Strecke............... Düsseldorf – Bregenz bei Caminaro Teil III................. Regensburg . Passau Teil IV................. Passau . Rosenheim Teil V...................Rosenheim . Grainau Teil VI..................Grainau . Bregenz Teil VII.................Vals . Abschluss und Herzenswunsch ..............
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Am Nordseestrand trällert mir Udo ins Ohr, dass es hinterm Horizont immer weiter geht.
So träume ich am Schlick von einer Wiese, einer Wiese mit einem Steg auf dem man sitzen und die Füße ins Wasser baumeln lassen kann. Im Hintergrund sitzen 60 Radfahrer unter einem Dach, die sich von Herzen freuen, an solch einem schönen Ort zu sein. Sie erzählen von Abenteuern, von Überfällen und ihren Dramen mit den Damen. In großer Toleranz akzeptieren sie, was der andere denkt oder der andere tut. Der Wunsch zu sehen, was sich hinter dem Horizont verbirgt, verbindet sie und treibt sie an, Terra incognita zu erkunden. In Mainz wollte ich starten, um nach Bamberg zum Forumstreffen zu fahren. Daher eröffnete ich die Fragerunde
Bayern lockt.......... (Länder), um anschließend Bayern zu erkunden.
Doch ich hatte nicht mit dem Fall gerechnet, dass das Forumstreffen ganz woanders stattfinden könnte. Erst Detlef brachte mich auf die Spur:
Was machst Du wenn das Forumstreffen am Edersee ist?
.dann mach ich nen neuen Faden auf, oder frag dich am Edersee, wie ich am besten von dort zum Main komme!
Reiseradler sind flexibel, umgänglich und können sich schlagartig auf neue Situationen einstellen! "Wenn ich schon am Edersee bin, fahre ich doch direkt von Neuss nach Bayern." Der West-Express war geboren und sollte sich für mich als Herausforderung erweisen. Es meldeten sich einige Mitfahrer und ich bekam das Flattern.
"Oh Himmel, mit dem König der Berge durchs Bergische" war mein erster Gedanke nach der persönlichen Nachricht von Markus (mstuedel). Meine Fitness war nicht gut und ich wollte keinem zumuten, ewig auf mich zu warten. Ein wenig Training im Bergischen und in den Ardennen half mir dann aber über die ganz große Blamage hinweg.
Berge kannst Du halt nur in den Bergen trainieren!Nachdem ich die Nabe und meine neue Frontfrau,
sie heißt Barbara, mit bestem Stoff versorgt hatte, konnte ich endlich starten.
Teil I: Anfahrt zur Bayerntour: Neuss . Edersee . Aschaffenburg ............……………überraschend positiv Los ging's mit Markus von Düsseldorf auf unserer West-Express-Route bei schönstem Wetter über den Neandersteig, entlang der Düssel zur Wülfrather Südsee und weiter zum
Campingplatz Steger nach Witten-Bommern an die Ruhr. Was für ein schöner Platz, was für ein entspannter Tag! Markus war mit dem Brompton angereist und ließ mir den Vorteil der großen Räder auf verwurzelten aber trockenen Wegen
Am nächsten Mittag, nach einem ausgiebigen Frühstück beim Bommerner Edeka, trafen wir Holger (sloughi), der uns abseits des offiziellen Ruhrtalradweges durch die romantischen Auen Richtung Möhnesee führen wollte. Eine Stunde später begann es zu regnen
. Es hörte nicht mehr auf, sodass sich unsere Ankunft am Möhnesee und das Treffen mit Lothar (rayno) leicht verzögerte. In der Nacht entwickelte sich der Regen zum Starkregen, der auch nicht nachließ, als wir in Brilon Thomas (Fynn) trafen und zu fünft zum Edersee fuhren. Radwege in Hessen sind speziell, sogar sehr speziell, wenn es regnet und sich die Wege als schlammige, geschotterte und steile Pisten herausstellen, die die angenehmere Strasse weitläufig umgehen.
„Danke an euch alle, dass ihr das ein und andere Mal geduldig gewartet habt. Das herzliche Miteinander und die große gegenseitige Toleranz bei unterschiedlichem Leistungsvermögen haben mich überzeugt. Es war für mich das erste Mal, in einer Gruppe zu reisen, und es hat mir richtigen Spaß gemacht. Sicherlich wäre ich alleine bei dem Wetter nicht durchgefahren."Meine Grenze war aber in Korbach erreicht. Ich nahm mir ein Zimmer, da ich keine Lust hatte, in diesem Wetter noch mal mein klatschnasses Zelt auf einer matschigen Wiese aufzustellen. Bei der Entscheidung hatte ich zunächst Bedenken, denn
"mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen" hat für mich eine große Bedeutung. Die glorreichen Vier entließen mich einstimmig und fanden den Weg zum See auch ohne mich.
Ein paar Impressionen:
Am nächsten Tag schüttete es immer noch wie aus Eimern. Den Feiertag verbrachte ich mit großer Wiedersehensfreude unterm schützenden Dach, bevor der Regen tatsächlich um 17:00 Uhr aufhörte. Später, nachdem Christus im Himmel eingefahren war, geschah das Unerwartete. Die Sonne schien und nach einer entspannten Tour um den halben Edersee konnte ich, Dank bester Begleitung und Dietmars Stuhl, wunderbar im Sonnenschein relaxen und meinen Oberschenkeln ein wenig Ruhe gönnen
Danke an Markus und Dietmar für die Bilder Wahrscheinlich waren es mindestens 2 Teilnehmer des Treffens, deren Bestellung nach Sonne an allerhöchster Stelle erhört wurde. Sie schien fast durchgehend bis zum letzten Tag meiner Tour. Dankeschön!
Vom
Edersee nach Frankfurt begleiteten mich Martin bis Marburg und Thomas. Wir benutzen Deuls Track, der uns viele Höhenmeter erspart und viel Freude gemacht hat. Über Frankenberg und Marburg erreichten wir Lollar und einen prima Campingplatz an der Lahn. Bei einer Pause im Cafe zur Kornblume in
Münchhausen konnten wir alle
Jürgen's Bremsklötzen nicht widerstehen.
Um montags noch rechtzeitig nach Frankfurt zu kommen, nahmen Thomas und ich ab Butzbach den Zug, und so durfte ich im Kreise seiner Familie noch einen ausgesprochen angenehmen Tag verbringen.
Ganz hervorragend war am Abend der Besuch der
Ha.! - Ka.?, einer Fussballer-, Dart-, Flipper- und Raucherkneipe in Bernem.
An den Namen und die 4 verschiedenen Ingredienzien des letzten Getränkes kann ich mich nicht mehr erinnern. Es schmeckte jedenfalls köstlich.
"Danke Thomas für die kurzweilige Fahrt, die herzliche Aufnahme im Kreis Deiner Familie und Freunde und die Wahl des CP an der Lahn! Wir sollten ähnliches wiederholen."Mit kompetenter Begleitung bis an die Stadtgrenze zu Offenbach
startete ich dann, alleine aufs
ICH gestellt, nach Bayern durch. In Vorfreude auf meinen Besuch bei einem guten Freund in Goldbach und einem leckeren Schlappe-Seppel, querte ich die Grenze zum Freistaat bei Kleinostheim und versemmelte die Photos der Aschaffenburger Stadtmauer.
Teil II: Bayern lockt: Aschaffenburg . Regensburg ..............…………… Frust und Lust Hallo Jürgen, vor 3 Jahren haben wir eine ähnliche Tour gemacht. Damals im September und es war eine unserer schönsten Touren. Vorallem in Deutschland........................Wir sind nicht nach Bamberg sondern haben die Taubertal-Altmühltalversion gemacht. Ich kenne auch den Mainradweg nach Bamberg. Ich würde die Altmühltalversion vorziehen.
Hätte ich besser auf Renata hören sollen? Der Mainradweg hat mir auf der Tour am wenigsten gefallen. Ich konnte mich mit diesen Weindörfern noch nie wirklich anfreunden und kann es heute immer noch nicht. Allein dieses grausame Miltenberg war mir schon zuviel an glückseliger Main- und Fachwerkromantik und gab mir den Rest. Die miese Stimmung lag jedoch an meiner persönliche Situation. Seit Frankfurt war ich alleine unterwegs. Ich hatte vorher wirklich so schöne Tage, dass ich plötzlich nichts mehr mit mir anfangen konnte. Ich war richtiggehend verschlossen und nicht mehr aufnahmefähig für irgendwas.
Selbst der schöne Campingplatz in Freudenberg vermochte meine Laune nicht zu bessern.
Auch wenn ich Wertheim zunächst noch eine Chance geben wollte, hab ich mich gefragt, was ich da soll und auf einen Besuch der Stadt verzichtet. Damit war der Main passé. Ich entschied mich für die Abkürzung über die Mainfränkische Platte von Urphar über Würzburg nach Dettelbach. Dass die Kirche in Urphar geschlossen und der Küster beim Mittagessen war
, konnte mich erstaunlicherweise nicht erschüttern, fand ich auf dem Weg nach oben keuchend zu einem Teil meiner Kraft und Aufnahmefähigkeit zurück. Die Strecke über die Hügel wurde richtig schön und ich konnte mein Empfinden für die Landschaft noch ein klein wenig weiter öffnen. Dazu trug sicher auch die feine Abfahrt nach Würzburg und der entschädigende Blick
über die Stadt bei. Jetzt, wo ich meine Bilder sortiert habe, merke ich auch, dass ich auf der Strecke mal wieder die Kamera ausgepackt habe.
Zurück am Main bin ich dann relativ zügig von
Dettelbach nach
Schweinfurt gedüst, das mich direkt mit 3 Highlights überraschte, die ich in einem Satz zusammenfügen kann.
Das
Hotel Alibi in der Innenstadt ist richtig gut, hat auf der anderen Straßenseite eine thailändische Massagebude als Gegenüber und die Wirtin gab mir die Empfehlung in der
neuen Schranne essen zu gehen. Hier entdeckte ich das
Kreuzberger Klosterbier, von dem ich leider versäumte, ein Photo zu machen
, das jedoch ab sofort zu meinen absoluten Bierfavoriten gehört. Aus kulinarischer Sicht gab es dazu eine der besten Rouladen, die ich je gegessen habe.
Auch zwischen
Schweinfurt und
Bamberg konnte mich der Main bis auf wenige Ausnahmen nicht überzeugen. Einige aus dem Forum haben mich gewarnt, doch ich wollte etwas in Sand am Main erfahren, was jedoch hier nicht hin gehört. Deshalb bin ich überhaupt so stur geblieben und hab mich auf den langen Geraden gegen den Ostwind nach Bamberg gekämpft.
Bamberg Was für eine schöne Stadt. Was ist es für ein Genuss, über 7 Brücken zu gehen. Welch überraschende Ein- und Ausblicke werden dem Reisenden hier geboten!
Am Rande der Fußgängerzone finde ich ein ruhiges Plätzchen, kann endlich die Sonne wieder genießen und fühle Leben und Ausgeglichenheit in mir. Grasgrüne Frösche erhellen mein Gemüt, der tiefromantische Bürgerpark lädt zum Verweilen ein und der Gondoliere scheint ein Lied nur für mich zu singen. An der Regnitz empfängt mich die
Campinginsel mit einem zauberhaften Platz am Fluss. Ich erküre sie zu meinem Favoriten für das Forumstreffen 2015 und bekomme zum Kellerbier endlich mein lang ersehntes Schäufele.
Yummie! Yummie! Yummie!....................... Auf der Campinginsel traf ich auf einen Fanclub mit ihren alten Autos und
Faltschachteln. Im Gespräch erfuhr ich etwas über die Geschichte und die Schwestern des Brüderchens. Ist es nicht erfreulich, wie ein Hobby Menschen zusammenbringen kann? Ob sie allerdings einen Vortragsraum benutzten, habe ich vergessen zu fragen.
Frische Croissants zum Cappu und die Vorfreude auf den Tipp
"schöne Fähre" lassen mich relativ zeitig aufbrechen. Heute will ich nach Nürnberg.
Die
schöne Regnitzfähre ist wirklich schön. Der Fährmann muss richtig ackern, hat neuerdings eine abgeschlossene Schiffsführerscheinprüfung, schimpft aber lauthals, als ich photographiere.
Es wird heiß, richtig heiß! Zusätzlich hat der Wind gedreht und bläst jetzt von Süden.
Bei 40° schnaufe ich am Kanal vorbei und verlasse diesen bei Frauenaurach, um mich zwischen Autobahn und neuer Bahnstrecke über Staubpisten und Feldwege nach Kleingründlach, Großgründlach und Boxdorf zum Flughafen routen zu lassen. Hinterlistigerweise zeigt mir das Navi alle Gewächshäuser der Stadt, bringt mich aber schlussendlich ans Ziel zur
Sibeliusstrasse in Erlenstegen, wo ich im Pool etwas Abkühlung finde. Natürlich besuche ich noch das neue Projekt der
Aqua Kita.
Der Abend endet mit herzlichen Gesprächen unter Freunden. Ob das nächste Projekt
"Aqua Senila, die Insel des Vergessens" umgesetzt wird, vermochten wir nicht abschließend zu klären.
Ich sollte auf mich hören, sollte einen Ruhetag einlegen, sollte nicht erst um 12:00 Uhr bei > 40° losfahren, sollte vielleicht doch einen Helm anziehen!
Zum Frühstück gesellte sich noch eine Freundin und es wurde später und später bis ich loskam. Ich wollte nach Berching zum Winkler, mindestens aber nach Neumarkt zum oberen Ganskeller. Zuerst visierte ich das Reichsparteitagsgelände an. Ich komme gar nicht erst in die Nähe, denn es ist Pfingsten und für
Rock im Park wurde das Gelände weiträumig abgesperrt. Also lass ich mich Richtung Ludwig-Kanal routen, streife beim Rumtrödeln eine Seitenbegrenzung und lege mich auf die Nase. Eine Radfahrerin fährt über meinen Unterarm, stürzt ebenfalls und ich lerne das erste Mal die Qualität meines Wundspray-Pflasters kennen. Der Kopf brummt rechtsseitig. Glück gehabt. Keinem ist ernsthaft etwas passiert. Um 15:00 Uhr bin ich im nächsten Hotel und der Tag endet nach 14 Km.
Während ich mich noch mit dem Kellner darüber unterhalte, warum das Kellerbier denn Kellerbier heißt, geht zuhause am gleichen Abend die Welt unter. Familie und Freunde sind wohlauf.
Kein guter Tag!
Für die 150km von Nürnberg nach Regensburg wusste ich, welche 7 Brauhäuser ich unbedingt besuchen sollte. Wenn es noch mehr solche Vorschläge gibt, hat der Jürgen eine echte Sauftour auf dem "Promilleradweg" vor Augen.
Nun, ganz so schlimm wurde es dann doch nicht. Selbstverständlich hab ich alle Ratschläge als Wegpunkte gespeichert und gelbe Zettel auf die Papierkarte gepappt. Der Campingplatz bei Kelheim war auch dabei.
Vor, während und nach dem Frühstück hab ich viel telefoniert, wollte wissen, wie es in Neuss nach dem verheerenden Unwetter aussieht. Auch im Laufe des Tages hörte die Bimmelei nicht auf, denn ich brauchte eine Bescheinigung von Abus, dass das Faltschloss sicher sei und meine Hausratversicherung glücklich macht. Es gilt manchmal die Regelung, dass Hausratversicherungen bei teuren Rädern nur Schlösser akzeptieren, die vom VdS freigegeben sind
Zwischendurch bin ich auch Rad gefahren und erreichte Biergarten Nr.1 am alten Kanal, dem Ludwig-Donau-Main-Kanal oder auch
Ludwigskanal. Die Strecke ist Teil des 5-Flüsse-Radwegs und Grund genug, noch mal ins Fränkische zu fahren.
"Ein Fest für die Augen, eine Weide für die Seele!" steht in meinem Tagebuch. Da machte es auch nichts, dass
Biergarten Nr.1 noch geschlossen hatte.
Biergarten Nr.2, den
oberen Ganskeller in Neumarkt i.d.OPf., erreichte ich gut getimt zum Mittagessen. Der Wurstsalat schmeckte ganz ordentlich. Das Bier konnte mich nicht vom Stuhl reißen. Wahrscheinlich muss man vom Gansbräu einfach mehr trinken.
Es folgt Biergarten Nr.3. Leider hat mir die Rezeptionistin bei der Zimmerreservierung nicht gesagt, dass das Restaurant der
Brauerei Winkler im schönen Berching, dienstags schon immer geschlossen hat. Ich wäre sicher woanders abgestiegen.
Der Ludwigskanal hat mich dagegen mit Natur, Kultur und großen Huchen sehr überzeugt.
Eine Frage beschäftigt mich mehr, als ich zugeben mag:
Was will mir dieses Bild sagen? Hinter Berching ist es etwas schwierig, dem Kanal zu folgen. Die Fuhre mit 50kg mal eben über die Leitplanken zu heben, war auch nicht einfach. Biergarten Nr.4 im Kloster Plankstetten musste ich auslassen. Es war wirklich noch zu früh. Frühstück Nr 2 habe ich in Beilngries zu mir genommen.
Falsche Entscheidung: Ich ließ meine Kappe liegen
Richtige Entscheidung: Ich traf in Dietfurt an der Altmühl einen Reiseradler, der mal schnell auf seinem neuen Frischluft Simpel mit Gates Riemen auf dem Weg von Hamburg nach Hamburg über die Moldauseen unterwegs war. Er teilte seine Erdbeeren mit mir, photographierte als Gedankenstütze mein Navi und meinen Buff und wird sich vielleicht hier im Forum anmelden.
Sei herzlich willkommen! Keine 10 Minuten später machte es pfffffffffffft und Knall auf Fall war der Vorderreifen platt. Egal. Es gab so viel schönes zu sehen, auch wenn Biergarten Nr.5 in Kottingwörth und Biergarten Nr.6 in Dietfurt auf einen späteren Besuch warten müssen.
Schon die ganze Zeit schwirrt mir am Kanal ein Titel von Ulrich Roski im Kopf herum. Es geht dabei um des Schleusenwärters Töchterlein. Immer, wenn ich an einem dieser traumhaften Schleusenwärterhäuser vorbei komme, warte ich auf die schöne Maid. Dass sie nicht kommt, ist vielleicht auch besser so. Wer braucht schon
blutrünstige Familiendramen.
Nachdem ich die Dame abgehakt habe, will ich aber schleunigst durch die Wirrungen zwischen Altmühl, Ludwig-Kanal, Main-Donau-Kanal zur Donau nach Kelheim. Biergarten Nr.7 wartet im Kloster Weltenburg am Donaudurchbruch.
Es mag ja sein, dass man unbedingt mit dem Schiff dahin fahren muss. Es kann auch sein, dass es frevelhaft ist, dort nicht aufzuschlagen, aber ich bin ohne Not nicht bereit, mehr als 60,- für ein EZ zu bezahlen. Ein richtig verkommenes Schrottzimmer hätte noch 37,- gekostet. Nein Danke, da fahre ich lieber auf den Campingplatz am Bauernhof nach Hernsaal und morgen früh zurück in die Stadt.
"...........oh oh oh olalala, nen sandigen Pfad am Ufer ich fand." Das Donaulied singen Milliarden Stechmücken ebenfalls. Trotz mehrfacher Versuche, meldet sich keiner telefonisch am CP. Ein Restaurant gibt es auch nicht in Gehweite.
"Adé Nr7" brummel ich in meinen Bart und 5km weiter in
Kapfelberg findet sich am Yachthafen die perfekte Bleibe mit hervorragenden sanitären Anlagen sowie Stuhl und Tisch auf grüner Wiese für 7,50,-. Der Abend endet im 950m entfernten Restaurant mit Weltenburger Klosterbräu und Blick auf die vorbeifahrenden Schiffe.
Die
Brücke bei Essing war bis 2006 die längste Holzbrücke Europas und die Planung dauerte 7 Jahre. Für den
Cremonaplan einer Holzbrücke hatte ich im Studium 3 Wochen Zeit. Gut, dass sie nie gebaut wurde.
Regensburg wartet. Bei meinen früheren Besuchen in der Stadt hatte ich immer das Gefühl, dass sie wie unter eine behütenden Käseglocke liegt. Alles ist gut. Alles ist prima. Es gibt keine Armut, keine Arbeitslosen, keine Punker und Hartz IV ist ein Wort aus einer anderen Welt. Viele Studenten leben in Wohnungen, die von Hausverwaltungen gemanagt und deren 20qm Zimmer einzeln für > 380,- Euro vermietet werden. Mit Bürgschaft. Selbstverständlich!
So radele ich auf dem Treidelweg in die Stadt, weiche den Glasscherben der letzten Party aus und genieße im Eiscafe am Dom den mir wohlbekannten Joghurtbecher. Es gibt einfach Dinge, die sind und bleiben gut. Mit einem letzten Blick von der steinernen Brücke auf ein Dutzend Donauradler verlasse ich die Stadt, um mich auf den Weg nach Passau zu machen.
.........aber ohne Donau! Vorweg: Das war eine der besten Entscheidungen, die ich je bei der Planung einer Radreise getroffen habe