauf. In Moltifao ist um die Mittagszeit der Hund begraben, nicht mal der Brunnen läuft. Also fahren wir den Abstecher nach Castifao um dort am Brunnen Wasser zu fassen. Nach einer Rast im willkommenen Schatten eines Baumes geht es die D547 mal flacher, mal steiler, aber immer bergauf zur Bocca Capanna. Dieser Abschnitt steht voll in der Sonne, zur Sonnwende steht die Sonne mittags so hoch, dass kaum Schatten auf die Straße fällt. Am Paß in 844 Metern Höhe angekommen entschädigt der Blick auf die Küste und das Cap Corse.
Kurz vor Palasca zweigt ein weiterer Maccia-Trail ab, der uns direkt nach Oligastro bringen soll. Erst bergab, dann am Hang entlang und zwischendurch auch mal bergauf schiebend kurven wir durch die grünen Maccia-Hügel Richtung Meer. Schöner könnte eine Anfahrt zur Küste für meinen Geschmack kaum ausfallen. Vor einem das Meer, hinter einem die Berge, die Abendsonne beleuchtet die Szenerie, kein Mensch weit und breit. Perfekt!
Nur wenige Meter müssen wir auf die dicht befahrere N1197 bevor wir in die
Village de l'Ostriconi einbiegen können. Da die "Epicerie" des Campings nur verschimmeltes Gemüse und trockenes Brot zu Apothekenpreisen feilhält, radle ich noch Richtung Lozari, wo ich an einem korsischen Spezialitätenstand am Straßenrand den abendlichen Einkauf bestreite (inkl. Rotwein und eiskaltem Bier). Am nächsten Morgen werde ich feststellen, dass Richtung Süden ein weiterer korsischer Spezialitätenstand vorhanden ist, der mir etliche Kilometer erspart hätte. Allerdings war es der Blick von der Küstenstraße wert. Nach dem Abendessen spazieren wir noch zum Strand (ca. 10 Fußminuten) und kommen gerade richtig um die Sonne im Meer versinken zu sehen.
Fortsetzung folgt...